welchen Wollkamm??

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von IngeE » 07.09.2015, 15:38

Ja, so in etwa dachte ich auch. Anfangen und sehen wie weit ich/wir mit den jetzigen Vorstellungen kommen. Auf jeden Fall muss ich irgendwie meine Zeit für die Wollvorbereitung verkürzen.
Karin, ich habe Dir eine Pn geschickt.
Liebe Grüsse
Inge

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von shorty » 07.09.2015, 15:48

Antwort unterwegs :-)
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Klara » 08.09.2015, 11:24

IngeE hat geschrieben:...Auf jeden Fall muss ich irgendwie meine Zeit für die Wollvorbereitung verkürzen.
...
Und da habe ich Zweifel, ob das wirklich möglich ist - ausser durch Übung, so dass es ein bisschen schneller geht. Bei mir dauert alles ziemlich gleich lang (trommelkardieren "geht" schneller, weil ich die Zupfzeit vorm Fernseher nicht rechne). Es scheint nur nicht mehr so lang wie früher, weil ich nicht mehr den Ergeiz habe, alles zu kardieren, bevor ich mit spinnen anfange. Und schon lange kardiere ich nicht mehr auf Vorrat, sondern ich lass' gefärbte/gewaschene Locken jetzt liegen, bis ich ein konkretes Projet habe. D. h. ich spinne nicht nur projektbezogen, sondern kardiere auch projektbezogen. Zum einen, weil ich ja sonst nicht weiss, welche Farbmischung ich brauche, zum anderen, weil sich frisch kardierte Batts leichter spinnen.

Hatten wir hier eigentlich schon dass Hunde-Drahtbürsten (die Teile, die wie Mini-Handkarden aussehen) ganz brauchbare Flickkarden abgeben? Zumindest zum Ausprobieren, ob einem die Methode liegt. Ausserdem würde ich vermuten, dass sich eine Flickkarde relativ schnell und preiswert selber bauen liesse - besonders viel Belag braucht's dafür ja nicht. Und wenn Inge keine Zeit zum Bauen hat, dann vielleicht eine andere Frau im Dorf?

Ciao, Klara

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von anjulele » 08.09.2015, 12:33

Verkürzen geht nicht, das glaube ich auch. Wie oft im Handwerk: Je gründlicher ich jede Vorarbeit mache, desto besser, schneller und leichter schaffe ich das fertige Projekt. An einer gründlichen Vorarbeit führt einfach kein Weg vorbei!

Es gibt beim Schuhmacher eine "Aufrauhbürste", mit der z B Tänzer ihre Ledersohlen anrauhen. Ich hab´s noch nicht probiert, aber das sollten eigentlich die ideale Flickkarden sein.

http://schuhbedarf.de/Top-Seller/Aufrau ... ::157.html
http://schuhbedarf.de/Schuhpflege-Leder ... ::794.html
(interessant, das scheint ein und die selbe Bürste von einem Anbieter zu sein, kostet aber nicht gleich viel)

Es gibt noch eine andere Form, bei der man den Belag austauschen kann, kann ich aber nicht finden.

Klara
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Klara » 08.09.2015, 13:16

Danke, anjulele, das sieht tatsächlich genau richtig aus - und zu einem lächerlichen Preis! Einziges Problem dürften die Versandkosten sein - ich muss glatt mal schauen, ob ich nicht einen Laden für Tanzbedarf finde...

Ciao, Klara

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von shorty » 08.09.2015, 13:27

Eignet sich sicher gut, ich tippe drauf, dass der Preis deshalb viel günstiger ist, weil die Belagfläche nicht mal die Hälfte ausmacht,grob geschätzt ein Drittel.
Den Zweck erfüllts aber auch.
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Asherra » 08.09.2015, 13:40

So was winziges fände ich für Locken viel praktischer als die großen Flickkarden. Locke für Locke beide Seiten ein-, zweimal kurz durchbürsten reicht ja völlig, dafür ist so was kleines, leichtes wirklich schick. Meine Hundebürsten sind 5x7cm, die sind schon unhandlich genug.

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von anjulele » 08.09.2015, 16:31

Ist das nicht in Flickkardengröße? Hatte ich gedacht. Zum Preis: Kann es sein, dass sich so etwas an die Spinner teurer verkaufen lässt? Ist es mit dem Preisverhältnis ähnlich, wie mit der Wolle? Einzelne Löckchen werden zu Hammerpreisen an Bastler verkauft und wir wissen, wo es kiloweise günstig Wolle gibt?
@ Klara: Ein (gutes) Schuhgeschäft, dass auch Tanzschuhe verkauft? Oder einfach mal beim Schuh- oder Orthopädieschuhmacher fragen. Vielleicht können die dir so ein Teil bestellen? Wie gesagt, gibt es noch ähnliche aus Metall, da kann man den Belag gut tauschen, die sind anders geformt (gefallen mir besser). Ich finde das eigentlich unnötig, weil man das Teil nicht oft benutzt. Bei den meisten Kollegen liegt es irgendwo hinten in der Schublade herum.

Edit meint, bei den metallenen sind die Haken länger.

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von shorty » 08.09.2015, 16:40

Ich würd sagen wesentlich kleiner :
http://www.das-wollschaf.de/osshop/cata ... ts_id=1300

nichtsdestotrotz kanns gut funzen
Teuer ist einfach der Belag , so wars gemeint.
Den könnte man sich evlt auch lose zusenden lassen ist ja flach..u
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Fiall » 08.09.2015, 18:40

Wow, Ashford hat aber stolze Preise. Meine Karde ist vom Wollwolf und hat damals auch nicht viel mehr gekostet, wie die für den Tanzbedarf. Bei der Karde verläuft aber die lange Seite parallel zum Stiel, also genau andersrum, als bei der von Ashford.
GLG,

Veronika

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von shorty » 08.09.2015, 19:06

der link bezog sich eigentlich nur auf die Größe der Karde..
Ich find sie nicht teuer, der Belag ist geschätzt 3 mal so groß wie bei der Schusterversion, den langen Griff find ich praktischer.
Die Vectorkarde von Jürgen, ne andere kenn ich nicht kostet 20 Euro...
ich find übrigens die Version in breit geschickter, weil ne Locke fächerartig aufgeht wenn man sie kardiert.

hier noch weitere Versionen :
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... 4UCh25NQKB

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von aprilhexe » 08.09.2015, 19:55

Ich bin grade auch am Locken auskämmen und habe hier eine Karde aus dem Tierhandel (wahrscheinlich für Hund?) und eine Flickkarde, die bei der Kardiermaschine dabei war, beide haben eher die Form der Ashford-Karde, nur mit kurzem Stiel. Die Karde, die beim Kardierer dabei war, funktioniert DEUTLICH besser, als die aus der Tierhandlung. Die Häkchen greifen besser, die Benadelung ist noch etwas feiner und auch sind die Häkchen bei meinen Versionen fester angebracht. Die Häkchen von der Hundebürste geben mehr nach.
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht funktioniert, mit der Hundebürste, im direkten Vergleich merke ich aber, dass es, pro Locke im Schnitt fast doppelt so lang geht, bis sie schön aufgebürstet ist. Ich kardiere aber auch nicht für Lace, sondern für Tailspun, habe also auch eine ganz andere Ausgangsqualität des Materials. Bei Locken, die von sich aus schon toll fluffig sind, mag das vielleicht weniger ins Gewicht fallen. Tanzschuhbürste habe ich grade nicht zum Vergleich...
LG
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von XScars » 08.09.2015, 20:07

shorty hat geschrieben:Eignet sich sicher gut, ich tippe drauf, dass der Preis deshalb viel günstiger ist, weil die Belagfläche nicht mal die Hälfte ausmacht,grob geschätzt ein Drittel.
Den Zweck erfüllts aber auch.
Die Zinken sehen auch kürzer aus, aber das ist immer etwas schwierig zu erkennen, so ohne Maßstab auf dem Foto...

bei der Woolery gibts auf jeden Fall alle möglichen
http://www.woolery.com/store/pc/showsea ... word=flick

da gibts auch eine Portoberechnung, die gerade leider nicht tut...

es gibt auch ein Video und andere nützliche Info... vermutlich ist es kompliziert und teuer etwas zu importieren, aber vielleicht doch das beste? Meine Erfahrung ist bisher eigentlich, dass bei richtigem Arbeiten und auch effektivem Arbeiten, das richtige/passende Werkzeug doch am besten funktioniert... vielleicht kann ja auch mal jemand etwas mitbringen? Ich weiß ja nicht wie ihr Kontakt zu anderen habt... aber ein paar Handkarden sind ja nicht so groß im Gepäck...

Oder eben erst mal mit Hundebürsten als Flickkarde ausprobieren?

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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Hummelbrummel » 08.09.2015, 20:39

anjulele hat geschrieben:Verkürzen geht nicht, das glaube ich auch. Wie oft im Handwerk: Je gründlicher ich jede Vorarbeit mache, desto besser, schneller und leichter schaffe ich das fertige Projekt. An einer gründlichen Vorarbeit führt einfach kein Weg vorbei!
Seh ich auch so.
Anmerkung: Aber je länger ich mich damit beschäftige, desto leichter gehts von der Hand.
Es gab eine Zeit, da dachte ich: Rohwolle waschen: Niemals -> kompliziert, dreckig, zeitaufwändig.
Mittlerweile mach ich das "nebenbei". Kostet natürlich trotzdem Zeit, fügt sich aber gut in andere Abläufe ein und macht mir gar nicht mehr aus, im Genegnteil, ich vermisse es direkt, wenn ich lange keine Wolle habe.

So geht mir das mit ganz vielen Verarbeitungsschritten.

Apropos Wolle waschen: Ich denke, dass die oben gezeigten Knubbel in dem Merino-Batt möglicherweise auch mit gut gewaschener Wolle viel weniger oder jedenfalls leichter zu händeln wären. Jedenfalls ist das auch meine Erfahrung, dass klebrige Wolle mehr zu Knötchenbildung neigt bzw diese sich schlechter rausfuzzeln oder beim kardieren "glätten" lassen.

LG
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Re: welchen Wollkamm??

Beitrag von Klara » 09.09.2015, 11:09

Hummelbrummel hat geschrieben:...

Aber je länger ich mich damit beschäftige, desto leichter gehts von der Hand.
Es gab eine Zeit, da dachte ich: Rohwolle waschen: Niemals -> kompliziert, dreckig, zeitaufwändig.
Mittlerweile mach ich das "nebenbei". Kostet natürlich trotzdem Zeit, fügt sich aber gut in andere Abläufe ein und macht mir gar nicht mehr aus, im Genegnteil, ich vermisse es direkt, wenn ich lange keine Wolle habe.

So geht mir das mit ganz vielen Verarbeitungsschritten.

...
Ich hab's nicht so schön gesagt, aber genau das habe ich gemeint! Mit der Zeit kriegt man zum einen die Handgriffe so ins "Blut", dass man nicht mehr drüber nachdenken muss, man lernt ein paar Kniffe und Tricks, wie's am besten geht (oder einfach, wie einem persönlich die Arbeit am angenehmsten wird), und man entdeckt auch, welches Werkzeug wirklich (fast) unverzichtbar ist. Beim Rohwolle waschen z. B. Moskitonetze (o. ä.) und Wäscheschleuder. (Für kleine Mengen Laceweight reicht vielleicht auch die Salatschleuder).

Zu der Schuhkarde: Ich denke schon, dass Werkzeug speziell für Spinner generell ein bisschen teurer ist. Einfach weil Spinnen ja ein Luxushobby ist (die Leute, die's tun weil sie müssen, kaufen gar nichts sondern arbeiten mit dem, was sie geerbt haben). Sachen für Pferde (ganz krass ist es bei Medikamenten) sind ja auch viel teurer als die für anderes Grossvieh. Während wiederum Mini-Shetty-Fohlenhalfter nur einen Bruchteil von dem kosten, was man für spezielle Alpaka-/Lamahalfter zahlt...

Die verlinkte Aufrauhkarde gäb's in Frankreich über Amazon, aber erst ab 25 Euro Versandkostenfrei und ich brauche gerade nichts anderes von da. Ich hab' aber in Rennes zwei Läden für Tanzbedarf gefunden und da muss ich nächsten Montag sowieso hin. Ich berichte weiter.

Ich hab' mir übrigens gerade die Woolery-Seite angeschaut: Die Strauch Cotton Flicker sehen so primitiv aus, die könnte man problemlos nachbauen (nur Belag andersrum montieren wie auf dem Foto). Wenn man Kardenbelag hätte...

Ciao, Klara

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