welchen Wollkamm??
Moderator: Claudi
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Re: welchen Wollkamm??
So, also ich habe die Bilder gefunden. Hatte im falschen Museum gesucht. Die Kardierböcke stehen im Bauernhofmuseum Amerang http://www.bhm-amerang.de/. und zwar in einer Scheune ganz hoch oben auf einem Bord, so dass sie sehr schlecht zu fotografieren waren.
Ich hoffe, Man erkennt's so halbwegs.
Ich hoffe, Man erkennt's so halbwegs.
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- Locke
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Re: welchen Wollkamm??
@ Hummelbrummel Ich habe mir gleich den Namibia-Wollink angeschaut, Kirikara verarbeitet Karakulwolle zu Teppichen, wunderschönen Teppichen. Deshalb gibt es auch Trommelkardierer für Karakulwolle im Lande, wie meiner auch. Ich komme nur nicht mit der superfeinen Merinowolle darauf zurecht, deshalb meine Frage nach Wollkämmen.
Es geht nicht darum, dass ich unbedingt kämmen oder kardieren will, ich möchte nur die Wolle so gut und schnell wie möglich zum Spinnen vorbereiten(lassen). Die bestellten zehn Kilo sind inzwischen in Windhoek.....
Schön wäre natürlich auch, wenn ich die Merino mit der Mohair mischen könnte. Ein Faden Merino und ein Faden Mohair verzwirnt sieht lustig aus, etwa wie Boucle' durch die Elastizität der Merino.
Liebe Grüsse
Inge
Es geht nicht darum, dass ich unbedingt kämmen oder kardieren will, ich möchte nur die Wolle so gut und schnell wie möglich zum Spinnen vorbereiten(lassen). Die bestellten zehn Kilo sind inzwischen in Windhoek.....
Schön wäre natürlich auch, wenn ich die Merino mit der Mohair mischen könnte. Ein Faden Merino und ein Faden Mohair verzwirnt sieht lustig aus, etwa wie Boucle' durch die Elastizität der Merino.
Liebe Grüsse
Inge
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Re: welchen Wollkamm??
Ja, das habe ich schon verstanden.IngeE hat geschrieben: Es geht nicht darum, dass ich unbedingt kämmen oder kardieren will, ich möchte nur die Wolle so gut und schnell wie möglich zum Spinnen vorbereiten(lassen). Die bestellten zehn Kilo sind inzwischen in Windhoek.....
Schön wäre natürlich auch, wenn ich die Merino mit der Mohair mischen könnte. Ein Faden Merino und ein Faden Mohair verzwirnt sieht lustig aus, etwa wie Boucle' durch die Elastizität der Merino.
Liebe Grüsse
Inge
Wenn ich dieses Ziel habe, dann schicke ich wie viele andere hier meine Wolle in eine Lohnkardiererei. Das ist günstig pro Kilo und geht sehr schnell. Beispiele siehst Du hier: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... ntes+schaf
Hier kann man übrigens auch ganz individuell und nach Lust und Laune mischen lassen.
Eine Liste von Betrieben im deutschsprachigen Raum hier: http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... nkardierer
Nun helfen Dir die hiesigen Lohnkardierer logischerweise nicht weiter.
Folgende theoretische Überlegung meinerseits:
Die meisten hiesigen Betriebe sind - soweit ich weiß und von Ausnahmen wie den Ötztalern abgesehen - Liebhaberbetriebe, die alte Anlagen weiter betreiben, welchselbige früher mal weitaus häufiger im Lande vertreten waren aber im Zuge des textilen Kulturverlustes unseres Landes eingingen/ verschwanden.
Ich bin ziemlich sicher, dass es in ziemlich vielen Ländern, die Schafwolltradition haben, solche Betriebe gegeben hat, z.B. von Bulgarien weiß ich es sicher, weil mir ein (erwachsener) Schüler davon erzählt hat, auch wenn Bulgarien nicht für seine Wolle, sondern für seinen Schafskäse berühmt war. Auch von der Ukraine weiß ich es.
Das südliche Afrika hat eine lange Wollverarbeitungstradition, auch feinerer Wollen und ich kann mir nicht vorstellen, dass in Namibia ausschließlich Karakul gezüchtet wurde. Ergo ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es irgendwo Kardierbetriebe gegeben hat und es ist die Frage, ob es noch welche gibt und wie man das ausfindig machen kann.
Deswegen war mein Gedanke, ob man vielleicht bei anderen Woll-Betrieben einfach nachfragen könnte, wo und wie die das machen (lassen).
In dem von mir gesetzten Link konnte ich nur nachlesen, dass eine wollverarbeitende Farm besichtigt wurde, was für Material und in welchen Arbeitsschritten konnte ich nicht erkennen, habe mich aber auch nicht vertiefend damit beschäftigt.
Aber vielleicht liege ich ja mit meinen theoretischen Überlegungen auch total deneben.
Jedenfalls nach wie vor: Viel Erfolg bei Deinem Projekt.
LG Hummelbrummel
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Re: welchen Wollkamm??
Die andere Überlegung wäre noch, falls es wollverarbeitende Betriebe gegeben hat, wann die zugemacht haben (wenn sie zugemacht haben). Und was aus den Maschinen geworden ist - könnte ja sein, dass die noch irgendwo rumstehen. Nur so als Idee...
Ciao, Klara
Ciao, Klara
Zuletzt geändert von Klara am 06.09.2015, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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- Locke
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Re: welchen Wollkamm??
Ich weiss nun nicht, wie das in Südafrika aussieht, aber hier im Lande gab und gibt es einige Webereien, die ihre Karakulwolle selbst verarbeiten. Das wären dann die Trommelkarden mit dem groben Belag. Die Merinowolle und die Mohair gehen nach Südafrika auf die Wollauktion und werden nicht hier weiter verarbeitet.
Liebe Grüsse
Inge
Liebe Grüsse
Inge
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Re: welchen Wollkamm??
Du scheinst mit deinen Hundekämmen im kleinen Maße Erfolgreich zu sein - demnach sind feine Kämme ein Lösungsansatz. Das mit den Trommelkarden schein ja doch etwas komplizierter zu werden - also was spricht gegen die anfangs diskutierten Kämme? Meine sind für dich wohl wirklich ungeeignet, da sie viiiieeel zu grob sind, aber die genannten Herrsteller bekommen das doch ganz gut hin. Und was den Preis und die Menge angeht - wie steht es bei euch mit Werkzeug, Material und geschickten Händen? Vl kannst du ein Paaar Kämme zum Austesten bestellen und das Ganze dann nachbauen (lassen )?
Klar ist Kämmen Geschmacksache, aber da du ja nun mal für die Gegend exotische Wolle ( eben sehr viel feiner als üblich ) verarbeitest, scheinst du auch nicht auf die üblichen Gerätschaften zurückgreifen zu können. Übrigens: Man kann wunderbar mit Kämmen arbeiten, deren Stiel ganz stumpf im 90° Winkel zu der Leiste steht, lass dich von anderen Winkeln nicht zu sehr irritieren.
Klar ist Kämmen Geschmacksache, aber da du ja nun mal für die Gegend exotische Wolle ( eben sehr viel feiner als üblich ) verarbeitest, scheinst du auch nicht auf die üblichen Gerätschaften zurückgreifen zu können. Übrigens: Man kann wunderbar mit Kämmen arbeiten, deren Stiel ganz stumpf im 90° Winkel zu der Leiste steht, lass dich von anderen Winkeln nicht zu sehr irritieren.
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Re: welchen Wollkamm??
Hatten wir schon die Stapellänge? Je nach Länge der Fasern würde ich nämlich eher feine Handkarden statt Kämme nehmen und die Locken mit ner Flickkarde vom Schmutz befreien.
Handkarden wären auch im Nachbau wesentlich simpler.
Handkarden wären auch im Nachbau wesentlich simpler.
GLG,
Veronika
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Re: welchen Wollkamm??
Das Problem das ich beim Woll-Kämmen sehe ist der hohe Ausschuss, zumal die Faser ja nicht soooo lang ist.
das hab ich z.B. beim Polwarth sofort verworfen, auch selber kardieren
Mein Ergebnis war mit der Flickkarde eigentlich am besten, zumal man dann alle Fasern in eine Richtung hat.
Rolags geben halt auch Streichgarn kein Kammgarn. Ich finde für lace Kammgarn geeigneter, obwohl ich lieber Streichgarn spinne
das hab ich z.B. beim Polwarth sofort verworfen, auch selber kardieren
Mein Ergebnis war mit der Flickkarde eigentlich am besten, zumal man dann alle Fasern in eine Richtung hat.
Rolags geben halt auch Streichgarn kein Kammgarn. Ich finde für lace Kammgarn geeigneter, obwohl ich lieber Streichgarn spinne

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: welchen Wollkamm??
Neugierig frag: Wieso Kammgarn als Lace? Ich verarbeite grade Angora und da wüsste ich nicht so recht, wie ich das kämmen sollte, also wird es kardiert. Das Garn wird natürlich nen Halo bekommen, aber das ist bei so Sachen wie Angora eh "normal", oder?
GLG,
Veronika
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Re: welchen Wollkamm??
Ich hab das auch schon gemacht, finde aber damit sieht man Muster bei Lacetücher eher schlecht, weil eben der Halo die Löcher füllt 
Angora könnte man auch aus der Flocke spinnen, Halo wirds trotzdem haben.
Ich mag persönlich lieber Streichgarne wie gesagt, aber ich denke für Inges Vorhaben mit den vielen Lacetüchern ist Kammgarn einfach deutlicher in der Musterprägung.
Der Faden ist bei Kammgarn nun mal glatter

Angora könnte man auch aus der Flocke spinnen, Halo wirds trotzdem haben.
Ich mag persönlich lieber Streichgarne wie gesagt, aber ich denke für Inges Vorhaben mit den vielen Lacetüchern ist Kammgarn einfach deutlicher in der Musterprägung.
Der Faden ist bei Kammgarn nun mal glatter
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Re: welchen Wollkamm??
Ah, jetzt weiß ich was du meinst. Stimmt, Streichgarn ist für Lacetücher gaaaanz blöd, wie ich selber leidvoll erfahren musste. Mein Tuch, dass ich aus Perserkatzenwolle gesponnen hab, hatte so ein tolles Muster und man sieht praktisch nichts davon.
Dachte, es spräche möglicherweise etwas generell gegen Lacegarn aus kardierten Fasern.
In Hinblick auf den Zweck für Lacetücher, revidier ich meine Ansage zum Kardieren da wieder und wir wären wieder beim Kämmen, oder halt schlicht beim Spinnen der mit der Flickkarde bearbeiteten Locken (mag ich persönlich bisher nicht so gerne).
Dachte, es spräche möglicherweise etwas generell gegen Lacegarn aus kardierten Fasern.
In Hinblick auf den Zweck für Lacetücher, revidier ich meine Ansage zum Kardieren da wieder und wir wären wieder beim Kämmen, oder halt schlicht beim Spinnen der mit der Flickkarde bearbeiteten Locken (mag ich persönlich bisher nicht so gerne).
GLG,
Veronika
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Re: welchen Wollkamm??
Nein ich denke für glatt rechs oder Rippmuster , gewebt Leinwandbindung usw, ist das mit dem Lace- Streichgarn bestimmt auch gut möglich.
ich arbeite übrigens auch nicht gerne mit der Flickkarde
aber es ist halt eine relativ einfache kostengünstige Möglichkeit an Kammgarn zu kommen.
Für das was Inge vorhat, kann man für den Preis ner feinen Kammstation halt viele viele Flickkarden kaufen.
ich arbeite übrigens auch nicht gerne mit der Flickkarde

Für das was Inge vorhat, kann man für den Preis ner feinen Kammstation halt viele viele Flickkarden kaufen.
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Re: welchen Wollkamm??
Ich hab ja sogar beides. Schöne Kämme und schlichte Hundebürsten, die ich als Flickkarden misbrauche. Der Aufwand vom Kämmen, zusammen mit dem Berg von Abfall war es mir für Feinwollen bisher selten wert, sie zu kämmen (außer das grausame Bowmont mit Unmengen Nachschnitt, das hat mich so oder so zum Wahnsinn getrieben).
Für dünnes Lace braucht's ja auch nicht viel Material. Zehn aufgebürstete Locken reichen mir da für ne Stunde spinnen. Es ist alles schön geordnet, bei guter Wolle hat's da eh nicht viel Längenunterschied oder Unterschiede in der Stabilität (schwache Locken fliegen gleich beim Sortieren vor dem Waschen raus), und es spinnt sich fast so flüssig wie gekämmt.
Ein weiterer Vorteil von Kammgarn für Lace, bei gleicher Fasermenge pro Länge Garn ist das Kammgarn dünner und reißfester. Zumindest meine sind auch etwas fester, sie wehren sich ein wenig mehr dagegen, gebogen zu werden, das drückt die Löcher in Lace schöner auf.
Für dünnes Lace braucht's ja auch nicht viel Material. Zehn aufgebürstete Locken reichen mir da für ne Stunde spinnen. Es ist alles schön geordnet, bei guter Wolle hat's da eh nicht viel Längenunterschied oder Unterschiede in der Stabilität (schwache Locken fliegen gleich beim Sortieren vor dem Waschen raus), und es spinnt sich fast so flüssig wie gekämmt.
Ein weiterer Vorteil von Kammgarn für Lace, bei gleicher Fasermenge pro Länge Garn ist das Kammgarn dünner und reißfester. Zumindest meine sind auch etwas fester, sie wehren sich ein wenig mehr dagegen, gebogen zu werden, das drückt die Löcher in Lace schöner auf.
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Re: welchen Wollkamm??
Und dann ist ja nicht nur die Frage, womit wir gerne arbeiten, oder womit Inge gerne arbeitet, sondern auch womit die Frauen, die's im Endeffekt machen wollen/sollen gerne arbeiten! Ich denke mal, wenn aus dem Projekt was wird, dann wird's da ne ziemlich bunte Mischung von Werkzeug geben - wie in jedem deutschen (oder französischen) Spinnkreis ja auch.
Ciao, Klara
Ciao, Klara
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Re: welchen Wollkamm??
Logo ... irgendwann mal sicher.... wenn nichts brauchbares vorhanden ist, muss man ja mal mit was starten
so wars gedacht.
Rausfinden was einem besser liegt kann man erst wenn man jede Form ne Weile gemacht hat und dazu bräuchte es auch das nötige Equipment.
Sprich das hiese Kammstation, Kardiermaschine mit feinem Belag, Karden mit feinem Belag Flickarde usw alles anschaffen, was denke ich schon ein Problem darstellt, wegen der Örtlichkeit.
Bei uns in den Spinnkreisen ist es auch gemischt, wobei Trommelkarde stark ! überwiegt, allerdings sind hier alle sehr gut bestückt mit Werkzeug und beginnen nicht wie die Frauen die Inge miteinbinden will alle gleichzeitig bei null.

Rausfinden was einem besser liegt kann man erst wenn man jede Form ne Weile gemacht hat und dazu bräuchte es auch das nötige Equipment.
Sprich das hiese Kammstation, Kardiermaschine mit feinem Belag, Karden mit feinem Belag Flickarde usw alles anschaffen, was denke ich schon ein Problem darstellt, wegen der Örtlichkeit.
Bei uns in den Spinnkreisen ist es auch gemischt, wobei Trommelkarde stark ! überwiegt, allerdings sind hier alle sehr gut bestückt mit Werkzeug und beginnen nicht wie die Frauen die Inge miteinbinden will alle gleichzeitig bei null.
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.