eigentlich wollte ich diesem Beitrag den Titel geben: "Die blöde Ziege will nicht spinnen", aber das wäre wenig aussagekräftig gewesen.....
Jedenfalls macht sie mir bislang keine Freude, im Gegenteil, sie ärgert mich gewaltig.
Das Problem in Kürze:
Die Antriebsschnur springt ständig vom Schwungrad.
Das Problem sind die Holme und es gibt anscheinend mehrere Aspekte.
- Ich habe die Holme, die das Rad halten, so fest ich konnte, reingedrückt.
Das geht allerdings nur so weilt, wie die Verdickung an dem gedrechselten Stück es zulässt, und mir scheint, das ist nicht weit genug.
- Es gibt genau eine Position der Holme, in der das Rad gerade läuft - das ist Millimeterarbeit - ein bisschen Schräge im Holm, und das Rad läuft schief und die Schnur springt sowieso gleich runter. Bei festgesteckten Holmen bekomme ich ca 3 Radumdrehungen hin, dann hat sich durch die Dreherei wieder alles völlig gelockert und die Holme fallen fast von selber raus. Das Rad läuft dann natürlich auch nicht mehr gerade und die Schnur hüpft raus.
- Gestern habe ich meinen Sohn gebeten, zu treten (was ohne Wiegetritt für den ungeübten Kerl gar nicht so einfach war.) Ich habe mich von vorn über die Ziege gebeugt und mit jeder Hand einen Holm festgehalten, natürlich mit den Augen die Position zur Schnur kontrolliert.
So konnte er solange problemlos antreiben, bis ich die Holme losließ. Das ging recht gut und ich stellte fest, dass das Rad zumindest theoretisch doch spinnbar sein sollte. (Einen Spinnversuch konnte ich malngels freier Hand natürlich immer noch nicht starten

Dabei habe ich noch mal festgestellt, wie lästig das Wackeln der Holme in alle Richtungen ist. Kommen sie sich oben zu nahe, schleift das Rad, sind sie zu weit auseinander, hat es zu viel Spiel und eiert. Kommt einer der Holme im Verhältins zum anderen zu weit vor oder hinter, läuft das Rad schief.
Man müsste die Holme irgendwie fixieren, was wiederum 2 Aspekte hat.
1. Wie?
Mein Mann sagt: Von der Seite Schrauben rein oder Holzleim, wobei mir letzteres widerstrebt.
Mein Sohn sagt: Löcher reinbohren und Holzstifte reinstecken, was mir irgendwie sympathischer wäre.
Außerdem habe ich überlegt, die Holme zu baden, damit sie aufquellen und vielleicht steckenbleiben?
Auch scheint es ein Problem zu sein, dass diese Holzwulst auf der "Bodenplatte" aufsteht und weiteres Reindrücken verhindert.
(Kann man vielleicht auf dem Foto erkennen.)
2. Wie bekomme ich die Holme vor dem endgültigen Fixierung in die richtige Position? So dass sie beim Scharuben, Bohren oder was auch immer nicht wieder wegrutschen und hinterher so fixiert sind, dass die Schnur für immer springt?
Übrigens habe ich schon diese Holme in allem möglichen Varianten eingesteckt, den einen rechts, den anderen links, andersrum, vorwärts und andersrum.... das hat keine Rolle gespielt.
Ansonsten habe ich mittlerweile auch Lederlaschen aus einem alten Keilriemen inproviesiert. Das ist sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss, weil das Leder zu dick war, um es doppelt zu nehmen und zu dünn, um sich einlagig richtig fest im Holz zu verkeilen. Wenn ich das Riemen-Radproblem gelöst habe, werde ich mich da nochmal um eine andere Lösung bemühen. (Wenn das nicht lösbar sein sollte

Wenn ich Fotos von Euren Rädern sehe, fällt mir auf, dass die Flügeleinheit immer rechts von den Halterungen angebracht ist. Bei meinem Rad war sie links davon (und diese Holme waren derart fest, dass sich sie nur mit sanfter Gewalt lösen konnte, Zweifel sind also ausgeschlossen). Spielt das ein Rolle?
Da mein Lederlaschen nicht bombenfest sitzen (habe sie mit Hölzchen zusätzlich festgeklemmt) ist mir der Sitz links vom Holm direkt sympathischer.
Vielen Dank für aufmunternde und hilfreiche Worte, bin momentan echt etwas gefrustet.
Viele Grüße, Hummelbrummel
PS: Will mal sehen, ob ich das mit den Fotos nun besser hinbekomme.
Auf dem einen sieht man den Spinnflügel, wie ich ihn ausgepackt hatte. Das schwarze war ein millimeterdicke Schicht Wollfett, die ich weggeputz habe, die mir aber beweist, dass mit dem Rad schon einmal gearbeitet wurde.