@Sanja: das ist ja cool

Danke für denk Link! Ein nettes Forum...vor allem da ich mich sehr für Mittelalter interessiere und auch in der Richtung genäht habe..mit Leder habe ich noch keine Erfahrung, aber ein paar Häute auf Lager.
Mittelaltergewänder waren übrigens der Ausschlaggebende Punkt für die erste Nähmaschine...
Mein Problem war wohl, dass ich mich eher mit Webstühlen die letzten Tage beschäftigt habe und die Unterschiede zum Weberahmen doch etas größer sind als gedacht. Ich hätte gleich mit dem Basteln eines Webstuhls angefangen, aber dachte mir wäre wohl nicht schlecht mal mit der Materie da anzufangen wo es früher - vor den Webstühlen - auch anfing...
Ehrlich gesagt würde ich es gerne irgendwann zu einem halb- bzw. vollautomatischen Webstuhl ausbauen - ein Jaquard-Webstuhl wäre traumhaft.
Ich arbeite übrigens als Programmierer und Elektronik ist auch ein Hobby von mir...hab da also auch schon konkrete Vorstellungen wie man das Lösen könnte

(z.B. Schiffchen automatisch schießen lassen oder die Fäden automatisch heben/senken via programmierem Muster am PC)
Aber ich fang deshalb lieber gaanz unten an mit einem einfachen Kamm-Webrahmen.
Zu den Kosten: das Holz für einen 1 x 1,2 m Webrahmen und einen Kamm hat mich glatte 10 € gekostet...ist nur Kiefer/Fichte, aber für ein erstes Testmodell ist das ganz ok. Werd ich nach dem Aufbau lackieren, damit es sich nicht verzieht.
Heute ist auch die erste Wolle angekommen und die Kettfäden wurden heute verschickt. Habe bei einigen Sonderangeboten zugegriffen (Schurwolle und Schurwoll-Polyacryl Mischungen in verschiedenen Stärken...für die ersten Versuche reichts).
Ich habe vorgestern das Buch Weben mit dem Rahmen bei Kircher auf der Webseite als PDF gefunden. Das werd ich mir erstmal durchlesen..schade nur, dass es irgendwie geschützt ist und mein Kindle nichts anzeigt :/ Muss ich halt am PC lesen.
Dein Webrahmen-Umbau würde mich auch sehr interessieren!
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@sidhe: wenn ich so feine löcher bohre, dann gehe ich mit einer Nadelfeile hin und feile nach. Bzw. nachdem Bohren erstmal mit einem 45° Fräßkopf oder ähnlichem beide Seitendes Loches "absenken", was bei einem Kamm noch mehr sinn macht - vermeidet die scharfen Kanten der Bohrlöcher.
Falls das nicht reicht oder eine entsprechend dünne Nadelfeile nicht zur verfügung steht würde ich es einfach mit einem Nagel "glätten". Einfach mit etwas Druck an den Stellen reiben. Wenn aber der Bohrer scharf ist und eine entsprechend hohe Drehzahl eingestellt wurde und langsam (!) gebohrt wurde dann sollte auch ein sehr feines Loch direkt gelingen

Das feinste war bisher 0,5 mm in Elektronikplatinen was ich bohren musste...geht ohne Probleme.
Sonst gibts noch die Möglichkeit einen Fräßkopf nach dem man das Loch gebohrt hat einzuführen..es gibt welche mit einer abgerundeten, flachen spitze die dann breiter werden. Wenn der vom Durchmesser dem Lochdurchmesser entspricht und du von beiden Seiten die Löcher bearbeitest müssten diese perfekt werden.
Ich benutze übrigens für solche Arbeiten eine Tischbohrmaschine - per Hand kann man ja in den Bereichen nichts genaues machen
Bzgl. Anschlagen kann ich da noch nicht viel zu sagen, weil ich das noch nie gemacht hab. Ich hab mich für einen etwas gröberen Kamm für's erste entschieden und Leisten mit 5 x 9 mm Querschnitt geholt, welche mit der 5 mm Seite in Kettrichtung aufgestellt werden. Bei ca. 15 - 20 cm Kammhöhe dürfte das denen gar nicht schaden, auch wenns nur Kieferholz ist.
Wenns feiner wird muss dann schon mind. Buche her. Habe auch schon an Aluminium und Carbon gedacht, wobei ich Carbon eher später nehmen würde wenn ich ein reines Kamm zum anschlagen mache, da die Fasern die beim Bohren frei gesetzt werden ähnlich gefährlich für die Lunge sind wie Asbestfasern... Ansonsten dachte ich da an Fahrradspeichen - die gibts in Stahl, sind leicht federnd und kaum kaputt zu kriegen. Gibts in diversen Längen und sind 1 - 2 mm Stark - würde sich jetzt aber auch nur als reines Anschlag-Kamm eignen.
Gruß
Paul