Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Sabine » 06.11.2009, 19:23

Aloha neolythik,

bloß weil jemand auf einem Spinnrad spinnen kann heißt das nicht zwingend, das er auch ein Charka spinnen kann.

Weil, wie oben schon beschrieben, nicht jeder den einhändigen Auszug beherrscht.

Zu dem 45° Winkel, bei einem Spindelrad, was ein Charka ja ist, funktioniert das Spinnen anders als mit der Handspindel oder einem Flügelrad.

Beim Spindelrad wird der Drall durch das drehen der Spindel erzeugt. Um einen Faden herzustellen muß dieser immer über die Spitze der Spindel abgleiten, sonst würde er aufgewickelt. Das soll er allerdings erst dann werden, wenn ers ausreichend Drall hat.

Beim Flügelrad ist der Flügel für Drall und aufwickeln zuständig, bei der Handspindel sind das Deine Hände.

Anspinnen kannst Du jederzeit. Dein Ausgangsmaterial sind einzelne Fasern, wenn Dir der Faden reißt oder Du neuen Faservorrat brauchst legst Du das Ende des Fadens, am Besten ein bisschen aufgedreht, in den Faservorrat ein und fängst die neuen Fasern mit dem Drall und schon kanns weiter gehen.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Anna » 06.11.2009, 19:43

Hallo neolythik und willkommen im Forum,
ein Nachtrag noch zum Charkha-Kauf: Eine gute Adresse, um nachzufragen, sind auch gut geführte Indienläden.
Ich wollte mal unbedingt ein Charkha und bekam von zwei Ladeninhabern das Angebot, mir eines zu besorgen, ohne Probleme. Es ist dann nicht dazu gekommen, weil ich mir ein anderes Rad gekauft habe, aber geklappt hätte das bestimmt.
Schönen Gruß und viel Erfolg
Anna (die auch an Deiner Stelle erst mal ein wenig mit einer Spindel üben würde - mit einem Spindelrad anfangen stell ich mir schwierig vor ... Rädchen und Holzstab aus dem Baumarkt gibt's für ein, zwei Euro, einfach zusammenstecken und los geht's.)
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Kullerkaefer » 06.11.2009, 20:23

Ich kann das mit den Handspindeln nur unterstreichen. Man (und frau) bekommt auf die Art und Weise ein Gefühl für die Wolle und übt den Auszug. Und man merkt dabei auch schnell, welche Wolle überhaupt dafür geeignet ist (ich spinne gerade ein furchtbares Vlies, da zweifel ich an mir und meinen Fähigkeiten. Aber der Test auf verschiedenen Handspindeln zeigte mir: es liegt an der Wolle)

Auch am normalen Spinnrad und auch mit der Handspindel (besonders einer Bodenspindel oder einer Standspindel) kann man meditativ abdriften und den Stress des Tages abstreifen. Ach und Handspindeln haben zwei Vorteile: sie bringen einen mit Menschen in Kontakt und sind eine relativ billige Sucht, denn: auch Handspindeln sind Herdentierchen. :totlach:
BildIch spinne nicht nur, ich dreh auch am Rad

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 06.11.2009, 22:02

Sabine hat geschrieben:Aloha neolythik,

bloß weil jemand auf einem Spinnrad spinnen kann heißt das nicht zwingend, das er auch ein Charka spinnen kann.
Weil, wie oben schon beschrieben, nicht jeder den einhändigen Auszug beherrscht.
Zu dem 45° Winkel, bei einem Spindelrad, was ein Charka ja ist, funktioniert das Spinnen anders als mit der Handspindel oder einem Flügelrad.
Beim Spindelrad wird der Drall durch das drehen der Spindel erzeugt. Um einen Faden herzustellen muß dieser immer über die Spitze der Spindel abgleiten, sonst würde er aufgewickelt. Das soll er allerdings erst dann werden, wenn ers ausreichend Drall hat.
Beim Flügelrad ist der Flügel für Drall und aufwickeln zuständig, bei der Handspindel sind das Deine Hände.
Anspinnen kannst Du jederzeit. Dein Ausgangsmaterial sind einzelne Fasern, wenn Dir der Faden reißt oder Du neuen Faservorrat brauchst legst Du das Ende des Fadens, am Besten ein bisschen aufgedreht, in den Faservorrat ein und fängst die neuen Fasern mit dem Drall und schon kanns weiter gehen.
Hmm ... also wäre ein Flügelrad nochmal einfacher als ein Spindelrad?
Na egal, aber ich will dieses Rad benutzen.
Mit den 45° ist es aber doch nicht so unglaublich genau zu nehmen oder?
Also wenn ich Videos betrachte bewegen sie ja auch öfter mal den Arm hin und her,
weiter nach hier, weiter nach da - und manchmal komplett nach vorne bis über das Rad,
was machen sie, wenn sie das tun? Wohin gehts dann mit dem Faden und weshalb?

Wie viele Fasern muss ich nehmen, um einen Faden herzustellen?
Vielleicht ist es eben daran gescheitert das ich ein zu großes ... "Büschel" hatte.
"Mit dem Drall die neuen Fasern einfangen", habe ich nicht richtig verstanden,
das mit dem Drall ist mir nicht so ganz verständlich. Also wie, mit dem Drall einfangen?
Mit der Drehung der Spindel? Muss ich dann dabei irgendetwas festhalten?
Also etwa das Ende des schon auf der Spindel befindlichen Fadens?

Anna hat geschrieben:Hallo neolythik und willkommen im Forum,
ein Nachtrag noch zum Charkha-Kauf: Eine gute Adresse, um nachzufragen, sind auch gut geführte Indienläden.
Ich wollte mal unbedingt ein Charkha und bekam von zwei Ladeninhabern das Angebot, mir eines zu besorgen, ohne Probleme. Es ist dann nicht dazu gekommen, weil ich mir ein anderes Rad gekauft habe, aber geklappt hätte das bestimmt.
Schönen Gruß und viel Erfolg
Anna (die auch an Deiner Stelle erst mal ein wenig mit einer Spindel üben würde - mit einem Spindelrad anfangen stell ich mir schwierig vor ... Rädchen und Holzstab aus dem Baumarkt gibt's für ein, zwei Euro, einfach zusammenstecken und los geht's.)
Hier in meiner Umgebung gibt es zwar gerade noch türkische Läden,
(die meisten aber lediglich mit Lebensmitteln), einen indischen Laden habe ich aber noch nie gesehen.
Ich kenne einen, in einem anderen Bundesland, die hat einige indische Kleider, Schnitzereien,
Lampen, Tücher, lauter kleine Dinge, Edelsteine, Möbel, Ketten usw.,
in Tier ist der Laden. Aber das ist weit weg von mir. Es kann aber sein,
das ich noch eine Adresse hier habe, vielleicht kann ich sie ja fragen,
zufällig weiß ich nämlich, das sie auch manchmal Indienreisen unternimmt.
Öfter sogar. Da wird sie doch über Charkhas Bescheid wissen.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von UTEnsilien » 06.11.2009, 22:47

.....jede oder jeder Spinner wird Dir bestätigen, daß die Anfangsfäden immer dicke, fette , seilähnliche Stricke sind, sie werden in der Spinnsprache auch "schwangere Regenwürmer" genannt.
Durch eifriges Üben wirst Du über kurz oder lang es ganz schnell im Griff haben wie dick das Büschel Faser sein muß, wie fest Du es in der Hand halten mußt, wie schnell Du treten oder drehen mußt, damit der Faden nicht bricht, d.h. abreißt. Übung macht bekanntlich den Meister. Ich habe am Anfang jede freie Minute geübt ,geübt und nochmals geübt und es wurde immer besser. Heute muß ich mich anstrengen einen dicken ungleichmäßigen Faden zu spinnen------- hätte ich Anfang des Jahres nicht geglaubt, als es mir gesagt wurde, ich würde nie mehr so schöne ungleichmäßige Fäden spinnen können ohne mich anzustrengen. :))

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von ehemaliger User » 06.11.2009, 23:22

UTEnsilien hat geschrieben:.....jede oder jeder Spinner wird Dir bestätigen, daß die Anfangsfäden immer dicke, fette , seilähnliche Stricke sind, sie werden in der Spinnsprache auch "schwangere Regenwürmer" genannt.
Durch eifriges Üben wirst Du über kurz oder lang es ganz schnell im Griff haben wie dick das Büschel Faser sein muß, wie fest Du es in der Hand halten mußt, wie schnell Du treten oder drehen mußt, damit der Faden nicht bricht, d.h. abreißt. Übung macht bekanntlich den Meister. Ich habe am Anfang jede freie Minute geübt ,geübt und nochmals geübt und es wurde immer besser. Heute muß ich mich anstrengen einen dicken ungleichmäßigen Faden zu spinnen------- hätte ich Anfang des Jahres nicht geglaubt, als es mir gesagt wurde, ich würde nie mehr so schöne ungleichmäßige Fäden spinnen können ohne mich anzustrengen. :))

Ok, danke für den Zuspruch. Und, spinnst du auch einhändig?
Wenn ja, dann lässt mich das doch hoffen.
Ich probiere es gleich noch einmal mit etwas weniger Fäden,
aber ich glaube fast das es daran scheitert das ich einfach noch nicht heraus habe,
wie ich mit dem "anspinnen" an die Spindel beginnen und dann damit arbeiten soll.
Wenn ich seltsame, unregelmäßige dicke Stricke spinnen würde,
wäre mir das doch schon ein Erfolgserlebnis. Immoment aber spinne ich gar keine.^^
Eine Handspindel werde ich mir morgen bauen, mein Vater hat hier sicher
noch das entsprechende Holz um mir dergleichen anzufertigen.

Ach und, noch eine Frage an alle:
Wenn hier so viele "Spinner" sind, und offensichtlich auch Leute die stricken und dergleichen,
gibt es hier auch manche die sich gut mit dem weben auskennen?

Denn zweifellos ist es mein Ziel, meine Fäden, wenn ich das Handwerk beherrsche
und genügend davon herstellen kann in nicht allzu großen Zeitabständen,
diese Fäden zu Tüchern zu verweben. Ich will das was ich einmal spinne,
also auch wirklich benutzen und letztlich will ich es tragen.
Beim weben bin ich nicht auf bestimmte oder kompliziertere Dinge aus,
und ich habe auch nicht vor irgendetwas buntes zu machen,
geschweige denn die Fäden oder das Gewebe zu färben,
ich möchte reinen Stoff und deshalb fragte ich auch nach Khadi,
weil ich wissen möchte ob und wie es möglich ist aus den gewonnenen Fäden
etwas zu weben, das diesen Namen verdienen könnte.

Auf dann und gute Nacht.
Danke für die vielen Antworten in kurzer Zeit,
ich lese mich in die Materie und schreibe hier sicher noch öfter.
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 06.11.2009, 23:25

Na ja, es gibt schon auch Naturtalente , hatten wir im Forum hier auch schon.
Utensilien hat aber in dem Punkt Recht, dass es ganz viel Übungssache ist.
Im Prinzip ist es wichtig in Ruhe die Grundbegriffe zu verinnerlichen , zu automatisieren.

Was das mit den Charkhas auskennen angeht, nicht jeder, der theoretisch was darüber weiss kann auch darauf spinnen.

Was die Faserbüschel anbelangt, versuch doch mal , einen dünnen Streifen abzutrennen. Beobachte, wie der Drall vom Anspinnfaden langsam in die offene Faser wandert. Die Kunst des Spinnens besteht nun unter anderem darin zum richtigen Zeitpunkt die Faser nach hinten bzw. auszu ziehen.
Nicht zu ruckartig und nicht zu langsam. Das muss man einfach ins Gefühl bekommen. Der Drall bewirkt, dass aus loser Faser ein Faden wird.
Mit der einen Hand drehst Du an der "Kurbel", mit der anderen hälts Du die Fasern fest, den Anspinnfaden musst Du Dir zurecht legen.
Das hin und herwandern auf den Videos kommt daher, dass man auf den Spindeldorn hinspinnt, und zum Auf wickeln den Winkel ändern muss.

Ich würde Dir dringend empfehlen, Dich erst ein bisschen in die Materie einzulesen, es ist sonst sehr schwer, Zusammenhänge zu sehen und zu verstehen.
Und klammere Dich nicht zu sehr an die Videos, sie sind ein Hinweis wie es funktioniert, Du musst für Dich aber Deine eigene Art finden.
Um das so gut zu beherrschen wie z.B. in dem Video das Klara eingestellt hat, braucht es meines Erachtens jahrelange Übung und evlt auch ein erlernen schon als Kind.
Wie gesagt, es soll Dir nicht den Mut nehmen.

Und ja, es gibt auch Leute hier, die weben :-)))

Karin
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von UTEnsilien » 07.11.2009, 00:50

Nein, leider kann ich noch nicht wirklich einhändig am Spinnrad spinnen, habe es gerade vorhin mal probiert, nach kurzer Zeit reißt der Faden. Muß ich halt auch mal üben.
Ich habe ein paar Handspindeln und 2 Spindolyne ------- aber so richtig begeistert mich diese Spinnerei nicht, mach ich manchmal so zwischendurch, mit mäßigem Erfolg. :O

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Anna » 07.11.2009, 01:15

Ich kann ganz gut einhändig spinnen, aber es kommt sehr auf die Faser an.
Kammzug geht überhaupt nicht - am besten gehen selbstkardierte Batts, je luftiger, je besser. Große Ansprüche an Gleichmäißigkeit darf man da auch nicht stellen. Es kommt alles eher "casually", aber es macht wirklich Laune, weil man richtig Gas geben kann.

@ neolythik: Hier im Forum beschäftigen sich viele mit Weben, es gibt unter "Handarbeitstechniken" auch ein extra Topic dafür.

Nachtgruß von Anna (die ihre Weste fertig hat, juhu)
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Sabine » 07.11.2009, 08:34

Aloha neolythik,

die 45° muß man relativ genau einhalten. Mit Übung bekommt man ein Gefühl dafür wie groß die Abweichung sein darf.

Wenn der Winkel zu groß ist bekommst Du keinen Drall auf den Faden, weil er auf der falschen Seite abrutscht, wenn der Winkel zu klein ist, wickelt er sich auf und reißt wegen zuwenig Drall.

Das Hin und Her ist der wechsel zwischen spinnen und aufwickeln. Dein Arm begrenzt ja die länge des zu spinnenden Fadens. Also immer im wechsel spinnen und aufwickeln, spinnen und aufwickeln.

Das macht bei einem Flügelrad der Flügel in einem Arbeitsgang, beim Spindelrad und auch bei der Handspindel sind das 2 Arbeitsschritte.

Und nochmal der Hinweis, ließ Dich doch bitte hier und auf der Homepage mal durch. Die meisten Dinge sind schon öfter als einmal erklärt. Die Suchfunktion hilft Dir dabei.

Dann haben wir hier eine Mitgliederkarte, da kannst Du gucken ob es Spinner in Deiner Nähe gibt, die Dir die Anfangsbegriffe näher bringen können. Oder Du guckst mal auf der Homepage bei den Spinngruppen, vielleicht ist ja eine in der Nähe die sich regelmäßig trifft.
Alles liebe

Sabine

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Elpa » 07.11.2009, 10:28

Hallo,

Eigentlich bin ich auch noch Anfängerin. Trotzdem möchte ich mich hier kurz einmischen.

Auch ich habe mit schwieriger Faser angefangen, nämlich mit Hundehaaren.
Bis heute komme ich mit keiner Spindel klar. Aber nachdem ich mich durch die erste Hundewolle gekämpft habe, klappt es mit meinen verschiedenen Spinnrädern prima.

Man muss nur an seinem Vorhaben festhalten, Geduld haben und viel üben, dann klappt es irgendwann.

Ich wünsche Dir viel Geduld und viel Erfolg.

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 07.11.2009, 11:03

Hat in Deinem Fall geklappt, das stimmt.
Man kann es sich aber auch unnötig schwer machen, und einhändig mit Baumwolle auf nem Charkha zu beginnen ist dann nochmal ne andere Hausnummer.

Drücke trotzdem die Daumen, das es klappt
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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Laurana » 07.11.2009, 12:22

Hier noch ein nettes Video *schmunzel*

http://de.youtube.com/watch?v=E5ywKR4MuKw
Alles liebe
Karin

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von Klara » 07.11.2009, 16:29

Nerolythik,

Schön, dass du dich fürs Spinnen mit Box-Charkha interessierst und ich widerspreche jetzt mal dem Meisten, was bisher gesagt wurde (ich habe fast alles - Fallspindeln und Thakli, Flügel- und Spindelräder, darunter auch eine Box-Charkha - und kann mit allem Faden produzieren. Zumindest ungleichmässigen ;) ).

Charkhas gibt's per Versandhandel direkt in Indien (link auf meiner Website - so was Ähnliches wie Etradinglines). Mit einer Charkha anzufangen halte ich für völlig okay. Die Technik ist nämlich völlig unterschiedlich zu dem, was die meisten Leute mit Flügelrad und Fallspindel machen, so dass Flügelrad und Fallspindel keine gute Vorbereitung aufs Spindelrad sind (ungefähr so wie Schreiben per Hand und per PC - ein Kalligraph kann noch lange nicht mit 10 Fingern blind tippen). Die Inder lernen ja auch direkt am Spindelrad (denk an den Film mit Ben Kingsley!)

Viel einfacher wär's allerdings mit einer guten Anleitung. Und da gibt's nichts Besseres als Eileen Hallmanns Video (auch beim Händler in Indien, oder bei ihr selbst -http://www.charkha.biz/ - oder bei einem gut sortierten (amerikanischen) Spinnbedarfshändler). Eileen zeigt Schritt für Schritt wie man die Charkha richtig aufbaut und mit ihr spinnen lernt. Das Video kostet 34,95 Dollar, ist aber jeden Cent wert.

Was den Anfangsfaden angeht: Nimm ein fertiges Stück Garn (oder Nähseide - am besten was, was so dick ist wie der Faden, den du spinnen willst) und binde es um die Spindel! Was die geeignete Faser angeht: Wolle geht nur gut zu spinnen, wenn sie sehr locker kardiert ist und sehr kurzstaplig - und dann wird's immer noch ungleichmässig. Ausserdem passen nur ein paar Meter auf die Minispindel. Baumwolle halte ich auf der Charkha für einfacher! Leute, die sagen, Baumwolle ist schwer zu spinnen, denken ans Flügelrad, wo man gegen Einzug und die viel zu niedrige Übersetzung kämpft. Box-Charkha und Baumwolle passen dagegen perfekt zusammen. Ob der Winkel Faden-Spindel 45 Grad hat, ist übrigens ziemlich wurscht - irgendwo zwischen Null (da würde man den Faden wieder von der Spindel runter ziehen, glaube ich) und 90 (da wickelt man den Faden auf) muss es halt sein. Ich bin ziemlich sicher, dass ich eher an 20 - 30 Grad bin als an 45.

Übrigens, wenn du zwirnen willst, brauchst du doch noch ein Flügelrad (oder eine Spindel und viel Geduld) - dafür sind die kleinen Charkhas nicht gedacht. Zum Weben mit unverzwirntem Faden gibt's aber bei Eileen Hallmann Schiffchen, in die man die Charkha-Spindel einfach gefüllt einlegt (das oben erwähnte Papierröllchen auf der Charkha-Spindel halte ich für eher unpraktikabel).

Viel Spass! Klara

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Re: Spinnen/Box-Charkha und einige Fragen

Beitrag von shorty » 07.11.2009, 16:52

?(

Ich bin trotzdem der Meinung , die Grundbegriffe sollten bekannt sein.
Es ist schwierig, jemanden etwas zu erklären, der mit den Begriffen Drall, Anspinnfaden, Faserdreieck,Langer Auszug, Faseraufbereitung wenig anfangen kann. Da halte ich es wie die meisten für sinnvoller, erstmal Grundlagen zu schaffen.
und Baumwolle ist für nen Anfänger definitiv schwierig zu spinnen,
ich besitze nicht nur Flügelrad und Fallspindel.
Ich hab bisher noch keinen getroffen, der als absoluter Anfänger mit nem Spindelrad mit Baumwolle klar kam oder mit der Spindolyn, ehrlich.

Die Inder lernen zwar sehr wohl am Spindelrad, da gebe ich Dir recht, aber sicher nicht als Erwachsene .

Karin

Etwas würde mich bei der Diskussion noch interessieren, mit was hast du begonnen zu spinnen, Klara?
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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