Frage zu einfachgesponnenem Garn
Moderator: Claudi
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Frage zu einfachgesponnenem Garn
Hallo,
ich hatte mir verschiedene Fasern zum Spinnen schicken lassen. Zum Ausprobieren, als Anfänger! Ich habe mir überlegt, erst einmal alles zu verspinnen, auf Papprollen aufzubewahren und später das Garn miteinander zweifach zu zwirnen. Da ich aber noch nicht schnell spinnen kann, werde ich wohl einige Zeit brauchen.
Nun meine Frage an euch: Schadet es dem Garn, wenn es wochenlang ungezwirnt
liegenbleibt ?
liebe Grüße von Mathilda
ich hatte mir verschiedene Fasern zum Spinnen schicken lassen. Zum Ausprobieren, als Anfänger! Ich habe mir überlegt, erst einmal alles zu verspinnen, auf Papprollen aufzubewahren und später das Garn miteinander zweifach zu zwirnen. Da ich aber noch nicht schnell spinnen kann, werde ich wohl einige Zeit brauchen.
Nun meine Frage an euch: Schadet es dem Garn, wenn es wochenlang ungezwirnt
liegenbleibt ?
liebe Grüße von Mathilda
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Mathilda
Mathilda
- Claudi
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Hallöle!
Nööö. Ich mache das auch öfters mal, wenn ich auf eine "Eingebung" für den richtigen Zwirnfaden warte. Oder auch, wenn ich so keine rechte Lust habe, weiter von dieser Faser zu spinnen. Und ebenso, wenn ich null Bock auf zwirnen habe.Schadet es dem Garn, wenn es wochenlang ungezwirnt liegenbleibt ?
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi
Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.
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- Navajozwirn
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Schaden tut dem Garn eine Ruhepause nicht, weder geht es kaputt, noch kommt die Zwirnpolizei.
Du musst nur wissen, dass der Drall im Garn sich "setzt", d.h. der Drang zum Aufdrehen bzw. verzwirnen legt sich. Wenn Du es dann mit frisch gesponnenem verzwirnst, solltest Du Dich eher am frischen orientieren und insgesamt ein bisschen "zu viel" Zwirndrall draufgeben. Wenn Du die Wolle nämlich anfeuchtest, kommt der Drall zurück, und dann sollte es ja halbwegs ausgewogen sein, und nicht "unterzwirnt".
Ist das verständlich?!
Übrigens, das mit dem "Das wird ja eh eeewig dauern, bis ich so viel Garn habe" legt sich meist ziemlich schnell!
Viel Spaß beim Spinnen!
Sanja

Du musst nur wissen, dass der Drall im Garn sich "setzt", d.h. der Drang zum Aufdrehen bzw. verzwirnen legt sich. Wenn Du es dann mit frisch gesponnenem verzwirnst, solltest Du Dich eher am frischen orientieren und insgesamt ein bisschen "zu viel" Zwirndrall draufgeben. Wenn Du die Wolle nämlich anfeuchtest, kommt der Drall zurück, und dann sollte es ja halbwegs ausgewogen sein, und nicht "unterzwirnt".
Ist das verständlich?!

Übrigens, das mit dem "Das wird ja eh eeewig dauern, bis ich so viel Garn habe" legt sich meist ziemlich schnell!

Viel Spaß beim Spinnen!
Sanja
- Michaela
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Das mit dem Unterdrall beim Zwirnen durch liegen gelassene Singles ist mir auch schon passiert. Seither zwirne ich lieber nach Optik als nach sonstwelchen Kriterien. Ein Single, der länger liegt, verzwirbelt sich vor dem Baden wirklich deutlich weniger als ein frischer, und wenn ich dann so verzwirnt habe, dass es nur ein wenig überzwirnt schien, ist es mir schon passiert, dass das gebadete Garn hinterher nochmal gezwirnt werden musste, weil die Singles sich dann doch als nicht ausreichend gezwirnt herausstellten und das ganze zu unausgewogen war.
Ansonsten ist es aber - außer, dass du Spulenplatz belegst - kein Problem.
Ansonsten ist es aber - außer, dass du Spulenplatz belegst - kein Problem.
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- Boucle
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Dem Problem mit dem "eingeschlafenen Drall" kann man auf zwei Wegen begegnen:
1. Ordentliche Menschen machen zwirnen 10 - 20 cm vom frisch gesponnenen Single zusammen und heben die Probe so auf, dass sie sie dem richtigen Einzelfaden zuordnen können.
2. Die anderen werfen ein paar Wochen, Monate, Jahre später die letzten 10 - 20 cm vom Single weg (das hat sich vermutlich von alleine aufgedröselt, wenn das Ende nicht auf der Spule festgeklebt war), zwirnen dann 10 - 20 cm zusammen, verknoten die beiden Enden (damit sich nichts aufdröseln kann) und legen das Probestückchen in ein bisschen warmes Wasser. Da wacht der Drall wieder auf und verdrillt den Zwirn so, wie das Garn nach dem Waschen sein will.
In beiden Fällen hat frau ein Musterstück, nach dem sie verzwirnen kann. Dass der Zwirn sich trocken kringelt, ist nicht zu ändern - nach dem Waschen passt es dann schon.
Ciao, Klara
1. Ordentliche Menschen machen zwirnen 10 - 20 cm vom frisch gesponnenen Single zusammen und heben die Probe so auf, dass sie sie dem richtigen Einzelfaden zuordnen können.
2. Die anderen werfen ein paar Wochen, Monate, Jahre später die letzten 10 - 20 cm vom Single weg (das hat sich vermutlich von alleine aufgedröselt, wenn das Ende nicht auf der Spule festgeklebt war), zwirnen dann 10 - 20 cm zusammen, verknoten die beiden Enden (damit sich nichts aufdröseln kann) und legen das Probestückchen in ein bisschen warmes Wasser. Da wacht der Drall wieder auf und verdrillt den Zwirn so, wie das Garn nach dem Waschen sein will.
In beiden Fällen hat frau ein Musterstück, nach dem sie verzwirnen kann. Dass der Zwirn sich trocken kringelt, ist nicht zu ändern - nach dem Waschen passt es dann schon.
Ciao, Klara
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
dumme Zwischenfrage....: ich spinne an 100 Gramm Wolle ja schon ca 2-3 Wochen (der Job nimmt mir einfach die Zeit für meine Hobbys und schlafen muß ich hin und wieder auch mal
) der Drall von "unten" auf der Spule hat da ja schon mal eine ganze Weile Zeit zum einschlafen während das frische Garn dann mehr Drall hat? Bei meiner gelben Wolle ist mir das allerdings beim zwirnen nicht negativ aufgefallen 


LG Monika
http://monikasstrickwahn.blogspot.com/
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- shorty
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
ja theoretisch richtig 
Wenn man die Wolle allerdings hinterher ins Entspannugnbad legt, erwacht der ursprüngliche Drall ja wieder und die Wolle ist letztlich ausgeglichen.
Hatte ich letzens auch erst.
Ne Spule voll mit lauter Wollproben, ewig gelegen.
Jetzt verzwirnt sah die Wolle vor dem Baden erst aus, als hätte sie deutlich Überdrall vom zwirnen, gebadet, alles glatt
)
Karin

Wenn man die Wolle allerdings hinterher ins Entspannugnbad legt, erwacht der ursprüngliche Drall ja wieder und die Wolle ist letztlich ausgeglichen.
Hatte ich letzens auch erst.
Ne Spule voll mit lauter Wollproben, ewig gelegen.
Jetzt verzwirnt sah die Wolle vor dem Baden erst aus, als hätte sie deutlich Überdrall vom zwirnen, gebadet, alles glatt

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
@Klara:
Also prinzipiell würde ich sagen, Variante 1 ist höchst löblich - aber 2 ist realistischer!
Guter Tip übrigens, ich habe hier noch eine volle Spule Neuseeland, die noch immer einsam ist, bis der Nachschub kommt. Ansonsten bin ich eher jemand, der nur ein aktuelles Projekt hast und sich das Horten streng verbietet.
Liebe Grüße,
Sanja
Also prinzipiell würde ich sagen, Variante 1 ist höchst löblich - aber 2 ist realistischer!

Guter Tip übrigens, ich habe hier noch eine volle Spule Neuseeland, die noch immer einsam ist, bis der Nachschub kommt. Ansonsten bin ich eher jemand, der nur ein aktuelles Projekt hast und sich das Horten streng verbietet.

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Variante 1 ist wirklich sehr löblich und passt leider so gar nicht zu meinem Chaosmanagement
meist bleibt's beim guten Vorsatz
... aber danke für Variante 2!! Das ist ein guter Tip, den ich mir merken werde!


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- gewaschene Wolle
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Ich danke euch für die schnelle Anwort und die vielen guten Tips! Dann kann ich beruhigt weiterspinnen.
Dass ich später zuuuu wenig Drall habe, glaube ich irgendwie nicht, da ich meistens noch eher zuviel als zu wenig im Garn habe.
So, dann kann`s wieder losgehen. Zu Zeit "kämpfe" ich mit Baumwolle.
es grüßt euch Mathilda
Dass ich später zuuuu wenig Drall habe, glaube ich irgendwie nicht, da ich meistens noch eher zuviel als zu wenig im Garn habe.
@Klara: wie jetzt - das geht ??wenn das Ende nicht auf der Spule festgeklebt war

So, dann kann`s wieder losgehen. Zu Zeit "kämpfe" ich mit Baumwolle.
es grüßt euch Mathilda
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- Boucle
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Wenn du Tesa oder irgend ein anderes Klebeband im Haus hast - einfach das Fadenende am Spulenrand (also am Holz, damit du nicht schon gesponnenes Garn auffusselst, wenn du's Klebeband wieder runterziehst) festkleben. Wenn du da rechtzeitig drandenkst, bist du allerdings vermutlich in Kategorie 1 - ich hab's noch nie gemacht. Ich dreh' immer beim Verzwirnen das Garnende ein bisschen fester, damit's einen ordentlichen Zwirn gibt.Mathilda hat geschrieben:@Klara: wie jetzt - das geht ??wenn das Ende nicht auf der Spule festgeklebt war![]()
Aber manchmal mache ich mir tatsächlich Probestückchen von meiner Wolle und wickle sie um eine Karteikarte - zumindest für grössere Projekte. Es trägt nämlich sehr dazu bei, einen gleichmässigen Faden zu kriegen, wenn man weiss, wie der Faden am Anfang aussah. Sonst riskiert man, dass er allmählich immer dicker oder dünner wird.
Ciao, Klara
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- gewaschene Wolle
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Oh, ja klar. Danke.Es trägt nämlich sehr dazu bei, einen gleichmässigen Faden zu kriegen, wenn man weiss, wie der Faden am Anfang aussah
Ist mir auch schon passiert, weil ich zwischendurch immer mal andere Wolle verspinne.
Probestückchen auf Karteikarten ist gut - bin nur leider etwas "bequem"

liebe Grüße
Mathilda
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Mathilda
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Ich mach' nen Kompromiss: Ich nehme immer wieder die gleiche Karteikarte (wirklich ordentliche Menschen würden sie beschriften und in einem Projektbuch abheften, damit sie das Garn später nachspinnen können), und die liegt am Spinnrad, bis das jeweilige Garn fertig gesponnen ist. Wenn ich dann wieder eine brauche, kommt die alte Garnprobe runter und die neue drauf.
Notfalls wäre übrigens schon ein Stückchen Zwirn, irgendwo am Spinnrad festgebunden, besser als gar nichts. Aber ich mag's lieber, wenn ich den Einzelfaden direkt vergleichen kann und dafür muss ich ihn unter Spannung aufheben. Also auf einer Karteikarte oben und unten ein paar Schlitze eingerissen und den Faden da reingeklemmt.
Ciao, Klara
Notfalls wäre übrigens schon ein Stückchen Zwirn, irgendwo am Spinnrad festgebunden, besser als gar nichts. Aber ich mag's lieber, wenn ich den Einzelfaden direkt vergleichen kann und dafür muss ich ihn unter Spannung aufheben. Also auf einer Karteikarte oben und unten ein paar Schlitze eingerissen und den Faden da reingeklemmt.
Ciao, Klara
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- gewaschene Wolle
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Du hast natürlich recht.
Ist auch nicht wirklich arbeitsaufwendig.
Und wenn man Wollreste von einem "Projekt" übrig hat, hat man gut die Möglichkeit sich gegebenenfalls Nachschub herzustellen.
Ich finde, das ist auch einer der Gründe (ganz davon abgesehen, dass Spinnen unheimlich Spaß macht) das Garn für z.B. einer Strickjacke selbst herzustellen und nicht fertig zu kaufen.
Schönen Abend noch
Mathilda
Ist auch nicht wirklich arbeitsaufwendig.
Und wenn man Wollreste von einem "Projekt" übrig hat, hat man gut die Möglichkeit sich gegebenenfalls Nachschub herzustellen.
Ich finde, das ist auch einer der Gründe (ganz davon abgesehen, dass Spinnen unheimlich Spaß macht) das Garn für z.B. einer Strickjacke selbst herzustellen und nicht fertig zu kaufen.
Schönen Abend noch
Mathilda
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Re: Frage zu einfachgesponnenem Garn
Mein aktueller "Projektfaden" hängt am Schwertständer (mein Freund macht Kampfsport
), der direkt über meinem Spinnrad an der Wand hängt. So habe ich ihn beim Spinnen immer vor Augen.
Liebe Grüße,
Sanja

Liebe Grüße,
Sanja