Update 02./2015 – Woolee Winder
Kürzlich habe ich im WW-Spulen-Thread geschrieben, dass bei uns zwei Woolee Winder im Einsatz sind. Das ist seit Weihnachten 2014 nicht ganz richtig.
1_Sonata_WW_Louet.jpg
Ich hatte das Glück, dass ich den Weihnachtsmann bei der „Anlieferung“ bei uns getroffen habe, und dass ich ihn zu einer gemeinsamen Rauchpause überreden konnte. Während die Pfeifen glimmten, haben wir ein wenig gefachsimpelt, sodass ich die dabei erfahrenen technischen Details jetzt weiter geben kann.
Der Weihnachtsmann wusste, dass ich bereits vor einiger Zeit einen Louet-WW für unseren Medík (ein stark modifiziertes Willy) umgebaut und zusätzliche Spulen dazu konstruiert und z.T. angefertigt habe. Da kam ihm die Idee, dass er meiner Frau einen anderen Louet-WW für ihren Herrn Schumann (so heißt das Sonata bei uns) umbaut, was ihm dann auf einigen Umwegen gelungen ist. Er verfolgte dabei die Idee, dass sich die beiden Spinnräder die mit 7 Stück reichlich vorhandenen Spulen teilen werden, einmal spulengetrieben (Medík), und einmal mit Spulenbremse (Sonata). Weiterhin sollten die zuvor von mir gefertigten wechselbaren Stufenwirtel (die schnelleren für den „normalen“ Flügel) auch am neuen WW-Flügel eingesetzt werden können.
2_Medik_Sonata_1.jpg
3_Medik_Sonata_2.jpg
Ursprünglich wollte der Weihnachtsmann den WW-Flügel als eine Einheit (also die Basis aus Holz zusammen mit dem Einzugsrohr, der Spindel und den beiden Flügelarmen) bearbeiten. Zum Glück hat sich bereits bei der ersten Drehoperation gezeigt, dass alle diese Teile „nur“ passgenau ineinander gesteckt bzw. verpresst sind. Auseinander gedrückt konnte er dann die Einzelteile viel einfacher, sicherer und genauer bearbeiten. Dies umfasste:
- Das Herstellen eines neuen Einzugsrohrs aus Automatenstahl inkl. Einpressen/Einkleben der ursprünglichen Spindel, die an ihrem Ende einen Absatz von 4,5mm Durchmesser (passend zum hinteren Kromski-Lager) erhielt
Spindelende.jpg
- Das Ausfräsen eines Kanals für das einlaufende Garn in die Flügelbasis und das Einsetzen der bereits bekannten Stahlbecher zur Wirtelarretierung
Einzugsrohr_Garnkanal.jpg
Einzugsrohr_Garnkanal_Wirtel.jpg
- Das Planfräsen der Basis von der Einzugsrohrseite um 0,8mm und das Abdrehen der beiden Flügelarme ebenfalls um 0,8mm (dadurch wurde der gesamte WW-Flügel um diese 0,8mm gekürzt, was für den Einbau im Sonata erforderlich war).
Der erste Probelauf zeigte, dass bedingt durch den axialen Vorschub von der WW-Mechanik auch die Spule in Achsrichtung auf der Spindel wandert, und wechselweise gegen die beiden Lager leicht gedrückt wird. An der Einzugsrohrseite hat dies bereits der Weihnachtsmann berücksichtigt, indem er einen Absatz angedreht hat, der nur der Nabe des Zahnrades einen axialen Kontakt mit dem Lager erlaubt.
Einzugsrohr_Absatz.jpg
Die andere (hintere) Seite musste ich mit einer selbstgedrehten und glatt polierten Distanzscheibe aus Messing optimieren. Hier war kein Absatz vorhanden, sodass die komplette Stirnseite des Zahnrades am hinteren Lager rieb, also auch der Zahnkranz. Die Zähne verursachten dabei unangenehme Rattergeräusche und einen zusätzlichen Widerstand. Die Scheibe bewirkt jetzt, dass auch das hintere Zahnrad das Lager nur im Nabenbereich berühren kann.
Distanzscheibe.jpg
Gruß
Borek
(wird fortgesetzt)
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