Weiche Fasern

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 10.12.2009, 15:36

Karin, dann meinte ich die Wollmischungen.

Neue Schafrassen sind natürlich willkommen.
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Klara » 10.12.2009, 22:21

Bluefaced Leicester ist noch eine schöne weiche und gut verspinnbare Wolle (Achtung, nicht mit Leicester Longwool verwechseln - auf das Bluefaced kommt's an!)

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Sanja » 10.12.2009, 23:55

Wenn Du grau und Merino magst: Wollknoll hat tollen grauen Merino-Kammzug, naturmeliert, super soft und toll zu verspinnen. Ich spinne und stricke mir gerade einen Pullover draus, und ich bin bei Wolle auch eher ein Softie: :]
Neuseeland-Lamm ist super! Habe 'ne Babydecke draus gewebt, die Hebamme ist wohl total weggeschmolzen beim anfassen, und das Baby ist sowieso selig. :]
Gotland sieht total schön aus, aber meine kratzt total. ;( Meinen schönen Poncho werde ich wohl nur mit zwei Lagen drunter tragen. Schade, denn die Farbe ist echt ein Traum.

Ich habe hier noch weiße und braune Alpaka, bin schon ganz jibberig, aber erst muss das Merino-Projekt fertig. Muss mich immer ein bisschen disziplinieren, damit ich mich nicht verzettel... :O

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Greifenritter » 11.12.2009, 08:11

Satinangora ist traumhaft weich, aber da glatter und meist noch etwas kürzer noch ein wenig schwerer zu verspinnen als normales Angora, dafür hat es einen traumhaften Glans. Angora spinne ich am liebsten im langen Auszug (wie andere kurze Fasern auch).

Manche Hundewollen sind traumhaft weich. Australian Shepherd, Samojede und Wolfsspitz, Shelty, Husky und noch viele andere. Allerdings wie Angora nicht ganz einfach zu verspinnen und oft schwer zu bekommen. Allerdings ist es bei den Hundewollen wichtig, daß sie ausgekämmt und nicht geschoren sind. Geschorene Hundewolle ist fast immer kratzig und außerdem sehr schwer zu verspinnen.
Für Katzenhaare gilt das selbe, die sind ein weicher Traum (zumindest die von Langhaarkatzen), aber noch schwerer zu verspinnen da noch kürzer und kaum in projekttauglichen Mengen zu bekommen.

Sehr weich ist auch Baby-Yak oder Baby-Bison.
"Baby" bedeutet immer, daß die Grannen- oder Deckhaare aussortiert worden sind und nur die Unterwolle übrig bleibt, die sachen sind meist recht weich. Bei Alpaka wird es aber oft fälschlich für Alpaka-Fohlen verwendet.

Gotland ist meiner Erfahrung nach nicht besonders weich.

Bei Hermann ist es immer etwas davon abhängig wie die Mischung gerade ausfällt, der ist nicht immer gleich.

Allerdings wenn ich mir Deinen ersten Post so durchlese ...
Du urteilst auch zum Teil aus einem Einzelfall heraus.

Spanische Merino gibt es auch gut entfettet. Ehrlich gesagt verwundert es mich, daß ein Kammzug Restfett hat. Meine war wie die Autralmerino ordentlich entfettet und recht weich (nicht ganz wie die südamerikanische oder Australmerino, aber mit fast allem anderen kommt sie mit).
Ich habe teilweise schon arbe Überraschungen erlbet, wenn ich eine Faser zum zweiten Mal bekommen habe und sie sich ganz anders spinnen ließ und viel weicher oder härter war. Das hängt auch sehr von der Aufbereitung der Wolle ab ... und natürlich ist es ein Naturprodukt das immer wieder anders ausfällt.

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 11.12.2009, 08:27

Jaaaaaaaaa Danny, natürlich "urteile ich aus Einzelerfahrung", hab ja noch keine lange Erfahrung ;)

Danke für die Erklärung mit dem "Baby" hätte das eher mit Lamm, also Jungtier in Verbindung gebracht!

Und mir ist schon klar, das es immer auf die Aufbereitung ankommt, aber wie gesagt, ich kann ja nur von dem sprechen was ich selbst versponnen habe :O

Hier mal ein Bild von meinem spanischen Merino, der Kammzug ist sehr dünn und fällt überhaupt kein bisschen auseinander wenn man ihn verspinnt, deshalb finde ich es schwer ihn zu verspinnen, bzw. schwerer als meine anderen Wollsorten.
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Greifenritter » 11.12.2009, 08:54

War ja auch keine Kritik, sollte eine Ermutigung sein die eine oder andere Wolle von einem anderen Anbieter nochmal auszuprobieren :)

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von fila » 11.12.2009, 09:08

hallo Laurana

Wenn du den Kammzug direkt ab Knäuel verspinnst, dann macht er Schwierigkeiten. Ich reisse mir immer ein ca. 50-60 cm langes Stück ab und teile es dann längs in 4-6 dünnere Stränge. Die lassen sich dann ganz locker verspinnen. Der Nachteil dabei ist, dass du immer wieder ansetzten musst. Aber das ist bei weitem das kleinere Übel.

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Sanja » 11.12.2009, 10:28

Echt?!? :eek: Also ich spinne immer aus dem Knäuel und habe keine Probleme damit.
Da ich viel webe und auch meinKettgarn selber spinne, kann ich Anspinnstellen so gar nicht gebrauchen, die scheuern sich nämlich hinterher beim Weben durch, und die Kette reißt. :evil: Seit ich mein Spinnrad habe, spinne ich nur noch aus dem Knäuel und vermeide Anspinnen, soweit ich irgend kann. Dadurch habe ich auch weniger Abfall. Früher mit der Handspindel habe ich auch immer kleine Stücke genommen und hatte dann am Ende immer so in "Resteknäuel" über, das ich weggeschmissen habe. Das Problem habe ich heute überhaupt nicht mehr.
Das zeigt mal wieder, wie unterschiedlich das individuelle Empfinden ist. :))

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 11.12.2009, 10:51

Ich spinn auch aus dem ganzen Kammzug, und habe auch keine Probleme damit, ich finds eher lästig alles zu teilen und neu anzuspinnen.
Es klappt ja auch beim span. Merino, nur eben mühsamer, und der Faden wird nicht sooo gleichmässig ;)

Trotzdem, Danke für den Tipp!!
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von shorty » 11.12.2009, 10:59

Also Anspinnstellen sind im Normalfall kein Problem, sind ja auch nur verdrallte Fasern wie der Rest auch.
Bei kurzen Fasern hast Du Anspinnstelle an Anspinnstelle, nämlich immer dann, wenn die Faser von der Länge her zu Ende geht.
Wenn man nicht völlig bis zum letzten Millimeter die Fasern verdrallt sieht man eine Anspinnstelle hinterher überhaupt nicht mehr, sie unterscheidet sich durch nichts vom Rest des Fadens.

Ist ein Kammzug sehr verdichtet ( durch Wollfett, Färben usw.) , rate ich auch zum teilen und abreissen, ich spinne sehr selten Kammzug, aber wenn dann doch , dann nie im Knäuel, besteht für mich von der Fadenqualität kein Unterschied,könnte ich auch alle 10 cm abreissen, das wäre egal .
Wenn die Fadenqualität unter anspinnen tatsächlich leiden würde, auch fürs weben, dann wären Rolags, oder auch handgerollte Punis oder Vlies unmöglich als Webmaterial zu verarbeiten.

Karin
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von shorty » 11.12.2009, 11:07

Laurana hat geschrieben:Ich spinn auch aus dem ganzen Kammzug, und habe auch keine Probleme damit, ich finds eher lästig alles zu teilen und neu anzuspinnen.
Es klappt ja auch beim span. Merino, nur eben mühsamer, und der Faden wird nicht sooo gleichmässig ;)

Trotzdem, Danke für den Tipp!!
Ein bisschen gewinnt man da mit der Zeit auch Übung drinnen.
Ich lege mir 10 kleine dünne Streifen aufs Knie und spinne an, ohne abzusetzen.
Ich finde einfach es lässt sich bis auf wenige Ausnahmen geteilter Kammzug wesentlich flüssiger spinnen, je feiner abgeteilt um so flüssiger, schneller ( wenn man mal von ganz dicken Wollen absieht)
Nur bei ganz dicken Wollen braucht man die Fasermenge auf einmal, bei allen anderen Wollen zieht man ja immer nur einen Teil aus, entweder lässt man das Faserdreieck hin und her oder auf und ab wandern.
Aber erlaubt ist selbstverständlich , was gefällt :-))
Liebe Grüße
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von landschaf » 11.12.2009, 11:10

Ich kann nicht bestätigen,daß Anspinnstellen-was soll das sein-
beim Weben reißen.Es sind,wie shorty sagt,genauso verdrallte Fasern,wie der
Rest des Garnes auch.Da gibt es keinen Unterschied.
Mir ist da noch nix gerissen oder durchgescheuert.
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von versponnen » 11.12.2009, 14:29

hallo, mein senf dazu

wenn du weiche Wolle magst, dann wirst du mit gotland nicht zufrieden sein.
wolle im Vlies ist nicht schwer zu verspinne, du musst mit anderer Spinnweise es machen,
langer oder halblanger weicher Auszug,#

ich finde das locker in der Handhalten
und lange Ausziehen auch viel entspannter
und es gibt so schöne elastische Wolle ,ganz weich und locker.

Dann kann man auch fetttige Wolle gut spinnen oder man wäscht sie eben noch mal.

ich habe gerade die neue Merino von Seehawer aus Südafrika ,muselingfrei gehalten.,bestellt.
Es ist ganz feine Wolle,die ich da gekauft habe., in vielen schönen färbungen für meine enkelkinder..sie ist im Vlies, ganz locker aufgewickelt.
So was ist nicht billig, aber so schön!!!
nicht im Kardenband..
tolle Wolle zum Filzen und spinnen.
.meine kleinen Enkel lieben sie.
Sie heißt Fantasia und hat 18 micron.

herzlicher Gruß wiebke

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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Laurana » 11.12.2009, 14:48

Hat zwar jetzt nichts mit dem Thementitel zu tun, aber den langen Auszug schaf ich nicht, den müsste mir mal jemand zeigen, von you tube allein bin ich nicht schlaurer geworden. Allerdings arbeite ich ca. 15 cm mit der zweiten Hand im kurzen Auszug und stoppe nur wenns unbedingt notwendig ist, sprich meine zweite Hand "stützt" die Wolle nur, festhalten tu ich selten, und dann meist nur wenn mein Fuß durchgeht und ich Marathon-Trete, dann flutscht mir der Drall schon mal in den Faservorrat :O

18 micron...wow...gleich mal den Katalog durchblättert! Danke Wiebke!
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Re: Weiche Fasern

Beitrag von Sanja » 11.12.2009, 15:12

Also Streichgarn aus Rolags würde ich nur für den Schuss nehmen. Kommt wahrscheinlich auch auf die Litzen an, aber da ich einen hölzernen Gatterkamm habe, wird die Kette durchaus in Mitleidenschaft gezogen. Mir ist bislang noch nie was gerissen (toitoitoi), aber die eine oder andere "Angststelle" hatte ich schon, gerade bei dickerem Garn.
Aber die Frage hat sich mir in der Praxis eh noch nicht gestellt, da ich Kammgarn sowieso lieber mag, egal ob zum weben oder stricken.
Aber ein starkes Argument für mich für das Spinnen aus dem Kammzug-Knäuel ist der Flow: Meditatives Spinnen, die einzige Störung ist ab und zu das Umhängen auf den Flügel-Häkchen. So spinne ich am liebsten. :]

Liebe Grüße,
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