Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

Hieke
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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Hieke » 20.10.2015, 23:46

shorty hat geschrieben:Nur weil ich immer Hundefriseurin lese, sind die geschoren die Haare ?

Ich glaube hatte schon Elo, siehe Faserlexikon
Einige Jahren hab ich ein Hundefriseurin als Nachbar gehabt. Viele Hunderassen werden nur gekämmt oder gepflückt. Und es gibt auch Rassen die geschoren werden.

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shorty
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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von shorty » 21.10.2015, 07:14

Schmunzel, ja weiss ich schon, zum verspinnen eignet sich nur Kämmwolle. Und das macht ja in den meisten Fällen der Besitzer selber..
Daher hab ich da nachgefragt, weil das einfach ne häufige "Fehlerquelle" ist, aber sind ja sowieso ausgekämmt :-)
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Larimar » 21.10.2015, 10:51

Hallo Shorty,

bei einigen Rassen ist es sehr mühsam, sie auszukämmen. Das müsste man dann täglich machen und dazu haben die wenigsten Zeit (und Lust). Bei der Wolle, die ich bekommen habe, ist der Hund bestimmt um die Hälfte schlanker geworden. Das Viech tat mir im Nachhinein noch leid, denn was war sehr viel Unterwolle und dreckig noch dazu.

Unsere Hündin muss auch geschoren werden, wir lassen das das zwei Mal im Jahr machen. Aber die Haare kann man wirklich nicht gebrauchen. Unser Rüde hat gar kein Unterfell (Jack Russell).

Aber wir hatten mal eine Hündin, das war ein wandelnder Flokatiteppich. Die wurde regelmäßig ausgekämmt und zum Sommer hin geschoren. Über die ausgekämmte Wolle haben sich die Vögel im Frühjahr gefreut. Wir haben dann die Wolle in Sträucher gehängt und dabei zugeschaut, wie sie zum nisten genommen wurde. Wenn mein Mann im Herbst alle Nistkästen sauber gemacht hat, hat er jede Menge Hundewolle dort rausgeholt. Ist schon ein lustiges Bild, wenn ein kleiner Spatz einen Büschel Wolle weg trägt, der doppelt so groß ist wie er selber.

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Asilanom01 » 21.10.2015, 20:03

Und Qualitätsbewußt sind sie, die Piepmätze... :D

Ich hatte mal (etwas gröbere) Schafwolle zum trocknen in einer offenen Box auf der Terrasse stehen. Daneben auf dem Wäscheständer frisch gewaschene Sheltiewolle; gegen Wegfliegen mit einem an mehreren Stellen beschwerten Fliegennetz gesichert.

Als ich am nächsten Tag danach sah, schauten an x Stellen Haarbüschel aus der Abdeckung heraus.
Ich habe mich zuerst etwas gewundert, bis ich dann eine kleine Meise sah, die immer wieder zielstrebig den Wäscheständer anflog und die weiche Wolle energisch zwischen den kleinen Maschen herauspfriemelte.
Tja, nur das weichste und kuschelige Nistmaterial war ihr offenbar gut genug für den Nachwuchs. Die Schafwolle wurde total ignoriert.
Viele Grüße
Asilanom

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Cinnamonowl » 21.10.2015, 21:00

Ist halt eine qualitätsbewusste Meise :totlach: .

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Ispinn » 09.01.2016, 08:49

Hallo, ich spinne ja auch von Zeit zu Zeit Hundehaare, bis jetzt Collie und Samojede. Beides war nach langem Einweichen in Wollwaschmittel und mehrmaligen Waschen fast geruchsfrei, also spinnbar und beides macht superschöne Wolle.
Das grauenvollste Erlebnis mit Hundehaar war ein Sackerl mit ausgekämmten schwarzen Labrador. Sack auf - bewusstlos... Nach 6 mal waschen und einweichen und Duftwaschmittel hab ich dann aufgegeben. Gottlob sollte es nicht zum Stricken sein sondern, da der Hund verstorben war, ein "Erinnerungsknäuel". Da die Fasern außer dem Hunde"duft" sehr kurz und drahtig waren, habe ich beim Spinnen mehr als geflucht (habe schon Wäscheklammer auf der Nase überlegt...). Ergebnis: optisch überraschend schön, aber eben ein Drahtseil... Mein Fazit: nie wieder Gefälligkeiten für befreundete Hundebesitzer, wenn die Wolle nicht passt.
Aber Collie ist mein absoluter Liebling....
Bei Samojede habe ich "Schneefall" im Wohnzimmer, die zarten weißen "Flankerln" sind überall, meine Balkonmeise mag sie auch :totlach: :]
Liebe Grüße Inge

Sobald mir auch ein toller Spruch einfällt, schreib ich ihn hierher....

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Chingwa2003 » 09.01.2016, 10:56

Ich verspinne schon seit ca 38 Jahren Hundewolle und hatte noch nie welche dabei die unerträglich stank. Die ausgekämmte (keine geschorene)Wolle meiner Chow Chows bzw. auch Auftragsarbeiten hab ich erst gesponnen dann gewaschen. Hundewolle die stank haben die Besitzer meist in Plastiktüten statt in Stoffsäcken aufbewahrt. Ich hab im Wohnzimmer immer ne Decke von meiner verstorbenen Hündin Chira v. Oestertal rumliegen. chire gab im Jahr ca 1 KG Wolle ab. Wenn Hundebesitzer nach dem Kämmen die wolle gleich sortieren dann stinkt auch nichts.
Meine Meinung
LG Nora

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von shorty » 09.01.2016, 11:28

Meiner Meinung nach ists Geruchsempfinden ne ganz individuelle Geschichte. Ich hab ein sehr ! empfindliches Näschen, in den meisten Fällen muss ich sagen leider ;-).
Demnach riecht auch Hundewolle für mich deutlich unangenehmer wie Schafwolle, die zwar auch einen tierspezifischen Geruch aufweist, der mir aber eher gelegen ist.
Gerade wenn man Hundewolle in Auftrag spinnt kann man sich die Lagerung und Sortierarbeit in der Regel nicht aussuchen.
Und ja ich hatte schon Hundewolle die war extrem eklig im Geruch.
Geht zwar durchs Waschen in den allermeisten Fällen weg, aber gern mag ich den Geruch der Rohwolle nicht...nicht mal bei gut sortiert.

Trotz des Geruchs ists für mich einfach Haar wie jedes andere auch, dass man nutzen kann.
Auch ne Rolle spielt da denke ich ob man selber Hunde hält, da stumpt die Nase ab, weiss ich aus eigener Erfahrung.
Ich merke das nämlich mittlerweile viel merh , als zu der Zeit , als wir selber noch einen Hund hatten.
Ich rieche das auch an Leuten teileise, wenn sie Hundebesitzer sind ;-)
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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von Klara » 09.01.2016, 12:44

Und auch Hunde riechen nicht alle gleich - der schlimmste, der mir je unter die Nase kam, war der 16-jährige weisse Zwergpudel von Bekannten, mit denen (und deren Hund) wir leider im Auto rumgefahren sind. Obwohl wir selbst Hunde hatten, war dieser für Mama und mich unerträglich.

Ciao, Klara

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Re: Hundewolle stinkt - wie verarbeite ich sie

Beitrag von stuart63 » 09.01.2016, 15:10

Ich hatte Wolle eines sehr gepflegten Border Collies, aber nie wieder!!!
Ich hatte damals selbst zwei Hunde, darunter einen Labrador der gerne müffelte.
Der Gestank war böse, dann habe ich sie gewaschen und konnte sie verspinnen.

War definitiv meine letzte Hundewolle :eek:
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben

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