Kochwolle, Kochsocken

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

sockolade
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Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von sockolade » 31.01.2013, 14:06

Hallo ihr Lieben,
nein es geht hier nicht um Socken, sondern um das minimale Anfilzen nach der Fertigstellung. Jemand hat gefragt, warum ich meine Socken koche, damit sie weniger kratzen.
Socken aus Sockenbär = Waldschaf

Das drunterliegende Paar ist noch roh, das drüberliegende gekocht. Die Wolle filzt minimal an, wird aber deutlich weicher. Wenn man das Lanolin wieder drinhaben will, kann mans ja wieder reinkochen.

Bild

Einem kleinen Unterschied kann man in der Vergrößerung vielleicht sehen? Eine Fühlprobe ist ja leider nicht möglich!
Links ist der rohe, rechts der gare Socken!

Bild

Was für Erfahrungen habt ihr mit Kochwolle?

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von shorty » 31.01.2013, 14:09

Gar keine ;-)
Nachtrag, ist die selber gesponnen??
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von simone40 » 31.01.2013, 14:20

Ich lese jetzt zum erstenmal von Kochwolle...finde ich aber sehr interessant.
Woher bekommt man sie, bzw. die Faser?
lg simone

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von stuart63 » 31.01.2013, 14:32

Sockolade schreibt Waldschaf, ich nehme an selbst bearbeitet :?:

LG Katja
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von sockolade » 31.01.2013, 15:00

Waldschaf wird im Mühlviertel gerade rückgezüchtet,weil fast ausgestorben. Man muss halt einen Schafhalter kennen. Ich bin durch ein altes Bild aus dem Böhmerwald auf diese Sorte gekommen. Da saß ein bäuerlicher Großvater in unvorstellbarem Regenmatsch auf der Gredbank mit weißen Socken ohne Schuhe mit beiden Füßen auf einem Stein. Ich Doofi habe mich gewundert, warum in aller Welt denn nur weiße Socken???? --- Es gab gar keine anderen, und Schuhe gabs nur sonntags und die Holzschuhe brauchte er beim Ausruhen ja nicht.

und ja die Socken sind Eigenproduktion vom Tier weg

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von shorty » 31.01.2013, 15:03

Gehören schon zu den bedrohten Rassen, stimmt, aber rückzüchten braucht man die nicht ;-)
Waldschafhalter gibts noch einige, mir ist die Wolle aber ein bißerl zu kratzig, auch wenns aufgrund der Ursprünglichkeit ne große Vielfalt gibt.

Klasse Arbeit übrigens !!!
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von simone40 » 31.01.2013, 15:05

Bezugsquelle hat niemand? würde das gern mal probieren
lg simone

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von shorty » 31.01.2013, 15:08

http://biobuero.de/Schafe-Wollprojekt.htm

Hier evlt
Ist auch Forenmitglied ;-)
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von thomas_f » 31.01.2013, 15:17

"Gredbank" musste ich erst nachschlagen, aber sonst kann ich folgen :D . Schöne Socken!

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von Bibiana » 01.02.2013, 06:30

Das ist für mich sehr interessant!
Ich weiß gar nicht wieviele gestrickte Socken ich schon weg schmeißen musste weil meine Jungs immer strumpfig draußen rum laufen, mein mittlerer spielt sogar so Fußball...
Wenn man die dann kochen kann ist das natürlich optimal.

Aber muß wohl erst mal so dünnes Garn können bevor ich so weit bin.
Liebe Grüße von
Bibiana

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von Lana-Lux » 01.02.2013, 08:29

Deine Socken sehen super aus!
Schon mal daran gedacht beim nächsten Mal kochen vielleicht
ein paar Nussschalen oder ein bisschen Krapp reinzuwerfen? ;)

Schreckst du die Socken nach dem Kochen ab oder lässt du sie langsam abkühlen?

LG Silvia
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von sockolade » 01.02.2013, 12:10

@Bibiana
die Opas sind damit natürlich nicht im Matsch rumgelaufen, zum Reingehen hat da ein Enkel schon Holzschuhe oder ein Brett gebracht. Zum "strumpfsockert" rumlaufen waren sie den Leuten auch zu schade, es gab nur höchstens ein Paar neue im Jahr, der Rest war schon gestopft und mit Flicken benäht. Kinder hatten damals keine Socken wenn es nicht Stein und Bein fror, auch nicht in den Schuhen, die sie bis zur Kirchentür auf dem Rücken getragen haben, damit sie der nöchste auch noch zur Firmung vererbt bekam. Mein Schwiegervater erzählte immer, dass sie bei kalten Füßen in einen frischen Kuhfladen gestiegen sind. Du wirst keine Freude an den Kochsocken haben, sie laufen sich trotz allem schneller durch als Regia. Für Kinder absolut ungeeignet! Diese Socken kriegen die Wollspender, Diabetiker, Bettlägerige und Rollstuhlfahrer.
Die Wolle abschrecken geht auch. Die Tatsache, dass sie kaum filzen, liegt wahrscheinlich an der Ausgangsdichte. Das sind 84 Maschen in der Runde auf der Maschine. So fest kann man mit der Hand nicht stricken.
@Lana-Lux
Ich färbe gern und viel, aber keine Socken, das würde mich zu sehr an Regia erinnern. Wenn jemand sehr unter Schweißfüßen litte und unbedingt einen Zusatz will, kriegte er Eichenrindensud reingekocht, ist halt dann auch bloß braun.

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von Adsharta » 10.03.2013, 12:39

Ich habe es jetzt gerade mit Coburger Fuchsschaf-Socken probiert. Sind aber noch waschelnaß, sodaß ich noch nichts sagen kann.
Eine Frage, kommen die ins kochende Wasser oder gleich mitkochen? Wieviel bewegen?
lg Adsharta

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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von stuart63 » 10.03.2013, 12:45

Lass uns an Deinem Experiment teilhaben Adsharta. Ich habe auch noch Fuchsschaf zu Hause!

LG Katja
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Re: Kochwolle, Kochsocken

Beitrag von Adsharta » 10.03.2013, 12:59

Also verdichteter sind sie jetzt. In der Länge sind sie nicht eingegangen.
Ich habe sie ins kalte Wasser gegeben und zum Kochen gebracht und ab und zu ein wenig bewegt, mehr habe ich mich nicht getraut. :O Jetzt liegen sie mal auf der Heizung.
Allerdings habe ich eine andere Erfahrung mit Fuchsschaf gemacht. Mein Mann hat seine Socken Größe 43 kürzlich zur Weißwäsche gegeben bei 60°. Tja ihm haben sie nicht mehr gepaßt, sie waren danach Größe 40. Allerdings viel robuster. ;)
Ich würde mal sagen, mein Coburger Fuchs neigt nicht allzu extrem zum Filzen. 60° Hauptwäsche ist ja doch ganz happig. Ich dachte eigentlich, die kommen als Kindergröße wieder aus der Waschmaschine.
lg Adsharta

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