Faserbestimmung

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

noora
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Faserbestimmung

Beitrag von noora » 03.11.2008, 01:36

Hallo!

Ich habe vor Kurzem von einem Bekannten einige Vliese einer wohl uralten Schafrasse bekommen. Sie stammen von einem Züchter aus Dänemark, der keine Verwendung dafür hatte. Bild
Leider lässt sich nicht mehr herausfinden, von welcher Schafrasse die Wolle stammt. :eek:
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?

Hier mal zwei Bilder

BildBild

BildBild

Danke schon mal im Voraus! :))

Liebe Grüsse
noora
Zuletzt geändert von noora am 03.11.2008, 02:09, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
noora

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von Greifenritter » 03.11.2008, 11:48

Auf Grund von Bildern ein Schafsvlies zu identifizieren ist so gut wie unmöglich.

Man bräuchte zumindest noch weitere Angaben (Dicke/ Feinheit, double- oder singlecoated, Stapellänge, Weichheit, ...), dann hat man evtl. eine kleine Chance.

CU
Danny
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 03.11.2008, 12:07

Es ist wie Danny schrieb, unglaublich schwierig ein Vlies aufgrund eines Fotos zuzuordnen.
Was ein bißchen hilft ist die graue Farbe, gibt es nicht so wahnsinnig viele Schafrassen , die
ohne Mischen graue Wolle haben.
Spontan würde ich auf gotl. Pelzschaf oder Gotlandschaf tippen.
Kann aber auch völlig falsch liegen.
Beide Rassen gibt es in Grau, längeren Faserstapel , das Pelzschaf hat außerdem schöne Locken.
Liebe Grüße
Karin
Evtl schicks Du ja an Danny und / oder mich ne Faserprobe. Wir haben ja schon relativ viele Fasern katalogisiert, zum vergleichen.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von landschaf » 03.11.2008, 12:11

Hallo Noora,

es könnte sich,Betonung auf dem wort "könnte" um
Norsk Spaelsau handeln.Ich habe die hier in rauhen
Mengen verschiedener Farben und typisch sind
bei allen Vliesen die langen Grannenhaare,die
man auf Deinen Fotos sehr gut erkennen kann.
Die Wolle sieht genau wie meine aus.
Diese Rasse ist sehr alt und wird durchaus noch
in Dänemark häufiger gehalten.Eine Züchterin hat mir
erzählt,daß die Wikinger die Grannenhare ausgezupft haben
und daraus ihre Segel gemacht haben.Ob das stimmt,weiß ich aber nicht.
Beim Verspinnen solltest Du darauf achten,den Faden nicht zu stark
zu drehen,sonst piekt die Wolle hinterher 1 A,weil die Grannenhaare
wie Borsten abstehen.Oder Du zupfst sie vorher raus(Höllenarbeit)
und hast dann ein babyweiches Flauschwöllchen.

Wie gesagt,alles nur auf VErdacht.

LG Landschaf


Nachtrag:

In Deiner Nähe gibt es auch eine Züchterin.Näheres,falls gewünscht,
per pn (bin aber ein paar Tage nicht im Forum)
Zuletzt geändert von landschaf am 03.11.2008, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von noora » 03.11.2008, 16:33

Danke für eure Antworten!

Natürlich schicke ich euch gerne eine Faserprobe. Wieviel bräuchtet ihr denn zum bestimmen?
Noch ist die Wolle allerdings ungewaschen...

Liebe Grüsse
noora
Lieben Gruß
noora

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 03.11.2008, 16:46

Soviel wie in einen normalen Umschlag paßt, reicht völlig aus. Es macht nichts, wenn die Wolle noch ungewaschen ist, da kann man gleich beurteilen, wie fett usw.
Eine 100 % Zuordnung ist trotzdem schwierig, aber man kommt der Sache so schon näher. Adresse schicke ich per PN
Liebe Grüße
Karin
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von noora » 11.11.2008, 04:58

Eigentlich sollte den Faserproben jeweils ein Brief beiliegen.
Die sind im Handwerkerstress am Donnerstag leider zwischen meine Papiere geraten. :O

Ich hoffe, ihr könnt mit der Probe etwas anfangen. Leider ist die Wolle ja ziemlich verfilzt... :))

Lieben Gruss
noora
Zuletzt geändert von noora am 11.11.2008, 04:59, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 11.11.2008, 10:54

Ich melde mich, wenn die Probe hier eintrifft.
Liebe Grüße
Karin
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 11.11.2008, 17:54

angekommen :-)))
Von der Locke her wie gotländische Pelzschaf, aber heller im Farbton.
Ich melde mich, sobald ich mir das noch genauer angeschaut habe.
Heidschnucke würde ich ausschliessen, wenn ich mir die Faserstruktur anschaue.
Die Heidschnuckenproben die ich bisher hatte, waren genau zu erkennen, am ultralangen Grannenhaar, das eher glatt ist, und der sehr weichen Unterwolle.
Diese hier ist anders. Wenn sie im Farbton etwas dunkler wäre würde ich wirklich auf gotläd. Pelzschaf tippen, dass ja auch sehr gut filzt. Teuer hätte man diese Wolle nicht verkaufen können, da an der Schnittfläche fast überall leicht angefilzt.
Weitere Versuche folgen :-)))
Karin
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 11.11.2008, 19:51

So, der größte Teil weicht erstmal im Waschbecken. Hier mal ein Bild , das ich zum Vergleich gemacht habe.
Ganz rechts die Wollprobe unbekannte rHerkunft, in der Mitte gotl. Pelzschaflocken von mir, und links Heidschnucken bzw. Moorschnuckenhaare.
BildBild

Schnuckenhaare schließe ich definitv aus, die haben ne ganz andere Struktur. Ich denke, dass kann man auf dem Bild sehr gut erkennen.
Pelzschafe werden ja schwarz geboren und hellen auf zu silbergrau oder auch leicht beigestichig. Wäre die Wolle nicht noch einen Tick heller, würde ich sagen, auf alle Fälle gotl. Pelzschaf, denn es sind auch ein paar silbergrau und dunklergraue Haare in den einzelnen Lockenpartien dabei.
Evtl auch nicht reinrassig, wäre auch ne Möglichkeit.
Meine Pelzschafwolle war 1 A Qualität, ich denke , da gibts ja auch Unterschiede.
Wenn die Wolle trocken ist, spinne ich an. Übrigens war die Menge mehr als reichlich :-)))))))))
Liebe Grüße
karin
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 13.11.2008, 11:27

Hat jemand noch ne andere Idee?
Spealsau hab ich nur als Kammzug hier, nicht als Rohwolle.
Bei Gotland ( Guteschaf) hab ich mehr eine strähnige Stapelstruktur in Erinnerung.
Finnschaf ist feiner, das hab ich in mehreren Qualitäten hier.
Vielleicht habe ich ja eine der nordischen Rassen ganz vergessen
Liebe Grüße
karin
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von christine » 13.11.2008, 12:09

Als ich heute morgen dein Foto gesehen habe musste ich spontan an Wensleydale oder an Leicester (nicht BFL!!!) denken. Eine Bestimmung nur anhand eines Fotos ist aber immer sehr ungenau.

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von shorty » 13.11.2008, 12:21

ja die Wensleydale Locken die ich habe ,sehen ähnlich aus, wäre wirklich auch ne Möglichkeit. Leicester ohne BFL hab ich nicht hier.
Ich bin halt bisher bei meiner Bestimmung von alten nordischen Rassen ausgegangen, wie im ersten Beitrag angegeben. Die beiden sind ja englische Rassen , oder täusche ich mich?
Trotzdem ein guter Tip. Auch mit der Faserprobe live ist es nicht einfach mit der Bestimmung, da ja die Faserqualität innerhalb einer Rasse auch schon eine gehörige Schere bilden kann.
Liebe Grüße und danke fürs Rätseln, sonst noch Vorschläge ?
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Re: Faserbestimmung

Beitrag von Beyenburgerin » 13.11.2008, 19:42

Wensleydale habe so etwa 29 bis 30 Micron, sind aber trotzdem in etwa so weich wie Merino.
Was irritiert ist der Hinweis, dass es sich um eine uralte Schafsrasse handeln soll. Das würde dann wieder für eien Gotland-Mischung sprechen.
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Faserbestimmung

Beitrag von Sabine » 13.11.2008, 20:02

Aloha zusammen,

wie alt ist denn Uralt?

Und wie weich ist die Wolle?

Wenn es eher harte Wolle ist, könnte sie auch vom Lincon sein, so von der optik, oder Coopworth. Wenn die Stapellänge paßt, gibt es bistimmt noch andere Möglichkeiten. Schafe die Longwool produzieren gibt es viele.
Alles liebe

Sabine

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