XScars hat geschrieben:Ich finde es immer ein bißchen schade, man wird oft immer etwas als "blöd" angesehen weil man "nur" nach Anleitung strickt... das ärgert mich immer... ich stricke eigentlich nur nach Anleitung (ich passe schon an Garn und Nadelstärke an, aber eigentlich stricke ich nach Anleitung).... vielleicht könnte ich mir auch was ausdenken... aber da hab ich schlicht keine Lust dazu... ich tüftle schon den ganzen Tag an irgendwelchen Problemen rum, abends will ich dann meistens einfach nur entspannt stricken, und nicht noch mehr rumprobieren ... irgendwie kommt man sich da manchmal schon wie Stricker 2. Klasse vor, wenn man "nur" nach Anleitung strickt....
Wieso blöd und wieso nur? Für mich ist das schlicht Geschmackssache.
Es gibt Leute, die kochen nach Rezept. Ich habe einmal einen Koch gehört, der hat sich echt aufgeregt über diese Rezepte, wo alles vorgeschrieben ist. Das sei ja wohl keine Kunst. Es ist aber auch nicht jede/r KünstlerIn

Es ist doch ok, wenn man einfach mal ausspannen will und "nur" irgend etwas befolgen. Wobei irgend etwas strikt befolgen für mich persönlich schon wieder anstrengend statt entspannend ist

Ich habe ein Kochbuch mit Grundrezepten und ihren Abwandlungen. Ich habe noch ein paar Kochbücher, aber in die schaue ich eigentlich fast nie rein. Außer, ich will Anregungen haben. Kochen habe ich nämlich zuhause gelernt und da war es schon mehr freestyle. Der Nachteil davon: wenn etwas besonders gut geschmeckt hat, das will erst einmal reproduziert werden - ohne Aufzeichnung ist das schwierig.
Stricken sehe ich ähnlich. Mich schränken Anleitungen ein, die nutze ich, wenn ich etwas nicht weiß. Ansonsten bin ich mit meinen Musterbüchern glücklich. Denn dann kann ich die Sachen passgenau für mich machen, genau so, wie ich es lustig bin. Beim Stricken bin ich allerdings nicht so fit wie beim Kochen, also verwende ich dort tatsächlich mehr Anleitungen

Das heißt aber nicht, dass Strickerinnen, die nur nach Anleitung stricken, für mich minderwertig wären. Die Geduld muss man ja nun auch erst einmal aufbringen, sich in die Gehirnwindungen der anderen reinzupfriemeln. Will man irgend etwas uniform machen, was ja auch sinnvoll sein kann, geht es ohne Anleitung gar nicht.
Für mich hat beides seine Berechtigung und die ständige Bewerterei regt mich eh zunehmend auf. Damit wird viel zu viel Schindluder getrieben. Man muss doch echt nicht alles bewerten, Stricken ist viele Hobby und soll zur Entspannung dienen, ist doch vollkommen egal, wie die StrickerInnen das für sich erreichen, ob nun mit oder ohne Anleitung, oder?