Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Anna
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 25.01.2009, 18:38

Hallo,
ich muss den Ordner nochmal hoch holen, weil ich mit der Alpaka immer noch nicht weiter bin.
Meine Wolle ist bei den Stürmen der letzten Tage nass geworden und ich musste sie herein holen und drinnen trocknen. Dabei fiel mir wieder die Paulchen-Tüte in die Hände. Ich habe einen neuen Versuch gemacht und die Wolle vorher kardiert (auf der Walther-Trommelkarde, das ging auch gut) und die ganz kurzen Nachschnitte ausgelesen.
Das Ergebnis, mit Merino gezwirnt und verstrickt:

Bild

Ich habe absichtlich so fotografiert, dass man das Problem sieht. Die Haare, die aus dem Gestrick herausspießen, stechen mächtig. Und das sind keineswegs alles kurze Fasern.
Eine andere Faserprobe von dem Vogelsberger Alpakafarmer in cremeweiß, vom Alpaka Resi, hat sich superweich und wunderschön versponnen. Leider habe ich davon nur wenig.
Die Paulchen-Haare, die ich wegen der tollen roten Farbe mitgenommen habe, kann ich "pur" unmöglich verspinnen. Vielleicht kommt ein tragbares Garn heraus, wenn ich auf der Trommelkarde mit Merino mische, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht mal das.
Komischerweise fühlen sich die unversponnenen Haare nicht kratzig an. Ich habe mit Rolags aus Merino verglichen. Die Paulchen-Fasern sind schon etwas härter als die Merino-Fasern, aber nur ganz wenig härter. Der Griff in den Bausch ist eigentlich ganz weich.
Blöd ...
enttäuschten Gruß von Anna
Zuletzt geändert von Anna am 25.01.2009, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Schabernack » 25.01.2009, 20:33

Hallo Anna,

ich glaub, da hast du einfach Pech gehabt und die Fasern sind nicht zu gebrauchen Bild . Ich habe auch gerade Alpaka versponnen, drei mal vom Huacaya und einmal Suri, ist alles kuschelweich. Gewinnt natürlich nochmal deutlich nach der Wäsche Bild .
Weil ich grad schwer erkältet bin habe ich mir eine wärmende Halskrause draus gestrickt, ist noch nicht ganz fertig, aber hat den Haut-Kratz-Test bestanden.
Wolle-Bilder kann ich unter unfertigen Werken zeigen, ist auch ein rotes Tier dazwischen.

Liebe Grüße, Marion
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 25.01.2009, 20:50

Ich hätte nicht das geringste Problem damit, die Haare zu entsorgen, wenn nicht die Farbe so toll wäre!
Gerade eben habe ich noch mal nachgesehen - da liegt noch kohlschwarze, hochglänzende Faser vom Alpaka Spucki. Die probiere ich morgen!
*grrr*
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Beyenburgerin » 25.01.2009, 23:30

Hallo Anna,

Die Grannenhaare kann man auch während des Spinnens rausziehen, dann piekst nichts mehr. Das macht zwar ein bisschen Arbeit, aber so kannst du die Wolle retten.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

Mein Blog: Beyenburgerin

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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 25.01.2009, 23:36

Hallo Brigitte,
die Wolle enthält überhaupt keine sichtbaren Grannenhaare. Oder ich bin blind. Ich finde die Fasern total einheitlich in Dicke und "Anfassgefühl".
Eben habe ich nochmal einen Griff-Vergleich gemacht mit der Milchschafwolle, die ich gerade mit der Recycling-Seide gemischt verspinne. Die Milchschafwolle fühlt sich genauso an wie die Paulchen-Haare. Ich erkenne da keinen Unterschied.
Und gesponnen ist das Milchschaf wirklich schön weich!! Wie kommt das bloß?
Ich mach morgen mal ein Foto von der unversponnenen Alpaka, vielleicht könnt ihr Spezialisten daraus erkennen, was bei mir falsch läuft.
Danke euch!
Gruß von Anna
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Greifenritter » 26.01.2009, 04:30

Hm, Alpaka mit so viel Grannenhaaren - das klingt mir eher nach Lama.

CU
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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 26.01.2009, 11:46

Eben habe ich eine Mail von Astrid bekommen - sie hat die gleichen Erfahrungen mit der Paulchenwolle gemacht. Damit hat sich's wohl erledigt.
Schade - aber nicht zu ändern. Wenigstens hat's nix gekostet.

Schönen Gruß von Anna
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Klara » 27.01.2009, 14:26

Ist Paulchen Zuchthengst? Testosteron macht die Haare härter.

Andere Frage: Ist es schon in der Tonne oder könntest du mir einen Umschlag voll schicken? Wenn letzteres, schick mir bitte deine Bankverbindung und wieviel du haben willst per PN - ich bin jetzt einfach neugierig...

Ciao, Klara

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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 27.01.2009, 14:38

Liebe Klara, ich hab nichts weggeschmissen, werde das auch vorläufig nicht tun. Immerhin könnte man evtl. noch was filzen aus der Wolle. Ein Paulchenhut sieht vielleicht nicht schlecht aus.
Schick mir doch Deine Adresse per PN, dann schicke ich Dir gern einen Umschlag. Du brauchst nichts zu bezahlen, ich habe die Wolle ja auch umsonst gekriegt.
Gruß von Anna
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Klara » 02.02.2009, 23:41

Die Paulchenprobe ist heute angekommen und ich musste natürlich gleich ein paar Meter spinnen, verzwirnen und verstricken (mit 2,5 mm Nadeln). Soo furchtbar kratzig finde ich die Wolle gar nicht (kann aber daran liegen, dass verglichen mit der Manech von gestern alles weich ist). Begeistert bin ich allerdings auch nicht... Die Haare sind deutlich härter als die Probe von Wingham Woolworks (gleiche Farbe). Und die weissen, von irgendeinem bretonischen Alpaka, sind sowohl weicher als auch länger. Aufgefallen ist mir, dass schon in der ersten Tüte ein paar Nachschnitte mit dabei waren - kann also sein, dass der Scherer nicht ordentlich gearbeitet hat und die Haare deshalb nicht so lang sind, wie sie sein könnten. Oder wird Paulchen jedes Jahr geschoren? Hiesige Züchter, die die Faser professionell verarbeiten (lassen), scheren nur alle zwei Jahre...

Ich glaube, ich mische den Rest mit einer weichen gekräuselten Wolle - das gibt dann einen Coburger-Fuchsschaf-Effekt und sollte leichter zu spinnen sein. Jedenfalls, danke Anna (deine Wolle ist heute weg).

Ciao, Klara

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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 03.02.2009, 01:31

Vielen Dank, Klara.
Zum Wegschmeißen ist die Wolle bestimmt nicht. Die erste Probe, die ich gesponnen habe (am Anfang dieses Ordners) ist nach dem Waschen auch schon etwas weicher geworden. Kuschlig wird der Paulchenfaden nicht, aber gut mit anderer Wolle gemischt dürfte er zumindest für eine Jacke taugen. Ich will auch noch mal einen Filzversuch machen.
Über die Schergewohnheiten kann ich leider gar nichts sagen, aber Nachschnitte sind allerdings reichlich in der Paulchenwolle. Man darf da nicht zuviel verlangen, schließlich ist die Wolle geschenkt gewesen. Meine Resiwolle (weißes Alpaka vom gleichen Halter) ist zwar traumhaft weich, aber fürchterlich staubig.
Schönen Gruß von Anna (die gerade wieder Resi spinnt)
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Klara » 03.02.2009, 15:06

Klar kann man nicht meckern, wenn man die Haare geschenkt bekommt, ich find's nur schade, wenn Vliese durch Nachschnitte ruiniert werden. Gibt's bei Schafen ja dauernd. Ich hab' schon überlegt, ob man nicht Vlieswettbewerbe ins Leben rufen sollte, wo sowohl Woll- als auch Schurqualität beurteilt wird (wie in angelsächsischen Ländern).

Ciao, Klara

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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Anna » 03.02.2009, 16:22

Ich habe nicht viel Ahnung von dem Thema, aber schon gehört, dass Alpakas sehr schwer zu scheren seien - wesentlich schwerer als Schafe. Wahrscheinlich muss man da ein wenig nachsichtiger sein ...

Zu meiner Erleichterung scheint die untere Hälfte des Riesensacks von einem anderen Alpaka zu sein. (Es lag ein Zettelchen "Ronni" dabei.) Ich habe eben probeweise ein paar Handvoll Haare in meine Faramir-Mischung einkardiert, sie sind schon im Griff viel weicher als die Paulchenhaare.
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Re: Wolle vom Vogelsberger Alpaka

Beitrag von Klara » 03.02.2009, 18:37

Mit dem schwer zu scheren kannst du recht haben - die Züchter, die ich hier kennen, haben einen speziellen Alpaka-Scherer (viele Schafscherer sind schon bei Schafen lausig, weil die Wolle einfach nichts mehr wert ist. Auf dem Kompost ist wurscht, vie viele Nachschnitte drin sind.).

Ciao, Klara

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