Als ich letztes Jahr in Peru war, habe ich in einer Weberei in Chinchero Alpaca-Lacegarn gekauft. Es war eigentlich nicht zum Verkauf bestimmt, ich habe es den Weberinnen abgeschwatzt. Möglicherweise war es noch gar nicht fertig verarbeitet, denn das Garn hat einen heftigen Überdrall.
Ich habe mehrere Maschenproben gestrickt, die alle fürchterlich aussahen. Zuletzt habe ich ein Netzmuster gestrickt, in der Hoffnung, dass das Garn die überschüssige Energie in den Löchern austobt. Das hat auch funktioniert, aber die Maschenprobe gefällt mir trotzdem nicht. Ich würde viel lieber ein anderes Muster stricken, aber wie bekomme ich den Überdrall aus dem Garn raus, ohne es zu vermurksen? Ich zeige mal ein Foto.

Man kann ja an den raushängenden Enden sehen, was das Garn eigentlich will: Nochmal in Z-Richtung zwirnen. Aber ich möchte nicht am Ende ein doppelt so dickes Garn haben. Meint ihr, ich soll es einfach nochmal einzeln durchs Rad laufen lassen? Das wäre dann in Spinnrichtung, also im Uhrzeigersinn, oder?
Ich wäre dankbar für jeden Tipp, ich will das Garn ja nicht ruinieren. Ich würde so gerne daraus ein schönes Tuch oder eine Weste stricken, genau in dieser Kombination, als Erinnerung an die schöne kleine Weberei in Chinchero.
Danke schon mal!
Grüße von Anna
ps. Auf Facebook habe ich eben den Tipp bekommen, etwas in kraus rechts zu stricken. Das wäre natürlich eine Option, es gibt ja massenhaft schöne Tuchmuster für zwei oder mehr Farben. Aber reicht das aus, um diesem Überdrall rauszubekommen?