eure Anfänge beim spinnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

Faedchen
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eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Faedchen » 19.07.2010, 14:30

Hallo ihr Lieben

mich würde mal interessieren wie eure Anfänge am Spinnrad waren.
Seit gut 4 Wochen spinne ich mehr oder weniger intensiv. Ein paar Tage musste ich pausieren denn meine rechte Schulter wollte nicht mehr.
Am Anfang hatte ich einen Nachmittag lang Einzelunterricht, daß Rad ein Ashford Scholar habe ich seit über 25 Jahren. Stand bisher sehr dekorativ im Treppenhaus.
Ronja Räubertochter hat es vorher erst mal gängig gemacht, der Faden für die Bremse fehlte, aha war mir nicht aufgefallen :O
Vor dem Kurs habe ich weder treten noch sonst was geübt, ganz jungfräulich hin und nach 3 Minuten sah ich meine Spinnerei schon wieder beendet. Treten mit dem linken Fuss ging gar nicht!!! Meine Lehrerin war erst fassungslos und meinte sie koche mal Kaffee und ich soll "irgendwie" treten, hauptsache das Rad dreht sich gleichmässig.
Gesagt getan, nach 5 Minuten kam sie wieder und musste schallend lachen. Rechter Fuss komplett auf dem Tritt, linker Fuss nur mit den Zehen. Ging aber schön gleichmässig :]
Das erste "Garn" war relativ fix fertig. Na ja wie schwangere Regenwürmer eben so aussehen.
Von meinem Traum, in 2 Wochen spinnste Lacegarn und in 3 Wochen nimmste Bestellungen von den Freundinnnen an, habe ich mich relativ schnell verabschiedet. Träume eben :totlach:
Mittlerweile habe ich viiiiiiiiiiiel geübt und genauso viel in die Tonne gekloppt. Spinnen, Schere ansetzen, Tonne auf und rein damit.
Das erste Knäuel habe ich natürlich aufgehoben, ist ja schliesslich was besonderes. Aber soviele Knäuel die ich nie verstricken werde kann ich nicht aufheben. 500 Gramm mussten dran glauben, war ein günstiger Kammzug für Anfänger aus dem web.

Seit dem Wochenende nun habe ich den ersten Strang den ich verstricken werde. 52 Gramm mit 135 Metern Lauflänge fast ganz gleichmässig. Von Lacegarn zwar immer noch Kilometer weit entfernt aber Frau wird ja bescheiden.
Mein realistisches Ziel ist nun, vor Weihnachten bei Lacegarn angekommen zu sein. Zu Weihnachten dann ein neues Rad.

Wie waren eure Anfänge, manchmal war ich kurz davor das Rad zu verheizen. Ist aber zu heiss, Männe macht deswegen den Kachelofen nicht an :totlach:
Mittlerweile verstehe ich mich super mit meinem Rad und schimpfe auch nicht mehr wenn es am Anfang nicht klappt, denn
der Fehler sitzt VOR dem Rad. :O
Nur an den Plastikstuhl im Wohnzimmer hat Männe sich noch nicht gewöhnt. Habe ALLE Stühle die wir haben ausprobiert, der eine zu hoch der andere zu niedrig dies und das. ÄTZEND, der letzte Versuch war ein billiger Plastikstuhl aus der Garage, Notstühle wenn wir viel Grillbesuch haben.
Der ist perfekt, Höhe, Rückenlehne und die kurze Sitzfläche sind ideal. Habe ihn schon mit einer Decke "aufgehübscht" damit er nicht ganz so hässlich aussieht.

Bin gespannt wie es bei euch war.....
Ein jeder spinnt auf seine Weise
der eine laut
der andere leise

Ringelnatz
-------------------------------------------
Herzliche Grüsse aus OWL
Fädchen

Moira
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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Moira » 19.07.2010, 15:07

Liebe Fädchen, ich bin zum spinnen gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Ein Ashford Traditional stand bei einer verheirateten Studienkollegin in der Wohnung und ich hab es sofort geliebt und durfte es ausleihen. Mein ersten Faden war dünn und bockhart, weil ich zuviel Drall drin hatte und nicht gehaspelt. Nach zwei komplett versponnenen Vliesen habe ich endlich einen Überwurf für einen mittelalterbegeisterten Kollegen hingekriegt: Wolle gesponnen und gestrickt - aber nicht gewaschen. Er roch wie ein Schaf -dafür war der Umhang regenabweisend, kam aber nicht so super an.
Dann war lange Pause - jetzt spinne ich ein Vierteljahr auf einen Kromski Minstrel, aber von Lacegarn bin ich meilenweit entfernt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das dieses Jahr noch was wird. Ich bin bei NS 4 -4,5 und Lacegarn ist viel, viel dünner. Wenn ich die tollen Sachen anschaue, die hier unter "Fertige Werke" laufen, bekomme ich regelmäßig einen Minderwertigkeitskomplex. Das krieg ich nicht hin. Ob Du bist Winter ein Lacegarn herstellen kannst, liegt sicher am Talent, der Übung, dem Ausgangsmaterial.
Ich sehe das Spinnen als liebes Hobby, stresse mich aber nicht rein. Was kommt, das kommt. Soll mich ja dabei entspannen. Mit den Stühlen hatte ich Glück - unsere Eßzimmerstühle passen super zum Kromski. Ich hoffe, das nimmt Dir den Druck ein wenig.
Grüße Moira

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von shorty » 19.07.2010, 15:36

Hallo,
ich denke die Spinngeschichten sind so verschieden wie die Menschen selber

Wir hatten das glaub ich hier schon mehrfach, wenn ich Zeit habe such ich den alten thread evtl mal und fasse zusammen.

Ich wollte das Spinnen schon mal als Teenager versuchen, hab mich durch meine Mutter da allerdings abbringen lassen.
Die Zeit vor dem Spinnen habe ich 15 Jahre relativ intensiv Quilts genäht, auch von Hand.
Mein erster Faden war Tweed ähnlich, irgendwo hatte ich mal Bilder vom ersten Faden- Strickstück.( siehe unten)
Mein zweiter Faden war eine Tuchwolle ( birch Tuch), der dritte schon Lace ( Angora)

Ich glaub dass ist einfach unterschiedlich, schwangere Regenwürmer zB. hatte ich nie
Liegt aber evlt dran, dass die Feinmotorik der Finger durch das intensive Handquilten schon sehr ausgeprägt war, weiss nicht, nur ne Vermutung

Ich kann nur als Tip geben, dass möglichst unverkrampft anzugehen, nicht mit Zwang, immer mit Muse und gaaaanz locker halten :-)))
Ist meiner Meinung nach ,nach dem zu schnellen Treten ,der zweithäufigste Anfängerfehler, die Wolle so stark festzuhalten

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von XScars » 19.07.2010, 15:56

huhu,

also angefangen hab ich mit der handspindel, was absolut nicht geklappt hat, es war auch kein fortschritt zu sehen... dann hab ich hier ein gebrauchtes spinnrad gekauft und da hat es dann recht schnell geklappt, das war wohl so etwa nadelstärke 3-4 beim 2fach gezwirnten... dünner hab ich nicht so ernsthaft probiert und dann ist mir ein ashford tradtional zugelaufen.. damit wurde es dann ganz von alleine dünner (:D spulenbremse versus flügelbremse)... inzwischen kann ich auch auf der spindel und da wird es meistens superdünn...

zum spinnen bin ich durch die (bisher weggeworfene) lamawolle der lamas einer freundin und auch durch die tollen fotos auf ravelry... und irgendwie hat mich das einfach fasziniert...

ich glaube was ganz am anfang das ganze etwas einfacher macht, ist erst mal einfach spinnen ohne jetzt ganz konkret eine nadelstärke oder ein projekt im auge zu haben... bzw. einfach mal ausprobieren wie der faden so wird und dann das passende Projekt dazu suchen... ich habe aus einem meiner ersten garne einen pulli gestrickt.. ich hab einfach eine maschenprobe gemacht und dann auf ravelry eine anleitung gesucht die dazu paßt... er ist halt so dick und warm, dass es ca 2 tage im jahr kalt genug ist, aber trotzdem find ich ihn gut... ;)

Bild

und verwenden kann man ja fast alles, dicke unregelmäßige wolle kann man ja auch zu taschen verstrickfilzen oder topflappen oder was auch immer...

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Greifenritter » 19.07.2010, 17:07

Angefangen habe auch ich mit der Handspindel. Hier sind immer nur kleine Mengen Garn aus der gleichen Faser entstanden. Ziemlich bald versuchte ich mich dann am Rad. Mein erstes Garn auf dem Spinnrad war dann Jakobschaf und aus dem hab ich später Socken genadelt. Nicht ganz gleichmäßig, dieckere und dünnere Stellen aber recht brauchbar was Haltbarkeit und Drall angeht. Für die Socken durfte auf dem garn ja viel Zwirndrall sein.

Bild

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Klara » 19.07.2010, 17:07

Ich hab' mit der Spindel angefangen. Auf 'nem Fest im September 2005 gezeigt bekommen und probieren dürfen (ging gar nicht - war so eine 80-g-Fussspindel) und dann zu Hause erst mal angefangen, Infos zu suchen und Spindeln zu basteln (in Frankreich gabts kaum was zu kaufen, und ich kannte ja die ganzen Quellen noch nicht und ich wollte JETZT spinnen). Als ich endlich eine hatte, habe ich zuerst eine Handvoll rohe Schafwolle versponnen, die ich im Freilichtmuseum geklaut hatte, und mir dann von einer Angoraziegenzüchterin ein bisschen Mohair schenken lassen. Das wurde mein erstes verarbeitbares Garn - eine gestrickte Manschette zum Kammzugende halten (stricken konnte ich auch nicht besonders). Dann habe ich Wingham Wool Works entdeckt und wie einfach Schafwoll-Kammzug zu verspinnen ist (-> ein Schal, und noch ein Schal, und ein halber). Weiter Spindeln gebastelt (die amerikanischen sind ja sooo teuer!), Bücher zum Thema bestellt, und zu Weihnachten habe ich mir ein Spinnrad geschenkt. Der Umstieg war problemlos - ich war gerade im Garn für eine Mütze und man sieht den Unterschied nicht. Im März habe ich mir dann Bosworth-Spindeln gekauft (Sheila war in Paris, ich wollte nach Rambouillet, da haben wir uns vor dem Schloss von Versailles getroffen) und der Rest ist Geschichte...

Ciao, Klara

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Gabypsilon » 19.07.2010, 20:34

Den Spinnvirus habe ich mir im Forum der Handarbeitsfrau eingefangen, und habe mir zunächst eine CD-Spindel gebastelt und noch vorhandene Märchenwolle versponnen, die sich aber tapfer dagegen gewehrt hat :totlach: . Dann habe ich Milchschaf-Kardenband bekommen, traumhaft :D , dann war da die Anzeige wegen dem gebrauchtem Edam von Brigitte, und dann Testbestellung beim Wollschaf, und meine ersten Wollen habe ich zum Strickfilzen verwendet, das verbirgt sehr gnädig alle Unebenheiten. Mit dem Traditional wurde der Faden dünner, wird immer noch dünner, und für ein Lacegarn sollte ich vermutlich mal einen feinen Kammzug statt Kardenband von ordentlichen deutschen robusten Schafen verspinnen, das könnte dann auch klappen, irgendwann.......
Liebe Grüße
Gabi

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Mathilda » 19.07.2010, 21:04

Ich habe im Dezember 2009 an einem Spinnkurs teilgenommen und hatte ziemlich schnell den Dreh raus, wie die Technik an sich funktioniert. Hatte unheimlich Spaß gemacht und der Wunsch nach einem eigenen Spinnrad war sofort entstanden.
Ich kaufte mir ein ca. 150 Jahre altes Flachsrad und legte los mit der Gewißheit ich könnte spinnen (haha!).
Erst einmal ging garnichts. Habe viel im Internet recherchiert (unter anderem hier im Forum) und habs mit Hilfe meines Mannes und unserer Bohrmaschine zum Laufen gekriegt.
Nun übe, spinne, übe...ich. Es klappt immer besser. Nur mein Rücken wollte nicht so recht mitmachen. Habe verschiedene Stühle, Sessel und Sitzformen ausprobiert. Geholfen hat mir letztendlich Ruhe, Gelassenheit und nicht den Anspruch zu haben schnell etwas fertig zu haben (blöder Ehrgeiz!).
Seit kurzer Zeit besitze ich ein Sonata. Und siehe da, vielleicht auch durch den Doppeltritt, gibt mein Rücken Ruhe und akzeptiert mein Hobby.
Lacegarn kann ich nicht spinnen, aber ich habe mir mit Verzwirnen mit Nähgarn vorläufig geholfen, wenn es doch mal gaaaanz dünn werden soll.

Ach ja, wegschmeißen kann ich nichts selbst gesponnenes. Zur Not gibts noch ein paar Socken fürs Bett!

liebe Grüße
Mathilda

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Fiall » 19.07.2010, 21:36

Ich hab auch mit einer Spindel angefangen. Ein paar schwangere Regenwürmer gab es schon, aber das legte sich noch während der ersten 100g. Danach musste dann ein Spinnrad her und möglicherweise liegt da dein anfängliches Problem! Nicht jedes Rad ist für jeden gleich optimal und mit so manchem lässt es sich weniger leicht spinnen, als mit anderen. Ich hab mit einem Majacraft Rose angefangen und spinnen kommt mir damit kinderleicht vor! Ich hab aber auch mittlerweile ein älteres Rädchen geschenkt bekommen, mit dem ich trotz aller Mühe nichts zustande bekomme... Das Rad will sich einfach nicht rund drehen, sondern nur einmal links und dann wieder rechts. :)

Perfekte Gleichmäßigkeit haben meine Fäden bisher nicht. Darauf leg ich aber auch keinen gesteigerten Wert. :)
GLG,

Veronika

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Erika » 20.07.2010, 08:51

Hallo,

ich hab vor vier Jahren begonnen, am Spinnrad Henkys Einfachtritt, nichts klappte außen Fadenriß oder immer dicker werdende Schnüre. Das Rad erstmal wieder in die Ecke gestellt - Fehlkauf diagnostiziert. Dann aber doch wieder probiert, bekam dann auch mal einen Faden mit viel Drall hin. Ganz stolz war ich als dann der erste große Boppel komplett fertig war - zweifädig verzwirnt. Mit Begeisterung angefangen zu stricken, sollte eine Jacke werden, aber oh Graus das Gestrick lief total schief. Frust stellte sich wieder ein. Bei einem Spinnkurs fiel dann so langsam der Groschen was zu beachten ist. Von da machte und macht es riesig Spaß. Ein Sonata kam dann noch dazu, ist besser zum mitnehmen. Lacegarn könnte ich spinnen, aber so dünne brauch ich das nicht. Ich finde es auch schön, wenn das Garn mal gar nicht so gleichmäßig ist, kommt eben darauf an was ich daraus machen möchte. Selbst kann man auch die schönsten Farbzusammenstellungen machen. Wenn ich eine Partie fertig habe, überlege ich was ich daraus mache. Eigentlich bräuchte ich mindestens vier Ärme, um das gesponnene Garn auch zu verstricken :-). Spinnen macht süchtig, oder überhaupt alles Wollige, was verarbeitet werden kann. Da ich noch berufstätig bin :-( hab ich einfach nicht so viel Zeit wie ich gerne hätte.
Viel Spaß allen bei diesem schönen Hobby und zahlreiche Grüße
Erika

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Elpa » 20.07.2010, 09:31

Hallo,

Ich bin durch meine Hunde zum spinnen gekommen.
Eine ältere Dame in der Nachbargemeinde zeigte mir das spinnen mit der Spindel und mit ihrem Spinnrad. Es sah so locker, so toll, so einfach aus. Von ihr habe ich dann eine selbstgedrechselte Kreuzspindel mitgenommen. Und zuhause kam dann der Frust. Nichts, aber auch gar nichts ging, der Faden riss oder das Seil wurde 1 cm dick.
Hier im Forum habe ich dann erfahren, dass Hundehaare nicht so unbedingt anfängertauglich sind.
Ich hab dann be ebay mein Schäfchenrad ersteigert und dann mit den Kammzügen Hermann usw. geübt.
An Spinnrädern kam dann noch eine alte Ziege von Marianne dazu und dieses Jahr habe ich mein Schacht Matchless geschenkt bekommen.
Mit Spindeln stehe ich heute noch auf Kriegsfuß. Ich verehre meine Spindeln so, daß ich sie nie anfasse. :totlach:

Ich habe auch etwas länger gebraucht um zu begreifen, dass der Fehler beim spinnen meistens hinter dem Spinnrad sitzt.
Ich glaube ohne das Forum hätte ich gleich am Anfang wieder aufgegeben.

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Solveigs Lied » 20.07.2010, 13:14

Angefangen hat die Spinnerei bei mir vor 13 Jahren. Ich war damals auf Pellworm im Urlaub und ziemlich schwanger mit meiner ersten Tochter. Dort gibt´s in Tammensiel eine Spinnerin namens Anna, die hat einen Wollladen in der Garage der Polizeiwache eingerichtet ( Ihr Mann war der einzige Inselpolizist, jetzt gehen beide in Rente und Anna macht ihren Laden dicht). Anna saß immer vor ihrem Garagenladen und spann auf einem Delft.Ich saß stundenlang bei Anna rum,trank literweise Tee und fragte Anna Löcher in den Bauch. Verrückt wie ich bin fackelte ich nicht lange und kaufte mir ein Spinnrad ( ein Delft) und 1 Kilo Wolle. Mein Mann hatte zu der Zeit Dreadlocks und ging davon aus, das man Wolle so vertüdelt wie er seine Dreadlocks, diese komischen Rastazöpfe. Also zeigte er mir quasi spinnen :totlach: Ich spann also tapfer das Kilo Wolle weg und verstrickte die schwangeren Regenwürmer zu einem Pulli,der noch immer irgendwo im Kleiderschrank vor sich hinoxidiert.
Dann spann ich als nächstes die Fettwolle für die Windelhöschen von Solveig, ich wickelte ja mit Stoffwindeln, und da war das Garn schon nicht mehr so regenwurmig :)
Im Laufe der Jahre wurden aus einem Kind zwei Kinder, aus Ehemann ein Exmann, ein Merinorad von Wollknoll kam dazu, vor kurzem gesellte sich eine Ziege zu meiner Radherde dazu, kurz: die Spinninfektion blieb :D
Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.(Novalis)

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Perisnom » 20.07.2010, 13:20

Ich wollte unbedingt das Spinnen lernen, weil ich von meiner Mutter ein Traub-Rad "vererbt" bekommen habe. Eine Bekannte, die spinnen kann, hat mir zwar groß versprochen, es mir zu zeigen, hat das aber nie getan. Letztendlich stieß ich dann auf die DVD von Henkys, und mit der habe ich es dann - unter großen Aha-Effekten :totlach: - gelernt. Meine allererste Wolle habe ich "verstrickt" und witzigerweise ist es ein kleines Hufeisen geworden. Natürlich halte ich das in Ehren! :))

Das Traub-Rad habe ich zwischenzeitlich nicht mehr. Einige Spinnräder sind hier "durchgelaufen" :lol: Hängengeblieben bin ich beim Little Gem und beim Henkys.
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von Fazzo » 20.07.2010, 13:26

Ich habe mit einem Louet vor dem Fernseher angefangen zu spinnen, sehr gut zur Belustigung meiner Familie. (Mit der DVD von Henkys) Da ich in der Nähe nur eine Filzerin mit Merino-Kammzügen hatte und dringend sofort anfangen wollte, habe ich sowohl die Handspindel, wie auch die Anfängerwolle ausgelassen.
Regenwürmer habe ich nie gesponnen, nur wesentlich dicker als heute :D wobei ich immer noch kein lace in dem Sinne hinbekomme, 600m/100g 2-fach gezwirnt ist das Dünnste....stört aber nicht, da ich Lace-Tücher nur trage, aber nicht stricke :D
Nach ca. 5 Monaten bin ich auf ein Tom und ein Joy umgestiegen, letzteres hat mich ganz schnell wieder verlassen, da ich dringend ein Gem haben mußte....und heute habe ich auch noch eine Rose, ich liebe Majas einfach, sind wie für mich gemacht (hätte ich mich gleich am Anfang auf mein Bauchgefühl verlassen, hätte ich mir die anderen Räder sparen können...)


...überschnitten mit Marion, die scheinbar genauso gelernt hat wie ich :D
„Offenheit ist ein Luxus der Freiheit, den sich nur derjenige leisten kann, der genug Stärke nicht nur für die Folgen hat, sondern auch für den eventuellen Missbrauch.“
Christa Schyboll, (*1952), freie Journalistin

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Re: eure Anfänge beim spinnen

Beitrag von karinenhof » 20.07.2010, 13:29

Wir haben selber Schafe die einen eigenen Wollwechsel haben. Die Vögel freuten sich über das schöne Nistmaterial auf der Wiese. Und dann fand ich, dass ich auch so schön kuschelig sitzen und laufen möchte. Also fing ich mich an für Wolle zu interessieren. Meine ersten Spinnversuche mit einer selbstgebauten Spindel waren gar nicht so schlecht. Allerdings fand ich die Faserlänge von den Soay Schafen sehr kurz.

Dann gab es eine Gelegenheit bei e.... und so zog ein Rad bei mir ein. Das stand dann dekorativ fast ein Jahr lang rum. Nach einem zwei Stunden Intensiv Kurs hatte ich eine Ahnung, wie es gehen könnte.

Inzwischen ist mein Wollvorrat an Rohwolle bedenklich angewachsen und meine Fäden werden immer gleichmäßiger.

Langsam fange ich an mir Gedanken zu machen, wie ich rausbekomme mit welcher Nadelstärke ich stricken kann und wie viel Gramm ich für ein paar Socken überhaupt brauche.

Grüße von Karin vom Karinenhof im Havelland
wir sind auch zu finden unter http://www.karinenhof.de
und da am WE nicht an die Internetwelt angeschlossen.

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