Heilwolle

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Claudi
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Re: Heilwolle

Beitrag von Claudi » 12.11.2009, 20:17

Heips Heike!

Du könntest auch eine Schicht von der Heilwolle mit ein paar Stichen innen an den "Katzenpulli" heften. Dann kannst Du sie auch durchaus einmal auswechseln.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Heilwolle

Beitrag von Richi » 12.11.2009, 22:42

Ich habe keine Ahnung, ob das machbar ist und auch für Katzen OK, aber es ist eine Idee:
In B*panthen Wund- und Heilsalbe ist ja jede Menge Wollfett drinnen. Kann man das nicht auf irgendeine saubere ungefärbte Wolle aufbringen, um einen ähnlichen Effekt zu erzeugen?

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Re: Heilwolle

Beitrag von zwmaus » 13.11.2009, 05:46

Claudi hat geschrieben:Heips Heike!

Du könntest auch eine Schicht von der Heilwolle mit ein paar Stichen innen an den "Katzenpulli" heften. Dann kannst Du sie auch durchaus einmal auswechseln.
Gute Idee ! :gut: :)

Bepanthen Salbe ist gut auch bei Katzen-Wunden. Aber das schlabbern sie sich ja leider immer wieder ab.
Bei Windelkatzen wird das gern genommen.
Die kleine Lea hatte anscheinend einen Autounfall und sie wurde dann einfach liegen gelassen. Bis sie meiner Freundin von ein paar Kindern gebracht wurde hat sich niemand um sie gekümmert. Von den Unfallfolgen hat sie sich schon gut erholt aber jetzt fällt ihr das Fell grossflächig am Rücken aus. Und wenn sie die Haut mit ihrer Raspelzunge bearbeitet hat sie da natürlich offene Stellen.
Der Katzenpulli ist ja schon fertig. Nur die lütte ist so quirlig, die hat ihn sich schneller wieder ausgezogen als man ihn angezogen hat. :lol:
Aber irgendwas fällt uns schon ein. Vielleicht mach ich auch einfach ein Deckchen aus der Heilwolle.
lg
zwmaus

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Re: Heilwolle

Beitrag von maka » 13.11.2009, 11:42

morgen heike

mach um den ka pulli einfach klettverschluss
drum rum. den bekommt sie nicht ab.
wünsch deiner katze alles gute
Grüßlis maka

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Re: Heilwolle

Beitrag von Klara » 13.11.2009, 13:51

Ich würde das Bepanthen (gibt's übrigens auch als Generika, zum halben Preis) auf die Katze schmieren und dann den Normalwoll-Pulli drüber. Und vielleicht noch ne sterile Wundauflage drunter, je nachdem, wie der Rücken aussieht. Was Nicht-Steriles auf wunde Stellen würde ich mir dreimal überlegen.

Und nicht gründlich gewaschene Wolle würde ich mir nur länger auf die Haut legen, wenn ich das Schaf persönlich kenne und genau weiss, mit welchen Substanzen das Kontakt hatte - wenn es z. B. im Jahr vor der Schur eine Ungezieferbehandlung hatte (ich denke an Läuse - bei Wurmkuren hoffe ich, dass sich die nicht bis in die Wolle ausbreiten) würde ich mir die Wolle nicht auf die Haut legen. (Auch wenn ich natürlich ständig mit den Händen in Rohwolle unbekannter Herkunft rumwühle - aber danach wasche ich mir ja die Hände). Ich denke nämlich, dass man Spuren von Sebacil oder Versartrin nicht rauskriegt, wenn das Lanolin an der Wolle bleiben soll.

Ciao, Klara

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Re: Heilwolle

Beitrag von zwmaus » 13.11.2009, 14:52

Da ist was dran, Klara. :)
Ja, dann ist es wohl wirklich am besten, wenn sie Bepanthen nimmt.
Verunreigt wird die Stelle ja ständig, sie wälzt sich ja auch mal, da kriegt der Rücken schon einiges ab.
Ich hab bei meiner Katze schon mal Sprühpflaster benutzt, um den Bauch, den sie sich aufgerissen hatte und der operiert war, zu schützen. Sie war nicht grad begeistert ?( , aber immerhin konnte sie so wieder raus.
Im Moment kämpft meine Freundin mit Lea und dem Katzenpulli. Die Kleine ist da doppelt so schnell wieder rausgeschlüpft wie sie reingeschlüpft ist :totlach:
lg
zwmaus

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Re: Heilwolle

Beitrag von Fridchen » 13.11.2009, 17:05

Also ich bin ein bisschen verwirrt. :eek: Wenn mit Heilwolle, Wolle frisch vom Schaf gemeint ist,kann man die doch prima verspinnen, aber da kommt es vielleicht auch auf die Qualitet der Wolle und die Schafrasse an.
Ich bin auch noch Anfänger, aber habe unsere Wolle ( Daleschaf) direkt versponnen, ohne Waschen,da mich meine Schwiegermutter darauf ansprach, warum ich die Wolle denn waschen würde. ;)
Ihre Mutter hätte nie Wolle gewaschen und immer sofort versponnen.

Und was chemische Stoffe angeht, brauch ich mir bei unseren Schafen keine Sorgen zu machen. Im Herbst bekommen die weder Wurmkuren oder Zeckenmittel aufgetragen, da es dann nämlich zum schlachten geht und da gibt es nämlich diverse Quarantänezeiten die eingehalten werden müssen was Medizin/ und schlachten angeht. Glaube nicht dass, das in Deutschland soviel anders ist.

LG Sandra
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Re: Heilwolle

Beitrag von SchwarzesSchaf » 13.11.2009, 17:17

Ich habe keine große Ahnung von Heilwolle, aber meine Rohwolle, die ich bisher hier hatte, die hätte ich nicht pur auf die Haut gegeben .... *müffel-und-kleb* .... :D

Wenn es aber vor allem um das Lanolin geht: Es gibt doch Lanolin-Bäder für die Windelhöschen. Das fettet die Wolle und ist sehr sauber, da es ja gereinigt ist. Wäre das evtl. eine Möglichkeit um gestrickte Heilwollsachen etwas längerfristig zu nutzen?

Und last but not least, wenn man richtig schön fette Rohwolle lediglich in Regenwasser ausspült, dann hat man einen sehr hohen Restfettanteil in der Wolle. Ich habe so mein erstes Schwarzkopfschaf versponnen und sie hat mir beim Stricken teilweise noch etwas auf den Nadeln "geklebt". Nach dem Spinnen musste ich den Einzug und Spinnkopf erst einmal sauber machen und auch die Stricknadeln waren ganz stumpf vom Wollfett und mussten erst einmal gereinigt werden, bevor ich wieder was auf diese Nadeln genommen habe. Die Jacke daraus trägt sich super und es ist auch nach 2 Wäschen immer noch ein bisschen Fett in der Wolle, es wäscht sich nur sehr langsam von Wäsche zu Wäsche aus.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Heilwolle

Beitrag von shorty » 13.11.2009, 17:42

Nicht jede Rohwolle frisch vom Schaf lässt sich gleich gut verspinnen.
Ist die Wolle sehr fettig, klebt sie dermaßen zusammen, dass man sie kaum ausziehen kann.
Ich bin mir fast sicher, dass die Heilwolle, die es über medizinischen Handel usw gibt, zuerst entfettet wurde, dann das Lanolin gereinigt und wieder zugesetzt wurde.
Im übrigen ist es chemisch gesehen kein Fett sondern Wollwachs.

Da ich zu med. Zwecken keine Heilwolle brauche, muss ich sagen, mag ich die nicht gerne spinnen.
Nach spätestens einer Spule ist das Spinnrad absolut eingesaut. Früher hat das bei alten Spinnrädern weniger gestört. Meinem Schätzchen will ich das nicht zumuten. Ich hab mich ja schon viel mit Frauen hier im Ort unterhalten, auch älteren, ich denke, das war damals schon verschieden.
Mit denen ich sprach, haben auf jeden Fall die Wolle nicht roh versponnen, da gab es scheints auch früher schon unterschiedliche Handhabe.
Karin
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Re: Heilwolle

Beitrag von SchwarzesSchaf » 14.11.2009, 19:55

Ja, Karin, das denke ich irgendwie auch ....

Meine Freundin hat in einem Ökoladen einen Pucksack für ihre Enkelin gekauft, der angeblich aus ungewaschener Rohwolle gesponnen und gestrickt war und das auch noch maschinell. Als ich mir den Pucksack angeschaut habe, war auch ich mir sicher, dass diese Wolle garantiert vollkommen sauber und hygienisch gereinigt worden ist und man später wieder das fertige Säckchen in Lanolin gebadet hatte. Ich würde mein Neugeborenes nicht in ungewaschene Schafwolle wickeln - auch nicht von Bio-Schafen - und das Säckchen roch gar nicht mehr nach Schaf, sondern sehr appetitlich ;) .
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Heilwolle

Beitrag von Klara » 14.11.2009, 21:04

Es gibt ja auch tausend traditionelle Rezepte zur Wollwäsche (ich habe immer den Verdacht, das "in kaltem Wasser waschen!" kommt daher, dass man sonst das Wasser mühsam über Holzfeuer hätte erhitzen müssen). Und ich denke, es kommt auch drauf an, was man dann aus der Wolle machen will. Ich wollte mir ja mal eine wasserabweisende Jacke aus Fettwolle stricken. Ging aber nicht, weil ich zu langsam war, bis zum Winter gebraucht habe und bei 15 Grad Zimmertemperatur die Wolle so steif war, dass ich sie nicht mehr verspinnen konnte. Theoretisch fände ich die Idee aber immer noch gut.

Und auch jetzt habe ich ein paar spülifrei gewaschene (allerdings in heissem Wasser) Wollen rumliegen - die werden Faden für Webprojekte, wo ich maximalen Anfilzeffekt will.

Ciao, Klara

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Re: Heilwolle

Beitrag von shorty » 14.11.2009, 21:11

Wenn auch etwas OT, ganz früher wurden die Schafe gewaschen vor der Schur.
Also die Schafe zwei drei Tage vor dem scheren in einem abgetrennten Bereich eines Gewässers " getunkt" und eng zusammengestellt trocknen lassen.
Dann erst geschoren.
Das eng zusammenstellen bewirkte unter anderem dass die Schafe etwas schwitzten und das Wollwachs, Wollfett sich an der späteren Schnittkante verteilte, und das Scheren dadurch leichter ging.

Karin
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Re: Heilwolle

Beitrag von SchwarzesSchaf » 15.11.2009, 10:35

@Klara
In Island wird das oft so gemacht, dass die Wolle nur in kaltem Regenwasser gewaschen wird. So behält die Wolle noch einen hohen Lanolin-Gehalt und wird tatsächlich ein bisschen regenfester. Als man auschließlich auf die dicken Islandpullis als äusserstes Kleidungsstück angewiesen war, musste dieser so wasserabweisend wie möglich sein.
Über die Islandwolle und mein Interesse an deren Verarbeitung und eine Kundin meines Mannes, die begeisterte Spinnerin ist, bin ich dann eigentlich zum Spinnen gekommen.

Und daran habe ich mich auch bei meinen ersten Wollwäschen orientiert. Und so kam es dann auch zur lanolin-reichen Wolljacke ... obwohl ich die noch nie im Regen anhatte :) .
Trägt sich aber auch so unglaublich angenehm auf der Haut und riecht sehr gut. Gar nicht nach Schaf, sondern irgendwie anders, wohl eben nur noch nach Lanolin. Ob die Isländer damals die Schafe vor der Schur oder die Wolle nach der Schur gewaschen haben, weiß ich allerdings nicht so genau. Heute wird jedenfalls nach der Schur gewaschen.

Meine "Lanolin-Jacke" muss auch nur ganz selten gewaschen werden, anders als bei Kaufwolle - das hatten wir ja schon öfter mal als Thema. Nachdem mir das so gut gefallen hat, wasche ich meine Rohwolle eigentlich nur noch in Regenwasser. Nur Wolle, die ich färben will, die wird gründlicher vorgewaschen.
Liebe Grüße,

Andrea

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Re: Heilwolle

Beitrag von Klara » 16.11.2009, 17:12

Auch OT: Wie ich gesagt hatte, tausend Rezepte ;), je nach Umständen. Nach der Probe, die ich hier habe, würde ich sagen, dass Islandwolle eher fettarm ist. Dann kommt man mit klarem Wasser zu einer verarbeitbaren Wolle. Mit meiner Vendéen ging's nicht - aber da jammert der Scherer auch, wenn's bei der Schur kalt ist.

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