Haltbare Ärmelbündchen

Rund ums Stricken von Jacken, Westen, Pullover und Pullunder, ...

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Hummelbrummel
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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Hummelbrummel » 11.02.2015, 10:21

Hallo Klara,

Ehrlich gesagt: ich glaub, wenn man seine Pullis viel und gerne trägt, ist das einfach der Lauf der Dinge.
Mein Ältester hat eine Zeitlang nur Handgestrickte aus mercerisierter stark gezwirnter Baumwolle getragen: Selbst da waren die Bündchen irgendwann durch und ich habe sie öfter mal neu drangestrickt.

Wenn ich so im Kopf meine Lieblingspullis durchgehe: Die haben fast alle (teils mehrfach) restaurierte Bündchen und Kanten.

Ich habe mir angewöhnt, fast immer alle Bündchen nachträglich anzustricken, auch bei von unten nach oben gestrickten Modellen (damit ich die Bündchen leicht neu stricken kann), die Fäden so zu vernähen, dass ich sie gut wiederfinde und Wollreste aufzuheben und zu beschriften, damit ich sie dann habe, wenn es soweit ist.

Die Dauerstrickjacke meines Mannes bekam neulich auch einen neuen Abschluss an einem Ärmel, weil der 3-4cm weit nach oben in der Auflösungsphase war. Da fiel ihm dann prompt auf, dass der "Stoff" am Rand nun viel fester oder dicker sei.... Auf die Ellenbogen habe ich Häkelflicken genäht (der fadenscheinige Bereich war so groß, dass ich keine große Lust zum Maschen nachnähen hatte). Außerdem habe ich meinem Mann für den nächsten Winter eine neue Jacke angedroht.

Als ich bei meinem grauen Tweedpulli zum 2. Mal die Ärmelkanten restauriert habe, habe ich noch eine Reihe Krebsmaschen draufgehäkelt. Das hält jetzt schon eine ganze Weile recht gut, jedenfalls schon länger als die erste Restaurierung mit normal abgeketteten Maschen. Es scheint ein bisschen länger zu dauern, bis die Krebsmaschen durchgescheuert sind, aber eines Tages wird es auch wieder soweit sein.

Was "Verarbeitung früher" betrifft: Ich bin sicher, früher wurde eben auch sehr viel repariert, geflickt und ausgebessert, weil Verschleiß bei Gebrauch eben nun mal normal ist. Nur ist es heutzutage halt weit verbreitet, Verschlissenes schnell zu entsorgen oder Kleidung gar nicht so viel zu tragen, dass sie verschleißen könnte. Ich besitze ein paar alte Handarbeitsbücher und neben der Herstellung der Kleidungsstücke nimmt das fachgerechte Reparieren von Textilien dort sehr großen Raum ein. Ausbessern von Strickwaren sowieso, aber auch Techniken, wie man z.B. Socken so strickt, dass man entweder Ferse oder Spitze oder gar die ganze Sohle einfach austauschen kann. Da hat man dann auch die etwas mühsamere Konstruktion des Socken in Kauf genommen, damit einem später das Ausbessern leichter fällt....

Viele Grüße

Hummelbrummel

Klara
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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Klara » 11.02.2015, 12:04

Aprilhexe, eigentlich war der Pulli ja "nur" mein "ich teste jetzt mal, ob man nach dem Buch wirklich einen Pullover stricken kann" Probestück. Nicht mal 100%ig geglückt, weshalb ich ziemlich schnell den zweiten gemacht habe, auf den ich wirklich stolz bin (und den ich für "bessere" Gelegenheiten aufhebe). Aber jetzt ist er halt gerade richtig eingetragen, hat das Pillen auch schon wieder aufgegeben (die Fusseln sind schlicht alle raus aus dem Garn und weg), und einen neuen zu entwerfen, zu spinnen und zu stricken ist soooo viel Arbeit...

Hummelbrummel, danke für die Krebsmaschen! Ich musste sie erst googeln, werd' sie aber bei Gelegenheit mal ausprobieren. Denn wenn ich das richtig sehe, ergeben die ja nach einem normalen Abketten quasi einen "Wegwerfrand", den man jederzeit mit relativ wenig Aufwand erneuern kann. Verrät's du mir, wie dein Buch heisst? Mit austauschbaren Sockenbausteinen habe ich glaube ich keines...

Ciao, Klara

Hummelbrummel
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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Hummelbrummel » 12.02.2015, 19:47

Hallo Klara,

da hatte ich alles schon mal geschrieben und dann war der Strom weg und somit mein Text und dann hatte ich 2 Tage lang keine Zeit mehr. Also nochmal:
Das Prinzip heißt "Sparvorfuß". Man strickt das Bündchen in Runden. Ab der Ferse strickt man die Oberseite und die Unterseite des Fußes je getrennt in Hin-und Rückreihen, für die Spitze kommt alles wieder in Runden auf das Spiel. Anschließend werden die Seitennähte geschlossen. Wenn die Sohle durchgelaufen ist, kann man einfach die Seitennähte lösen, das schadhafte Stück raustrennen, neustricken und zur Spitze hin im Maschenstich verbinden. Die Spitze auftrennen und neustricken ist auch kein Problem und auch für die Ferse ist das einzeln möglich.

Hier die Literatur, auf die sich Deine Frage ja eigentlich bezog:
> Therese de Dillmont: Encyclopädie der weiblichen Handarbeiten, o.J. (wahrscheinlich zwischen 1910-1930) S.194 (Die Trennung zwischen Ober-und Unterseite beginnt gleich nach dem Bündchen.)

Zitat: (S.193 - weils so nett ist): "Sparvorfuss: - Ferse, Sohle und Strumpfspitze sind am meisten der Abnutzung unterworfen, während der Risttheil mehr geschont bleibt. Die Südländer haben diesen Uebelstand ins Auge gefasst und fertigen den Vorfuss ihrer Strümpfe und Socken in zwei Theilen an. Hierdurch wird nicht nur Zeit und Material gespart, sondern noch das Wiedereinstricken der schadhaft gewesenen Partien wesentlich erleichtert ... "

>Bertha Schwetter: Bayers Lehrbuch der weiblichen Handarbeiten, Band 1, 2.A.1931, S.69
(+ Anleitung zur nachträglich eingestrickten Ferse)


> Mizi Donner/Carl Schnebel: Illustrierte historische Handarbeitstechniken, Original war ca 1920, ich habe ein neues Reprint. (Hier wird empfohlen, erst die obere Hälfte des Fußes zu stricken und dann beim Stricken von Ferse und Sohle die Seitenmaschen des Oberfußes gleich mit aufzufassen, Spitze wieder in Runden, S. 68. Das "Klarlegen" der Maschen für eine Ferse und Stricken derselben wird mit zwei Bilden beschrieben (S.66), außerdem noch zwei Seiten über das "Ausbessern von Strümpfen S. 67/68.)

Zitat: S.62 " ...Ein Paar Strümpfe mit Fersen in Normalgröße halten dreimal so lange, als ein Paar mit kleiner Ferse. ... Das oft geübte Beilegen eines feinen Fadens bei Anfertigung der Ferse und Spitze ist nicht zu empfehlen. Der feine Faden nützt sich nach zweimaliger Wäsche ab, und es stehen dann die Fadenenden pelzartig heraus. Ferse und Spitze sind dadurch nur versteift aber keineswegs haltbarer. – Es ist besser, zum Stricken der Ferse und Spitze kleinere Nadeln zu nehmen; – in diesem Falle muss jedoch die Maschenzahl der ersten Reihe vermehrt werden, und zwar sind pro Nadel 2 M. aufzunehmen, die nach der Vollendung der Ferse wieder abgenommen werden...."

Soweit die Meinung von Mizi Donner. Zur Fersenbreite werden übrigens 50 Maschen vorgeschlagen. Ich habe standardmäßig 32.

So, das war jetzt deutlich mehr, als Du wissen wolltest, aber ich fand es so nett, als ich es gelesen habe. Das wollte ich Euch nicht vorenthalten.

Viele Grüße
Hummelbrummel

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Klara » 12.02.2015, 20:41

Herzlichen Dank! Und der Witz ist, Therèse de Dillmont habe ich hier (auf frz.), aber nie wirklich gelesen.

Aber vielleicht interessiert's ja noch andere Leute hier.... Und Mizi Donner Meinung zum Beilaufgarn ist auch interessant.

Ich hab' übrigens englische Pullover nachgeschlagen: Traditionell sind 2,25 - 2,75 mm Nadeln und Fünffachzwirn. Dafür sieht das 40 Jahre alte Teil im Buch auch aus wie neu (Gladys Thompson: Patterns für Jerseys, Guernseys and Arans - muss man nicht unbedingt haben, finde ich).

Ciao, Klara

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von aprilhexe » 12.02.2015, 21:21

Ach, Klara, ich versteh`dich ja so gut (und meinen Liebsten auch): Jeden Morgen suche ich mir ja ein nettes, frisches Untergewand, aber wenns so kalt ist, dann komme ich an meiner Lieblingsstrickjacke einfach nicht vorbei. . Ohne die geht gar nix. Was ich mache, wenn die nicht mehr tut--- Keine Ahnung. Aber wenn ich mir meinen Liebsten mit dem "Drangestrickten" anschaue, dann denke ich eher: ELIMINIEREN. Obwohls mit Liebe drangestrickt war...
Das mit den Krebsmaschen mag wahrlich eine Alternative sein. Eine richtig hübsche.
LG
aprilhexe

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Klara » 20.04.2016, 12:38

Hummelbrummel hat geschrieben:....

Ich habe mir angewöhnt, fast immer alle Bündchen nachträglich anzustricken, auch bei von unten nach oben gestrickten Modellen (damit ich die Bündchen leicht neu stricken kann), die Fäden so zu vernähen, dass ich sie gut wiederfinde und Wollreste aufzuheben und zu beschriften, damit ich sie dann habe, wenn es soweit ist.

....
Ich glaub', das ist wirklich die Lösung. Das Ärmelbündchen habe ich nämlich letzte Woche schon wieder umstichelt (einfach per Stopfnadel, weil ich keine Lust zum Auftrennen und korrekt wieder Abketteln hatte), und gerade habe ich gesehen, dass sich der Rand in der Taille auch wieder auflöst. Kann es wirklich sein dass der Pulli (der gleiche wie am Threadanfang) nach 10 Jahren am Ende seiner natürlichen Lebenserwartung angekommen ist? ;(

Ciao, Klara

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Hummelbrummel » 20.04.2016, 15:45

Ich glaube, so was kommt manchmal vor.

Als mein grauer Tweed-Pulli 2012 an den Bündchen (Ärmel, Hals, unten) völlig zerfleddert war, habe ich ihn bei einer Grabung angezogen, frei nach dem Motto: Hier hältst Du mich noch ein Mal warm, dann darfst du den Weg alles Irdischen gehen...
(Foto: http://www.archaeologischer-verein-erdi ... temId=1697 - der Pulli unter der grünen Mütze)

Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht. Der Dreck ging problemlos wieder raus - dann habe ich mich doch noch mal aufgerafft und die Ränder saniert und mit Krebsmaschen umhäkelt - und den Pulli wieder für salonfähig befunden.

Aber jetzt lösen sich die Ärmel von den Ellenbogen her auf. Das heiß, da ist eigentlich nicht mehr zu Auflösen.... und das komplizierte Wikingerzopfmuster kann ich nicht so einfach restaurieren, auch sonst wird er an mehreren Stelle dünn.... Jetzt ist er wirklich fällig.

Darum trage ich ihn bei der Gartenarbeit und jedes Mal, wenn mich ein Familienmitglied sieht, sagt es: Der Pulli hat ein Loch!
Weiß ich doch.... (Und wenn meine Leute schon mal ein Loch sehen, dann ist es wirklich groß!)

Der Abschied fällt schwer und ich muss mir wohl mal einen neuen machen. Gestrickt habe ich ihn 2006 oder 07, noch bevor ich gesponnen habe und wir haben viele Abenteuer zusammen bestanden. Auf den großen Radtouren war er auch immer, wärmend in allen Lebenslagen und nachts als Kopfkissen.....
Vielleicht kann aus Bauch und Rücken noch ein Stuhlkissen werden....

Komm, Klara, wir leiden zusammen.

Viele Grüße
Hummelbrummel


Mein brauner Handspinnpulli von 2013 musste auch schon an drei Kanten saniert werden, aber das geht viel schneller als neu spinnen und stricken und der macht's noch ein paar Jahre.

Und eigentlich ist ein Teil, das man viel trägt doch viel besser als ein Schrankblockierer, das darf dann auch in Würde altern.

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Gabypsilon » 20.04.2016, 17:53

Teile, die ich gerne trage, saniere ich auch bis zum Gehtnichtmehr, und ich finde, dass sich das bei einem Wohlfühlstück auch lohnt.

@Hummelbrummel

Über ein Loch am Ellenbogen könnte man einfach einen gestrickten Flicken nähen 8) , Ton in Ton oder Kontrastfarbe, das ist dann Design :D
Liebe Grüße
Gabi

Klara
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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Klara » 21.04.2016, 11:55

Ich wollte gerade einen Lederfleck empfehlen, das sollte gut zum Pulli-Stil passen und richtig schön aussehen! Nur vorher die Laufmaschen einfangen... Der Pullover gefällt mir nämlich ausgesprochen gut, der wäre es wert, noch mal gerettet zu werden.

Über das Schicksal von meinem denke ich noch nach - das eine Loch habe ich gestern umstichelt, aber gerade habe ich ein neues in Entstehung begriffenes entdeckt. Ich müsste mich wirklich mit Krebsmaschen auseinandersetzten (aber stört es bei denen nicht, dass sie ganz unelastisch sind? Oder sind sie das nicht?)

Ciao, Klara

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von sockolade » 21.04.2016, 17:25

hallo ihr Lieben,
Krebsmaschen sind unelastisch, das ist ihr Sinn; sie sollen dehnbare Kanten am Ausleiern hindern.
Meine Oma (eine Meisterin den Aufarbeitens und Flickens) hat aus allen Reparaturen Designelemente z. B. den Omaärmel entwickelt. Dazu hat sie an ausgefranste oder zu kurze Ärmelkanten Stoffmanschetten genäht, die so umgeschlagen waren, dass es aussah, als schaute nur der umgeschlagene Blusenärmel hervor. Mit kariertem Flanellstoff kann ich mir das auch bei rustikalen Pullovern gut vorstellen. Vielleicht ist es auch eine Idee zum Entschärfen zu kratziger Bündchen.
Viel Erfolg!

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Anna » 22.04.2016, 00:15

Dazu hat sie an ausgefranste oder zu kurze Ärmelkanten Stoffmanschetten genäht, die so umgeschlagen waren, dass es aussah, als schaute nur der umgeschlagene Blusenärmel hervor.
Das habe ich mal mit einer Kunstlederjacke gemacht, die toll aussah, nur waren die Ärmelkanten nach einem Jahr fleißigem Tragen unten abgestoßen.
Ich habe von innen Strickstoff angenäht und nach außen um die Kanten rumgeschlagen, sah aus wie so gekauft :o)
"Wenn ich mich vor solchen Kerlen fürchte, kann ich mein Langschwert gleich gegen Stricknadeln eintauschen." (Brienne)

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Hummelbrummel » 22.04.2016, 08:05

Klara hat geschrieben:(aber stört es bei denen nicht, dass sie ganz unelastisch sind? Oder sind sie das nicht?)

Ciao, Klara
Stimmt, und Krebsmaschen passen auch nicht unbedingt an jeden Pullover.
Ich probiere da immer rum.
An dem grauen Pulli haben sie sich aber als brauchbar und sehr haltbar erwiesen und der war zu dem Zeitpunkt, als ich die angebracht habe, auch schon völlig ausgeleiert und quasi schon zum ersten oder zweiten mal Mal ausgemustert.

Und dann kommt es auch noch auf die Bündchenart, Wolle etc. an: Manche sind so elastisch, dass die die kleine Reihe Krebsmaschen mit zusammenziehen.
An einer Jacke für meinen Mann haben sie mir gar nicht gefallen, da habe ich dann eine Reihe feste Maschen als Soll-Reparatur-Stelle rumgehäkelt. Die sind auch nicht elastisch, passten da aber gut und bisher war es noch nicht nötig, zu reparieren.

Da ich an meinem braunen Handspinnpulli die Ärmelbündchen nun schon zweimal neu gestrickt habe und er sich am unteren Rand auch schon aufgelöst hat, habe ich an die Kanten eine Reihe lockere Kettmaschen gehäkelt, weil mir das nach einigen Probezentimetern in verschiedenen Varianten am besten gefiel. (Dann kann man noch ausprobieren, wo man jeweils einsticht.)
Das ist aber noch nicht lange her, da weiß ich noch nicht, wie es sich bewährt.

Mein Zwiebelschalenpulli hat schon am Anfang überall Kanten aus Krebsmaschen bekommen. Da passte das auch sehr gut ans Bündchenmuster.
Aber den ziehe ich nicht so oft an, weil er mich kratzt.

Viele Grüße
Hummelbrummel

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von marie-claire » 22.04.2016, 08:54

Am Rand geht das wahrscheinlich nicht, aber wenn ich ein Loch in der Mitte kriege, filze ich nun mit der Nadel irgend ein Motif. Die Technik mag ich gerne, ermöglicht ziemlich viel Kreativität

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Klara » 22.04.2016, 12:35

Ich hab' die Krebsmaschen gestern ausprobiert, aber ich glaube, die brauchen Übung, bis sie wirklich gut aussehen. Und es wäre auch schön, wenn in die Basis leichter einzustechen wäre als in meinen Pullirand. Ganz zu schweigen davon, dass man das Reparieren nicht an einem Tag machen sollte, an dem man ohne den Pulli erfriert... (Wann wird's endlich Frühling?)

Vielleicht sollte ich den Pulli doch meinem Kater schenken...

Ciao, Klara

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Re: Haltbare Ärmelbündchen

Beitrag von Vlasta » 24.04.2016, 22:03

Ich überlege gerade, ob es hier im Forum nicht einen eigenen thread für besonders verdiente und lebenserfahrene Strickstücke aus handgesponnener Wolle geben sollte. Was unsere Pullover, Jacken und Tücher so alles mitmachen! :D
Liebe Grüße,

Vlasta

http://mesicni-ovce.blogspot.com/

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