Indigo und Kammzüge

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

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Indigo und Kammzüge

Beitrag von Lina » 05.03.2015, 11:46

Hallo ihr Lieben,
... ich liebe blau und deren Schattierungen :-), somit versuche ich meine Spinnfasern mit Indigo zu färben, während die dazu gefärbte normale Strickwolle völlig reibefest ist, bekomme ich bei den Spinnfasern blaue Hände, getrocknet, dann x-mal ausgewaschen, das Wasser war klasklar- nochmal getrocknet, nochmal ausgewaschen - nun getrocknet UND: es ist nicht reibefest beim Spinnen. Versponnen im Entspannungsbad ist das Wasser klasklar, also ausbluten tut es nicht, es scheint bei der Reibung beim Spinnen irgendwie abzufärben....
Liegt es an den Fasern, die sind ja nicht so glatt wie Garne oder?
Und kriege ich Kammzüge jemals reibefest?
bin gespannt,welche Erfahrungen ihr so habt....

lg Lina

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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von anjulele » 05.03.2015, 11:54

Alle natürlichen Blaufärber (Indigo, Waid, Blauholz) geben Farbe ab. Sie sind nicht reibecht. Das sieht man sehr gut bei Jeans, die mit Indigo gefärbt wurden. Vor allem bei den dunklen Hosen hat man nach dem Tragen oft verfärbte Beine.

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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von shorty » 05.03.2015, 12:45

Wie anjulele schon schrieb daran lässt sich wenig ändern, Indigo ist sehr waschecht, aber nicht reibecht.... auch bei gekauften Indigo Jeans Garnen/ Stoffen nicht...

einige expermintieren mit Perlleim..

ich nehms einfach wies ist.. das gehört zu Indigo einfach dazu... deshalb mag ichs nicht weniger gerne :-)))
viel mehr stört mich z.b. beim Blauholz das ausbluten...
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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von faserrausch » 05.03.2015, 12:51

Perlleim geht gut, nehme den für Blauholzfärbungen. Starkes Abreiben bei Indigo habe ich noch nie gehabt.
Lieben Gruß
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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von Schlompfine » 05.03.2015, 13:58

Ein kleines bisschen reiben sich alle Pflanzenfärbungen ab beim Spinnen. Zumindest bei mir, weil ich die nicht so kräftig ausspülen kann wie fertig gesponnene Wolle oder Stoffe. An Deiner Stelle würde ich das fertig gesponnen Garn nochmal gut ausspülen. Ganz reibecht werden viele Indigofärbungen nie, das ist einfach so. Aber man kanns sehr minimieren :)

Mittlerweile färbe ich nur noch fertig gesponnenes Garn mit Pflanzen, weil es mich halt stört, dass man Kammzüge so vorsichtig behandeln muss, damit nichts verfilzt und dass am Ende halt doch meist noch reichlich Farbe abreibt. Eben wegen dem vorsichtigen Behandeln.

Beim Blauholz sehe ich das Ähnlich wie Shorty: das blutet noch mehr aus. Ich benutze es gar nicht mehr, was ich persönlich aber nicht so schlimm finde, weil mir die Farbe nichtmal sonderlich gefällt. Naja und die Perlleimgeschichte kann klappen, muss aber nicht.

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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von Amalie » 05.03.2015, 17:51

Den Abrieb von Garn und Kammzug kann man eigentlich nicht vergleichen, weil man den Kammzug beim spinnen viel intensiver in der Hand hat, also mehr Berührung und schon allein deshalb mehr Abrieb.
Wenn ich mit indigogefärbtem Garn gestrickt habe, sieht man das an meiner Hand immer ganz: Zwischen kleinem und Ringfinger, an der Basis von Ring- und Mittelfinger innen, und spiralig um den Zeigefinger zieht sich ein blauer Streifen entlang. :)

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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von Lina » 06.03.2015, 07:48

Danke für eure Antworten- irgendwie tröstlich- ja, die Kammzüge hat man wesentich mehr in der Hand als Garne und die Fasern hängen auch dichter zusammen, egal welche Fasern das sind.
Da ich da blau und die Überfaerbungen liebe- spinne ich mir blau Finger :-), das geht ja auch ganz gut weg...
Das gesponnene Garn ist dann zum mindest im Wasser klasklar- alles Überflüssige ist wohl an den Händen:-)
Blauholz hält besser, wenn ein anderes Material z.B. Krapp dabei ist, so bisher meine Erfahrungen, es wird zwar etwas heller, aber das wars dann.
schönen Tag und lg Lina

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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von shorty » 06.03.2015, 08:30

Reibechtheit und Waschechtheit sind zwei versch. Sachen... Das Indigo wird sich auch später verarbeitet weiter abreiben, selbst wenn das Wasser schon lange klar ist...
wie starkt hängt davon ab wie dunkel gefärbt und wie die Farben geschichtet...

da ich ein absoluter Blaufan bin, nehme ich das wie gesagt hin..


mit Blauholz färbe ich wie Schlompfine nicht mehr...mit Krapp zusammen mag besser halten, ergibt halt aber nen anderen Stich.. der mir nicht gefällt..
Zudem ist mir das zu unökologisch...
mit Perlleim kann man das etwas abwenden, aber zum einen ist mir das zu aufwendig, zum anderen ist der wasserlöslich ab bestimmmten Temperaturen,, sprich das ist dann allenfals noch Handwäsche lauwarm angesagt. und eigentlich kleistert man die Fasern da ja irgendwie zu, was mir auch wenig sympthisch ist...

Ich mag Pflanzenfärbungen sehr :-) aber irgendwie stimmig muss es schon noch sein.. Säurefarben ist keine sooo schlechte Alternative für Farben die gar nicht gut gehen....
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Re: Indigo und Kammzüge

Beitrag von faserrausch » 06.03.2015, 10:33

wobei ein Schal aus Indigoblauer Wolle auch nicht so beansprucht wird wie eine Jeans. Ich trage ja nun auch die Pflanzenfärbungen, hauptsächlich als Mützen und Schals. Da hat bisher nichts abgerieben. Würde aber auch keinen dunkel blauholzgefärbten Pullover über weißer Bluse oder Hose tragen. Alles andere ist aber kein Problem.
Wenn die Finger beim Spinnen blau werden, ist es doch auch nicht so schlimm, wenn das Strickstück dann farblich brav ist.
(Vom Leim merke ich bei der Wolle übrigens überhaupt nichts, grifftechnisch ist da kein Unterschied)
Lieben Gruß
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