Katharina die Große

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Katharina die Große

Beitrag von Greifenritter » 13.04.2007, 01:50

Ich habe von Kruemis-Mami eine wunderschöne Ziege bekommen. den Namen "Katharina die Große" habe ich Ihr gegeben, da sie derzeit mein größtes Spinnrad ist.

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Die gute hat sogar einen Spulenhalter. Der sitzt derzeit etwas schief, da der Halter dafür leicht verzogen ist, aber mit etwas Schleifpapier ist das schnell wieder "geradegerückt".

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Das Schwungrad ist leider etwas verzogen. ich werde die Lüken füllen um es zu stabilisieren. derzeit ist ja alles noch fest, aber das ist mir zu riskant. Es wird dann zwar immer noch etwas eiern, aber ich denke das wird nicht so schlimm werden, daß es die Funktion beeinträchtigt.
Natürlich bekommt das Schwungrad ein Lederlager.

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Der Rahmen hat vorne bei der Höhenverstellung einen Riß. Wie bei Lotte werde ich diesen sauber verleimen, mit Metallstiften sichern und unten wo man es nicht sieht mit einer Metallplatte verstärken. Das sollte halten ohne wirklich aufzufallen.

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Der Knecht ist oben ausgebrochen, den werde ich gegen einen neuen ersetzen.

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Auch die Aufhängung des trittes ist ausgebrochen. Dadurch greift die Trittachse nicht mehr richtig und rutscht beim Treten heraus. ich werde rechts und links zwei messingrährchen einsetzen in denen der trott dann läuft, der wird dann sozusagen mit messinglagern versehen Bild

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Zuletzt muß ich noch die brüchig gewordenen halterung der Spindel ersetzen, das sollte aber auch kein Problem sein.
Ich finde es super, daß das rad zwei unterschiedliche Wirteldurchmesser und somit verschiedene Übersetzungen hat.

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Nur die gebrochenen Spulscheiben machen mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich überlege wie ich die flicken kann.
Wenn mir da nix einfällt müssen Sie durch neue ersetzt werden.

Ich freu mich schon mich ans Werk zu machen, aber erst muß Emis Schätzchen fitt werden.
Zuletzt geändert von Greifenritter am 13.04.2007, 02:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Katharina die Große

Beitrag von Greifenritter » 19.03.2008, 21:31

So, ich habe mich endlich an die Restauration dieses Rades gewagt. Bei näherem hinsehen drängt sich der gedanke auf, daß Tritt und Knecht nicht zum Rad gehört haben und nicht original sind. Der Querbalken des Trittes war eigentlich zu kurz, der Knecht sogar deutlich zu klein, wenn man das Schwungrad in die tiefste Kurbelposition dreht steht der tritt immer noch im 45°-Winkel.

Also einen neuen Knecht aus einer Holzlatte gebaut (zurechtgeschnitten, unten ein Loch für die Trittverbindungsschnur, oben ein großes um die Kurbel durchzustecken und drüber ein kleines damit diese beim senken des Knechtes nicht mehr heraus rutscht, beide mit einem Schlitz in größe des kleineren Loches verbunden, das ganze passend gebeizt)

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Aus dem Tritt habe ich die Metallstifte die als Achse dienten herausgezogen und neue, längere eingesetzt, jetzt hält er wieder.

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Den Gabeln des Schwungrades habe ich Lederlager verpasst um die Laufeigenschaften zu verbessern.
Leider hat das Schwungrad sich nach dem Ausbauen und näherer betrachtung als relativ instabil erwiesen. es wackelte in sich. daher habe ich es flach aufgelegt und mit U-Klammern fixiert.

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Jetzt ist es wieder verwindungssteif, allerdings eiert es etwas, da das Holz sich auch seitlich ein wenig verzogen hat. An der übelsten Stelle lenkt es den Antriebsriemen deutlich aus, doch dank der tiefen Nut im Rad springt er nicht aus und man kann spinnen.

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Re: Katharina die Große

Beitrag von Greifenritter » 19.03.2008, 21:45

Der Spulenhalter war reichlich schief und auch recht wackelig. Ich habe den Nagel der zur Fixierung drin war rausgemacht, den zapfen der in den Querbalken eingesteckt wird zurchtgefeilt, alles sauber verleimt und in gerader Position noch mit einer Schraube fixiert. Jetzt sitzt er gerade und bombenfest. Allerdings kann man ihn nicht verwenden wenn die Mother-of-all weit vorne steht, dann schlägt der Spinnflügel dran an. Werde den Traibriemen noch einkürzen um das zu vermeiden.

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Die zahlreichen Risse im Querbrett habe ich durch U-Krampen und wo es möglich war durch aufgesetzte Fixierplatten aus messing gesichert um ein weiteres Reißen oder ein aufbiegen der Risse zu verhindern.

Die Spannungsverstellung ist im Gegensatz zu den meisten anderen Rädern kein Holzgewinde sondern eine Gewindestange aus Metall. Die war etwas verbogen, ich habe sie wieder gerade gerichtet.

Kopfzerbrechen bereiten mir die Spulen. Zwei sind nicht mehr verwendbar, da die Spulscheibe total abgeschlagen ist (die beiden auf dem Spulenhalter), die dritte ist einigermaßen intakt und nur stellenweise angeschlagen, zumindest kann man damit spinnen, aber da werden wohl neue fällig.

Die Spindel sitzt etwas seicht drinnen vorne, aber der Einzug ist so kurz, daß das nicht anders geht.

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Natürlich wurde alles sauber gereinigt und gut geschmiert.

Also das Rad läuft, habe auch schon ein wenig drauf gesponnen, aber es ist recht laut und nicht unbedingt kompfortabel, ein wenig kann man da mit Lederlagerungen in den Spulen Abhilfe schaffen, aber das verzogene Schwungrad ist hald ein Problem *seufz*
Evtl. verbessert sich die Führung ja durch eine intakte Spulscheibe.

Toll ist die Größe (Schwungraddurchmesser ca. 43 cm, Höhe des Einzugsloches ca. 78 cm)
Aussehen tut die große Ziege jetzt auf alle Fälle wieder gut und funktionstüchtig ist si so weit auch Bild

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Nochmal ein dickes Dankeschön an Kruemis-Mami!

CU
Danny
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Re: Katharina die Große

Beitrag von Perisnom » 20.03.2008, 11:51

Toll, wie Du das alles kannst, Danny. Ein hübsches Rädchen... Bild
Viele Grüße aus Bayern von Marion Bild

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