Färben mit wenig Energie

Beizen, Baden, Stränge Binden usw.

Moderator: Perisnom

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Färben mit wenig Energie

Beitrag von marie-claire » 27.12.2016, 23:26

Ich suchte eine Lösung um ohne Gaz oder Strom färben und mit wenig Holz
Und habe das gefunden

Bild

Der Topf hat 10l und ist zur Hälfte gefüllt. Es brauchte 8 Minuten bis das Wasser kochte mit dem Viertel eines Kästchen. Ich brauchte nur ein wenig Kleinholz um eine Stunde zu kochen. Ich bin begeistert.

Ich bin nicht begabt um es selber zu basteln, so habe ich es hier bestellt
http://www.boliviainti-sudsoleil.org/sp ... rubrique49

Aber man kann es selber machen
Hier ein Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=gQyU4lokVe4
oder hier
https://www.youtube.com/watch?v=IZlGxx8j8O4

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von lisel » 28.12.2016, 08:50

Auf dem Land oder bei angelegenen Grundstücken mag, dass mit dem Holzofen gehen.
Mitten in der Stadt gibt es, sofern die Nachbarn nicht sonderlich tolerant sind, wieder Ärger.

Sonst nicht schlecht, da autark und handlich, ohne Verlängerungsschnur.....
Natürlich ist bei offenen Feuer die Temperaturregulierung schwieriger, als elektrisch mit Thermostat, aber wer öfter mit Holzherd kocht, hat ja den Bogen raus.

Finde das Färben draußen auch besser, denn wenn was daneben geht, ist es im Haus sicher schlimmer.

Was ähnliches hat eine Bekannte von uns zum Keramikbrennen gebaut, denn elektrische Keramikbrennöfen kosten richtig Geld.
Die benötigen einen nicht grade kleinen elektrischen Anschluss und auch Platz.
Mann oder Frau nehme dann eine Feuerschale, eine Papiertonne eines schwedischen Möbelhauses und Steindämmwolle.

Grüße Technik der Lisel
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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von Asherra » 28.12.2016, 12:30

Deswegen färbe ich meistens im Winter, da läuft der Holzofen in der Küche ohnehin, und ob da nun ein paar Töpfe Fasern zusätzlich drauf stehen macht keinen Unterschied.
Vom Umweltaspekt her wäre Ökostrom allerdings freundlicher. So kleine, offene Feuerstellen produzieren sehr viel Abgas und Ruß. Die modernen Öfen werden ziemlich streng auf ihre Abgaswerte gebaut/kontrolliert.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von marie-claire » 28.12.2016, 13:37

Ich habe Hausverbot mit der Wolle, deswegen suchte ich eine Alternative
Abgas und Russ gibt es nur am Anfang bis alles glüht. Aber ich hätte gern eine Lösung um es zu vermeiden.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von lisel » 28.12.2016, 14:35

marie-claire hat geschrieben: Aber ich hätte gern eine Lösung um es zu vermeiden.
Beim Verbrennen von Holz entsteht doch wenn ich mich nicht irre, nur soviel CO2 wie beim Wachstum gebunden.
Wenn das Holz nun rumliegt, trocken ist und kein Nachbar sein Schlafzimmerfenster darüber hat, warum nicht.

Wenn Du, sofern das geht, Deinen Ofen mit Holzkohle fütterst, gibt es eigentlich keinen Ruß und Rauch.
Alternativ wäre ja auch die Verwendung eines Propangaskochers draußen möglich.
Gibt es ja im Campingbedarf oder größer auch bei einschlägigen Händlern.
Früher gab es ja auch noch Spirituskocher.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von shorty » 28.12.2016, 15:10

Beim Färben kommt es finde ich sehr drauf an, was und mit was man färbt.
Ich finde Holzbefeuerung für manche Dinge gut, für andere weniger, auch etwas ahängig davon wie die Wärmeübertragung /Ableitung / Steuerung funktioniert.

Für Indigo z.B. finde ich Thermostat wesentlich praktikabler , auch für Krapp.
Manches koche ich schlicht und ergreifend in der Küche.
Bei allem was man sich zusätzlich anschafft muss man auch die Herstellung usw mit in die Ökobilanz miteinbeziehen, sofern mans dann nur auschliesslich fürs Färben benutzt.

Klar wenn natürlich die Küche tabu ist, muss man sich anderes überlegen.
Ich würds wohl mit Gas machen, aber auch nur weil wir da schon Equipment haben.
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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von marie-claire » 28.12.2016, 17:50

Solch ein Gas hatte ich, aber es verbraucht viel finde ich, wobei ich neben einem Wald wohne und ich nur ein paar Meter geh um es zu holen
Um die Flasche zu ersetzen muss ich 30 km fahren.

Ich hoffte es gibt was zum basteln um den Russ auch zu verbrennen, es heisst glaube ich doppelte Combustion.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von shorty » 28.12.2016, 18:35

Muss man einfach für einen selber abwägen , was besser händelbar ist.
Wir haben nen Holzofen auch hier im Haus und demnach auch Holz :-)) Gas ist aber hier überhaupt kein Problem mit der Beschaffung, gibts hier überall

Wenns für Dich passt ists doch klasse !
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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von Asherra » 29.12.2016, 13:45

CO2 ist kein Problem, aber ein Feuer verwandelt ja nicht 100% des Holzes in CO2 und Hitze.
Da kommt noch CO dazu, Phenole, aromatische Kohlenwasserstoffe, wenn die Rinde mit dran war auch gerne ne Portion Formaldehyd, und jede Menge Feinstaub. In B-W produzieren die Klein- und mittleren Feuerstätten mehr Feinstaub als Industrie und Verkehr zusammen.
Ja kälter die Verbrennung, desto mehr Abgas und desto mehr ekliges Zeug im Abgas. Das ist nicht nur beim Anfeuern, sondern auch am Rand des Feuers, wenn der Brennraum nicht isoliert ist oder die Luftzufuhr nicht überall gleich gut ist, und wenn man das Feuer dann letztendlich ausgehen läßt.

Obwohl meine Holzöfen ohne Probleme auch die neueste Abgasverordnung erfüllen und ich mich bemühe, ordentlich zu feuern sind die Dinger abgesehen vom CO2 größere Dreckschleudern als mein Auto.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von marie-claire » 29.12.2016, 16:25

Danke Asherra Lisel, Shorty

Ich versuche gerade meine Mitwohner zu informieren, und die wollen nicht daran glauben. Es sei eine Frage der Menge meinen sie.
Hast du Bezugsquellen Asherra?

Na ja, entaüschend ist es schon. Da meint man etwas zu benützen das weniger Schaden bringt, da unsere Vorfahren es immer benutzt haben, und futsch, es ist eine Illusion.

Hier habe ich noch nicht davon gehört, selbst in den ökologischen Kreisen, nur dass irgendwann das Hozheizen verboten werden sollte, aber warum weiss niemand.

Wir bezahlen den Strom einem Okolieferanten, aber der Strom kommt vom gemeinsamen Netz, auch gemischt mit Nuklearstrom, deswegen wollte ich es vermeiden und nicht extra einen Stromherd kaufen.

Interessant was ich dank euch alles mitlerne !

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von shorty » 29.12.2016, 17:12

Hi,
ich verstehe sehr gut , dass Du darüber ein wenig traurig bist.
Aber ich glaube es ist ne Illusion frühere Zeiten pauschal mit ökologischer usw zu verknüpfen.
Man hat damals wahnsinnig giftig gefärbt teilweise.. die Leute werden heute nicht umsonst oft im Schnitt deutlich älter.
Damit ists nun keine heile Welt heute, ich glaube die Verschmutzugn kommt aber viel mehr durch den massiven Konsum, also die Masse, als dass es grundsätzlcih schädlicher wäre heute.
Auch früher war die Holzbefeuerung schon Feinstaub usw bedenklich, nur wurde viel weniger geheizt, weniger gefärbt, länger getragen usw..

Wie gesagt ich weiss schon dass das nicht überall möglich ist, aber im Grunde wirds schon wenn man extra was bauen oder kaufen muss zu nem gewissen Teil unökologisch.
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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von Asherra » 29.12.2016, 17:36

http://www4.lubw.baden-wuerttemberg.de/ ... is/223773/
Wäre ein seriöser Startpunkt für Diskussionsmaterial. Da hat es z.B. auch Anleitungen, wie man sauber anfeuert.

Holz *ist* ein ökologischer Brennstoff. Es ist nur eben auch kein ökologisches Wunder, das nie Schattenseiten haben kann. Es liegt viel am Benutzer. An manchen Tagen kann man kaum durch's Dorf laufen weil die Leute gnadenlos alles verbrennen, was nur irgendwie in den Ofen paßt. Stinkt und qualmt ganz fürchterlich.

Mir war am Anfang der Frage nicht klar, ist es ein Gedanke, ökologischer zu färben, oder mußt du schlicht nur raus in den Garten und brauchst da irgendeine Wärmequelle. Ich habe eine mobile, elektrische Herdplatte, die könnte ich auch mit Verlängerungskabel nach draußen nehmen. Aber extra eine anschaffen wollte ich mir für die wenigen Färbetage auch nicht. Bei mir mault aber auch niemand, wenn's in der Küche mal etwas müffelt. :lol: Ist ja nicht giftig, meine Färberei (zumindest die Säurefarben sind ziemlich harmlos, bei manchen Beizen und Pflanzen sieht das anders aus), und traditionelle Indigoküpen hab ich auch keine hier rum stehen.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von marie-claire » 29.12.2016, 19:40

Beides Asherra, meine Mitbewohner ertragen den Geruch des Essigs oder der Pflanzen nicht, und fühlen sich auch befallen mit all der Wolle und den Geräten im Haus, besonders wenn sie trocknen soll. Sie träumen von Leere (schwierig mit einer Spinnerin, gell...)

Gleichzeitig wollte ich nicht viel mehr konsumieren und verschmutzen deswegen.

Gerade sah ich, dass der Nachbarbauer seine Hecke geschnitten hat und alles verbrannte. Den Geruch mag ich lieber als der seines Treckers, der leer läufte daneben, aber nun seh ich die Sachen anders....Nächstes Mal frag ich ihn, ob er das Holz nicht liegen lassen könnte im Wald daneben, oder mir bringen könnte.

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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von shorty » 29.12.2016, 23:56

Also bei Pflanzen ist das bei mir ganz unterschiedlich, aber ich verstehe, dass das manchmal ein Problem ist.
Was die Säurefarben betrifft, versuchs mal mit Zitronensäure, riecht bedeutend angenehmer :-)))

und ja das Platzproblem :-)))
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Re: Färben mit wenig Energie

Beitrag von Asherra » 30.12.2016, 11:05

Hihi, ja, es sammelt sich so einiges an Zeug an. Wobei färben und spinnen dabei relativ harmlos aussehen. Nur ein Spinnrad, zwei Haspeln, zwei große Töpfe und eine Kiste mit Kleinkram. Die Webstühle allerdings... oh weia. Und die Berge von Garn, bei denen ich dann gerne behaupte, das ist die Innenisolierung vom Haus, hält schön warm :totlach:

In so ein "tiny house" brauch ich nicht ziehen wollen, oder einen völlig aufgeräumten Zen Haushalt ohne jedes Gerümpel. Das wird nix.

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