Weben mit Leinengarn

Moderator: Rolf_McGyver

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Weben mit Leinengarn

Beitrag von Greifenritter » 16.08.2010, 00:01

Hallo,

ich habe schon einige Borten mit Leinengarn gewebt.

Angefangen habe ich mit Leinenzwirn von Traub 10/2
Das ist recht schnell gerissen, neigte sehr dazu sich aufzuribbeln.

Bild

Ehrlich gesagt hatte ich richtig Schiss ein dünneres Garn zu verwenden. Dann doch der Versuch mit Leinenzwirn 18/2 von Traub.
Was soll ich sagen ... der ist viel besser zum Weben. Scheinbar hat er mehr drall, ist glatter und fester.

Die Ergebnisse:
Bild
und ganz neu, gerade erst vom Rahmen gehüft:
leinenbortepaul_k2.jpg
leinenbortepaul_k1.jpg
Letztere ist gerade mal einen guten cm breit.

Allerdings habe ich einige Dinge verändert:
- ich habe die Holme des Webrahmens mit feinem Schleifpapier noch einmal geglättet
- ich habe die Kette bei jeder auch nur kurzen Webpause entspannt.
- ich habe beim weiterziehen die Spannung sehr weit gelöst und vermieden, daß die Kette stark über die Holme gezogen wird.

Welche Erfahrungen hat Ihr mit Leinenborten gemacht?
Bin gespannt auf Tipps und Tricks rund um Leinengarne.

CU
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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Bakerqueen » 16.08.2010, 15:40

Hey Danny,

ich webe ja ausschließlich mit Leinengarn meine Bänder und habe bis jetzt immer den Leinenzwirn 10/2 von Traub gehabt. Bei den Schnurbindungs-Bändern war es auch ganz schön, die Borten gefallen mir damit echt gut.
Jetzt mache ich seit kurzem endlich auch Doubleface und da ist das 10/2-er Garn echt nicht schön, die einzelnen Drehungen flottieren viel zu lang und ich kann es noch so fest anschlagen, die Muster sehen aus wie verdoppelt und langgezogen ;( .
Ich werde jetzt auch mal das feinere Leinengarn ausprobieren, dann sieht die ganze Geschichte sehr wahrscheinlich viel feiner aus und die Muster haben wieder ein normales Maß...
lg, Silvia
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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Fiall » 16.08.2010, 15:43

Hallo ihr zwei,

ist das Garn von Traub aus Langflachsleinen oder aus Werg? Ich will mich diesen Winter an ein paar feine Schals für Göga setzen und war mir nicht sicher, ob das Leinen "edel" genug dafür wäre? Das Garn bei www.webgarne.de ist als Langflachsleinen ausgezeichnet. Deswegen war ich bei Traub unsicher.
GLG,

Veronika

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Greifenritter » 16.08.2010, 16:17

Ich denke das von Traub sind Werggarne. Dolle ist das nicht, das ist klar.

Allerdings bekommt man da hald verschiedene Stärken in farbig und die Preise sind halbwegs erschwinglich.
Bei den Langflachsgarnen von webgarne.de gibt es nur 3 in farbig:
16 (scheint unverzwirnt zu sein, taugt zum Brettchenweben dann nicht besonders)
16/2 (finde ich für feine Borten o.k., für grobere oder gar Gebrauchsbänder viel zu fein.
35/2 (das ist schon sehr dünn, da werden die Borten unheimlich dünn und schmal, zudem gibt es das farbige nur auf Nähgarnspulen)

Werg und Kettgarne gibt es hald nur in sehr dick. Da werden mir die Borten zu grob.

Das Langflachsgarn von webgarne.de ist qualitativ sicher hochwertiger, allerdings ist es auch viel teuerer als die Traub-Garne. Da bekommt man füs gleiche Geld mindestens doppelt so viel Garn.

Was ich bei Webgarne nicht verstehe sind die Lauflängenangaben. 16/2 sind für mich 8.000 m/ kg, nicht 5.500 Das verunsichert mich recht.

CU
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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Fiall » 16.08.2010, 16:32

Danke Danny!

Das das feine Garn für Borten nur bedingt taugt, kann ich mir vorstellen. Für ein Tuch oder Schal werde ich es dann aber mal testen.

Wenn das 16er fürs Brettchenweben nicht taugt, sollte man dann für nen Webrahmen auch besser verzwirntes nehmen?

Das es das 35er in farbig nur auf Nähgarnspulen gibt, fand ich auch schade. Andererseits hab ich noch keinen Schimmer wie fein daraus gewebtes würde. Die Zahlen sind für mich noch weitgehend böhmische Dörfer und ich weiß grade mal, dass größer = dünner ist. :)
GLG,

Veronika

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Greifenritter » 17.08.2010, 08:30

Ich habe mit unverzwirnten Garnen hald beim Brettchenweben recht schlechte Erfahrungen gemacht, da die Kettfäden hier durch die Dreherei und das hin und her schieben der Brettchen und auch durch das weiterziehen über die Holme des Rahmens großen Belastungen ausgesetzt sind. Ich habe den Eindruck die Kettfäden auf meinem Webrahmen mit Gatterkamm werden nicht ganz so stark beansprucht. Als Kette ist aber denke ich verwzwirntes Garn auch hier besser geeignet 8sagen zumindest die div. Webbücher die ich hier habe). Beim Webrahmen hab ichs aber noch nicht mit unverzwirntem ausprobiert.

Eine Beschreibung was die Angaben wie z.B. 35/2 bedeuten findest Du hier:
Nm-Angaben - wer erklärt´s mir?

Demnach bedeutet Nm 16/2 folgendes:
Der Einzelfaden aus dem das Garn besteht hat eine Lauflänge von 16 m/ g (also 1.600 m/100g bzw. 16.000 m/ kg)
Die 2 bedeutet, daß es aus zwei verzwirnten Fäden besteht, dadurch reduziert sich die Lauflänge des Garns auf die Hälfte:
16 : 2 = 8 (also 8m je g oder eben 8.000m/ kg).

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Fiall » 17.08.2010, 09:01

Ich schätze Risiken kann ich später noch eingehen. :) Ich nehme erst mal 16/2.

Die Bedeutung der Angaben hatte ich schon rausgefunden. Was mir noch fehlt ist eine Vorstellung wie dick oder fein diese Fäden sind. Ich möchte ja ein feines Gewebe bekommen, werd also den 60/10 Gatterkamm nutzen. Einen feineren hab ich nicht. Aber das Garn soll dann auch nicht so fein sein, dass es bei einmal schief ansehen reisst. *g* Das wäre dann wohl eher nix zum Weben und es soll umgekehrt auch nicht so dick sein, dass man am Ende Geschirrtuchqualität hat.

Ich hoff mal das 16/2 ausreichend fein, für ein feines Tuch ist. Wenn du mir das schon vorab bestätigen kannst, wär ich natürlich erleichtert! :)
GLG,

Veronika

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Greifenritter » 17.08.2010, 10:36

Also wie dick die Fäden sind hängt sehr vom Matereal ab und davon wieviel Drall drin ist. So ist z.B. mein 18/2 Leinengarn dünner als das 24/2 Schurwoll-Kammgarn, das ich hier habe.

Du kannst beim Brettchenweben alle Garnstärken mit den selben Brettchen arbeiten (sofern diese nicht recht dick sind, sonst wird der Packen zu dick bzw. die Kettfäden stehen bei feinen Garnen zu weit auseinander.
Beim Weben mit dem Gatterkammist es wichtig, daß der Kamm zum garn passt, sonst wird es löchrig oder krum und schief. Du kannst da also nicht einfach ein dünneres Garn mit dem selben Kamm verwenden. Schau dazu mal diesen Thread an:
Kämme und Garnstärken beim Webrahmen

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Blue » 28.09.2010, 13:19

Ich webe seit langem mit Bockens Leinengarn. Super schön und gut zu weben. Bis jetzt hatte ich nur mit einem Band Probleme, das hatte ich kurz vor einem Sommergewitter aufgespannt. Alle Fäden waren später unterschiedlich lang. An heißen Tagen konnte man gut weben an anderen gar nicht. Jetzt ist das Band vom Rahmen. Aber ich Plane schon das nächste. Ich liebe dieses Garn. Aber beim nächsten mal höre ich vorher den Wetterbericht. :D

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Ancara » 14.04.2011, 11:05

Ich webe auch mit Bockens Leinengarn, das Reist nicht ständig. Ich bin sehr zufriden.

Ich habe auch das Problem gehabt, das die Fäden unterschidlich lang wahren. Vorallem die Randbrettchen. Da ich einfache Schnurbindung am Gürtel webe. Hatt Da Jehmand eine Idee , wie man das Vermeiden kann ?

Gruß Ancara

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von stinebla » 14.04.2011, 11:30

Hallo,

die Leinengarne bei http://www.webgarne.de sind in NeL ausgezeichnet. Das wird anders berechnet und ist hier sehr gut erklärt: http://www.weben-erleben.de/index.php?id=40
Liebe Grüße,
Stine

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Spinnfee » 14.04.2011, 15:36

Hi,

wenn das Leinengarn zu schnell reißt, dann legt es einfach mal für ein paar Tage offen (ohne Tüte oder Schachtel) ins Badezimmer. Durch die Feuchtigkeit, die z.B. beim Duschen entsteht, kann sich das Garn wieder ein wenig Feuchte ziehen und reißt nicht so schnell (kleiner Tipp vom Klöppeln).
Liebe Grüße von der Spinnfee

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Greifenritter » 17.04.2011, 12:14

Kann ich nur bestätigen. Anfeuchten hilft (aber eben rechtzeitig vorher, denn die nasse Pberfläche würde kleben, nur ein gleichmäßiges durchziehen der feuchte durchs garn hilft.

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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von FrauHollunder » 26.01.2013, 15:37

Hm ich frische dieses Topic auch wenn schon etwas älter mal auf. Möchte mir gerne für meine GroWi (GrobWikinger) Gewandung eine Brettchenwebborte machen. Stehe vor der schweren Entscheidung Leinen oder Wolle. Ich Persönlich dachte da an eine Breite von ca zwei Finger 3 - 3,5 cm. Einfaches Muster ähnlich wie das erste Bild hier im Topic.
Jetzt stehe ich vor der Kauffrage bei Flinkhand gibts Leinen 16/2 und Kammgarn 12/2. Nach dem mir die Zahlen reichlich wenig sagen auch nach den Erklährungen. Frage hier in die Runde was würdet ihr nehmen? Ingesammt müssen ca 3 Meter gewoben werden.
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Re: Weben mit Leinengarn

Beitrag von Blue » 26.01.2013, 20:08

Frau Hollunder, beide Materialien haben so ihre Besonderheiten. Bei Wolle bilden sich beim Drehen der Karten gerne so kleine "Flusen" die zum verharken der Brettchen führen. Leinen ist auch nicht gerade einfach, es dehnt sich gerne unterschiedlich. Aber ich liebe Leinen. Wolle nur wenn ich muß.

Nur so am Rande, es gibt keine Fundberichte von 4/4 Mustern in der Wiki Zeit.

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