Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

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Moderator: Claudi

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Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 07.08.2009, 20:42

Genau, den Eindruck habe ich auch. Für Filz ist da kein Platz.

Ich war nur unsicher mit dem fetten. Das Holz saugt vermutlich alles auf. Und was drin ist, das ist drin. Und da kann ein Unerfahrener sicher auch was falsch machen.

Also, der Filz kommt raus.
Das Lederband wird gepflegt. Dazu nehme ich das Pflegemittel, das wir für unsere Pferdegeschirre nehmen.
Die Holzaussparung werde ich mit Kerzenwachs oder ähnlichem festen Wachs einreiben.

Ich werd das Ding schon noch zum Laufen bringen! :gut:

LG
Else

Wolle
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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Wolle » 07.08.2009, 22:11

Hier geht's ja rund! Da bin ich wieder fast zu spät ...
Mein Rad ist wirklich genau so ein Schäfchenrad wie Deines. Der einzige Unterschied, den ich sehe, ist die rostige Schraube am Bremsenverschluß, der bei mir auch nicht so äh na verbeult aussieht. Bei mir ist da keine Schraube. Vielleicht war da mal was kaputt? Und deshalb jetzt verzogen? Oder siehst Du da einen Riß?
Mein Kunststoff hat da gar kein Spiel, und liegt ganz genau in der hölzernen Rinne. Die habe ich übrigens vor Jahren mal lackiert mit Auro Natur irgendwas.
Ich möchte Dir zwei Sachen vorschlagen:
- wenn Du meinst, Du musst wirklich etwas wegschmirgeln (und da fand ich es so lustig, daß Dein Mann Zahnarzt ist) bitte einen Zahnarzt um ein Blättchen Färbefolie - damit prüfen sie, ob Zähne aneinander reiben, wo sie nicht sollen. Leg es da zwischen die Teile, die Du im Verdacht hast, daß etwas nicht richtig passt. Dann nur da ganz gezielt schmirgeln.
Ich würde aber nicht einfach so schmirgeln. Allein die Luftfeuchtigkeit bedingt hier schon größere Unterschiede.
- Liegt die Ursache wirklich am Gleitlager? Nimm doch mal eine Spule raus. Außen in der Mitte sind Kunststoffringe eingesetzt. Das sind nur kurze Röhrchen. Steht eines weiter raus als die anderen? Du kannst sie mit dem Hammer weiter reinschlagen. Oder eventuell ist eines verkantet. Du kannst sie mit einer stabilen Häkelnadel herausholen und wieder gerade einsetzen.
Sehen sie bei allen Spulen gleich aus? Läuft Dein Rad mit allen Spulen gleich schwer?
Nylon ist nur ein Oberbegriff für verschiedene Polyamide (PA), die genaue Materialzusammensetzung hast Du damit noch nicht - wenn Du an dem Teil was schmirgelst, ist es vielleicht hin. PA wird durch Schleifen rauer, nicht glatt! Das Zeug wird nur passgenau gedreht, dadurch ist es gleitfähig. Das kannst Du zu Hause kaum so gut machen.
Kannst Du vielleicht prüfen, ob der Metallstab, auf dem die Röhrchen der Spule laufen, verzogen ist? Liegt er hinten über dem Rad in einem weißen Lager?
Wie sieht es denn aus, wenn Du den Stab mal ohne Spule einsetzt und mal mit, mal ohne Bremsband mit der Hand schnell anstößt? Läuft es dann gut? Oder mal die Spule aufsetzen und von Hand schnell andrehen, ohne die ganze Chose ins Rad zu setzen ... Meine Spule eiert dann etwas, aber schleift nirgends.
So, mehr fällt mir jetzt nicht ein, ich drück Dir die Daumen. Verzweifele nicht, das Rad ist es wert.
Liebe Grüße
Bine

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Wolle » 07.08.2009, 22:13

Oder Kohlepapier, geht natürlich auch.
Den Lederriemen würde ich nur außen fetten.
Viel Glück.

Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 08.08.2009, 09:20

Hallo,

@ Bine: Das finde ich ja so super, dass Du wirklich genau das gleiche Rädchen hast wie ich.
Weißt Du eigentlich woher es kommt? Holland?

Ich hab mir Deine Ratschläge mal ausgedruckt, und werde den Check-up machen.
Da bei Dir die komische lange Schraube offensichtlich nicht da ist, baue ich mal die ganze Bremsvorrichtung auseinander und schau mir die Angelegenheit genauer an. Vielleicht ist ja durch die riesige Schraube alles etwas eng geworden.
Es könnte ja sein, dass der Lederriemen, obwohl ganz geönnet trotzdem zu eng ist.
An dem Plastigeinzug werde ich auf keinen Fall schmirgeln.

LG
Else

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von maka » 08.08.2009, 09:30

Morgen Else

Drück dir die daumen das es klappt. Hoffentlich findest du den Fehler, hat nun lang genug gedauert.
Grüßlis maka

Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 08.08.2009, 13:38

Hallo ihr lieben unsichtbaren guten Geister,

Jetzt möchte ich mich erst einmal bei Euch für Eure Bemühungen und Tipps bedanken.

@ Karin: Der U-Winkel hatte sich tatsächlich verzogen.

@ Claudi: Beim Schmirgel-Treten zeigte sich auch, dass rechts oben was scheuerte

@ Andrea: Ich hab ganz vorsichtig geschmirgelt, und nur die oberen Kanten und Ecken weggenommen.

@ Danny: Das Leder habe ich mit Lederöl behandelt. Es war wirklich total hart.

@ Sanja: Danke für den Tröster, noch ist nichts abgefackelt. Aber nach meinem heutigen
Heimwerkertag....wer weiß?

@ Maria: Danke fürs Daumendrücken. Wenns geht, dann drück noch etwas länger.

@ Bine: Es sieht so aus, als ob diese verrostete Schraube wirklich nachträglich unfachmännisch n
angebracht wurde.

Heute habe ich einen Heimwerkertag eingelegt.

Diese rostige umgebogene Schraube habe ich entfernt. Mit einer Metallfeile habe ich sie etwas schmaler gefeilt und das überstehende Ende Abgenommen. Die Aussparung im Holz habe ich etwas vergrößert, so daß sie jetzt passgenau sitzt.

Alle anderen Teile habe ich gereinigt. Die Holzaussparung habe ich mit Kerzenwachs schön eingerieben, und den Lederriemen mit Lederöl eingelassen.

Nun drückt mir mal alle die Daumen, dass es funktioniert.

Liebe Grüße
Else

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Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 08.08.2009, 15:36

Nun muss ich noch einen kleinen Nachbericht abgeben:

Ich habe also angefangen zu spinnen, aber irgendwas war immer noch nicht so toll. Das Rad lief insgesamt ruhiger, aber da war noch eine Kleinigkeit :eek:

Dann habe ich nach ganz genauem Hinsehen entdeckt, dass das hintere Einzugsloch schon einmal bearbeitet wurde. Und ich glaube, ganz grob mit einem Messer. Die Ränder waren abgeschrägt.

Dann habe ich beschlossen, doch zum Schmirgelpapier zu greifen. Den Einzug kann man auseinandernehmen. An der hinteren Hälfte habe ich das Einzugsloch mit meinem Speckstein-Schmirgel bis zur feinsten Stufe geglättet.
Das große Einzugsloch habe ich dann auch noch "eingeebnet" (jetzt war schon alles egal 8) ).

Die Lauffläche habe ich dann doch noch etwas eingefettet.

Und siehe da: Es schnuuuuurrrrrt
Ich hab auch ganz schnell gesponnen, und nichts wurde heiß :D :D :D :D

Liebe Grüße
Else

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von SchwarzesSchaf » 08.08.2009, 15:53

Huhu Else,

na, das hat sich aber gelohnt. Fein, dass es nun schnurrt wie ein Kätzchen!!

Dann wünsche ich dir jetzt viel Spaß beim erholsamen Spinnen. Ich finde es übrigens auch ganz meditativ und entspanne mich total dabei, nur eingeschlafen bin ich noch nicht :D .

Bei uns zieht gerade ein Gewitter auf. Ich bin schon rausgerannt und habe meine frisch gefärbte Wolle schnell geborgen. Morgens habe ich noch extra auf den Wetterbericht geschaut, damit ich bloß nicht an einem Regentag färbe ... hmpf ... ?(
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von maka » 08.08.2009, 16:51

Hallo Else


Na siehste, was lange währt wird endlich gut.
Verdient hast du dir das . Schön das es endlich funktioniert :D
Grüßlis maka

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Wolle » 08.08.2009, 22:52

Wie schön! :) Gut gemacht! :) Jetzt bin ich ja mal gespannt auf Deine Beurteilung des Rades ...
Liebe Grüße
Bine

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von shorty » 21.08.2009, 20:27

ui wie schön, dass nun alles gut läuft, das freut mich wirklich sehr!!!
Karin

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Sanja » 22.08.2009, 11:43

Herzliche Glückwunsch, Du Heimwerker-Queen! :D Lohnt sich eben doch, wenn Frau mit Werkzeug umgehen kann... Dann mal viel Spaß beim Spinnen, hast Du Dir auch echt verdient! :gut:

Liebe Grüße von Sanja (ebenfalls Heimwerker-Queen 8) )
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Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 22.08.2009, 14:37

Hallo,

Hab heute nochmal nen "Heimwerkertag".

Ich hab das Schwungrad und das vordere kleine Rad (wie auch immer das heißt :rolleyes: ) auseinandergebaut.
Die Teile waren voller Fusseln und Schmutz.

Ich hab sie also auseinandergebaut,die Teile der Reihe nach hingelegt, gereinigt, gefettet, und wieder zusammengebaut.

-----------------und dann ging nichts mehr :eek: :eek: :eek: ---------


Ich hab dann die Schrauben des vorderen kleinen Rades wieder etwas gelockert. Jetzt läuft es. Sicherheitshalber hab ich an "Wolle" ne mail geschickt, dass sie mal an ihrem Rädchen beobachtet, ob sich die vordere Schraube mitdreht.

Ich sags ja---die Heimwerker--- :D

Liebe Grüße
Else

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Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Greifenritter » 23.08.2009, 10:06

Hm, sieht dann irgendwie danach aus, als seien die beiden Räder einfach nur durch eine Verschraubung verbunden. Dann kannst Du evtl. mit kleinen Abstandhaltern (beilagscheiben aus Leder oder Plastik) für bessere gleit und damit Laufeigenschaften sorgen.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

Elpa

Re: Was ist das für ein Spinnrad? - Hundewolle drauf spinnen

Beitrag von Elpa » 23.08.2009, 12:40

Nachdem das Ergebnis meines "Heimwerkertages" nicht so toll war, hab ich doch mal meine beiden Männer zur Hilfe geholt.

Das Rädchen hatte ich immerhin bis dahin zum Laufen gebracht, es gab aber irgendwo im Schwungrad seltsame Geräusche von sich. Irgendwie leicht scheppernd. :eek:

Meine Männer standen, knieten, lagen also beim Rad, während ich gleichmäßig trat. ?( Was tut da so? Es hörte sich an, wie eine Nähmaschine.

Also bauten wir die Angelegenheit wieder auseinander. Meine Männer entdeckten dann, dass in dem großen Schwungrad zwei Kugellagen enthalten sind. Diese gaben die Geräusche von sich.

Also alles wieder zusammengebaut und nochmal probiert.
Dann kam die Erkenntnis: Mit dem Treibriemen schepperte es, ohne nicht. :]

Ich hab dann einen Versuch gestartet: Hab einfach einen etwas dickeren Baumwollfaden als Treibriemen genommen. - Und siehe da - das Scheppern war weg.

Kann es sein, dass ich den Ledertreibriemen etwas zu stramm angezogen hatte? Kommt dann durch die Spannung irgendwie das Kugellager aus dem Gleichgewicht?

Ich hab bei Schönwolff einen Kunststofftreibriemen bestellt. Vielleicht wird es dann besser. Solange spinne ich einfach mit dem Baumwollfaden weiter.
Frau muß sich nur zu helfen wissen. :D

Liebe Grüße
Else

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