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von Asherra » 15.03.2016, 15:52
Naja "müssen" tun wir hier ja nichts. Ob Spindel oder Spinnrad, es ist Hobby, zum Spaß, nicht weil sonst die Familie erfriert. Bei professioneller Nutzung, ja, da stellt sich die Frage nach Produktivität und Kosten-Nutzen Rechnung. Aber sonst?
Es ist ein ganz anderes Gefühl, am Rad oder mit der Spindel zu spinnen. Ich kann mit beidem Garn machen, aber Spinnrad, oder ganz konkret mein Kiwi, fühlt sich einfach viiiiiel besser an. Es gibt Spinnräder die treiben mich so in den Wahnsinn, daß ich lieber eine Spindel nehm, und es gibt Spindeln, mit denen kannst du mich jagen. Garn machen ist schön und gut, aber das meditative "vor sich hin fließen" ist einfach wichtiger. Mir wichtiger. Andere wollen vielleicht viel dringender mehr Garn haben. Oder ganz schnell viele dünne Pullis, dann ist eine Strickmaschine befriedigender als von Hand nadeln.
Man kann für Spindeln abartig Geld hin legen, oder mit einem simplen Spinnrad glücklich sein. Da muß jede selber wissen, was sie investieren möchte.
Ich hab bei so was immer zwei Anliegen: Einmal, daß Anfänger gescheites Werkzeug bekommen. Da ist nicht die Frage Stricknadeln oder Strickmaschine, sondern Rundstricknadeln, die so steif sind, daß einem nach kurzer Zeit die Hände weh tun, oder flexible, ordentlich gemachte, die's dem Anfänger nicht noch schwerer machen als nötig. Mit einem schrottigen Spinnrad weiß doch eine Anfängerin nicht, ob ein Problem jetzt an ihr oder bloß am Rad liegt.
Zum anderen, daß dieses Level von "gescheitem Werkzeug" nicht unbedingt extrem teuer sein muß. Bei Ashford z.B. sind die Spinnflügel bei allen Rädern einer Antriebsart gleich. Gleiche Lager, gleiche Spulen, gleiches Format. Die große Elizabeth Sonderedition klappert mitunter so erbärmlich wie das Kiwi, nur ein bisschen schneller.
Man muß ja nicht gleich mit Signature Nadeln anfangen, Knitpro tut's auch ganz ok. Und wenn man dann weiß, es macht Spaß, kann man immernoch suchen, ob anderes Werkzeug vielleicht noch netter ist.