Herstellung von Segeln in Island

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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shorty
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von shorty » 14.01.2013, 07:32

Ein toller Bericht, lese ich gerne sowas.
Rückt einfach die schwierigen Lebensbedingungen damals auch etwas in den Fokus.

Bei den Zahlen bin ich sehr skeptisch ;-)
Zum einen weil die Spindelleistung meines Erachtens viel zu niedrig angesetzt ist, und das mit den wuselnden Kinder ist zwar theoretisch richtig, aber Kinder wurden ja früher ganz anders erzogen als heute.
Die waren schon in jungen Jahren begehrte Arbeitskraft mit guten Augen und kleinen Händen :-(. ( so erstrebenswert finde ich die damaligen Produktionsbedingungen nun auch nicht, wenngleich mir China usw da auch suspekt ist)
Sprich es haben an nem Segelprojekt damals viel mehr Leute gearbeitet als heute.Vom kleinen Kind bis zum Greis haben alle gesponnen !

Auch die 60 Kilo Wolle jährlich für die Familie... mmh halte ich für viel zu hoch gegriffen, denn Wollsachen sind bekanntlich sehr robust, die Bekleidung wurde mehrfach gestopft und ausgebessert und hielt teils Jahre.60 Kilo Wolle braucht nämlich bestimmt bei der damaligen Zuchtrichtung für Schafe 50 Schafe für eine Familie nur für Bekleidung;-)


Ist nicht speziall auf Island gemünzt , sondern allgmein.
Dennoch total interessant.
Karin
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Adsharta » 14.01.2013, 08:14

Das ist sehr interessant @Shorty.
Ich überlege gerade, wieviel kg Wollle man pro Person benötigt. Möchte gerne wissen, wie man auf die 60 kg gekommen ist.
Wenn wir Großeltern, Eltern und ca. 4 Kinder berechnen einschließlich Baby.
Untergewand, Socken, Hosen, Wams und Mäntel. Dann vermutlich noch Windeln. Und das, was ein Haushalt benötigt. Leintücher, Geschirrtücher, evtl. Tischtücher (hält sicher länger). Die kleineren Kinder haben sicher Gewand von den Geschwistern übernommen.
Was meint ihr hat man pro Person pro Jahr an kg gebraucht?
Ich tue mich da gerade ganz schwer mit dem Schätzen, weil ich auch keine Weberfahrung habe.
lg Adsharta

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von shorty » 14.01.2013, 08:24

Schwierig abzuschätzen.
Mich machte einfach die Menge nachdenklich.
Wenn ich mir vom Typ Soay Schafe vorstelle (kommen vermutlich recht nah ran, Wolle auch zum zupfen) dann werfen die nicht mehr als 1 KG Wolle ab, grob geschätzt.
Die Schafe sind ja relativ klein.

Bin mir einfach nicht sicher, ob ne Familie Möglichkeiten, Weidegrund usw für so viele Schafe hatte.

Vermutlich wurde damals auch schon Leder und Felle profesioneller verarbeitet, also für Mäntel usw mein ich.

Es mag evtl wohl sein, dass die 60 KG zutreffen für ne Erstausstattung aller Familienmitglieder, aber eben nicht jährlich.
Das erscheint mir einfach viel zu hoch.Bei rund 10 Leuten pro Familie wären das 6 Kg pro Person jährlich!!
Nachdem man damals wenig Wechselwäsche hatte, hiesse das ja diese Kilo alle auf dem Leib tragen, auch die Kinder .....
Weiss nicht.



Wovon stammen die Zahlen, sind das Erzählungen, Sagen usw?
Karin
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Adsharta » 14.01.2013, 08:44

Vielleicht hat jemand sämtliche Wäsche einer Familie gewogen. ;) Aber dann wäre das wohl wirklich die Grundausstattung und jedes Jahr braucht man nicht Leintücher, Mäntel etc. neu machen.
Ich wage jetzt mal eine grobe Schätzung und denke, daß man mit 3 kg pro Person dabei ist.
Socken pro Jahr: 150 - 250 g
Pullover/Wams: 600-800 g

Helft mir mal weiter, ich habe keine Ahnung, wieviel man für eine Hose braucht.
lg Adsharta

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von anjulele » 14.01.2013, 10:39

Ich glaube Leinen kanst du von deiner Liste so gut wie komplett streichen. Flachs dürfte auf Island nicht wachsen. Somit wäre das höchstens importiert worden. Die Isländer waren schon immer streng mit ihren Einfuhren.

LG
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Adsharta » 14.01.2013, 10:42

Leintücher war wohl der falsche Ausdruck. Betttücher?
Nein, ich denke auch nicht, daß Flachs in Island gewachsen ist.
lg Adsharta

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Siebenstern » 14.01.2013, 11:33

Vielleicht hatte man dort ja Nesselstoff?

Ich glaube ja ihr denkt bei dem Wollbedarf zu südländisch ;) . Ich habe gerade meinen traditionellen Norweger Pulli gewogen, der allein wiegt schon 1,1kg in Größe 38 und der ist nur gestrickt und nichtmal gefüttert. Vadmal ist ja nochmal schwerer. Wenn man viele warme Sachen braucht und damit draußen auch arbeitet und sie verschleißt kommt vermutlich mehr an Verbrauch und Gewicht zusammen als wir uns heute vorstellen können. Ich arbeite bestimmt nicht so hart wie die Leute damals und verschleiße schon pro Jahr ungefähr 4 Paar Wollhandschuhe die jenseits vom flickbaren sind. (Drum tu ich jetzt auch nadelbinden ;) die halten länger und sind besser zu flicken.) Brauchen tu ich aber 6 besser 8 Paar Handschuhe, damit ich bei Mistwetter genügend zum wechseln habe. Wollsocken trage ich nicht, aber da sähe es vermutlich noch schlimmer aus mit dem Verbrauch und Wechselbedarf wenn die nass sind. Man darf nicht vergessen das die Menschen früher viel mehr draußen waren und gelaufen sind und mit ihren Handschuhen auch härter gearbeitet haben als wir das heute tun. Auch herrschten damals im Haus ganz andere Temperaturen, da wurden mehr Decken und warme Kleidung benötigt als heute wo oft 20Grad und T-shirt angesagt ist.
Die Frage ist auch wie viele Personen pro Haushalt gerechnet wurden. Da war ja nicht nur die engere Familie auf dem Hof sondern neben Grosseltern und Urgrosseltern auch oft die Familien der Geschwister der Eltern, evtl Tanten/Onkel und Cousinen, die verheirateten Kinder mit ihren Familien etc. Wenn man dann pro Frau im Schnitt 5 Kinder annimmt... da kommt schon was an Leuten zusammen.
Ich kann mir auch schwer vorstellen was auf einem Bauernhof alles an sonstigem Textil-krams benötigt wird, aber wenn das alles Wolle war... Säcke zum Lebensmittel aufbewahren, Netze und Seile usw.
60kg ist zwar viel aber vermutlich garnicht so abwegig für die Voraussetzungen dort.

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von shorty » 14.01.2013, 12:01

Na ja Urgroßeltern würd ich sagen kannst Du getrost streichen ;-), die Leute wurden ja bei weitem nicht so alt im Schnitt.
Ich vermute es ist teilweise nicht mal ne komplette Großeltern Generation mit im Haus gewesen.

Die Nordländer im allgemeinen sind im übrigen deutlich kälteresitenter als wir ;-) Hab Verwandte in Östersund.

Aber worauf ich zudem hinaus will, die Schafe für die 60 kg müssen ja auch satt werden. Hatte da jeder die Möglichkeit für so viele Schafe ????.


Ohne genauere Angaben zur Personenzahl lässt sich zudem schwerlich was sagen.

Mich wundert Dein hoher Verschleiß. Hast Du da ne schwer beanspruchende Arbeit?
Wir haben noch Handschuhe hier, aus Bergschafwolle aus der Kinderzeit meines Mannes, sind demnach 30 -40 Jahre alt.

Mhh grübel, ich glaub ja es wurden viel weniger Handschuhe getragen und Socken als wir uns vorstellen können.
In Island ist ja nicht das ganze Jahr Winter und im Sommer ging man sicherlich barfuss

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von anjulele » 14.01.2013, 12:28

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, weiden die Schafe (und Pferde) auf Island zumindest den Sommer über ziemlich frei auf der Insel und werden zum Herbst wieder eingefangen und gehen zurück an die Halter. Die haben Heu im Sommer natürlich auch Heu gemacht und können die Tiere dann verpflegen.

Auf 3SAT oder Phoenix gibt es ab und an eine Reportage über Island, in der das gezeigt wird. So scheinen aber auch nur noch wenige zu leben. In der Reportageging es vor allem um einen alten Mann, den sie das letzte Jahr auf seinem abgelegenen Hof begleitet haben.
Wahrscheinlich ist das ähnlich, wie mit den Almen, die früher auch anders bewohnt worden sind. (Mit Vorbehalt, reine persönliche Annahme einer absoluten Flachlandtirolerin, die schon in Hessen sicher war, in den Alpen zu sein)

LG
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von shorty » 14.01.2013, 12:44

Hier gibts noch reichlich gealpte Schafe.
Aber keiner der einfachen Bauern hatte früher 50 Stück.
Zum einen wo hin im Winter, zum anderen die Fläche um für so viele Schafe Heu zum machen muss man erstmal haben.
Wenn ich mir da so Glentleiten anschaue, und das ist ja noch bei weitem nicht bis ins Mittelalter zurück dann hatte man ein paar Schafe , vielleicht ne Ziege ein paar Kühe ein bißerl Federvieh.
Alles stückzahlenmäßig in eher kleinem Rahmen.

Kenne die Reportage, wenns allerdings so wenig Bewohner derzeit gibt, ist das auch mit der Fläche weniger Problem ;-)

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von marled » 14.01.2013, 13:42

anjulele hat geschrieben:Ich glaube Leinen kanst du von deiner Liste so gut wie komplett streichen. Flachs dürfte auf Island nicht wachsen. Somit wäre das höchstens importiert worden. Die Isländer waren schon immer streng mit ihren Einfuhren.

LG
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Stimmt so aber nicht. Zur Zeit der Besiedlung war es noch deutlich wärmer, ehe ab dem Hochmittelalter die Temperaturen wieder sanken und zweitens gibt es in Island viele Flurnamen wie zum Beispiel Línakrar, die auf einen Anbau hindeuten.
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von marled » 14.01.2013, 13:51

Die Schafe stehen übrigens auch heute noch im Sommer meist auf Hochweiden, auf denen sie sich frei bewegen können und werden im Herbst wieder eingesammelt, bzw. zu zentralen Sammelstellen (rétt) getrieben, wo sie wieder den unterschiedlichen Höfen zugeordnet werden können http://www.youtube.com/watch?v=EtyFQqW7_MU. Das Ganze, Réttir genannt, hat Volksfestcharakter, ist aber auch harte Arbeit, weil zum Teil eine Woche lang vorher schon nach den Schafen im Hochland zu Fuß, per Pferd, Quad und Hubschrauber gesucht werden und die Schafe zusammengetrieben werden müssen.
Die isländischen Schafe haben übrigens keinen ausgeprägten Herdentrieb, sehr zum Missfallen ehemaliger deutscher Züchter, die ihre liebe Not mit ausbrechenden Schafen hatten, die sich alle in unterschiedliche Richtungen bewegten.
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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Klara » 14.01.2013, 13:55

Also soweit ich weiss, liefen die isländischen Pferde auch im Winter über frei rum - weil's eben nicht genug Ställe und Heu gab. Am Haus, im Stall, waren nur die Reitpferde - das Auto in der Garage, gewissermassen. Die anderen mussten sehen, wie sie durchkamen -oder eben nicht. Und ich vermute, dass das für die Schafe ganz genauso galt - oder noch mehr (ich nehme einfach mal an, dass ein Schaf weniger wert war als ein Pferd).

Man darf da nicht von engbesiedelten deutschen Verhältnissen ausgehen - Deutschland, und besonders Bayern, war nie ein Schafland. Denkt eher an Neuseeland - 4 Millionen Menschen und 40 Millionen Schafe... (laut Herr der Ringe-Doku)

Isländische Schafe sind viel grösser als Soay, und Belladonna Took hat doch 1 - 2,5 kg Vlies genannt - wobei bei letzterer Zahl 500 g übrigbleibende Wolle viel zu wenig wären. Ich habe nur ein paar Proben Islandwolle (und aus den USA) aber so viel anders als Thônes et Marthod ist die auch nicht (und damit vermutlich auch nicht so sehr anders als andere alpenländische Bergschafe). Und wenn man nicht zu grosszügig wegwirft, kommt man da auf 60 - 70 % saubere Wolle. Hmm, andererseits werden die Isländer wohl nur einmal geschoren bzw. gerupft, das ändert alles...

Übrigens, Belladonna Took, hast du eine Quelle für das Einfuhrverbot? Für Pferde gab's nämlich KEINES bis Anfang des 20. Jh.! (Ja ich weiss, "alle" behaupten das Gegenteil, aber Ursula Bruns hat mal bei einem Isländischen Beauftragten für Viehzucht - oder wie der genaue Titel war - nachgefragt. Und der wusste von nichts.)

Und bist du sicher mit dem Vadmal? In einem Vävmagasinet-Artikel, den ich mir blöderweise nicht kopiert habe, war das das Wort für einen gewalten Stoff. Die Webstruktur habe ich mir nicht gemerkt, aber ich sähe absolut keinen Vorteil darin, Segel in Köperbindung zu weben. Die müssen sich ja nicht um Ellenbogen und Knie biegen. Ich hätte da eher an Leinwandbindung gedacht - auch wenn die "Lein"wand aus Wolle ist.

Was die verloren gehenden Kenntnisse und Fähigkeiten angeht, bin ich jetzt nicht so pessimistisch: Alleine dieses Forum hat über 1600 Mitglieder, von denen ein guter Teil aktiv Textilien produziert. Und das sind nur deutschsprache Textilinteressierte, und davon nicht alle. Meine Garne, Gewebe und Gestricke sind auch durchaus alltaugstauglich und strapazierfähig - wenn mit diesem Ziel gemacht. Ja, ich würde mich im 18. Jh. auf Island sehr schwer tun, aber die Textilfrage würde mir weniger Angst machen (so ein Gewichtswebstuhl ist nicht besonders kompliziert und soll sehr praktisch sein) als die Notwendigkeit, Nahrung zu finden und zuzubereiten... Aber da gibt's bestimmt Leute in Kochforen, für die das kein Problem wäre...

Ciao, Klara

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von Sephrenia » 14.01.2013, 14:04

@ Klara: Bei der 2/2 Köperbindung für die Segel habe ich auch gestutzt. Zumal es ein Stück weiter heißt, dass das Wollgarn für die Segel nicht elastisch sein sollte, und Köper ja weitaus elastischer ist als eine einfache Leinwandbindung. Mein nautisch bewanderterer Mann meint aber, ein Segel muss schon eine gewisse Elastizität haben, sonst reißt es einem bei jeder kräftigen Böe den Mast aus der Verankerung. Dann macht Köper natürlich wieder Sinn...

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Re: Herstellung von Segeln in Island

Beitrag von anjulele » 14.01.2013, 14:05

marled hat geschrieben:
anjulele hat geschrieben:Ich glaube Leinen kanst du von deiner Liste so gut wie komplett streichen. Flachs dürfte auf Island nicht wachsen. Somit wäre das höchstens importiert worden. Die Isländer waren schon immer streng mit ihren Einfuhren.

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Marled
Danke, das wusste ich nicht. Bin auch eher so ein Island-Fan aus der Ferne.
Meine Schwester hat und hatte schon mehere Islandpferde. Ihr erstes kam von Island und hat im Winter im Schnee nach Gras gesucht und vereiste Wasserstellen mit dem Huf aufgebrochen. Das haben dann später auch andere Pferde nachgemacht, die alle in Deutschland geboren wurden.
Wahrscheinlich haben die Schafe eine ähnliche Überlebensstrategie entwickelt?

LG
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