Erste Spindelversuche

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Handspindel-Spinnen

Moderator: Rolf_McGyver

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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von Rayarosa » 02.02.2012, 20:09

Ja, das sieht im normalen Kunstunterricht auch nicht viel anders aus. Man ist verantwortlich für 27 bis 30 Kinder, einmal waren es sogar 35. Wenn mehrere Kinder sich schwer tun, kann man nicht überall zugleich sein. Man kann dann nur gut zureden, das eigenständige Probieren loben, selbst wenn nicht so klappt. Das wird immer besser mit der Zeit. Und fürs erste Mal im 'Kindergewusel' war das doch toll!
Wenn sie freiwillig die Pause durchmachen, dann hat es wirklich gut gefallen. :gut:

LG Rayarosa

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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von Woelfin » 02.02.2012, 23:32

Klasse, Thomas.
schöne Grüße
Heike

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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von shorty » 03.02.2012, 07:53

Klasse Bericht Thomas!!

Zur Frustrationstoleranz, das ist schon richtig, ist unterschiedlich
Die Klassengrößen von 35 Kindern teilweise sind aber einfach viel zu hoch.
10 weniger und der ganze Klassenverband und das Lernen funzt viel besser.

Ich wäre auch frustriert, wenn ich bei den 5 en dabei wäre, die nicht mehr drankommen, weil die Zeit in ner 35 Kinder Klasse nicht reicht.
Da sind weniger die Kinder schuld. Haben selbiges Spiel bei meiner Tochter seit 9 Jahren :-( 35 Schüler für ne Gymnasialklasse, da ist Schwund absichtlich einkalkuliert.

Fürs nächste Mal evtl zu mehreren hingehen, wir machen Schulklassen in der Regel zu viert :-)
Karin
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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von faserrausch » 03.02.2012, 08:57

Vier Spinner für eine Klasse wäre toll, aber krieg die mal terminlich unter einen Hut.
Ich fand es jetzt auch recht anstrengend, überall gleichzeitig zu sein. Weil ich ja schon die nächsten Anfragen habe, fange ich jetzt an, Eltern aus den jeweiligen Klassen mit dazuzunehmen, damit es etwas entspannter ist.
Wenn die Kinder sicher wissen, sie kommen auch dran, dann gibt es auch nicht so einen Ansturm, sondern sie probieren selber länger rum, anstatt sich in die Schlange zu stellen und nichts zu tun.
Lieben Gruß
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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von shorty » 03.02.2012, 09:17

Bei uns klappt das eigentlich recht gut, wir sind ja ein sehr großer Spinnkreis mit vielen Öffentlichkeitsterminen.
Da sind so Schulklassen-Spinnen eher kleinere Kaliber ;-)

Aber die Idee mit den Eltern einbinden find ich gut, sofern sie nicht zuviel Druck auf die Kinder ausüben.
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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von thomas_f » 03.02.2012, 11:05

Die Klassengrößen waren durchweg unter 20, das ist in Deutschland meines Wissens Luxus. Überhaupt ist das eine Luxusschule: alles noch wie neu (2008 fertiggeworden), barrierefrei incl. Aufzug; Mensa, viel Platz -- jede Klasse hat anscheinend mindestens(?) 2 Räume. Guckstu hier :)

Die Spinnversuche fanden im Sitzkreis statt, d.h. die Kids saßen auf Bänken im Kreis, Lehrerinnen und Betreuer/innen verteilt dazwischen, und ich habe dann beim ersten Team, das Schwierigkeiten meldete, mit der Hilfestellung angefangen. Durch die Kreisanordnung stand bzw. hockte ich beim Helfen mit dem Rücken zu allen anderen, d.h. es konnten maximal die beiden benachbarten Teams von der Hilfe mitprofitieren. Die anderen Erwachsenen waren auch bemüht, zu helfen, hatten aber manchmal selbst mehr Hilfe nötig als jene Kids, bei denen es sofort "geschnackelt" hatte.

Da brauchen wir gar nicht von Frustrationstoleranz und -schwellen zu reden: es ist faktisch frustrierend, eine Aufgabe zu bekommen mit der Aussicht auf Hilfe bei Schwierigkeit, diese Hilfe dann nicht zu kriegen und irgendwann Wollklump und Spindel wieder abgeben zu müssen, ohne dass etwas entstanden ist -- währenddessen das Nachbarteam einen "richtigen" Faden fabriziert ... Bei den betroffenen Kids ist das wohl eine wirksame Impfung gegen den Spinnvirus gewesen :(
35 Schüler für ne Gymnasialklasse, da ist Schwund absichtlich einkalkuliert.
Jau, und dann gibt es noch jene Mitmenschen, die von der Inklusion reden, wo doch das ganze Schulsystem hierzulande auf Exklusion -- Auslese, Ausschluss, Sitzenbleiben, Exklusivität -- beruht. Man könnte damit ja möglicherweise die teuren Sonderschulen einsparen. Don't get me started ... :mad:

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von faserrausch » 03.02.2012, 12:30

Montessori ist echt toll, schade daß es nur für die ersten Jahre ist.
Bei uns (38 Kinder, Waldorfschule) hatte ja jedes Kind seine eigene Spindel, das war hilfreich. Beim nächsten Termin hatten wir einfach mehrere Stationen mit Kardieren, Spinnräder zum reparieren, Spinnrad zum Spinnen, weiterer Spindelbau wo die Kinder sich gegenseitig halfen, Handarbeit....so daß jeder mal die Tätigkeit wechseln konnte und auch keinen Leerlauf hatte. Vor allem war/ist mehr Zeit da.

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Re: Erste Spindelversuche

Beitrag von Fantasia » 03.02.2012, 12:46

Na, ich stelle mir schon eine komfortablere Situation vor, wenn ich im Mai 5-Tage Projektwoche mit einem Wollaufbereitungsprojekt in einer Grundschule durchführe. Ein Tag = 3,5 Stunden wird dem Spinnen mit der Handspindel gewidmet - mit 10 bis maximal 12 Kindern, 2 Erwachsenen und für jeden eine Spindel sollte das hoffentlich was werden.

Aber ich lese hier ganz interessiert mit, obwohl ich mein Programm für die Woche schon seit Mitte Dezember so gut wie im Kopf habe. Das eine oder andere muss sicher noch angepasst werden. Daher vielen Dank für die Erfahrungsberichte!

Liebe Grüße

Fantasia

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