PU-Riemen für 1-fädige Spinnräder

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wollwolff
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Re: PU-Riemen für 1-fädige Spinnräder

Beitrag von wollwolff » 18.02.2016, 17:53

Hallo Ihr Lieben!

"A"
Die 2-fädige klassische Funktion beruht auf dem 8-er textilem Garnstrang, welcher über das Schwungrad, den Wirtel und über das Spulenscheibchen läuft.
Soweit ist das schon klar. Die Reibanhaftung ist am Schwungrad am stärksten. Die mit Spulenfüllung nachzuregulierende Spannung regelt den
Schlupf/ bzw. den Grip auf den 2 kleinen Rillscheiben ( Wi & Spu). Der Grip/ Schlupf wirkt somit immer ausgleichend auf beiden Rillscheiben.

Das funktioniert seit vielen hundert Jahren ( älteste Spinnradabb. im Deutschen Museum zeigt ein 2-fädiges Rad).

Wenn nun ein " Hybrid " aufgelegt wird, muß 1 Faden ein starrer und 1 Faden ein elastischer sein, was dem Reib/Spannprinzip geschuldet
ist. Die Achsspannung endet immer am ersten "Anschlag"- so der Textilriemen in Festanspannung. Ein Spinnausgleich ist dann nur noch
mit den Reibschlupf/ Grip mit einer Rillscheibe möglich, was ein ganz anderes Spinnverhalten mit sich bringt.

"B"
Wer nun einen 2 mm PU Riemen in 8-Strang-Weise auflegt, arbeitet nur noch reinen Übersetzung von Wirtel zu Spule, also z.B. 54 zu 64 mm.
Ein nachregulierender Ausgleich über Systemschlupf, wie bei "A" ist nicht möglich.

2 wesentliche " Krücken" hat man sich mit "B" geschaffen.
Der Kreuzpunkt der 8 reibt Gummi auf Gummi, ist verlustig und reibt Material intensiver ab, als bei Garnriemen ( D ist dicker und Oberfläche
gummiartig rauh).

Als weiteres wesendliches Dilemma gilt das wellenartige Zugspannungsverhalten, was eine pulsierende Abweichung ( schwellend) von
der gleichförmigen Drehung entstehen läßt. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass der PU Riemen ständig in der V- Rille durchmesserverändernd die Flanken hoch und runterwandert.

Ob es hier oder da spinntechnisch stört oder bereichert, ist warscheinlich jedem einzelnen selbst überlassen - wie es halt spinnt.
Ich lehne es grundsätzlich ab, wenn jemand PU Riemen für ungebremste Räder bestellen möchte, diese zu liefern. Ich rufe dann den
Kunden an und kläre entsprechend auf.

Zum PU-Schweißen >>>>>>an den Lieselmann und alle Teelichfreaks:

In Wiederholung von schon geschriebenen Beiträgen hier meine PU - Warnung.

Offene Flammen zersetzen chemisch die PU Struktur in der Schweißnaht und
erzeugen eine mindere Festigkeit an derselben.

Sauberen Lötkolben zur Not oder einen Buttermesserrücken auf die Herdplatte gelegt oder
auf Gasflamme gehalten und dann mit der Klinge geschweisst.

Keinen Russ einbringen!

LG von Jürgen ^..^

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lisel
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Re: PU-Riemen für 1-fädige Spinnräder

Beitrag von lisel » 18.02.2016, 19:02

wollwolff hat geschrieben: Zum PU-Schweißen >>>>>>an den Lieselmann und alle Teelichfreaks:
LG von Jürgen ^..^
Erst mal Dank für die Worte zum 2-fädigen PU Antrieb. Ich wollte eigentlich keine Diskussion über den 2-fädigen PU Einsatz lostreten, deswegen auch die Überschrift PU-Riemen für 1-fädige Spinnräder. :O

Ansonsten habe ich zum PU Schweißen per Kerze eine klare Ansage gemacht, wer auf Arbeit eine Kerze rausholt fliegt von der Baustelle. Somit sind die Meinungen kein Stück auseinander. ;)

Mal nehme ich das Spinnrad auch zum Schweißen in die Firma mit oder nach dem Probelauf (per Kerze wenn es schnell gehen soll) kommt das Spiegelschweißgerät mit nach Haus. Deswegen auch der Link in meinem Eingangsbeitrag.

Übrigens mit der "Schnelllösung" Messer auf unserem Ceranfeld kam ich nicht klar wegen Temperaturproblemen (konnte die Temperatur nicht richtig einstellen/halten), dann lieber Lötkolben.

Grüße Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

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