Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Hexenwolle » 14.02.2015, 22:53

Soweit ich weiß, ist ein Vlies die unbearbeitete Wolle direkt von der Schur. Kardenband ist die kardierte Wolle. Wer das Restfett von der Wolle mag kann direkt aus der Flocke spinnen, die Fasern gleiten nur so auseinander. Nachteil: Gerne ist die Wolle eingefüttert von Heu, Stroh und kleinen Tieren. Dagegen fallen bereits beim Kardieren schon erheblich viele Teilchen aus der Wolle. Sollte man ausprobieren, womit man am liebsten spinnt.
Liebe Grüße aus Düsseldorf

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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von zwmaus » 15.02.2015, 08:39

Vlies hat eine Doppelbedeutung: zum einen ganz richtig die rohen Fasern nach der Schur aber auch kardierte Fasern, die zu einer öhm "Matte" kardiert werden nennt man Vlies. ;) Das ist dann manchmal mißverständlich, was gemeint ist.
Kardenband ist sozusagen kardiertes Vlies, aber in schmale Streifen gerissen und aufgewickelt. Vom Handling her also wie Kammzug, aber es ist natürlich eine ganz andere Qualität als Kammzug. ;) Einfach mal ausprobieren.

Wie shorty schon bemerkte, viele Lohnkardiererein bieten Kardenband an. Mit der Vögelesmühle und mit Wollpoldi hab ich ebenfalls sehr gute Erfahrung gemacht. :)
lg
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Hexenwolle » 15.02.2015, 12:13

Vielen Dank für die Erklärung von Vlies. Schon wieder was gelernt. :)
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Claudi » 15.02.2015, 12:21

Spinnliesel hat geschrieben:Da könnte man doch auch Streifen abteilen...?
Für denjenigen, der eine Trommelkarde besitzt, und für den Hausgebrauch ist das sicher eine gute Möglichkeit.
Ich mache das selber auch immer mal auf diese Weise.
Wenn ich aber etwas in die Lohnkardiererei schicke, dann bestimmt nicht, um hinterher zuhause zu sitzen und zu versuchen, das Vlies in möglichst gleichmäßige Streifen zu teilen. (Das gelingt nämlich nicht immer ganz einfach.) Da würde ich persönlich lieber direkt ein Kardenband herstellen lassen.
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Spinnliesel » 15.02.2015, 13:58

ok, verstehe ich, aber ist sonst kein Unterschied zwischen maschinell hergestelltem Kardenband und in Streifen gerissenem Kardenband?
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Asherra » 15.02.2015, 14:11

Das maschinell hergestellte Kardenband ist gleichmäßiger und nicht so fusslig an den Ränder.

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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Hexenwolle » 15.02.2015, 14:14

Aber die Fusseln an den Rändern sind für das Spinnen nicht erheblich, oder :?: Ist doch wohl nur beim Färben störend, denke ich.
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Asherra » 15.02.2015, 16:35

Hm, mich nervt's bei beidem (aber ok, ich mag Kardiertes eh nicht so arg). Ich spinne gerne gleichmäßig und diese abstehenden Stellen legen sich oft doppelt und machen dann einen dicken Knubbel im Garn. Also anhalten, sorgfältig glatt zupfen, weiter spinnen, bäh.

Beim Färben hab ich immer das Gefühl, daß die feinen Stückchen die abstehen filzen, auch wenn der Kammzug selber noch ganz brav ist. Die rupf ich hinterher ab und geb sie den Mäusen. Wenn da noch mehr raus stehen würde wäre das nicht lustig. Kardenband ist nochmal fluffiger und empfindlicher als Kammzug, da wäre ich eh noch paranoider was die Filzgefahr angeht.

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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von shorty » 15.02.2015, 18:24

hier mal das andere Ende der Schere :-))
Ich spinne wesentlich lieber Vlies oder Kardenband.. mir ist Kammzug über weite Strecken schlicht zu langweilig...
Gerade bei Mischbatts muss man sich schon deutlich mehr auf die untersch. Fasern einstellen was ich gerne mag weils spannend ist... ich sehe das eher als Herausforderung
stundenlang kurz nach vorne auszuziehen ermüdet mich mental relativ schnell
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von zwmaus » 15.02.2015, 18:56

shorty hat geschrieben: stundenlang kurz nach vorne auszuziehen ermüdet mich mental relativ schnell
...aber man kann so herrlich dabei träumen :)) Und ggf. die Umgebung genießen, z.B. den Meereswind und die Wellen oder die Sonne auf der Haut. Oder man hört schöne Musik ... mir fiele noch einiges ein. :D
lg
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von shorty » 15.02.2015, 19:33

:-) das geniesse ich aber nicht weniger beim Spinnen von anspruchsvollerem..

ich merke das einfach mittlerweile, dass mich Kammzüge immer weniger reizen...
ein paar Ausnahmen gibts schon auch.. Reginas Pflanzenfärbekammzüge z.B. aber da ists die Farbe die mich reizt...

kanns schlecht beschreiben.. evlt liegts auch daran dass mir Stricksachen mit mehr Struktur besser gefallen... als super gleichmäßiges...
ohne überheblich rüberzukommen ein gleichmäßiger Faden aus Australmerino-Kammzug ist so schwer nicht.. aus Misch-Vlies ist die Herausforderung finde ich jedenfals größer, mir ist das lieber..
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Spinnliesel » 15.02.2015, 20:43

Zeigst Du bitte mal ein paar Fotos, shorty?
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von Hexenwolle » 15.02.2015, 21:11

Ich persönlich spinne auch am liebsten Schafwolle, die ich von Anfang an (außer das Scheren) selber aufbereitet habe. Es ist für mich immer wieder eine Herausforderung, aus unterschiedlichen Wollen (sogar von einem Schaf) inklusive Nachschnitt einen gleichmäßigen dünnen Faden zu spinnen. Aber ich fummel gerne an und in der Wolle, kann aber verstehen, dass andere gerne vom sauberen Kardenband einfach nur Meter machen wollen. Zumal ich nicht so der Färbemeister bin. Und zum Färben sollte die Wolle ja schon deutlich entfettet sein. So hat jeder seine Vorlieben. :)
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von shorty » 16.02.2015, 10:15

Spinnliesel hat geschrieben:Zeigst Du bitte mal ein paar Fotos, shorty?
Von was genau ?
von meinen Spinnereien ?
Bis Du auch auf ravelry ?

Liebe Grüße
Karin
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Re: Wer macht Kammzüge aus eigener Wolle

Beitrag von XScars » 16.02.2015, 11:02

Spinnliesel hat geschrieben:ok, verstehe ich, aber ist sonst kein Unterschied zwischen maschinell hergestelltem Kardenband und in Streifen gerissenem Kardenband?

ich würde jetzt mal behaupten ein maschininell hergestelltes Kardenband ist eher hegestellt indem es gestreckt und/oder abgezogen wird, nicht einfach in Streifen gerissen... das wird viel zu unregelmäßig... man kann aber sicher selber ähnlich ein Band herstellen wenn man zuhause von der Kardiermaschine durch einen Diz (Scheibe mit Loch) abzieht...

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