Hallo Fridchen,
das "Grundrezept" fürs pflanzliche Färben mit grünen Pflanzenteilen ist eigentlich recht einfach:
Pflanzen sammeln, evtl. zerkleinern, in reichlich Wasser aufsetzen und erhitzen, gut eine Stunde vor sich hin kochen lassen, abkühlen lassen.
Dann den Sud in ein Färbetuch (am besten eine Mullwindel oder ein ähnlich lockeres Gewebe, oder alternativ ein Wäschenetz) abseihen, Tuch locker zubinden (ggf. das Färbegut darin nochmal kräftig durchkneten),
den Sud in einem ausreichend großen Topf bis zu der dem Färbegut entsprechenden Menge kaltem Wasser (man rechnet pro 100 g Wolle mit 4-5 Litern Wasser) auffüllen, die angefeuchtete, gebeizte Wolle hineingeben, etwas darin ausdrücken bzw. durchschwenken (je intensiver, desto gleichmäßiger wird die Farbe i.d.R.).
Dann den Farbbeutel dazu, das Ganze langsam erhitzen und nach Erreichen der Zieltemperatur eine Stunde ganz sanft köcheln lassen. Die Wolle dabei möglichst wenig dabei bewegen, höchstens gaaaanz sanft ein bisschen "umziehen".
Anschließend im Farbsud auskühlen lassen, ausdrücken und so lange gründlich spülen, bis keine Farbe mehr rauskommt.
Zur Menge: Bei getrockneten Färbedrogen rechnet man normalerweise 100 % Färbedroge (also auf 100 g Wolle 100 g trockenes Kraut), bei frischen Pflanzen entsprechend mehr (so als Ansatz würde ich mit etwa 400 g Pflanzen auf 100 g Wolle rechnen).
Bei getrockneten Färbekräutern benötigt man noch eine Einweichzeit (ca 1 Stunde bei normalerweise "krautigen" Pflanzen, bei holzigen Pflanzenteilen eher länger (da beginnen die Einweichzeiten meist bei "über Nacht" und reichen bis zu einer Woche - bei Rotholz beispielsweise).
Dies ist jetzt nur eine Art "Grundrezept zum selber weiterprobieren" - besonders bei Färbehölzern und -rinden sollte man aber vorher besser ein bisschen weiter recherchieren bzg. Dosierung und Einweichzeiten, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Viel Spaß beim Ausprobieren
wünscht die pflanzenfärbesüchtige Räubertochter!
