Pommernwolle verarbeiten
Moderator: Claudi
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Pommernwolle verarbeiten
Hallo zusammen,
ich habe letze Woche drei wunderschöne Vliese von Pommernschafen bekommen und bin jetzt am sortieren und waschen.
Die Wolle ist wirklich sehr schön, sehr lange Fasern (ca. 20 cm), glänzend, hat aber so gut wie keinen crimp.
Jetzt zu der Frage:
Ich wollte sie eigentlich kardieren (Handkarden), aber müsste man die Wolle nicht eigentlich besser Kämmen, wegen der Länge?
Und dann steht in allen Büchern, man soll soviele Twists pro cm spinnen, wie die Wolle crimps/cm hat. Das kann ich mir für diese Wolle gar nicht vorstellen, weil das dann nur 1 bis max. 2 Umdrehungen/ cm wären, und ich mir gar nicht vorstellen kann, dass diese glatte Fasern damit ein einigermaßen stabiles Garn ergeben. Klar, wenn sie zuviele Umdrehungen bekommen.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solcher Wolle und mag mir einen Tip geben?
Herzliche Grüße
Wollkirsche
ich habe letze Woche drei wunderschöne Vliese von Pommernschafen bekommen und bin jetzt am sortieren und waschen.
Die Wolle ist wirklich sehr schön, sehr lange Fasern (ca. 20 cm), glänzend, hat aber so gut wie keinen crimp.
Jetzt zu der Frage:
Ich wollte sie eigentlich kardieren (Handkarden), aber müsste man die Wolle nicht eigentlich besser Kämmen, wegen der Länge?
Und dann steht in allen Büchern, man soll soviele Twists pro cm spinnen, wie die Wolle crimps/cm hat. Das kann ich mir für diese Wolle gar nicht vorstellen, weil das dann nur 1 bis max. 2 Umdrehungen/ cm wären, und ich mir gar nicht vorstellen kann, dass diese glatte Fasern damit ein einigermaßen stabiles Garn ergeben. Klar, wenn sie zuviele Umdrehungen bekommen.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solcher Wolle und mag mir einen Tip geben?
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Ja, hört sich eher nach einem Kandidat für kämmen an. Auf die Länge gesehen reichen dann auch die 1-2 Umdrehungen/cm, die Reibung auf 20cm Länge reicht dann wahrscheinlich völlig aus. Das erhält auch den Glanz am besten.
Wenn du auf solche Wollen zuuu viel Drall drauf gibst werden sie schnell drahtig und stachelig.
Wenn du auf solche Wollen zuuu viel Drall drauf gibst werden sie schnell drahtig und stachelig.
- shorty
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Kämmen kann man ganz viel, gibt halt mit der passenden Spinntechnik Kammgarn.
Mir ist für die Wolle der pommerschen Landschafe eigentlich kardieren viel lieber, weil sich das super flüssig im langen Auszug spinnen lässt und dann auch aufgrund der Faserlägen nicht so pillt.
Das ist eher ne Glaubensfrage
)
Was die Twists per cm betrifft, mach doch nen Ministrang zur Probe, und entscheide wie es Dir besser gefällt, auch das ist Geschmackssache von bestimmten Grundregeln mal abgesehen, die manchmal schon dienlich sind.
Mir ist für die Wolle der pommerschen Landschafe eigentlich kardieren viel lieber, weil sich das super flüssig im langen Auszug spinnen lässt und dann auch aufgrund der Faserlägen nicht so pillt.
Das ist eher ne Glaubensfrage

Was die Twists per cm betrifft, mach doch nen Ministrang zur Probe, und entscheide wie es Dir besser gefällt, auch das ist Geschmackssache von bestimmten Grundregeln mal abgesehen, die manchmal schon dienlich sind.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Oh, danke für die superschnellen Antworten!
Ja es stimmt, vieles muss man einfach ausprobieren und dann ist es ja auch immer Geschmackssache und hängt auch davon ab, was man mit der Wolle schließlich machen will.
Ich habe jetzt in dem hellgrauen Vlies entdeckt, dass sehr sehr viele kurze schwarze Grannenhaare drin sind (hart und nur 3-4 c m lang), ich hoffe, das wir nicht zu pieksig. Gibt es einen Trick, wie ich die irgendwie aus der Wolle rausbekomme?
Viele Grüße
Wollkirsche
Ja es stimmt, vieles muss man einfach ausprobieren und dann ist es ja auch immer Geschmackssache und hängt auch davon ab, was man mit der Wolle schließlich machen will.
Ich habe jetzt in dem hellgrauen Vlies entdeckt, dass sehr sehr viele kurze schwarze Grannenhaare drin sind (hart und nur 3-4 c m lang), ich hoffe, das wir nicht zu pieksig. Gibt es einen Trick, wie ich die irgendwie aus der Wolle rausbekomme?
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Wollkirsche
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Ein bisserl weniger werden sie mit jedem Verarbeitungsschritt auch wnen man imerm mal ein paar wegsortiert, und auch später sofern man nicht ganz starkr verdrallt.
Aber ganz so weich wie ohne wirds selten.
Aber ganz so weich wie ohne wirds selten.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Jetzt habe ich gleich noch eine Frage, wegen dem Kämmen. ich habe im Moment leider nur eine Entdeckelungsgabel vom Imkern, damit kann man ganz gut kämmen, ist aber bei einem ganzen Vlies echt mühsam....
Bei ebay habe ich eine sehr günstige Kämmstationn gesehen (recht groß für ca. 50 €), der Anbieter scheint sie aber selber zu bauen und verwendet Stahlnägel als Kammzinken.
Jetzt habe ich mal irgendwo gelesen, dass man auf keinen Fall solche Kämme mit Nägeln nehmen soll, da diese an den Spitzen immer noch feine Grate haben, wodurch die Wollfasern beschädigt werden. Das ist wohl auch der Grund, warum "echte" Wollkämme so teuer sind...
Stimmt da, oder lohnt es sich, diese Kämmstation mal auszuprobieren?
Habt ihr Tipps für qualitativ gute Wollkämme?
Viele Grüße
Wollkirsche
Bei ebay habe ich eine sehr günstige Kämmstationn gesehen (recht groß für ca. 50 €), der Anbieter scheint sie aber selber zu bauen und verwendet Stahlnägel als Kammzinken.
Jetzt habe ich mal irgendwo gelesen, dass man auf keinen Fall solche Kämme mit Nägeln nehmen soll, da diese an den Spitzen immer noch feine Grate haben, wodurch die Wollfasern beschädigt werden. Das ist wohl auch der Grund, warum "echte" Wollkämme so teuer sind...
Stimmt da, oder lohnt es sich, diese Kämmstation mal auszuprobieren?
Habt ihr Tipps für qualitativ gute Wollkämme?
Viele Grüße
Wollkirsche
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Hast du einen Link zum Ebay-Angebot? Ich finde auf die Schnelle nur eines, wo man für 50 Euro nur ein Teil kriegt (man braucht also noch ein zweites) und nicht aus Nägeln.
Ich persönlich habe Englische Wollkämme (das ist der Typ - 4 oder 5 Reihen Zinken hintereinander) von Indigo Hound (USA), das waren damals die billigsten und sind's glaube ich immer noch.
Wenn du dich mit einreihigen begnügen willst, kannst du die selber bauen, wenn du irgendwo in eine gut ausgerüstete Bastlerwerkstatt (mit rotierender Schleifscheibe) rein kommst. (Mehrreihige wären mir zu viel Arbeit - die Indigo Hound gibt's immer noch für etwas über 100 Dollar).
Ciao, Klara
Ich persönlich habe Englische Wollkämme (das ist der Typ - 4 oder 5 Reihen Zinken hintereinander) von Indigo Hound (USA), das waren damals die billigsten und sind's glaube ich immer noch.
Wenn du dich mit einreihigen begnügen willst, kannst du die selber bauen, wenn du irgendwo in eine gut ausgerüstete Bastlerwerkstatt (mit rotierender Schleifscheibe) rein kommst. (Mehrreihige wären mir zu viel Arbeit - die Indigo Hound gibt's immer noch für etwas über 100 Dollar).
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Oh, bleib von den Dingern mit Nägeln weg, rausgeschmissenes Geld. "Wolle beschädigen" ist noch nicht mal das Problem, die Teile sind so dick und stumpf, die Wolle läßt sich weder ordentlich drauf laden noch abkämmen.
Die Zinken an einem guten Wollkamm laufen fein und spitz aus, damit sie ohne Widerstand in das Wollbüschel gleiten. Die Nagelteile drücken einfach nur die Fasern beiseite und greifen nicht rein. Da bist du mit zwei Entdeckelungsgabeln noch besser bedient.
Gute Kämme für sehr feine, mittel bis kurze Fasern sind z.B. die vom hiesigen Wollwolff, für fein bis grob und längere Fasern die von Wingham Woolworks (Wollwollff hat die feineren Nadeln und die engeren Nadelabstände, aber dafür kann man nicht so viel auf einmal kämmen. Wingham hat die dreifache Kapazität, aber Kamel kämmst du damit nicht). Ja, teuerer als Nagelselbstbau, aber dafür auch wesentlich effektiver und sie machen viel mehr Spaß.
Die Zinken an einem guten Wollkamm laufen fein und spitz aus, damit sie ohne Widerstand in das Wollbüschel gleiten. Die Nagelteile drücken einfach nur die Fasern beiseite und greifen nicht rein. Da bist du mit zwei Entdeckelungsgabeln noch besser bedient.
Gute Kämme für sehr feine, mittel bis kurze Fasern sind z.B. die vom hiesigen Wollwolff, für fein bis grob und längere Fasern die von Wingham Woolworks (Wollwollff hat die feineren Nadeln und die engeren Nadelabstände, aber dafür kann man nicht so viel auf einmal kämmen. Wingham hat die dreifache Kapazität, aber Kamel kämmst du damit nicht). Ja, teuerer als Nagelselbstbau, aber dafür auch wesentlich effektiver und sie machen viel mehr Spaß.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Der Link zu den Wollkämmen auf ebay ist hier:
https://www.ebay.de/itm/Wollkamm-Kardie ... OmQFCTpEqg
Aber die Antwort von Asherra (vielen Dank dafür!) hat mich schon überzeugt. Für Kämme, die nicht funktionieren, sind 50 € dann eben doch viel Geld
(
Ich schau mich mal um nach den von Euch genannten Fabrikaten, lieber etwa mehr investieren und wenn man sie gut behandelt, hat man ja auch sehr lange etwas davon.
Und welche Handkarten würdet ihr empfehlen? Ich habe nur ganz alte, ewig nicht mehr benutzte Erbstücke, ich glaube, da brauche ich auch neue...
Viele Grüße
Wollkirsche
https://www.ebay.de/itm/Wollkamm-Kardie ... OmQFCTpEqg
Aber die Antwort von Asherra (vielen Dank dafür!) hat mich schon überzeugt. Für Kämme, die nicht funktionieren, sind 50 € dann eben doch viel Geld

Ich schau mich mal um nach den von Euch genannten Fabrikaten, lieber etwa mehr investieren und wenn man sie gut behandelt, hat man ja auch sehr lange etwas davon.
Und welche Handkarten würdet ihr empfehlen? Ich habe nur ganz alte, ewig nicht mehr benutzte Erbstücke, ich glaube, da brauche ich auch neue...
Viele Grüße
Wollkirsche
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Zu den Wollkämmen wurde schon passendes geschrieben, ich hab ne Kammstation von Jürgen Schönwolff.
Auch ne durchaus überlegenswerte Option bei 3 Vliesen wäre übrigens diese zu waschen und zum kardieren zu verschicken...
Ich hätte alle möglichen Aufbereitungswerkzeuge hier, verschicke aber größere Mengen dennoch, ich machs nicht ungern das kardieren und kämmen, aber bei großen Mengen ists einfach ne Zeitfrage.
Auch ne durchaus überlegenswerte Option bei 3 Vliesen wäre übrigens diese zu waschen und zum kardieren zu verschicken...
Ich hätte alle möglichen Aufbereitungswerkzeuge hier, verschicke aber größere Mengen dennoch, ich machs nicht ungern das kardieren und kämmen, aber bei großen Mengen ists einfach ne Zeitfrage.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Grade gesehen, der Preisunterschied ist gar nicht so wild. Das Nagelbiest kostet ja 50€ PRO Kamm. Wollwoff'sche Kämme kosten auch nur 61€ das Stück wenn man sie einzeln kauft.
Wobei ne komplette Kammstation schon ne feine Sache ist. Am Tisch festklemmen, Kämme in verschiedenen Positionen arretieren können, das ist wesentlich bequemer als beide Kämme in Händen zu halten. Wäre bei den Wolffkämmen auch wirklich nicht ratsam, die Dinger sind dermaßen spitz, das tut weh. Hat was von Woolverine
Die großen Englischen sind zu schwer, um sie beide gleichzeitig zu halten.
Wobei ne komplette Kammstation schon ne feine Sache ist. Am Tisch festklemmen, Kämme in verschiedenen Positionen arretieren können, das ist wesentlich bequemer als beide Kämme in Händen zu halten. Wäre bei den Wolffkämmen auch wirklich nicht ratsam, die Dinger sind dermaßen spitz, das tut weh. Hat was von Woolverine

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Re: Pommernwolle verarbeiten
Danke auf jeden Fall für Eure Antworten, das hat mir schon mal sehr weitergeholfen.
Ja das stimmt, der Unterschied ist preislich wirklich nicht groß, da lohnt sich so ein ebay-Kauf noch weniger
Hat noch jemand einen Tip für Karden?
Ich habe wie gesagt nur so uralte Dinger mit Rostansatz, das will ich der Wolle nicht antun....
Außerdem sind die Bretter grade, ich habe bei Youtube gesehen, dass es auch welche mit gewölbten Brettern gibt, sind die besser?
Dann gibt es welche mit gedrechseltem, runden Griff und welche, die einfach einen eckigen Holzgriff haben. Liegen die gedrechselten besser in der Hand? Preislich gibt es da nicht so große Unterschiede....
Viele Grüße
Wollkirsche
Ja das stimmt, der Unterschied ist preislich wirklich nicht groß, da lohnt sich so ein ebay-Kauf noch weniger

Hat noch jemand einen Tip für Karden?
Ich habe wie gesagt nur so uralte Dinger mit Rostansatz, das will ich der Wolle nicht antun....
Außerdem sind die Bretter grade, ich habe bei Youtube gesehen, dass es auch welche mit gewölbten Brettern gibt, sind die besser?
Dann gibt es welche mit gedrechseltem, runden Griff und welche, die einfach einen eckigen Holzgriff haben. Liegen die gedrechselten besser in der Hand? Preislich gibt es da nicht so große Unterschiede....
Viele Grüße
Wollkirsche
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Mir sind weil ich eher kleine Hände habe generell runde nicht zu große Griffe lieber. Gibt aber sicher auch andere Vorlieben.
Allerdings würde ich diese Menge nie und nimmer mit der Handkarde bearbeiten.
Hut ab, wnen Du das vor hast.
Allerdings würde ich diese Menge nie und nimmer mit der Handkarde bearbeiten.
Hut ab, wnen Du das vor hast.
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Ich finde drei Vliese zwar nicht besonders viel, aber mit Handkarden wollte ich sie auch nicht bearbeiten. Die Handkarden, die ich am meisten verwende, sind übrigens die besseren Ashfords mit dem runden Holzgriff (einen eckigen stelle ich mir unbequem vor) und leicht gewölbter Kardierfläche. ABER: wenn du schon welche mit geraden Brettern hast, würde ich mit denen anfangen. Das Alter deiner Teile spielt keine Rolle, solange die Zähne noch da sind und einigermassen fest sitzen. Der Rostansatz spielt auch keine grosse Rolle (sagt jemand, dessen Webblätter regelmässig rosten) - ein bisschen Rohwolle opfern (d. h. kardieren) zum Abschmirgeln, dann Abseifen (um den Dreck von der Rohwolle loszuwerden) und dann blitztrocknen (damit's nicht wieder rostet).
Noch was zum Kämmen grundsätzlich: Kammzug ist eine ganz tolle Sache, und man muss die Wolle vor dem Kämmen auch nicht zupfen, was Zeit spart (im Vergleich zur Trommelkarde - bei Handkarden geht's auch ohne Zupfen) - aber es geht ungefähr die Hälfte der Wolle verloren und man produziert nur relativ kleine Portionen auf ein Mal. Ich kämme daher nur ganz, ganz selten - eigentlich nur, wenn ich Vliesteile habe, die ich verwenden will, obwohl sie so eingestreut sind, dass sie eigentlich weggeworfen gehören (und bei denen die Fasern lang genug sind). Letztens hatte ich so einen Fall mit einjährigen Mohair, aber wie gesagt, das kommt ganz selten vor.
Ciao, Klara
Noch was zum Kämmen grundsätzlich: Kammzug ist eine ganz tolle Sache, und man muss die Wolle vor dem Kämmen auch nicht zupfen, was Zeit spart (im Vergleich zur Trommelkarde - bei Handkarden geht's auch ohne Zupfen) - aber es geht ungefähr die Hälfte der Wolle verloren und man produziert nur relativ kleine Portionen auf ein Mal. Ich kämme daher nur ganz, ganz selten - eigentlich nur, wenn ich Vliesteile habe, die ich verwenden will, obwohl sie so eingestreut sind, dass sie eigentlich weggeworfen gehören (und bei denen die Fasern lang genug sind). Letztens hatte ich so einen Fall mit einjährigen Mohair, aber wie gesagt, das kommt ganz selten vor.
Ciao, Klara
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Re: Pommernwolle verarbeiten
Danke noch mal für Eure Tipp und Hinweise.
Ich wollte eigentlich nur einen Pullover von den Pommern machen, also ein Vlies kaufen. Dann waren die anderen beiden farblich so schön (ein hellgraues, ein bräunliches und ein fast schwarzes) und deshalb hab ich jetzt drei Stück....
Ich habe sie jetzt erst mal sortiert und bin dabei, sie zu wachen, zwei trocknen schon. Und mit dem Verarbeiten lasse ich mir dann Zeit, es soll dann pro Vlies ein Pullover/Strickjacke entstehen, mal sehen, was ich jeweils mit dem Rest mache.
Ich habe vor ca. 25 Jahren neben mehreren kleineren Versuchen Wolle für zwei Pullover gesponnen und verstrickt, die Pullover habe ich wirklich geliebt und sie haben ewig gehalten.
Damals gab es ja noch kein Internet und ich habe einfach mal drauflos gesponnen. Jetzt kann man soviel nachlesen, was toll ist und viele Inspirationen und Ideen bringt. Aber dafür macht man sich vielleicht auch öfter einfach zu viele Gedanken, anstatt einfach mal loszulegen und zu sehen, was draus wird.
Mein altes Spinnrad ist jedenfalls auch nicht mehr spinntauglich, der Flügel ist beim letzten Umzug in irgendeiner Umzugskiste verschollen, zusammen mit zwei der drei Spulen. Es ist auch nur so ein Louet-Nachbau und nach dem Stöbern hier im Forum ist mir klar geworden, dass es wohl eher ein primitives Teil ist im Vergleich zu den tollen Geräten, die es heute gibt. Da es wie gesagt kein Markenrad zu sein scheint, bin ich nicht sicher, ob ich einen neuen passenden Flügel finden werde. Vielleicht ist es sinnvoller, sich ein neues gebrauchtes Rad zuzulegen.
Viele Grüße
Wollkirsche
Ich wollte eigentlich nur einen Pullover von den Pommern machen, also ein Vlies kaufen. Dann waren die anderen beiden farblich so schön (ein hellgraues, ein bräunliches und ein fast schwarzes) und deshalb hab ich jetzt drei Stück....
Ich habe sie jetzt erst mal sortiert und bin dabei, sie zu wachen, zwei trocknen schon. Und mit dem Verarbeiten lasse ich mir dann Zeit, es soll dann pro Vlies ein Pullover/Strickjacke entstehen, mal sehen, was ich jeweils mit dem Rest mache.
Ich habe vor ca. 25 Jahren neben mehreren kleineren Versuchen Wolle für zwei Pullover gesponnen und verstrickt, die Pullover habe ich wirklich geliebt und sie haben ewig gehalten.
Damals gab es ja noch kein Internet und ich habe einfach mal drauflos gesponnen. Jetzt kann man soviel nachlesen, was toll ist und viele Inspirationen und Ideen bringt. Aber dafür macht man sich vielleicht auch öfter einfach zu viele Gedanken, anstatt einfach mal loszulegen und zu sehen, was draus wird.
Mein altes Spinnrad ist jedenfalls auch nicht mehr spinntauglich, der Flügel ist beim letzten Umzug in irgendeiner Umzugskiste verschollen, zusammen mit zwei der drei Spulen. Es ist auch nur so ein Louet-Nachbau und nach dem Stöbern hier im Forum ist mir klar geworden, dass es wohl eher ein primitives Teil ist im Vergleich zu den tollen Geräten, die es heute gibt. Da es wie gesagt kein Markenrad zu sein scheint, bin ich nicht sicher, ob ich einen neuen passenden Flügel finden werde. Vielleicht ist es sinnvoller, sich ein neues gebrauchtes Rad zuzulegen.
Viele Grüße
Wollkirsche