erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Handspindel-Spinnen

Moderator: Rolf_McGyver

lilly 66
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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von lilly 66 » 20.03.2013, 14:06

Ich nehme den Kammzug über den Handrücken und stecke mir den Rest unter den Ärmel. Hab auch schon einen Socken zerschnitten und übers Handgelenk gezogen um die Fasern zu deponieren. Ich mag die nicht als Batzen in der Hand halten. Vlt. kannst du dir vorstellen wie ich das meine. Hab ich mal in den Youtupe Videos gesehen.
Noch ein Tipp :D Üben Üben Üben..... Die Handgriffe sitzen irgendwann. Ist wie mit Autofahren wo man am Anfang auch gedacht hat man schafft das nicht mit dem Schalten und Gas geben und noch Blinken :eek:

Lg Lilly :))

flower31683
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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von flower31683 » 20.03.2013, 14:10

Das werde ich mal ausprobieren Lilly!
Das Halten geht ja ansonsten, bei mir ist das eben zu verkrampft... wollte das scghon in die Ecke werfen... tat ich gestern auch aber dann reizte mich das doch wieder ;-)
LG
Ela
lilly 66 hat geschrieben:Ich nehme den Kammzug über den Handrücken und stecke mir den Rest unter den Ärmel. Hab auch schon einen Socken zerschnitten und übers Handgelenk gezogen um die Fasern zu deponieren. Ich mag die nicht als Batzen in der Hand halten. Vlt. kannst du dir vorstellen wie ich das meine. Hab ich mal in den Youtupe Videos gesehen.
Noch ein Tipp :D Üben Üben Üben..... Die Handgriffe sitzen irgendwann. Ist wie mit Autofahren wo man am Anfang auch gedacht hat man schafft das nicht mit dem Schalten und Gas geben und noch Blinken :eek:

Lg Lilly :))

wollgras
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Re: erstes Malö gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von wollgras » 20.03.2013, 16:18

flower31683 hat geschrieben:Oh das ist mir ja jetzt ein Trost ;-) Na dann werde ich mal weitermachen; aber das dauert ewig bei mir und sieht echt häßlich aus....wielange hast du denn gebraucht bis das so wurde?
Welche Fasern verspinnst du?
Nur nicht die Geduld verlieren, nicht zu viel auf einmal schaffen wollen; wenn es überhaupt nicht klappen will, lieber die Spinnsachen für ein paar Stunden oder so weglegen.
Ich kam/komme gut mit Eiderwolle zurecht, aber auch Bluefaced Leicester (kurz:BFL) und Falklandwolle geht gut. Am liebsten spinne ich im Moment Kammzüge, bei kardierter Wolle klappt es (noch) nicht so gut mit gleichmäßigem Garn. Aber das ist wohl recht individuell. Deshalb einfach ausprobieren.
Meine Anfangsspindeln waren auch zu schwer, was ebenfalls ein Grund für häufige Fadenrisse sein kann. Ich bekam den Tipp, die Spindel irgendwo aufzusetzen (Boden, Tisch o.ä.), wenn ich nicht gerade ganz dickes Garn spinnen möchte.
Ich kann nicht in Tagen oder Wochen angeben, wie lange es dauerte, bis ich mit meinem Garn einigermaßen zufrieden war, da ich nicht jeden Tag Zeit hatte/habe, um zu spinnen. Auch sind die Vorkenntnisse bei jedem anders, aber ich denke, die meisten Menschen haben die Fähigkeiten, Spinnen zu lernen.
Also einfach weitermachen! ;)
Viele Grüße vom
wollgras

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von w_ciossek » 21.03.2013, 00:59

Ich gehe regelmäßig zu einen Spinnradklub. Dort sind immer mal Anfänger(innen) da, denen ich genau auf die Finger schaue. Inzwischen ist mir bewußt, wie Anfänger schwangere Regenwürmer produzieren. Was man selber früher einmal machte, hat man oft vergessen, so daß man als routinierte(r) Spinner oder Spinnerin nur noch Mühe hat, solche Regenwürmer zu erzeugen.

Schwangere Regenwürmer bekommt man hin, wenn man
1. das Faserbüschel krampfhaft in der Faserhand festhält. Will man einen gleichmäßig glatten Faden, dann sollte das Faserbüschel ganz locker in der Hand liegen und die Finger umschließen es sanft, so daß es nicht aus der Hand rutscht.
2. Die Ausziehhand ist oft zu nah an der Basis des Faserdreiecks, wobei der Abstand oft kleiner als die Faserlänge oder Stapellänge wird. So kann man nicht Ausziehen oder man braucht viel Kraft hierzu um dieses zu tun. Zieht man dann an den Fasern, so lösen sie sich in einen Ruck, wo mal zu viele oder zu wenige Fasern herauskommen. Es kann noch schlimmer kommen, wenn man dabei die Fasern zu kurzen Stücken zereißt. Der Abstand sollte größer als die Faserlänge gewählt werden. Am Besten in Richtung langer Auszug, wenn man einen gleichmäßigen Faden haben möchte.
3. Bei einen langen Auszug sollte während des Ausziehens so wenig wie möglich den Drall hineinlaufen lassen. Schon geringer Drall sorgt beim Ausziehen dafür, daß der Faden nicht reißt. Bei zuviel Drall kann man nicht mehr ausziehen!
4. Gut gekämmte oder sehr gut kardierte Wolle macht das Spinnen einfacher, wobei kardierte Wolle schwieriger ist. Sind die Fasern gleich lang, gelingt ein gleichmäßiger Faden leichter. Bei kadierter Wolle sind kurze und lange Fasern drin, wobei die kurzen Fasern für einen ungleichmäßigen Auszug sorgen.
5. Glatte Fasern, beispielsweise wie bei Milchschafwolle, sind für Anfänger sehr gut geeignet. Krause oder sehr kurze Fasern zu verspinnen ist schwierig.

Es gibt außer dem Ausziehverfahren noch andere Spinntechniken. Beim maschinellen Spinnen in der Fabrik werden Streckbänder verwendet. Man kann auch selbst ein solches Streckband machen. Man zerlegt beispielsweise ein Kardenband oder einen Kammzug in gleichmäßig dünne und lange Streifen durch einfaches Teilen. Dann legt man den Streifen in die Hand und reibt die Handflächen aneinander hin und her. dabei verfilzt sich die Wolle leicht zu einen Kringel. Dieser Kringel ist ohne Drall, jedoch ist die Wolle stärker zusammengepreßt, als der vorherige Streifen. Ein solches Band kann man wie einen Wollknäuel aufwickeln. Zum Spinnen braucht man das Band nur noch strecken und verdrillen. Andere Streckbänder sind Rollags, wo man beim Kardieren die Fasern zu einer Wurst zusammenrollt. Am Spinnrad kann man mit Streckbändern das Spinnen sehr stark beschleunigen. Im folgenden Link kann man sehen, wie man Rollags macht und wie zügig man damit spinnen kann: http://www.youtube.com/watch?v=0HNrflq9sd0 . Mit einer Fallspindel bekommt man soetwas schlecht hin, dagegen aber mit Standspindeln, die man in einer Schüssel rotieren läßt.

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von Ringeldings » 21.03.2013, 09:28

w_ciossek hat geschrieben:Schwangere Regenwürmer bekommt man hin, wenn man
1. das Faserbüschel krampfhaft in der Faserhand festhält. Will man einen gleichmäßig glatten Faden, dann sollte das Faserbüschel ganz locker in der Hand liegen und die Finger umschließen es sanft, so daß es nicht aus der Hand rutscht.
2. Die Ausziehhand ist oft zu nah an der Basis des Faserdreiecks, wobei der Abstand oft kleiner als die Faserlänge oder Stapellänge wird. So kann man nicht Ausziehen oder man braucht viel Kraft hierzu um dieses zu tun. Zieht man dann an den Fasern, so lösen sie sich in einen Ruck, wo mal zu viele oder zu wenige Fasern herauskommen. Es kann noch schlimmer kommen, wenn man dabei die Fasern zu kurzen Stücken zereißt. Der Abstand sollte größer als die Faserlänge gewählt werden.
Ich glaube, dieses beides sind die wichtigsten Punkte.
Mit der Zeit bekommt man ein Auge dafür, wie das "Faserdreieck" (die noch unverdrallten, gelockerten, ausgezogenen Fasern) sich verändert, sobald der Drall hineingelassen wird. Und im Umkehrschluss eben auch, wie es aussehen muss, damit das Ergebnis wird wie gewünscht.

Zum Abreißen: der Drall verteilt sich ungleichmäßig in einem ungleichmäßigen Faden.
An dicken Stellen ist wenig Drall, da könnten die Fasern einfach "auseinanderrutschen", Abhilfe: die dicken Stellen nachträglich (gleichmäßiger) auseinanderziehen (dafür die Park-Technik) oder mehr Drall. (diese Variante ist wahrscheinlicher)
An dünnen Stellen ist mehr Drall, da können durch die größere Belastung Fasern brechen und "richtig" abreißen, Abhilfe: ebenfalls gleichmäßiger werden oder eben weniger Drall (auch das kommt nämlich durchaus vor).
Den Unterschied kannst du sehen, wenn du dir die Abreißstelle anguckst. Flauschig-fluffig = auseinandergerutscht, dünn-verknubbelt = abgedreht

Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, dass du überhaupt und insgesamt zu wenig Drall hast, dann rutscht der Faden durch die schwere Spindel an der dünnsten Stelle "durch", die Abreißstelle ist dann zwar dünn, aber "fluffig", du kannst die einzelnen ausgezogenen Fasern gut erkennen.

Die Sachen vorübergehend beiseite zu packen, beugt Verkrampfungen vor!
Üben ist zwar notwendig, aber Spinnen ist meistens "loslassen üben"!

Liebe Grüße - Anke
Man sieht später nicht, wie lange es gedauert hat, sondern wie es geworden ist ...

Mein Blog: http://ringeldings.blogspot.com

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von flower31683 » 22.03.2013, 15:38

Viiiielen Dank für diesen Tipp; habe ich doch glatt gemacht und nun klappt das super schon für den Anfang:
Habe nur noch wenige schwangere dabei, Faden wird relativ dünn sogar!!! Es reißt auch kaum noch was....
LG
Spingirl hat geschrieben:Halt, noch was vergessen: Äußerst hilfreich ist es zu Anfang auch, den Kammzug nicht nur zu teilen (2-3 Mal längs, nicht zu lange Stücke, etwa eine Elle), sondern auch ein bißchen "vorzuziehen", nicht zu doll, nur ein bißchen auflockern, dann klappt das Ausziehen viel besser. Und dann den aufgelockerten Kammzug nicht zu fest halten, sondern immer "nachgeben". Vielleicht kannst du versuchsweise auch mal die Hand wechseln, mit der du drehst bzw. ausziehst. Bei mir als Rechtshänderin hat z.B. unerwartet die rechte Hand als Faserhand und die linke zum Ausziehen deutlich besser funktioniert als andersrum.

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von Lucky » 22.03.2013, 15:55

Bei mir war der Anfang genauso, ich denke mal mit schwangeren Regenwürmer haben wohl bestimmt die meisten angefangen. Es liest sich bestimmt blöde, bei mir hörte es auf, als ich die Hand gewechselt habe. Ich bekam besser Schwung auf die Spindel und hielt die Wolle nicht mehr so verkrampft.
Kann natürlich auch daran liegen, das ich mir dabei einen schnulzigen Liebesfilm angesehen habe und mich nicht mehr so krampfhaft auf die Spindel konzentriert habe.

Viel Spaß dennoch , du schaffst das!

LG

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von Spingirl » 23.03.2013, 12:40

Supi, das freut mich! :)

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von Glaskocher » 08.12.2019, 13:50

Hier mal einige Tipps, die hilfreich sein können:

Die Knubbel beim Spinnen entstehen oft, wenn beim kurzen Auszug ungewollt zuviel Drall ins Faserdreieck läuft. Die Fasern haften besser aneinander und erst weiter oben (= bei größerem Durchmesser) rutschen die Fasern nach. Dagegen kann helfen, vor den eigentlichen Ziehen den Faden (mit gutem Durchmesser) etwas zurück zu drehen. Der jetzt entfernte Drall läßt die Fasern gleichmäßiger aneinander vorbei gleiten und der Faden wird gleichmäßiger. Daß ich das so mache wurde mir erst richtig bewußt, nachdem mich ein anderer Kursteilnehmer in einem Kurs über Brennnesselfasern drauf ansprach.

Beim Aufwickeln braucht man keine Spannweite wie ein Adler, wenn man die frisch gesponnene Länge Faden vor dem eigentlichen Aufwickeln zwischenlagert. Wenn die Handspindel mal wieder am Boden ankommt, dann nehme ich den Übergang vom Faserdreieck zum Faden zwischen Zeige- und Ringfinger meiner (linken) Faserhand und spreize Daumen und kleinen Finger ab. Dann wickele ich den Faden in Achtform um Daumen und kleinen Finger, bis die Spindel wieder oben ist. Das geht auch nur durch Kippbewegungen der Hand, wenn man die Andere darauf wartet, die Spindel zu greifen. Dann löse ich den Faden von der Spindel-Spitze (Haken oder halber Schlag) und wickele den Faden von der linken Hand auf die Spindel. Besonders bei Kreuzspindeln hilft dieses Verfahren, gleichmäßig zu wickeln. Sobald der Rest vom Faden kurz genug ist befestige ich ihn wieder an der Spitze meiner Spindel und spinne eine neue Länge, bis die Spindel erneut am Boden ankommt...

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Re: erstes Mal gesponnen heute , hochschwangere Würmer geworden

Beitrag von Monsti » 02.02.2024, 23:24

Da ich ausgekämmte Hunde- und Katzenwolle so verspinne wie sie kommt, bleiben kleine Unebenheiten im Garn nicht aus. Mich stört das nicht, ganz im Gegenteil: Wird das Garn glatt verstrickt, ergibt sich eine interessante Struktur.

LG Angie

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