Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Moderator: Claudi
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Je nachdem, wie schmutzig die Fasern sind, würd ich sie waschen. Hab Alpaka schon ungewaschen versponnen und nach ner Weile fand ich die schwarze Schmutzschicht, die sich ständig auf meinen Fingern bildete doch äußerst unangenehm.
Dazu kommt, dass die Fasern sandig sind (Alpakas wälzen sich gern). Damit hab ich dann eine regelrechte Kerbe in mein Einzugsloch gesägt. Zumindest kam ich mit Hilfe anderer Spinner auf diese Ursache. Hab die Fasern am Anfang meiner Spinnkarriere verarbeitet und dachte erst, das Material des Flyers wäre ungenügend für Lace.
Mit den Sand/Staubpartikeln dürfte das wie Schmirgelpapier auf den Einzug gewirkt haben.
Dazu kommt, dass die Fasern sandig sind (Alpakas wälzen sich gern). Damit hab ich dann eine regelrechte Kerbe in mein Einzugsloch gesägt. Zumindest kam ich mit Hilfe anderer Spinner auf diese Ursache. Hab die Fasern am Anfang meiner Spinnkarriere verarbeitet und dachte erst, das Material des Flyers wäre ungenügend für Lace.
Mit den Sand/Staubpartikeln dürfte das wie Schmirgelpapier auf den Einzug gewirkt haben.
GLG,
Veronika
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Ich wasch' mein Alpaka das erste Mal auch vorm Verarbeiten - und als Garn dann noch mal, und als fertiges Teil noch mal, und JEDES MAL kommt eine Drecksbrühe raus! Alpaka und Lehmboden (Lehmteilchen sind viel feiner als Sandkörner) ist einfach keine gute Kombination - hätte mir mal jemand vorher sagen sollen....
Was die Grannenhaare angeht, würde ich das so machen wie von Fiall geschrieben: Pieksige Fasern wegtun, die anderen drinlassen. Und kurze, eher grobe, schuppige Fasern würde ich auch erst mal hintenanstellen - und im Endeffekt wahrscheinlich gar nicht verarbeiten, wenn ich nicht unbedingt naturschwarze (die Farbe sieht ja gut aus) Fasern brauche.
Ciao, Klara
Was die Grannenhaare angeht, würde ich das so machen wie von Fiall geschrieben: Pieksige Fasern wegtun, die anderen drinlassen. Und kurze, eher grobe, schuppige Fasern würde ich auch erst mal hintenanstellen - und im Endeffekt wahrscheinlich gar nicht verarbeiten, wenn ich nicht unbedingt naturschwarze (die Farbe sieht ja gut aus) Fasern brauche.
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Ich hab grade noch ne leidvolle Erfahrung mit Alpaka gemacht. Die Jacke, die ich am Werkeln bin, hat bei der Anprobe die ganze Zeit gesessen. Nun nach dem Waschen war sie 10cm zu lang, sprich die Taille sitzt auf der Hüfte... Ich hab sie jetzt noch mal nass gemacht und lasse sie in zusammengeschobenem Zustand trocknen, in der Hoffnung, dass ich die Taille wieder da hin bekomme, wo sie vor dem Waschen war.
Irgendwie bin ich aber nicht zuversichtlich, dass das Kleidungstück auf Dauer tragbar sein wird. Dabei dachte ich, ich hätte mit dem Muster dem Leiern genug vorgebeugt.
Jetzt weiß ich, dass ich mit Alpaka keinesfalls mehr was tailliertes machen würde...
Irgendwie bin ich aber nicht zuversichtlich, dass das Kleidungstück auf Dauer tragbar sein wird. Dabei dachte ich, ich hätte mit dem Muster dem Leiern genug vorgebeugt.
Jetzt weiß ich, dass ich mit Alpaka keinesfalls mehr was tailliertes machen würde...
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Veronika
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Oh wie Schade
so viel Arbeit. Ich befürchte, kürzer wird die Jacke nur, wenn du sie filzt und davor würde mir grauen. Brutalotechnik, aber wäre es möglich, die 10cm über der Taille umzuschlagen, die Reihen aneinander zu kitchenern, gut zu sichern und schnipp... schnipp...schnipp...?

- Fiall
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Geht leider nicht bzw. würde bestimmt doof aussehen, da seitlich andersfarbige Keile in die Taille gearbeitet sind. Wenn ich da 10cm aus dem Verlauf rausnehme, passt das nicht mehr aufeinander. 
An Filzen hatte ich auch schon kurz gedacht. Aber das funzt ja nicht nur in eine Richtung? Und in der Weite hat es definitiv nicht geleiert. Dann wäre es von der Länge am Ende ok, dafür zu eng.
Ich find mich wohl endlich damit ab, dass Stricken nicht mein Ding ist. 80% meiner Projekte sind ein Fall fürs Ribbeln (außer "Kleinkram" wie Socken).

An Filzen hatte ich auch schon kurz gedacht. Aber das funzt ja nicht nur in eine Richtung? Und in der Weite hat es definitiv nicht geleiert. Dann wäre es von der Länge am Ende ok, dafür zu eng.

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Veronika
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Mit Kaufgarnen hab ich auch Probleme, die benehmen sich völlig seltsam. Und selbst wenn ich vorher ein Pröbchen stricke und wasche, im fertigen Stück hab ich dann trotzdem noch Überraschungen. Handgesponnenes ist da viel braver. Das bleibt einfach so, wie ich's gestrickt hab, vielleicht mit ein bisschen mehr Fluff an der Oberfläche, aber nix Wildes.
Mit dem Alpakagarn hast du eben nochmal mehr seltsames Verhalten, das mit einplanen, puh, nicht einfach (vor allem, wenn du die Längenänderung mit einrechnest kannst du das Teil nicht mehr anprobieren, du mußt dann stricken und hoffen, daß es auch wirklich das tut, was du berechnet hast, so was hasse ich).
Nicht aufgeben, nicht alle Garne sind so gemein.
Mit dem Alpakagarn hast du eben nochmal mehr seltsames Verhalten, das mit einplanen, puh, nicht einfach (vor allem, wenn du die Längenänderung mit einrechnest kannst du das Teil nicht mehr anprobieren, du mußt dann stricken und hoffen, daß es auch wirklich das tut, was du berechnet hast, so was hasse ich).
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- Fiall
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Klar, mit Wollgarn wär mir das nicht passiert. Aber von allem, was ich je gestrickt hab (Socken, Handschuhe usw. mal ausgenommen), trage ich tatsächlich ein Teil. Wenn ein Teil dann nämlich tatsächlich mal passt, steht es mir meist nicht.
Und wenn man dann schon extra top down strickt und das komplette Teil an einem, damit man anprobieren kann und dann doch am Ende ein nicht tragbares Teil rausbekommt, verliert man irgendwann echt die Lust. Bei mir kommen noch Schmerzen beim Arbeiten dazu. Jetzt hab ich meine Hände monatelang für nix malträtiert.
Ich denke, ich versuch es mal mit mal Klaras Tipp und werd das Alpakagarn verweben. Dann kann ich mir vielleicht ne Jacke draus nähen. Wenn nur das Kette aufziehn nicht wäre. Das ist so ne elende Fummelarbeit.
Und wenn man dann schon extra top down strickt und das komplette Teil an einem, damit man anprobieren kann und dann doch am Ende ein nicht tragbares Teil rausbekommt, verliert man irgendwann echt die Lust. Bei mir kommen noch Schmerzen beim Arbeiten dazu. Jetzt hab ich meine Hände monatelang für nix malträtiert.
Ich denke, ich versuch es mal mit mal Klaras Tipp und werd das Alpakagarn verweben. Dann kann ich mir vielleicht ne Jacke draus nähen. Wenn nur das Kette aufziehn nicht wäre. Das ist so ne elende Fummelarbeit.
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Also wenn mir beim Stricken ernstlich und dauerhaft die Hände wehtäten (und nicht nur, wenn ich einen Marathon hingelegt habe), würde ich's auch bleiben lassen. Mit Kette aufziehen habe ich mich inzwischen übrigens angefreundet - das Wichtigste dabei ist, dass man sich den Webstuhl so einrichtet, dass man bequem sitzen kann. Beim Glimakra nehme ich dazu den Brustbaum raus... Und es hilft natürlich, wenn man nicht viele Fäden pro cm hat 
Ciao, Klara

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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Halli hallo und sorry, dass ich dieses uralte Thema nochmals hochkrame, aber ich habe bisher nichts zu meinemProblem mit der Wäsche von Alpakawolle gefunden. Ich hatte letztens das Glück 10kg für einen wirklich guten Preis abstauben zu können und Staub, ja genau, das ist nun auch mein Problem.
Ich habe nun einen kleinen Teil vorab sortiert und habe 150 Gramm gewaschen und mehrfach gespült. Als nichts mehr raus kam (dachte ich), hab ich sie dannt trocknen lassen und gestern kardiert. Sie ist wirklich ein Traum, hat mir aber immer noch zu viel Fett, wodurch ich dann auch diese schwarze Schmutzschicht auf den Fingern hatte. Ich hatte sie sehr vorsichtig und mit wenig Zusätzen (erst Spüli, dann klare Spülung, dann Wollwaschmittel) gewaschen und dreimal gespült.
Nun meine Frage: Welches Mittel kann ich nehmen, damit auch das restliche Fett raus geht, ohne die Fasern anzugreifen und in welchem Verhältnis zum Wasser??
Nette Grüße,
die Jean
- Gabypsilon
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Ich hatte auch mal beige Alpakawolle, die beim spinnen sehr schmutzige Finger machte
. Nach dem ungefähr 10 Waschen der Stränge mit Spüli war das Wasser sauber und keine Sandschicht mehr auf dem Eimerboden, aber die Wolle war weiß
. Alpake ist schon goldig
. Normalerweise ist da ja kein Fett drin, das ist einfach die Dreckschicht








Liebe Grüße
Gabi
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Hallo Jean, dafür sind die alten Beiträge ja da, dass sie hervorgeholt und neu belebt werden!
Alpakas haben kein Fett, das kann dann nur, wie Gabypsilon schon schrieb, Dreck sein. Ihr Problem kenne ich auch gut. Ich hatte mich gefreut, graue Fasern zu ergattern, auch die wurden am Ende weiß.
In kleinen Portionen waschen und die dann gründlich. So würde ich das auch machen. Aber ohne Wollwaschmittel! Das ist für Wolle - aber Alpakas haben keine Wolle! Es kann sein (muss aber nicht), dass sich deshalb dieser Film auf die Fasern legt.
Alpakas haben kein Fett, das kann dann nur, wie Gabypsilon schon schrieb, Dreck sein. Ihr Problem kenne ich auch gut. Ich hatte mich gefreut, graue Fasern zu ergattern, auch die wurden am Ende weiß.
In kleinen Portionen waschen und die dann gründlich. So würde ich das auch machen. Aber ohne Wollwaschmittel! Das ist für Wolle - aber Alpakas haben keine Wolle! Es kann sein (muss aber nicht), dass sich deshalb dieser Film auf die Fasern legt.
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- Schafspelz
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
Herzlichen Dank für Eure Antworten!
Anjulele, dass Alpakawolle gar kein Fett hat scheint so nicht richtig, denn diese schmierige schwarze Schicht auf den Fingern hatte ich vorher schon beim Durchsortieren, also nicht erst beim waschen. Aber gut zu wissen, dass Wollwaschmittel auch nicht so dolle ist! Danke!
Die Jean
Anjulele, dass Alpakawolle gar kein Fett hat scheint so nicht richtig, denn diese schmierige schwarze Schicht auf den Fingern hatte ich vorher schon beim Durchsortieren, also nicht erst beim waschen. Aber gut zu wissen, dass Wollwaschmittel auch nicht so dolle ist! Danke!
Die Jean

- shorty
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Re: Fragen zu Alpaka und Lama - Rohfaserverarbeitung
also Lanolin hat Alpaka definitiv keines
das bezeichnet nur das wollwachs von schafwolle
evtl sind die Tiere auch für Shows präpariert worden,
fällt mir noch ein
sonst, grübel
ich tippe schlicht auf Schmutz
das bezeichnet nur das wollwachs von schafwolle
evtl sind die Tiere auch für Shows präpariert worden,
fällt mir noch ein
sonst, grübel
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Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.