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von Klara » 21.10.2009, 15:06
Kurzfasrige Wolle dick spinnen geht nur sehr schlecht, weil dickes Garn weniger Drall braucht (und verträgt) als dünnes. Die Fasern müssen aber ein paar Mal miteinander verdreht werden, damit der Faden zusammenhält. Also, angenommen, du willst ein superdickes Garn, das auf 3 cm nur 1 Umdrehung brauchst, und du hast 3 cm lange Fasern, dann passt das nicht zusammen...
In so einem Fall hilft dann, fein zu spinnen und so viele Fäden wie nötig miteinander zu verzwirnen. Oder andere Faser nehmen.
Im einfädigen Betrieb hast du mit der Bremswirkung freie Auswahl - im zweifädigen ist das Einzugsverhältnis vorgegeben. Was passiert, wenn du für zweifädig den grössten Flügelwirtel nimmst und die kleine Spulscheibe? Damit müsste das Garn doch nur so reinflutschen... Wenn das nicht funktioniert, dann probier's mit Spulenbremse.
Ansonsten ist das EINZIGE, was die Garndicke bestimmt, die MENGE der Fasern, die du jeweils ausziehst. Grosser Wirtel, starker Einzug sind nur Hilfsmittel, damit du nicht zu viel Drall kriegst. Wobei du gar nicht sooo wenig Drall brauchst, da du ja noch verzwirnen willst.
Falls es dich tröstet: Bei mir wird dickes Garn auch immer unregelmässiger als dünnes. Oder vielleicht sieht man es nur stärker. Aber mit jedem gesponnenen Kilometer wird's besser....
Viel Glück! Klara
PS: Strickanleitung umschreiben für ein Garn, das du gern spinns, geht nicht?