Hallo Heike,
für Krappfärbungen (wie für alle anderen Färbungen auch) beize ich normalerweise mit Kaltbeize AL - Alaun funzt aber auch gut (noch besser zusammen mit Weinstein).
Einweichen tu ich normalerweise über Nacht - Krapp braucht da als getrocknete (Kraut-)Wurzel nicht so lange wie ein Färbeholz.
Die eingeweichte Färbedroge geb ich in ein (möglichst großes) Wäschenetz - das pulen hinterher (zumindest bei Kammzügen u. ä.) ist nämlich sonst ätzend.
Möglichst groß sollte das Netz deshalb sein, weil es dann ausreichend Kontakt zwischen Färbedroge und Wolle erlaubt (Krapp funktioniert als Kontaktfärbung am besten).
Hier ist mal ein Bild von einer meiner Färbungen vom letzten Jahr:
Ich mach normalerweise 2 Züge und mische dann die Restflotte noch mit der einer anderen Färbung - oder geb einfach Zwiebelschalen und ein paar Kupfercents mit dazu, das ergibt dann ein wunderschönes Kupferrotgold bzw. -orange.
Wichtig finde ich, zumindest bei ersten Zug nicht über 80 °C zu kommen, damit es ein schönes klares Rot ergibt.
Bei 200 g Färbedroge würd ich nicht mehr als 200 bis max. 300 g in den ersten Zug geben - lieber einen Zug mehr machen, als sich über eine zu schwache Färbung ärgern, finde ich.
Das Alter macht übrigens gar nix, ganz im Gegenteil - Krapp sollte nach der Ernte ohnehin
mindestens 2 Jahren trocknen/lagern!
Viel Spaß beim ausprobieren!