mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von shorty » 04.10.2007, 01:47

wer weiß liebe Emi, hättest ja auch nicht so gierig sein müssen beim Panzerband :-))))
Petzi MacGyver ist super und ich hab noch kein Panzerband intus :-)))
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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von CheshireCat » 04.10.2007, 01:53

ich hab jetzt mal Baumwollgarn eingebaut und es sprang trotzdem raus, aber nicht so oft. Außerdem habe ich getrennte fäden für Spule und Flügel und ich glaube damit läufts noch besser.
Aber das Quietschen nervt doch mit der Zeit...

Lol, MacGyver für Spinnräder... Bild
Ich hab provisorisch auch 2 Schraubenzieher genommen, um die Stifte bei der Radlagerung zu ersetzen. Vorher waren Schnüre drin...
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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von Beyenburgerin » 04.10.2007, 03:56

Teetante, das Rad ist nicht zufällig bei Ebay drin, da sind immer mindestens zwei von der Sorte drin - 270172735493 - und es sind noch mehr davon drin.

Ich hatte auch mal eins davon, es war irgendwie so trickreich fotografiert, dass es größer aussah und es war ganz in der Nähe und recht preiswert. ca. 10 Euro. Ich bin drauf reingefallen, weil diese typsichen "Holzknubbel" vorne vor dem Rad nicht zu sehen waren. Ich habe damit gesponnen, aber es ist seeeehr mühsam, und ich hatte vorher schon mit einem Rad gesponnen. Es verstellt sich immer wieder von selbst, das ist das Hauptproblem, und es zieht den Faden nicht ordentlich ein auf die Spule. Und dass der Treibriemen gerne abspringt hast du ja schon gemerkt. Es ist klein und seeehr kippelig. Wenn du daran spinnst solltest du darauf achten, dass die Wade möglichst senkrecht steht, nur so hast du einen Chance, dass es dir nicht wegkippt. Zwischendurch muss du den Faden immer wieder von Hand auf die Spule rollen/ziehen. Wenn du darauf spinnen willst, brauchst du seeeeehr viel Geduld, aber wenn du es dann packst, kommst du auch mit jedem anderen Rad klar, das ist dann die belohnung für die Mühe. Ich habe meins dann zum gleichen Preis weitergegeben, diejenige wollte es nicht geschenkt haben. Es wäre sonst wohl im Ofen gelandet (ich habe schon mal ein Rad durch den Ofen gejagt, thermisch verwertet und nein, es war nicht lackiert). Sie hat sich dann tapfer durchgebissen, gegen Wutanfälle gekämpft und irgendwann gewonnen, aber der Weg mit diesem Rad ist nicht leicht.

Wenn du basteln willst, dann solltest du dich nach einem echt alten Spinnrad umschauen, dass irgendwann mal wirklich benutzt wurde. Da lohnt sich die Arbeit dann. Wenn dieses Rad jetzt den Geist aufgibt, dann kannst du Spinnflügel, Spule und Wirtel behalten, mehr lohnt nicht. Und Tips zum fit machen alter Spinnräder kannst du hier bekommen.

Die Goudas bei Marianne liegen bei 85 Euro, und es gibt ein Moswolt für 95 Euro.
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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von CheshireCat » 05.10.2007, 16:00

Also ein Rad verbrennen oder wegwerfen könnte ich nicht, genausowenig wie ich Bücher wegwerfen kann, egal sie schrottig sie sind. Ich werde mal mit dem Rad weitermachen bis ich ein eigenes habe, dann geht das zurück an die Besitzerin.

Sobald ich es mir leisten kann werde ich mir schon ein besseres Rad besorgen, nur im Moment gehts halt nicht.

@Mary: vielen Dank für das nette Angebot, aber da es konstruktuinsbedingt ist, dass der Faden raushüpft (das Antriebsrad ist auch nicht direkt unter dem Spulen/Flügel-Antrieb) wird das keinen Unterschied machen, und die Baumwoll-Schnur die ich jetzt drauf habe, ist schon ok dafür.
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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von Beyenburgerin » 05.10.2007, 16:23

Teetante, Spinnräder sind nicht wie Bücher. Bücher verschenke ich weiter. Wäre es ein echt altes Spinnrad gewesen, dann wäre es auch nicht im Ofen gelandet. Es war eben ein Dekorad, was niemals seinen eigentlichen Zweck erfüllt hat. Ich habe hier schon so einige Spinnräder wieder flott gemacht, auch in das Ofenrad hatte ich viel Arbeit gesteckt, aber es war sinnlos. so war denn die thermische Verwertung eine gewisse Genugtuung für all die Arbeit...

Kannst du irgendwo noch Hülsen aufschieben, damit Rad und Spinnflügeleinheit besser übereinander sind? Dafür kann man z.B. Pappröhrchen oder abgesägte Kugelschreibergehäuse nehmen.
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Re: mein Pflegespinnrad - wo ist die Bremse?

Beitrag von Greifenritter » 05.10.2007, 20:04

Dieser Typ von Spinnrad kommt sehr häufig vor, allerdings unterscheiden sich die Räder trotz allem etwas voneinander. Soviel ich weiß war da mal eine Anleitung in einem Lehrbuch zum Drechseln des rades und die haben viele Drechsler nachgearbeitet, einige auch in Serie. Daher gerunge Abweichungen in der Optik mit relativ einheitlichen Maßen. Ich habe sogar drei von denen hier stehen (bzw. eines ist schon weitergereicht, das hat nach dem restaurieren ganz gut gesponnen), das auf den Bildern mit der schief verleimten gabel steht immer noch rum, weil ich die nicht los bekomme und so schief läuft es nicht sauber, das dritte hab ich noch nicht angefangen.

Die wenigsten Drechsler bauen heute noch Räder die wirklich zum Spinnen gedacht sind, aber nur weil die Räder zu dekozwecken gebaut wurden heißt das noch nicht, daß man nicht drauf spinnen kann. Das hängt in erster Linie davon ab wie sie gebaut sind, ob sie sauber gearbeitet sind und ob die Übersetzung passt (was bei diesem Typ leider oft nicht der Fall ist). Die Verhältnisse zwischen Schwungrad, Spulscheibe und Wirtel bestimmen eben den Einzug, durch die Spannung des Antriebsriemens kann man da nur etwas nachregulieren.

Per Ferndiagnose ist es schwer zu sagen ob Dein Rad flott zu bekommen ist oder wirklich nur als Deko taugt.

In einem muß ich einigen Vorrednern aber beipflichten: selbst wenn man es zum Laufen bringt ist es sicher kein gutes Rad für einen Anfänger, da so ein flottgemachtes Deko-Rad schon schwerer zu handhaben ist als ein Arbeitsrad. Da kann es leicht frustig werden, wäre schade, wenn Du so die Lust am Spinnen verlieren würdest. Aber es geht, ich habe selbst mit alten Rädern angefangen ... man braucht hald viel geduld und muß sich immer wieder sagen, daß es nicht dran liegt daß man zu dumm ist sondern daran, daß das material nicht so toll ist.

Zum herausspringenden Antriebsriemen:
Wenn die Achse locker ist (war bei einem meiner solchen Räder so), dann kann sich das Schwungrad auf Ihr verschieben und sitzt dann nicht mehr sauber unter Wirtel und Spulscheibe, dann neigt der Antriebsriemen dazu herauszuspringen. In dem Fall das Schwungrad wieder sauber ausrichten (Achse mit einem Gummihammer in die richtige Position bringen und dann verleimen), dann sollte das nicht mehr passieren und wenn ich das mit der Achse richtig verstanden habe quietscht sie dann auch nimmer.

Wäre gut, wenn Du von der Metallklammer mal ein Bild machst, irgendwie kann ich mir das nicht so ganz vorstellen.

CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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