Viele kleine Fehler ergeben Frust!
Ein Monat ist es nun her, seit ich um Rat gefragt habe. Ihr seid sicher gespannt, was nun geworden ist. Damit auch andere die gemachten Fehler nicht zu wiederholen brauchen, gebe ich eine kurze Zusammenfassung:
Asherra hat ja so recht: ich war wirklich der Meinung es müsse rumsen beim Anschlagen

, vor allem da ich vorher eine Polsterauflage für meine Webbank gewebt habe. Aber auch Sephrenia hat vollkommen recht. Gewebt habe ich eine Körperbindung und ging davon aus, dass ich weniger Schussmaterial brauche, weil weniger Bindungspunkte sind. Dass aber die Kettfäden dadurch mehr zusammen rücken habe ich nicht bedacht. Deshalb wären fünf statt vier Fäden pro Cm wohl besser gewesen.
Das waren die beiden Hauptfehler mit grosser Wirkung. Dazu kamen leider weitere Fehler! Für den unteren Teil kaufte ich Wolle zu, um den Jeansverlauf in der Mitte der schwedischen Wolle zu ergänzen. Das war dann 100% Merinowolle; die schwedische Wolle aber 75% Schurwolle und 25% Polyamid. Die erfahrenen Weberinnen können sich nun gut vorstellen was beim Waschen passiert. Ich hatte natürlich plötzlich knappe Breite, statt angestrebte 65cm nur noch 58cm. Alles rausdämpfen konnte nicht richtig helfen.
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Für den Ärmel-Schulterteil kaufte ich edle Regia Silk mit 20% Seidenanteil (LL 200m/50g). Dieses Material plusterte sich extrem auf. Im Vergleich zur ersten Jacke aus Sockenwolle wurde das Gewebe gefühlt 2-3 mm dicker. Das hatte zur Folge, dass der Stoff Falten warf und schwerfällig wurde.
Durch diese individuellen Fehler wollte es man beim Schneidern nun gut machen, überlegte sich jeden Schritt zwei oder dreimal; nicht zum Vorteil. Ich erspare Euch die Leidensgeschichte

. Die Jacke wurde termingerecht fertig, sieht auch einigermassen gut aus, aber Spass bereitet sie nicht wirklich.
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Fazit:
Wie oft habe ich hier in diesem Forum gedacht, man müsste ja nicht gleich mit Doppelgewebe oder den schwierigsten Mustern beginnen. Was mache ich nun? Kaum steht der Webstuhl muss ich unbedingt mit einer Jacke beginnen

statt zuerst mit verschiedenen Materialien das Verhalten ausprobieren. Zum Glück half meine liebe Gattin beim Schneidern fest mit, sonst wäre die Jacke im Kübel gelandet. Vielen Dank! Bei den nächsten Projekten hole ich das nun nach und hoffe mich vom Frust zu erholen. Ihr dürft auf weitere Berichte warten.
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