Zwirnen....

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Zwirnen....

Beitrag von ehemaliger User » 22.08.2009, 09:22

Guten Morgen an alle,

ich habe gestern abend mein erstes Kamelhaar fertig gesponnen...
es ist zwar nur das "schuppige" sprich nicht so saubere aber ich sehe es als Probelauf für den restlichen Berg :)

Ich habe es auch schon auf 2 Knäule gewickelt, sind knapp 200g :))
und wollte heute fleißig los stricken...

Jetzt stellt sich mir aber doch die Frage...hätte ich es zwirnen sollen??

Meine Idee war es ein ganz zartes Garn ( was mir nicht immer gelungen ist :O ) aus der Wolle zu spinnen und es eben nicht durch zwirnen dicker werden zu lassen.

Aber ich will auch nicht dass sich mein Gestricktes später auflöst :eek:

Wann muß ich ein Garn verzwirnen??
Wann nicht??

LG Uschi
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Re: Zwirnen....

Beitrag von shorty » 22.08.2009, 10:21

Das kann man so pauschal nicht sagen.
Als Beispiele:
Für Socken auf alle Fälle zwirnen
Für ein Lacetuch kann man auch sehr gut feine Singles verwenden
für nen Draußen-Robust-Pullover auch eher zwirnen.

Letztlich kommt es auch auf die von Dir gesponnenen Wolle und das Material an.
Material :
Es gibt Fasern die "haften " besser zusammen, dröseln sich nicht schnell auf, andere wiederum genau das Gegenteil.
Spinnergebnis:
Wie ausgewogen ist das Garn, mit wieviel Drall hast Du es gesponnen?

So aus der Ferne ist das schlecht zu beurteilen.
Manchmal hilft auch zwirnen mit einem ganz dünnen Nähfaden, gibt der Wolle etwas Stabilität, und trägt nicht so sehr auf.

Liebe Grüße
Karin

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Re: Zwirnen....

Beitrag von Greifenritter » 22.08.2009, 10:32

Gerade feine edle fasern lassen sich sehr gut als Singles verarbeiten um edle, nicht zu sehr strapazierte Dinge draus zu machen. Wie shorty schon schreibt: Für Socken ist ein Einfachgarn nix, aber z.B. für ein Schultertuch oder einen Schal schon. Allerdings muß das garn schon weitgehend ausgewogen sein sonst verzieht sich Dein Werkstück und es sollte natürlich stabil genug sein um nicht schon beim verarbeiten auseinander zu Fallen.

CU
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Re: Zwirnen....

Beitrag von ehemaliger User » 22.08.2009, 11:35

mhmh...
ausgewogen = gleichmäßig gesponnen??

Wenn ich mir mein Garn so anschaue, sieht es für das erste Garn nicht schlecht aus, was natürlich relativ ist :D

Für mich, die die Ruhe in Person ist und eine nahezu unendliche Geduld besitzt :totlach:
Ist es schon recht gleichmäßig geworden, abgesehen von der ein oder anderen Unebenheit / Knubel :O

Also wenn ich es so durch die Hand gleiten laß sieht es mit doch recht stabil aus, so dass ich es als Single verarbeiten werde.

Dank Euch schonmal für Eure Tipps und wenn meine kleine Probestola fertig ist poste ich ein Bild :)
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Re: Zwirnen....

Beitrag von Greifenritter » 22.08.2009, 11:53

Ausgewogen bedeutet, daß das garn keinen überschüssigen Drall hat und sich wenn Du es losläßt nicht einrollt. Schön erkennst Du es daran wie der Strang sich verhält, wenn Du ihn von der Haspel nimmst, an einem Ende hältst und gerade herunter hängen läßt. Liegt er wirklich gerade, so ist das garn ausgewogen, verdreht sich der Strang weiter als 1/4 Drehung ist zu viel Drall drauf.

Bei Zwirnen ist es viel einfacher ein halbwegs ausgewogenes Garn zu bekommen (vor allem mit der Handspindel, da die durchs Zurückdrehen schön deutlich macht wieviel Drall im Faden ist) als bei einem Single.

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Re: Zwirnen....

Beitrag von Klara » 22.08.2009, 12:40

Man kann auch mit kringeliger Wolle stricken, wenn man ein Muster wählt, bei dem ungefähr gleich viele rechte und linke Maschen gestrickt werden - dann gleicht sich der Drall im Stoff aus.

Ausgewogen (oder ausgeglichen, etc.) finde ich für Dochtgarn übrigens das falsche Wort - da sind ja keine zwei Drallrichtungen, die sich gegenseitig ausbalanzieren können. Ein Dochtgarn hat IMMER aktiven Drall (Schlüsselbundtest!) - die Frage ist nur, ob es so viel ist, dass er stört. Solange ich den Faden zwischen Knäuel und Stricknadel noch bändigen kann, finde ich es nicht zu viel - so ich ein rechts-links Muster habe (übrigens, wenn mal eine stärker verdrehte Stelle im Garn ist, braucht man ja nur entweder Knäuel oder Strickzeug baumeln lassen und es entdreht sich ganz von selber. Nur rechtzeitig bremsen ;) ).

Adela spricht einen anderen wichtigen Punkt an: Wenn das Garn nicht gleichmässig dick ist, riskiert man, dass sich die dicken Stellen (mit viel weniger Drall als die dünnen) auflösen, besonders bei kurzstapligen Fasern (und bei ganz kurzen Fasern - Baumwolle oder Bourette-Seide - müssen die Ungleichmässigkeiten gar nicht besonders gross sein).

Persönlich tu ich 98 % meiner Wollen entweder verzwirnen oder anfilzen - und ich frage mich, ob Kamelhaar nicht auch so glatt ist wie Angora und deshalb grundsätzlich angefilzt ("fulling") werden sollte?

Ciao, Klara

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Re: Zwirnen....

Beitrag von ehemaliger User » 22.08.2009, 13:03

o.k. mein Garn ist nicht ausgewogen :eek:

Bin schon am Stricken und das Garn verzwirbelt sich noch.
Mein Muster ist rautenartig und auf der Hinr. immer rechts und die Rückr. immer links gestrickt.
Hoffe dann nach der Fertigstellung mit spannen und befeuchten sieht alles gut aus :l

Die dickeren Stellen sind auch eher so Knötchen nicht unbedingt wenig gedrallte "Regenwürmer", da hab ch also keine Angst dass da was entzwirbelt.
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Re: Zwirnen....

Beitrag von shorty » 22.08.2009, 14:52

Das mit dem befeuchten und spannen ist nicht von langer Dauer.
Ist es denn sehr schief?
Liebe Grüße
Karin

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Re: Zwirnen....

Beitrag von Klara » 22.08.2009, 15:57

Wie kriegst du Rauten, wenn du nur glatt rechts strickst? Damit sich nichts verzieht, müssen die rechten und linken Maschen auf einer Seite sein (Rippenmuster, z. B., oder rechts-Zöpfe auf links-Hintergrund), oder in Hin- und Rückreihen immer nur rechte Maschen.

Aber Karin hat recht mit ihrer Frage: Ist es sehr schief? Weil auch bei glatt rechts gestricktem ist ja nicht sicher, dass die Drall-Energie reicht, den Stoff schief zu ziehen. Und die nächste Frage wäre dann, stört's wenn's schief ist?

Ciao, Klara

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Re: Zwirnen....

Beitrag von ehemaliger User » 22.08.2009, 20:05

Also bis jetzt ist nix schief, sieht recht gut aus.
Und die Rauten bekomme ich durch ein Muster hin ;)
Hab aber erst 3 Musterreihen fertig und hoffe dass sich auch weiterhin nix verziet :eek:
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Re: Zwirnen....

Beitrag von maka » 22.08.2009, 21:16

Nabend ehemaliger User

Könntest du bitte mal ein Foto reinstellen ? Danke
wäre mal ne Anregung für mich
Grüßlis maka

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Re: Zwirnen....

Beitrag von UTEnsilien » 22.08.2009, 21:26

...... ich habe mein Alpaka mit einem dünnen, farbl.passenden Overlockgarn/Nähgarn von der Kone verzwirnt, sieht sehr gut aus und ist dadurch schön dünn geblieben .

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Re: Zwirnen....

Beitrag von Sanja » 22.08.2009, 23:06

Ute, wo Du das gerade erwähnst: Ich frage mich schon lange, ob beim Verzwirnen mit Nähgarn, was ja bei ArtYarns durchaus gängig ist, nicht ein Großteil der Elastizität verlorengeht?! *Grübel*

Liebe Grüße und schönen Abend,
Sanja
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Re: Zwirnen....

Beitrag von UTEnsilien » 23.08.2009, 00:12

Sanja hat geschrieben:Ute, wo Du das gerade erwähnst: Ich frage mich schon lange, ob beim Verzwirnen mit Nähgarn, was ja bei ArtYarns durchaus gängig ist, nicht ein Großteil der Elastizität verlorengeht?! *Grübel*

Liebe Grüße und schönen Abend,
Sanja


Nö, eigentlich nicht. Mein Garn ist verstrickt noch genauso elastisch wie ohne Nähgarn. Es hat sogar den Vorteil, daß es nicht so schnell aus der Form geht, also sich ausleiert.
Nähgarn oder Overlockgarn hat ja auch eine gewisse Elastizität, sonst würden alle Nähte bei Zug sofort reißen.
Meine Nachbarin hat von mir für ihr neugeb. Enkelkind weiße mit rosa Nähgarn verzwirnte Merinowolle
zu einem Babyjäckchen verstrickt, sieht entzückend aus und ist kuschelig weich und immer noch elastisch :))

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Re: Zwirnen....

Beitrag von ehemaliger User » 23.08.2009, 00:39

Hallo maka,

mach ich doch glatt sobald es fertig ist :))
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