Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Rund ums Stricken von Jacken, Westen, Pullover und Pullunder, ...

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kimbajana
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Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von kimbajana » 27.09.2013, 20:39

Hallo allerseits,

ich stricke gerade mehr oder weniger frei an einer langen Jacke, an der ich gerne eine Kapuze hätte. Die vordere Blende stricke ich mit 12 Maschen gleich mit.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, wie ich den Übergang von Halsausschnitt zur Kapuze stricken soll. In den ganzen Anleitungen, die ich zu solchen Jacken gefunden habe, wird zuerst der Halsausschnitt gestrickt und abgekettet und für die Kapuze werden die Maschen wieder aufgenommen. Für mein Verständnis müsste es aber doch auch funktionieren, wenn ich gar keinen Ausschnitt stricke sondern gerade nach oben ohne abzunehmen und die Kapuze gleich nahtlos weiterstricke. Damit würde ich mir auch den Wulst, der sich auf der Rückseite des Angestrickten bildet, (und der ja durch die umgeschlagene Blende und Kapuze auf der richtigen Seite zu sehen wäre) ersparen.

Ist das Blödsinn oder kann das so funktionieren? Was mich eben stutzig macht ist, dass ich gar nichts darüber gefunden habe.

Gerade hatte ich noch eine Idee dazu: wenn es nur darum geht, dass man den Halsausschnitt optisch sieht, dann könnte ich ja, anstatt abzunehmen, einfach linke Maschen anstatt der Abnahmen stricken.
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Spinnwinde » 27.09.2013, 21:05

Arbeite doch mit verkürzten Reihen ;-)
Halsausschnitt würde ich auf jeden Fall formen, die Kapuze liegt einfach besser.

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von kimbajana » 27.09.2013, 22:39

Ahhhhh – vielen Dank für den Denkanstoß, Spinnwinde! Bin gerade am Surfen, um mich schlau zu machen. ;) Leider habe ich den Rücken schon ohne Ausschnitt beendet … naja mal sehen, vielleicht mach' ich ein Stück wieder auf.
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Fiall » 28.09.2013, 07:18

Ich würde auch vermuten, dass das einfach besser sitzt mit Ausschnitt. Ansonsten beult sich das möglicherweise unschön im Nacken.
GLG,

Veronika

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Eurasierwolle » 28.09.2013, 08:53

Strick doch den Kragen einfach in Kapuzenhöhe, dann hast Du nur eine flache Naht auf dem Kopf (Abketten von 2 Nadeln gleichzeitig), oder noch eleganter: Du strickst die Kapuze wie eine überdimensionale Ferse, dann ersparst Du Dir den Zipfel am Hinterkopf. Du solltest aber für diesen Hinterkopf ein paar Maschen zusätzlich einplanen, sonst reicht die Kapuze nicht über den ganzen Kopf...
Kommt auch darauf an, mit welcher Nadel-/Garnstärke die Jacke wächst. Such doch mal nach "Hoodie", damit bekommst Du sicher noch ein paar Konstruktionsbeispiele!

Viele Grüße
Cornelia
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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von kimbajana » 28.09.2013, 09:18

Eurasierwolle hat geschrieben:Strick doch den Kragen einfach in Kapuzenhöhe, dann hast Du nur eine flache Naht auf dem Kopf (Abketten von 2 Nadeln gleichzeitig)
Das war ja genau meine Frage, ob ich das so machen kann – aber offensichtlich fällt die Kapuze schöner, wenn ein Ausschnitt gestrickt wird.

Die Kapuze selbst werde ich sicher auch mit verkürzten Reihen probieren – aber eines nach dem Anderen, zuerst muss ich mal den Halsausschnitt hinbekommen.

Danke euch für's Mitdenken und die guten Tipps!
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Anna » 28.09.2013, 09:53

Hallo kimbajana,
wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du daran gedacht, die Jacke oben ganz gerade zu lassen und an diese gerade Kante (entspricht dann einem U-Boot-Ausschnitt) die Kapuze gleich dranzustricken.
Ich habe so etwas noch nie gesehen, aber U-Boot-Ausschnitt ist für mich die schlechteste aller Ausschnittlösungen (Kerstin vom Strickforum schrieb einmal: nur unwesentlich besser als überhaupt kein Ausschnitt :D ) und wenn oben noch eine Kapze angestrickt ist, wird die auch immer an einer Seite spannen und an der anderen Seite beulen. Ich würde einen ganz normalen Halsausschnitt stricken, aber eben nicht mit abgeketteten Maschen, sondern nur mit stillgelegten. Der Ausschnitt sollte nicht zu breit und tief sein, dann sitzt die Kapuze besser. Hast Du schmale Jackenblenden, kannst Du die Kapuze gleich an die Blendenkanten anstricken; sind die Blenden breit, sieht es wahrscheinlich besser aus, sie nicht in die Kapuze einzubeziehen.
Für die Höhe und Breite der Kapuze wäre es am besten, wenn Du eine vorhandene Kapuze (Sweatshirt, Anorak o.ä.) ausmessen könntest. Notfalls aber auch einfach während des Strickens anprobieren.
Eine solche direkt angestrickte Kapuze kann man nahtlos arbeiten, wie schon gesagt wurde: wie eine Sockenferse.
Gutes Gelingen wünscht
Anna
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von kimbajana » 28.09.2013, 10:46

Anna hat geschrieben:wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du daran gedacht, die Jacke oben ganz gerade zu lassen und an diese gerade Kante (entspricht dann einem U-Boot-Ausschnitt) die Kapuze gleich dranzustricken.
Genau so hätte ich mir das zusammengereimt – mittlerweile bin eines Besseren belehrt. ;)
Anna hat geschrieben:Ich würde einen ganz normalen Halsausschnitt stricken, aber eben nicht mit abgeketteten Maschen, sondern nur mit stillgelegten.
Das versuch' ich jetzt – hab' gerade ein paar Reihen vom Rücken wieder aufgemacht – der geglättete Strickfaden trocknet gerade. Ich werde den hinteren Ausschnitt über 6 Reihen stricken, genauso hoch wie die Schulter.
Anna hat geschrieben:Der Ausschnitt sollte nicht zu breit und tief sein, dann sitzt die Kapuze besser.
Die schrägen Schultern gehen über je 22 Maschen, für den hinteren Ausschnitt bleiben 27 Maschen über – sieht relativ schmal aus.
Anna hat geschrieben:Hast Du schmale Jackenblenden, kannst Du die Kapuze gleich an die Blendenkanten anstricken; sind die Blenden breit, sieht es wahrscheinlich besser aus, sie nicht in die Kapuze einzubeziehen.
Die Blenden gehen über 12 Ma (3re 3li 3re 3li) bei insgesamt 48 Ma pro Vorderteil. Eigentlich wollte ich die Blende an der Kapuze weiterstricken … *kopfkratz*
Anna hat geschrieben:Für die Höhe und Breite der Kapuze wäre es am besten, wenn Du eine vorhandene Kapuze (Sweatshirt, Anorak o.ä.) ausmessen könntest. Notfalls aber auch einfach während des Strickens anprobieren.
Ich hab' eine gekaufte Strickjacke, die ich Daumen x pi als Vorlage verwende – da ist allerdings die Kapuze quer gestrickt (aber das ändert ja nichts an den Maßen).

Vielen Dank, Anna, für deine Tipps! :wink:
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Schaefchen Liese » 30.09.2013, 09:03

Darf ich da mal eine Zwischenfrage stellen ... ihr schreibt , wie Sockenferse ... welche Art/Form von Sockenferse strickt ihr da? Ich habe bisher immer nur (die ganz klassischen?) Käppchenfersen gestrickt, habe aber gerade "Schwierigkeiten", mir die auf dem Kopf vorzustellen ;)
Viele Grüße Liese


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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Fiall » 30.09.2013, 09:26

Möglicherweise ist die Bumerangferse gemeint?
GLG,

Veronika

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von shorty » 30.09.2013, 09:31

Es gibt ganz untersch. Kapuzenschnitte, möglich ist auch in etwa wie ne klassiche Ferse :
http://www.google.de/imgres?client=fire ... ,s:0,i:162

google mal nach Bilder vor Kapuzen Schnittmuster...
Karin
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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Ringeldings » 30.09.2013, 11:44

Ich lese immer wieder, dass erst die Nähte in einem Gestrick für eine gewisse "Stabilität" sorgen, einem "Ausleiern" des elastischen Materials entgegenwirken. Vielleicht ist diese Denkweise auch der Grund für ein Vorgehen: Abketten - neu aufnehmen? Weil sonst die Kapuze über die Schultern hinab rutschen könnte?

Meine eigene Meinung ist allerdings nicht so. Ich liebe nahtlose (z.B. RVO-gestrickte) Pullover und Strickjacken und hatte noch nie diese Probleme.

Ich würde, wie von Anna beschrieben, mit stillgelegten Maschen arbeiten oder mit verkürzten Reihen (die Wende ist dann etwas anders, es bilden sich keine Löcher, die man später sieht) und die Kapuze direkt anstricken. Ganz zur Not - wenn der Ausschnitt wirklich zu elastisch werden sollte - könnte man ja noch nachträglich mit einer Reihe fester Häkelmaschen die Ausschnittnaht wieder herstellen.

Liebe Grüße - Anke
Man sieht später nicht, wie lange es gedauert hat, sondern wie es geworden ist ...

Mein Blog: http://ringeldings.blogspot.com

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Tulipan » 30.09.2013, 17:30

Hier gibt es eine Anleitung für eine Kapuze, die ohne feste Angaben das die Konstruktion erklärt. Ich kann allerdings noch nicht sagen, wie das klappt oder sitzt, denn ich habe gestern erst die Maschen für das Oberteil aufgenommen...
lG
Tulipan

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von Spinnwinde » 30.09.2013, 17:45

Schaefchen Liese hat geschrieben:Darf ich da mal eine Zwischenfrage stellen ... ihr schreibt , wie Sockenferse ... welche Art/Form von Sockenferse strickt ihr da? Ich habe bisher immer nur (die ganz klassischen?) Käppchenfersen gestrickt, habe aber gerade "Schwierigkeiten", mir die auf dem Kopf vorzustellen ;)
Grundsätzlich denk ich, geht jede Art von Fersenkäppchen. Welche Technik man wählt entscheidet letztendlich der Geschmack.
Ringeldings hat geschrieben:Ich lese immer wieder, dass erst die Nähte in einem Gestrick für eine gewisse "Stabilität" sorgen, einem "Ausleiern" des elastischen Materials entgegenwirken. Vielleicht ist diese Denkweise auch der Grund für ein Vorgehen: Abketten - neu aufnehmen? Weil sonst die Kapuze über die Schultern hinab rutschen könnte?
Schulternaht und Halsausschnitt entscheiden ob ein Kleidungsstück sitzt, weswegen die auch unter Kontrolle bleiben sollten. Aus diesem Grunde kette ich sogar am rückwärtigen Halsausschnitt die Maschen immer ab. ;)

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Re: Kapuze anstricken: Verständnisfrage

Beitrag von kimbajana » 30.09.2013, 20:26

Tulipan hat geschrieben:Hier gibt es eine Anleitung für eine Kapuze, die ohne feste Angaben das die Konstruktion erklärt. Ich kann allerdings noch nicht sagen, wie das klappt oder sitzt, denn ich habe gestern erst die Maschen für das Oberteil aufgenommen...
lG
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Super, danke für's Nase draufstoßen – die Anleitung hab' ich schon lange gespeichert. Aber mich wundert ja nicht, dass ich nichts mehr finde … :rolleyes:
Ringeldings hat geschrieben:Ich würde, wie von Anna beschrieben, mit stillgelegten Maschen arbeiten oder mit verkürzten Reihen (die Wende ist dann etwas anders, es bilden sich keine Löcher, die man später sieht) und die Kapuze direkt anstricken. Ganz zur Not - wenn der Ausschnitt wirklich zu elastisch werden sollte - könnte man ja noch nachträglich mit einer Reihe fester Häkelmaschen die Ausschnittnaht wieder herstellen.

Liebe Grüße - Anke
Vermelde: Rücken und ein Vorderteil sind schon fertig – Ausschnitt mit verkürzten Reihen. Bei der Kapuze bin ich noch nicht sicher, wie ich sie angehe. Jetzt mach' ich mal das zweite Vorderteil fertig.

Bin echt gespannt, ob das was G'scheites wird. ;)
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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