Wollkämme und Abfall

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von shorty » 10.05.2018, 17:24

In einem meiner Spinnkreise näht eine Frau auch Bettfüllungen aus Wolle.
Allerdings sind das kardierte Vliese aus ihrer Milchschafwolle, die sie kleinrasterig punktuell absteppt, sonst hat man danach nur noch nen Filzklumpen.
Es eignet sich da auch nicht jede Wolle würd ich vermuten ;-).
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 10.05.2018, 18:04

Ja, das stimmt. Man muss es schon in kleiner Abteile absteppen, sonst rutscht alles nach unten und bleibt auch da. Das ist nicht wie Federn, die man aufschütteln kann, und selbst da sind es ja in der Regel "Kasettensteppbetten" (oder wie das heißt).

Im Moment habe ich a wie gesagt auch in den Katzen erst mal glückliche Abnehmer für die Restwolle gefunden. Aber die Decke steht fest auf dem Projektplan....

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Klara » 12.05.2018, 20:47

Und ich hab' eben Zweifel, ob nur kurze Haare und Nachschnitt wirklich eine flauschige Bettdecke ergeben...

Meine Nachbarinnen in Angrie (Maine-et-Loire) jedes Jahr steppen übrigens keine Karos in die Decke, sondern ziemlich grosse, parallele Schlangenlinien. Schon Pläne für die Sommerferien? Am zweiten Sonntag im August ist es wieder soweit...

Ciao, Klara

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 13.05.2018, 12:51

Es gibt doch diese Wollkügelchen für Kissenfüllungen zu kaufen, das sind auch kurze Fasern, die sozusagen ohne das Strickstück drunter gepillt sind. Und flauschig wird die Decke eh nicht, die ist nicht so wie eine Daunendecke, viel schwerer (also auch rel. gesehen auf die Größe der Decke gerechnet, eher wie gesagt recht fest und steif. Die Wolle in meiner alten Decke ist auch vorher gezupft, aber mit der Zeit knubbelt sich das auch wieder zusammen, deshalb ja die Absteppungen in Abteile.
Wenn ich es mal ausprobiert habe, werde ich berichten ;-))

Viele Grüße
Wollkirsche

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Asherra » 13.05.2018, 13:43

Vielleicht hast du ja ne Kardiererei in der Nähe. In Grünberg sind die frisch kardierten Vließe 1,5m oder sogar 2m breit (war länger nicht mehr). Mit so einer großen, gleichmäßigen Platte Wolle ist bettdecke nähen bestimmt leichter.

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von shorty » 13.05.2018, 13:48

Bin gespannt. Bitte berichten !
Ich hatte schon ein Kissen mit den Kügelchen als Kopfkissen, ich war nicht sonderlich begeistert, obwohl ich sonst ein absoluter Wollfreak bin.
Das was mich am meisten stört ist dass man mit dem Waschen Schwierigkeiten kriegt wenns so kompakt ist.
Wenn ich sehe was bei den Daunendecken für ne Brühe rauskommt....ich mag das nicht jahrelang ungewaschen benutzen.

Was ich schon kenne sind Quilts mit Wollfüllung, da ist das Vlies aber eben nicht nur gezupfte Wolle sondern hauchdünn flächig vernadelt
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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 13.05.2018, 13:50

Stimmt, dass ist eine Super-Idee! Und 1,5 x 2 m entspricht ja eigentlich fast der größere der Standardgrößen für Bettbezüge, also perfekt.

Aber dann sind wir von der Idee der Resteverwertung ja etwas weg. Wobei es bei dem Preis, den Rohwolle kostet, ja eigentlich egal ist, da kann man sich auch aus normaler Wolle so eine Decke machen....
Ich werfe halt irgendwie nicht gerne was weg, und wenn es die kurzen Fasern aus der Wolle sind. Was wie gesagt beim Preis des Rohmaterials echt quatsch ist, ist wohl weniger rational als Bauchgefühl ;-))

Viele Grüße und Danke für den Tipp

Wollkirsche

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von shorty » 13.05.2018, 13:52

Kann ich gut verstehen mit der kompletten Verwendung.
Bei mir ists nach Jahren aber mittlerweile schon so, dass ich in Anbetracht der Übermengen an Wolle im Normalfall da großzügiger bin :-)
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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 13.05.2018, 15:09

Ich sehe, es gibt für mich Grund zur Hoffnung, dass auch ich es irgendwann in diese Richtung schaffe.....

;-)

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Asherra » 13.05.2018, 20:40

Wollkirsche hat geschrieben: Ich werfe halt irgendwie nicht gerne was weg, und wenn es die kurzen Fasern aus der Wolle sind.
Keine Sorge, das ändert sich mit der Zeit. Ich zcuke jetzt eigentlich nur noch bei den ganz ganz schönen Wollen. Cormo "Abfall" fühlt sich guuuuut an. Aber meine drei Jungs muß ich in den nächsten paar Wochen schon wieder abernten und ich hab IMMERNOCH Wolle vom letzten Jahr übrig. Die fliegt dann auf den Kompost.

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von regi » 13.05.2018, 21:25

Ich werfe auch nicht gerne etwas weg und habe aus meiner kurzen Restwolle+Webabschnitten so eine Art Platten gefilzt die es in Gartencentern gibt.Zurechtgeschnitten passen sie in Blumenkästen und Kübel,Erde drauf so sind sie Wasserspeicher und Dünger gleichermaßen. Im nächsten Jahr gibt es wieder neue.

LG Regi

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 13.05.2018, 22:00

Beim Kompostieren bin ich etwas zögerlich, habe Sorge, dass das schlecht verrottet und eher gammelt und fault und im nächsten Jahr dann noch immer da ist.
Ich habe jemanden aus der Nachbarschaft die Bauch- und Köddelwolle der Vliese geschenkt, der will damit einen Peramkulturgarten mulchen und ist ganz begeistert, weil die Wolle so viel Wasser speichern kann. Aber wir haben hier immer ein oder zwei Wühlmäuse im Garten und ich habe Angst, dass die so eine Mulchschicht aus Kuschelwolle ganz prima finden würden....

Viele Grüße
Wollkrische

P.S.: Asherra, was hast Du denn für drei Jungs?

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Klara » 14.05.2018, 14:22

Asherra hat geschrieben:....Aber meine drei Jungs muß ich in den nächsten paar Wochen schon wieder abernten und ich hab IMMERNOCH Wolle vom letzten Jahr übrig. Die fliegt dann auf den Kompost.
Wieso? Mir wäre da Angst, dass mir, sobald die Wolle weg ist, ein Grossprojekt einfällt, für die ich sie dringend bräuchte. Ich war letztens jedenfalls sehr froh, dass die Vendéen von 2008 noch da war.
Wollkirsche hat geschrieben:Aber wir haben hier immer ein oder zwei Wühlmäuse im Garten und ich habe Angst, dass die so eine Mulchschicht aus Kuschelwolle ganz prima finden würden....
Um Wühlmäuse müssen sich meine Katzen kümmern. Ich mulche gerne mit Wolle, weil ich mir einbilde, dass sie Schnecken abhält. Und Unkraut unterdrückt sie auch, und ich hab' sie kostenlos (Stroh muss ich kaufen, und die Grassamen vom alten Heu muss ich nicht in den Gemüsegarten tragen).

Ciao, Klara

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Asherra » 14.05.2018, 19:18

Ich hab drei Ouessant und verarbeite die Wolle so gut wie nie. Zu viel Arbeit für ein Ergebnis, das dann doch kratzt, neeeeee. Der einzige wirklich Weiche aus der Rasselband filzt schon gleich im Winter an. Da wollte ich mal ein Sitzkissen oder sowas draus filzen, wenn ich dazu komme, aber bisher hatte ich immer verlockendere Projekte. Die sind nur kuschelige Rasenmäääher, die Wolle drauf ist nicht wirklich mein Ding.

Ja, Wolle verrottet nur langsam. Ich habe allerdings so dermaßen schweren Lehmboden, daß selbst der Giersch nicht weit kommt, da ist was zur Auflockerung schon hilfreich. Tomaten finden Wolle unten im Topf gar nicht schlecht, Drainage/Wasserspeicher und Stickstoffspender. Ansonsten holen sich die Vögel auch einiges zu Nestbau. Ich werd das Zeug schon nach und nach los.
Dieses Jahr hab ich für Pippin sogar schon eine Interessentin an der Angel, die mal so zweiwolliges Zeug ausprobieren mag. Super, schon wieder 1kg ungeliebte Wolle weniger.

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Re: Wollkämme und Abfall

Beitrag von Wollkirsche » 15.05.2018, 09:13

ich hoffe, Deine drei Jungs wissen nicht, wie wenig Du ihre Wolle schätzt. Die geben sich jedes Jahr bestimmt extra Mühe, um Dir eine Freude zu machen ;-))
Und der Vorteil bei denen ist ja dann auch durchaus, dass es nicht ganz so viel Wolle ist, die sie Dir spendieren ....

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