Feinwaage zum Färben erforderlich?

Rund ums Färben von Fasern, Garnen und Stoffen

Moderator: Perisnom

Sanja
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Feinwaage zum Färben erforderlich?

Beitrag von Sanja » 29.01.2011, 12:28

Hallo Ihr Lieben,

mich würde mal interessieren, womit Ihr so Eure Färbedrogen abmesst. Ich habe hier eine digitale Küchenwaage von A*di, die bei größeren Mengen gute Dienste tut. Wenn es aber wirklich mal um ein oder zwei Gramm Färbepulver geht, oder auch 10 g Wolle für die Lauflängenmessung, kann ich im Grunde auch Knöchelchen werfen... :rolleyes: So kleine Mengen packt sie irgendwie nicht.
Mein Traum wäre ja eine Waage, die Zehntelgramm-genau wiegt. Das müsste dafür dann nur im Bereich bis 20 g oder so sein. Aber wo bekommt man sowas? Und kostet das dann ein Schweinegeld? :eek:
Womit wiegt ihr? Oder messt Ihr mit Messlöffeln ab (okay, funktioniert eher nicht bei Garn... ;) )?

Bin ja sonst gern ein Pi-mal-Auge-Mensch, aber manchmal wüsste ich's dann doch gern mal genauer.
Danke schonmal! :)

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von shorty » 29.01.2011, 12:30

Ich messe überhaupt nichts ab, streue einfach Farbpulver ins Glas und löse auf :-))) Ist mir der Farbton zu satt, giesse ich einfach Wasser auf.
Bin halt da sehr experimentel und simpel veranlagt :-)))

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von simone40 » 29.01.2011, 12:34

shorty hat geschrieben:Ich messe überhaupt nichts ab, streue einfach Farbpulver ins Glas und löse auf :-))) Ist mir der Farbton zu satt, giesse ich einfach Wasser auf.
Bin halt da sehr experimentel und simpel veranlagt :-)))

Karin
so mach ich es auch :D
lg simone

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Kattugla » 29.01.2011, 12:36

Ich hab mir vor kurzem - genau für den Zweck - eine Feinwaage für 9,90€ bei amazon gekauft. Gibts garantiert auch bei Conrad oder eBay.
Tut ihren Dienst prima. Auch beim Abwiegen von Wollportionen bei etwas frickeligeren Zwirnprojekten. ;)
Zuletzt geändert von Kattugla am 29.01.2011, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von melinoLiesl » 29.01.2011, 12:36

Ich habe von meiner Freundin, die bei einem großen Pharmakonzern arbeitet, eine ausrangierte Laborwaage bekommen, die aufs Zehntel Gramm genau misst.

Und die würde ich nicht mehr hergeben. Beim Anrühren der Stammlösung muss ich einfach wissen, wieviel Gramm das genau sind und wieviel Flüssigkeit dazu kommt. Ist auch ein wirtschaftlicher Aspekt, denn wenn ich zuviel Farbpulver verwende, wäscht sich das alles wieder raus, verwende ich zuwenig, werden die Farben zu blass. Außerdem wären meine Farbmischungen überhaupt nicht mehr reproduzierbar und das würde mich sehr stören.

Wenn man viel färbt ist eine Feinwaage meiner Meinung nach eine sinnvolle Investition.
Gspinnerte Grüße

Melanie

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Fiall » 29.01.2011, 12:37

Mach ich wie Karin.

So ne Feinwaage hab ich aber trotzdem schon vermisst. Aber bei ner ganz anderen Geschichte, nämlich Nasendusche. :) Pi mal Daumen ist da eher nicht zu empfehlen. *g* Dafür ärger ich mich jedes Mal, dass ich die teuren Emser Päckchen kaufe, weil die normale Waage nun mal keine Kleinstmengen Salz abwiegen kann.

Lauflängenmessung via 10g hab ich jetzt noch nie gemacht. Deswegen blöde Frage: Wozu braucht man das? Erleuchtet mich mal! :)
GLG,

Veronika

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von monika » 29.01.2011, 12:38

Hallo,

bisher mess ich auch nicht und frage mich, ob das nötig ist... aber ich hab das auch schon überlegt, weil ich eben manchmal auch gerne ganz genaue Rezepte hätte... bei ibäh gibt es Feinwaagen für recht wenig Geld, so um die 10.- Euro... ob die was taugen, kann ich nicht einschätzen... aber da hab ich mir auch überlergt, ob das so sinnvoll ist, denn ich kann ja dann auf die feine Waage keinen Behälter stellen, in dem ich dann das Farbpulver gleich auflöse, das wäre ja wieder zu schwer. Also müsste man das Farbpulver auf ein Stückchen Papier oder ähnliches geben und da stell ich mir vor, dass das eine ziemlich Sauerei gibt mit dem ultrafeinen Staub...


Gruss,
Monika

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Fiall » 29.01.2011, 12:41

Wieso solltest du keinen Behälter auf die Waage stellen können? Eine ordentliche Waage hat ne Tara-Funktion. Sachen draufstellen. Tara drücken und schon ist man wieder bei 0 Gramm.
GLG,

Veronika

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Kattugla » 29.01.2011, 12:43

Fiall hat geschrieben:Lauflängenmessung via 10g hab ich jetzt noch nie gemacht. Deswegen blöde Frage: Wozu braucht man das? Erleuchtet mich mal! :)
Manchmal denke ich mir Garne aus, wo ich einen bestimmten Verlauf hingesponnen haben will und wiege dann die Faserportionen vorher fein aus. Ich mag die Zwirnreste nicht. ;)

Was mir viel wichtiger war: beim Pflanzenfärben und Nachentwickeln mit Metallsalzen kommen da manchmal Winzportionen an z.B. Eisensulfat mit hinein. Speziell letzteres macht aber die Faser eklig rauh, daher wollte ich schon immer die nötigen 3% Eisensulfat möglichst genau abwiegen können. Meine digitale Küchenwaage war da auch nie genau genug dafür.

Ach ja: und auf die Waage stelle ich eine Plastik-Tasse für das Eisensalz.
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Fiall » 29.01.2011, 12:50

Danke Kattugla! :)
GLG,

Veronika

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Eurasierwolle » 29.01.2011, 13:51

Ich umgehe das Abwiegen von Farbpulver ganz einfach! Ich stecke ja noch in den Anfängen mit dem Färben, die 10-Gramm-Portionen sind da erstmal groß genug. Das feine Abwiegen (und das Thema Staub) stören mich bei der Färberei, Flüssigkeiten abmessen ist viel schöner (wenn man nicht so kleckert :D ). Also rühre ich mir Stammlösung aus einer kompletten 10-Gramm-Portion an: Ich nehme eine sauber ausgespülte 1-Liter-PET-Saftflasche mit weiterem Hals (ohne Pfand, z.B. Grani...), gebe 60 Milliliter Essigessenz hinein. Das Mengenverhältnis habe ich mir aus dem Buch "1000 Farben auf Wo....." hochgerechnet. In meinen Halbliter-Färbemeßbecher gebe ich den Inhalt eines 10-Gramm-Döschens und dazu etwas sehr heisses (fast noch kochendes) Wasser. Sorgfältig umrühren (als Färbelöffel umfunktionierter Marmeladenlöffel aus Edelstahl - ist schön lang) bis keine Körnchen mehr am Löffel erkennbar sind, wenn man ihn aus der Brühe hebt. Manche Farben lösen sich schwerer, andere leichter auf. Dabei etwas heisses Wasser auffüllen und schließlich auf einen halben Liter auffüllen und diese heisse bunte Suppe in die Flasche mit dem Essig geben (ein weiter Flaschenhals erspart den Trichter). Den Meßbecher noch mal mit 1/2 Liter heissem Wasser füllen und auch in die Flasche - damit ist der Meßbecher gleich ausgespült und die Flasche nun randvoll! Deckel drauf und Beschriften nicht vergessen!!! Diese Stammlösung soll so einige Wochen bis Monate haltbar sein, also fleissig färben!
Wenn man sich zunächst auf die Grundfarben beschränkt, bleibt die Flaschensammlung übersichtlich, die "Zwischentöne" mischt man sich in kleinen Portionen aus den Stammlösungen in (gesammelten) Marmeladen- und Konservengläsern mit Twist-Off-Deckel. Auch dazu gibt das Buch wertvolle Hinweise zum Mengenverhältnis in Millilitern.

Bunte Grüße
Cornelia
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Laurana » 29.01.2011, 14:55

Ich hab meine von Conrad, geht auf 0,1g genau. Hab sie heute grad wieder in gebrauch gehabt, ich mag sie ;)
Alles liebe
Karin

Sanja
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von Sanja » 29.01.2011, 14:56

Super, danke - wie immer prombt die richtigen Antworten, so kenne ich mein Forum! :D
@Kattugla: Danke für den Link, genau sowas habe ich gesucht. Die werde ich mir gleich bestellen! 8) (Ich bin bei Amazon irgendwie immer noch auf Bücher und Medien fixiert, auf die Idee, da zu suchen, wäre ich mal wieder gar nicht gekommen... :O )
Pulver einstreuen nach Gefühl ist ja ganz nett und für viele Sachen auch okay, aber ich sehe das wie Melanie: Erstens kostet es Geld - zum einen das "zu-viele"-Pulver, zum anderen die Färbungen, die dann nicht so enden wie gewünscht. Zweitens will ich reproduzierbare Färbungen. Ich färbe und spinne meist projektbezogen, und knapp ein Kilo für mein nächstes Projekt schaffe ich halt nicht in einem Rutsch. Und wie Kattuglas schon schreibt - bei Eisensulfat oder Pottasche sind ein Gramm mehr oder weniger teilweise schon ein erheblicher Unterschied, nicht nur in der Farbe, sondern auch in Bezug auf die Qualität der Wolle.
Und die Idee mit der fertigen Stammlösung ist prinzipiell super - aber wenn ich eine höhere Sättigung an Farbe will, muss ich auch mehr Wasser auf die Wolle kippen, und dann ersaufen mir die Stränge im Dampfgarer. ?(
Lauflänge mit 10 g ermitteln: 10 g Garn abwiegen, dan die Lauflänge messen, das Ganze mal zehn, und schon hat man die Lauflänge auf 100 g. Geht natürlich auch mit einem Gramm und dann mal hundert - aber da hat meine Küchenwaage nur mal kurz gelacht. ;)
Frei Schnauze kann ich dann ja immer noch färben. 8)
Danke für Eure Hilfe, Ihr ward mal wieder super! :bussi:
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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von monika » 29.01.2011, 20:38

@Fiall: Behälter auf die Waage stellen geht natürlich schon - aber die Gläser, die ich zum Anrühren der Farbe verwende, wiegen ca. 250 g... die Feinwaage geht aber nur bis 100 g, also kann das nicht gehen ohne nochmaliges Umfüllen...
Gruss,
Monika

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Re: Feinwaage?!?

Beitrag von melinoLiesl » 29.01.2011, 21:16

Eurasierwolle hat geschrieben:Ich umgehe das Abwiegen von Farbpulver ganz einfach! Ich stecke ja noch in den Anfängen mit dem Färben, die 10-Gramm-Portionen sind da erstmal groß genug.
Ich will dir die Freude über die an sich wirklich gute Idee ja nicht nehmen, aber falls du die 10-Gramm Portionen Sewo-Farbe verwendest, passt das nicht wirklich. Interessehalber habe ich mal nachgewogen und da war von 10 Gramm bis 15 Gramm alles dabei und gekennzeichnet war alles mit 10 Gramm. Also hätte ich teilweise die eineinhalbfache Farbpulvermenge als gedacht im Glas gehabt.
Gspinnerte Grüße

Melanie

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