Ashford traditionell alt

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

borekd
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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von borekd » 12.02.2014, 08:09

spulenhalter hat geschrieben:... Der Vorteil dabei ist, dass beim Anlaufen des Rades die Spule und der Wirtel gleichzeitig anlaufen. Der Spinnfaden muss die Spule (Spulenbremse) bzw. den Flügel ( Flügelbremse ) nicht antreiben, sondern nur ein bischen die Differenzgeschwindigkeit regulieren, je nach dem, wie schnell gerade der Einzug für diesen Moment sein soll.
Der Nachteil der größeren Haftreibung ( beim stehendem Rad ) beim Anlaufen fällt weg. Gerade bei dünnen Fäden ist es von Vorteil.

Eventuell läßt sich am so betriebene Rad der Schlupf der Spule leichter einstellen. ...
Das klingt ziemlich gut, das muss ich mir für eventuelle "Notfälle" merken.

Vom Grundprinzip her ist es eine Möglichkeit, den Spulenantrieb und den Wirtelantrieb unabhängig voneinander zu regulieren, wenn auch beim Wirtelantrieb (PUR) leider nur über die (geschätzte) feste Vorspannung. Eine große Rolle spielt sicherlich auch die Form der jeweiligen Rille, doch das ist wieder ein anderes Thema (für sich).

Generell hat die Wahl der Antriebsschnur eine überraschend große Wirkung auf das Verhalten des Spinnrads, im Zusammenspiel mit den Vorlieben und Gewohnheiten der spinnenden Person.

Gruß
Borek

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von seelenwarm » 12.02.2014, 09:15

Hallo!
Erst wow danke sooooooooooooooooooooooooooooo viele Antworten.
Also das Tradionell ist 30 Jahre alt und hat nur eine Rille. Der Spielraum zwischen der Spule und dem inneren des Flügel ist ca. 5mm, ich werd emal versuchen ob ich durch einen kleinen Filzling dazwischen, die Flucht bereinigen kann. Der Abstand zwischen der Schnur zum Bremsen und dem Antriebsriemen ist wahrscheinlich zu groß für die einzelne Rille.
Ansonsten ist es frisch geölt mal schauen was geht.

Bezüglich der Knieprobleme.......
ich solle sie ja auch bewegen nur nicht mit viel Last ( und ich bin eine runde Frau.... )
und ich denke das gleichmäßige wippen ist gar nicht so schlecht....
nur ist halt so die Last auf einem Bein und ich glaube fast es wäre besser ein neues in sich stimmiges Rad zu kaufen als an dem alten Tradionell noch ewig rumszubasteln......
Einen Espinner möchte ich nicht haben.... das nimmt der Sache die Seele....
Liebe Grüße
andrea

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von spulenhalter » 12.02.2014, 10:07

Beim Tradi kann man doch auch einen Doppeltritt nachkaufen, dann geht es mit beiden Füßen. :]
Gruß Mathias

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von seelenwarm » 12.02.2014, 10:18

Ja aber ich habe gerade ein Ladybug bestellt.......
...
Bin schon gespannt... es kommt aus Österreich...
Lg andrea

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von spulenhalter » 12.02.2014, 10:39

seelenwarm hat geschrieben:Ja aber ich habe gerade ein Ladybug bestellt.......
...
Bin schon gespannt... es kommt aus Österreich...
Lg andrea

Wie war das gerade mit den Spinnrädern - Ach ja, es sind Herdentiere. Auf das deine Herde wachsen werde.
Viel Glück damit. :)
Gruß Mathias

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von Basteline » 12.02.2014, 11:29

Gratuliere zur Neubestellung :] ,
aber zur EhreErhaltung des Traddis möchte ich beitragen, dass ich auch meine Knieprobleme habe. Und daher habe ich ein neues Lederstück als Knecht-Tritt-Verbindung eingesetzt, wo der Lochabstand für die Schrauben ca 1cm gößer ist, als der von Ashford vorgegebener. Das hilft schonmal enorm. :)
Und dann hat der gute Traddi doch so einen schönen breiten Tritt, da stelle ich immer beide Füße gleichzeitig drauf, geht echt super. :))

Den anderen Diskussionspunkten kann ich nicht folgen. ?(
Mein guter Tradi hat auch über 30 Jahre auf seinem buckel. Ich habe einen neuen sliding hook flyer mit 4 Übersetzungen dran, es wird mit einem neuen PUR-Riemen vorne an den Flügelwirteln (mit den 4 verschiedenen Durchmessern) angetrieben und mit Spulenbremse mit Nylonfaden hinten abgebremst, wobei eine sehr schöne, feine Einstellung möglich ist.
Möchte ich mit der größten Übersetzugn arbeiten, dann muß ich meine MOA aufklappen und an den Schrauben eine kleine Verstellung der MOA vornehmen, damit der Antriebriemen in einer Flucht von Wirtel zur Schwungradrille liegt.
Will ich mit der kleinsten Übersetzung arbeiten, muß ich das Ganze wieder umgekehrt verstellen.
Es ist nicht möglich mit dem PUR-Riemen über ALLE 4 Wirtell zu arbeiten, weil einer dann immer NICHT in der Flucht liegt und der Riemen dann abspringen würde.
Auch habe ich, wie das hier beschriebene Rad, nur eine einzige Rille im Schwungrad.

Wie soll denn darauf nun Zweifädig mit einem zusätzlichen Baumwollfaden gesponnen, bzw, angetrieben werden können?

Und auch diese Aussage verwirrt mich ungemein:
Der Spinnfaden muss die Spule (Spulenbremse) bzw. den Flügel ( Flügelbremse ) nicht antreiben,
... was hat denn der SPINNFADEN mit dem antreiben zu tun...?
Für mein Verständnis kommt doch der Spinfaden vorne (nachdem ich den fergestellt habe) rein auf die Spule und wird dort aufgewickelt, und den habe ich doch zuvor selber produziert...?

Oder ist dies ein Schreib-, Wortfehler...und es ist ein ganz anderer Faden mit gemeint.
Liebe Grüße
Basteline

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von Tulipan » 12.02.2014, 11:42

Zu deinem Problem Nr. 1: es geht hier um den zweifädigen Betrieb.
und zu Problem Nr. 2: Im Betrieb mit Spulenbremse wird nur der Flügel angetrieben. Der Spinnfaden zieht die Spule mit. Damit das nicht im gleichen Tempo geschieht und der Faden aufgewickelt werden kann, wird die Spule etwas abgebremst.

lG
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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von shorty » 12.02.2014, 12:06

Hi Basteline , tulipan hats schon erklärt.
Es ist ja so, dass sich bei Spulenbremse ohne Faden die Spule gar nicht dreht.
Versuch mal leer zu spinenn, da dreht sich nur der Flügel....

Grundsätzlich passt einfach nicht jedes Rad für jeden.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von Basteline » 12.02.2014, 14:14

Hallo ihr Beiden
Mir ist sehr wohl klar, wie die Spulenbremes funktioniert, und auch meine zweifädigen Rädchen und auch Flügelgebremste unterscheide ich so, dass ich mich an diese Räder setzen und sie bespinnen kann, auch im hin-und her-wechseln. ;) Und auch so, dass ich es anderen Personen gut erklären kann.
Mich irritierte halt nur die Aussage: Der Spinnfaden muss die Spule (Spulenbremse) bzw. den Flügel ( Flügelbremse ) nicht antreiben.
Für mein Verrständnis treib nicht der Spinnfaden an, sondern der Riemen, welcher sich auf dem Schwungrad befindet.
Und dass der Faden beim Spulenbrese nicht reingeht udn der Flügel beim flügelgebremsten Rad sich nicht dreht, ist auch alles klar.
Aber wen ich noch nicht diese Erfahrungen hätte, würde mich das mit dem Antrieb und Spinnfaden sehr durcheinander bringen.

Und wie man ein altes, einfädiges Traddi zu einem zweifädigen umfunktionieren kann, OHNE die MOA komplett umzubauen, ist mir aber ein Rätsel. Das ist das, was ich nicht verstehe. Denn ich würde es ansonsten gerne mal an meinem Traddi ausprobieren.

Ganz anders ist es mit dem NEUEN Traveller, welches ich seit 1 1/2 Jahren besitze.
Da sitzen die Flügelwirtel UND der Spulenwirtel im hintern Teil der MOA. Und somit als Zweifädiges und auch mir der Spulenbremse zu bearbeiten.
Es ist also ein ganz anderer Aufbau, als beim alten Traddi.

*nachdenk*............oder ist das hier besprochene Rad schon als zweifädiges Rad von Anfang an so gebaut worden?
Gab es früher schon die unterschiedlichen Bauweisen für ein Traddi?......
Liebe Grüße
Basteline

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von geraeuschemacher » 12.02.2014, 14:36

Basteline hat geschrieben:............oder ist das hier besprochene Rad schon als zweifädiges Rad von Anfang an so gebaut worden?
Gab es früher schon die unterschiedlichen Bauweisen für ein Traddi?......
1. Nein - aber es wurde mit der entsprechenden MoA umgebaut. Aber das Rad hat, da es einfädig war, nur eine Rille.
2. Das Tradi gibt es seit 1982 in zweifädiger Ausführung - siehe Timeline:

https://docs.google.com/viewer?url=http ... ebsite.pdf
"Spiders can become a passion that can not stop you"
__________________(unbekanntes Übersetzungsprogramm)
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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von spulenhalter » 12.02.2014, 14:41

Basteline hat geschrieben:Hallo ihr Beiden
Mir ist sehr wohl klar, wie die Spulenbremes funktioniert, und auch meine zweifädigen Rädchen und auch Flügelgebremste unterscheide ich so, dass ich mich an diese Räder setzen und sie bespinnen kann, auch im hin-und her-wechseln. ;) Und auch so, dass ich es anderen Personen gut erklären kann.
Mich irritierte halt nur die Aussage: Der Spinnfaden muss die Spule (Spulenbremse) bzw. den Flügel ( Flügelbremse ) nicht antreiben.
Für mein Verrständnis treib nicht der Spinnfaden an, sondern der Riemen, welcher sich auf dem Schwungrad befindet.
Und dass der Faden beim Spulenbrese nicht reingeht udn der Flügel beim flügelgebremsten Rad sich nicht dreht, ist auch alles klar.
Aber wen ich noch nicht diese Erfahrungen hätte, würde mich das mit dem Antrieb und Spinnfaden sehr durcheinander bringen.

Und wie man ein altes, einfädiges Traddi zu einem zweifädigen umfunktionieren kann, OHNE die MOA komplett umzubauen, ist mir aber ein Rätsel. Das ist das, was ich nicht verstehe. Denn ich würde es ansonsten gerne mal an meinem Traddi ausprobieren.

Ganz anders ist es mit dem NEUEN Traveller, welches ich seit 1 1/2 Jahren besitze.
Da sitzen die Flügelwirtel UND der Spulenwirtel im hintern Teil der MOA. Und somit als Zweifädiges und auch mir der Spulenbremse zu bearbeiten.
Es ist also ein ganz anderer Aufbau, als beim alten Traddi.

*nachdenk*............oder ist das hier besprochene Rad schon als zweifädiges Rad von Anfang an so gebaut worden?
Gab es früher schon die unterschiedlichen Bauweisen für ein Traddi?......
Ob, Basteline, wir spinnen ganz locker weiter. Die Fäden laufen auch weiter in das Einzugsloch hinein, keine Angst, auch der Faden sammelt sich, meist sehr schön geordnet auf der Spule.

Das Tradi gibt es in 2 grundsätzlichen Ausführungen.

Einmal einfädig mit Flügelantrieb und Spulenbremse, wie du es hast.
Dass sich hierbei die Spule mitdreht, muss der Spinnfaden auf den Flügel aufgelegt werden, der Spinnfaden überträgt die Kraft.

2. Variante mit einer ganz anderen MOA ähnlich wie beim Traveller
Die Antriebsscheibe sitzt hierbei nicht vorn auf dem Flügel, wie bei deinem Tradi, sondern es gibt die Spule und dahinter einen Wirtel. Hier sind nun beide Antriebsvarianten, ein- und zweifädig möglich, da ja Spule und Wirtel eng nebeneinander liegen.

Das hier besprochene alte Tradi hat eine ähnlich MOA wie dein Traveller. Hier wird natürlich die Spule vom Antriebsriemen, der über das Schwungrad läuft, angetrieben.
Der Antriebsriemen kann als 8 über Schwungrad und Wirtel und Spule laufen. Dann als Baumwoll- oder ähnliche, nicht dehnbare Schnur.
Oder als 2 Antriebsschnüre, PU-Riemen für den Wirtel und Baumwolle für die Spule.


Für dein Tradi benötigt du eine andere MOA für den zweifädigen Betrieb. Ein einfacher Umbau ist mir leider nicht bekannt.
Gruß Mathias

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von Tulipan » 12.02.2014, 14:44

spulenhalter hat geschrieben:
Auf der Spule muss der Antriebsfaden die Möglichkeit haben, dass er durchrutschen kann. Da hier die Möglichkeit bestehen muss, den Faden zurückzuhalten, um einen ausreichenden Drall zu produzieren. Für die Spule wird der Antriebsfaden nur gerade so fest angezogen, dass noch ausreichender Einzug erfolgt. Schlupf ist also zwingend erforderlich.
Durch diese so unterschiedlichen Anforderungen an die Fäden, ist die Verwendung der unterschiedlichen Materialien oft von Vorteil.
Sorry, aber als Erklärung für den traditionellen zweifädigen Antrieb ist das falsch. In der Regel ist der Flügelwirtel größer als der Spulenwirtel, der Flügel dreht also langsamer und der Antrieb funktioniert nach dem Prinzip der Flügelbremse. Man kann das ausprobieren, indem man bei sehr lockerer Antriebsschnur tritt. Zunächst wird die Spule mitgenommen und zieht über den gesponnenen Faden den Flügel mit. Wenn man die Spannung der Antriebsschnur langsam erhöht, kommt immer mehr Reibung auf den Flügel und wirkt wie eine Flügelbremse. Wenn die Spannung so groß ist, dass nichts mehr rutscht, sind Bremswirkung und Einzug maximal. Ein bisschen Rutschen muss aber immer noch sein, weil sonst durch die unterschiedlichen Geschwindigkeit die Schnur blockieren würde. Darum lässt sich der zweifädige Antrieb bei hoher Spannung der Antriebsschnur schwerer treten.

lG
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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von spulenhalter » 12.02.2014, 14:56

geraeuschemacher hat geschrieben:
Basteline hat geschrieben:............oder ist das hier besprochene Rad schon als zweifädiges Rad von Anfang an so gebaut worden?
Gab es früher schon die unterschiedlichen Bauweisen für ein Traddi?......
1. Nein - aber es wurde mit der entsprechenden MoA umgebaut. Aber das Rad hat, da es einfädig war, nur eine Rille.
2. Das Tradi gibt es seit 1982 in zweifädiger Ausführung - siehe Timeline:

https://docs.google.com/viewer?url=http ... ebsite.pdf
Geschichtsbücher und Zahlentabellen sind doch schön. Lehrer interessieren sich immer dafür. Hier haben wir ein oder mehrere Spinnräder in gleicher Grundkonstruktion, aber in verschiedenen Ausführungen. Wann welches gebaut oder umgebaut wurde, wen es interessiert, naja....

Ob das Schwungrad eine oder 2 Rillen aufweißt ist völlig irrelevant. Die Fäden machen sich auf dem Weg über das Schwungrad nicht die Mühe herumzuspringen und sich zu verknoten. Sie dürfen auch ganz eng nebeneinander laufen.

Bei meinem Hochzeitsrad, zweifädig, machen sie es auch. Da laufen auf einer Breite von ca. 4 cm 2 man 2 Fäden um das Schwungrad. Die Lauffläche des Schwungrades ist dabei in 2 Hälften geteilt, rechte und linke Spinneinrichtung, aber NICHT in 4 Rillen, wie es nach deiner Theorie sein müßte.

Am Rande: die neuen Tradis haben auch nur noch eine Rille, und die ist noch recht tief, im Schwungrad. Das vereinfacht die Lagerwirtschaft
Gruß Mathias

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von spulenhalter » 12.02.2014, 15:26

Tulipan hat geschrieben:
spulenhalter hat geschrieben:
Auf der Spule muss der Antriebsfaden die Möglichkeit haben, dass er durchrutschen kann. Da hier die Möglichkeit bestehen muss, den Faden zurückzuhalten, um einen ausreichenden Drall zu produzieren. Für die Spule wird der Antriebsfaden nur gerade so fest angezogen, dass noch ausreichender Einzug erfolgt. Schlupf ist also zwingend erforderlich.
Durch diese so unterschiedlichen Anforderungen an die Fäden, ist die Verwendung der unterschiedlichen Materialien oft von Vorteil.
Sorry, aber als Erklärung für den traditionellen zweifädigen Antrieb ist das falsch. In der Regel ist der Flügelwirtel größer als der Spulenwirtel, der Flügel dreht also langsamer und der Antrieb funktioniert nach dem Prinzip der Flügelbremse. Man kann das ausprobieren, indem man bei sehr lockerer Antriebsschnur tritt. Zunächst wird die Spule mitgenommen und zieht über den gesponnenen Faden den Flügel mit. Wenn man die Spannung der Antriebsschnur langsam erhöht, kommt immer mehr Reibung auf den Flügel und wirkt wie eine Flügelbremse. Wenn die Spannung so groß ist, dass nichts mehr rutscht, sind Bremswirkung und Einzug maximal. Ein bisschen Rutschen muss aber immer noch sein, weil sonst durch die unterschiedlichen Geschwindigkeit die Schnur blockieren würde. Darum lässt sich der zweifädige Antrieb bei hoher Spannung der Antriebsschnur schwerer treten.

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Sorry, ich muss nun auch widersprechen.
Der 2-fädige Antrieb ist ein Getriebe mit einer Rutschkupplung.
Meist ist der Wirtel größer und hat damit einen größeren Umschlingungswinkel / mehr Fläche zur Kraftübertragung Antriebsriemen-Holz, als die Spule.

Ohne Faden drehen sich Flügel und Spule unabhängig mit unterschiedlichen Drehzahlen auf der gleichen Flügelwelle.

Meist (Wirtel ist größer als die Spule) dreht sich die Spule schneller.

Kommt der Faden dazu und man läßt ihn nicht einlaufen, also reine Drallerzeugung, synchronisiert der Faden die Drehzahl von Spule und Flügel. Die Ruschkupplung, meist auf dem kleineren Durchmesser wird aktiv, die Spule wird langsamer. Vielleicht wird auch der Flügel eine Kleinigkeit schneller, da er nun vom Faden zusätzlich mitgezogen wird (Hab keine Messgeräte dran).
Läßt man den Faden wieder frei, stellen sich sofort wieder die konstruktiv bedingten Drehzahlen, Spule schneller als Flügel, her und der Faden wird aufgespult.

Im Normalfall arbeitet man beim Spinnen am zweifädigem Rad nicht mit diesen Grenzfällen, sondern im Bereich dazwischen.
Rutscht die Kupplung zu früh, nicht genug Einzug, wird die Spannung des Einzugsfadens erhöht und eine neues Optimum hergestellt.

Der schwere Lauf einer stark angespannten Antriebsschnur kommt durch die Reibung in den Lagern. Das ist also keine günstige Einstellung. Bei Gleitlagern merkt man es eher, Kugellager reagieren später darauf. Blockieren kann dabei nichts, da Spule und Flügel zwar auf der gleichen Welle sitzen, aber nicht starr miteinander verbunden sind (Getriebe).

Mach mal einen Test. Klebe eine Lage dünnes, rauhes Pflaster in die Rille von der Spule, danach vom Wirtel. Du erhöhst damit den Reibwert der Rutschkupplung. Der größte Unterschied kommt, wenn in der Spule die Reibung erhöht wird, die sonst am meisten rutscht.
Gruß Mathias

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Re: Ashford traditionell alt

Beitrag von geraeuschemacher » 12.02.2014, 16:04

spulenhalter hat geschrieben:
geraeuschemacher hat geschrieben:
Basteline hat geschrieben:............oder ist das hier besprochene Rad schon als zweifädiges Rad von Anfang an so gebaut worden?
Gab es früher schon die unterschiedlichen Bauweisen für ein Traddi?......
1. Nein - aber es wurde mit der entsprechenden MoA umgebaut. Aber das Rad hat, da es einfädig war, nur eine Rille.
2. Das Tradi gibt es seit 1982 in zweifädiger Ausführung - siehe Timeline:

https://docs.google.com/viewer?url=http ... ebsite.pdf
Geschichtsbücher und Zahlentabellen sind doch schön. Lehrer interessieren sich immer dafür. Hier haben wir ein oder mehrere Spinnräder in gleicher Grundkonstruktion, aber in verschiedenen Ausführungen. Wann welches gebaut oder umgebaut wurde, wen es interessiert, naja....
Mathias? Alles ok?
spulenhalter hat geschrieben:Ob das Schwungrad eine oder 2 Rillen aufweißt ist völlig irrelevant. Die Fäden machen sich auf dem Weg über das Schwungrad nicht die Mühe herumzuspringen und sich zu verknoten. Sie dürfen auch ganz eng nebeneinander laufen.
Es geht nicht um die Enge, sondern um die Flucht. Bei der alten einfädigen Version ist die Toleranz viel geringer, dass bereits wenn man eine andere Übersetzung wählt, die MoA angepasst bzw. verschoben werden muss, weil sonst der Riemen gegen den Flügel drückt, oder runterspringt.
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