Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

Moderator: Perisnom

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Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von faserrausch » 20.11.2014, 21:49

Habe heute meine gefärbten Stränge eingepackt und gleichzeitig mal auf Abfärben getestet (habe ein weißes T-Shirt an).
Genauer gesagt, habe ich die BLauholzfärbungen auf Abrieb getestet. Aber selbst die ganz intensiven Stränge färben beim Reiben auf meinem T-Shirt -Feinripp- nicht ab, obwohl beim Ausklopfen doch noch ein bisschen Blauholzpulver rausrieselt.
Dazu habe ich 10g Perlleim (das ist Knochenleim, der Hund war begeistert) mit kochendem Wasser übergossen, immer mal gerührt, Gelöstes in die Flotte gegossen, neues heißes Wasser drauf, bis sich alles aufgelöst hatte). Blauholz hatte ich für ein Kg Wolle angesetzt (im Thermomix kleingemacht), aber mehr drin gefärbt.
So macht Färben mit Blauholz auch wieder Spaß.
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von Spinnliesel » 21.11.2014, 04:15

super, wie kommt man denn auf solche Ideen?

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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von shorty » 21.11.2014, 07:25

Ist ein altbewährtes Mittel, unter Pflanzenfärbern durchaus bekannt...dennoch interessant die Info...
Blauholz ist meines Wissens sowieso reibechter als waschechter.. wie siehts denn mit letzterem aus... ?
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von faserrausch » 21.11.2014, 08:25

ich glaube, es ist umgekehrt. Wenn man die Stränge wäscht, bleibt Pulver am Boden zurück. Habe schon mit den Spänen untergliedert gefärbt, mit Extrakt und eben mit Spänen, die im Thermomix klein wurden. Das Färbeergebnis wird mit dem Extrakt und dem Feingemahlenem intensiver, reibt sich aber beim Stricken ganz schön ab. Habe eine Mütze gestrickt, hatte dann blaue Finger. Beim Tragen passiert auf dem Kopf nichts, aber einen Pullover daraus würde ich nicht zu einer hellen Hose oder Bluse anziehen. Mich stört das nicht so sehr, aber da die Wolle ja auf dem Basar verkauft wird, ist es schon störend, weil man jeden Käufer drauf hinweist (Schilder werden ja eher nicht gelesen ?( )
Mit Zugabe des Perlleims reibt sich eben nichts ab - habe allerdings noch nicht damit gestrickt, das kommt noch- auch wenn noch ein bisschen Pulver raus rieselt, wenn man den Strang mehrfach auf den Tisch schlägt - oder eher klopft-

Ich weiß ja, dass wir schon mehrfach darüber geschrieben haben. Aber mit eigener Überschrift ist es einfacher zu finden für die Blauholzliebhaber.
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von shorty » 21.11.2014, 08:29

Bei mir hats weniger abgerieben als ausgeblutet, daher meine Frage...
Also nicht das feingemahlene Pulver das rausrieselt ( habe keinen Thermomix) sondern ausgeblutet im Sinne von spülen spülen spülen und das Wasser ist immer noch ewig blau....
Zuletzt geändert von shorty am 21.11.2014, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von Schlompfine » 21.11.2014, 08:53

Bei mir war es wie bei Shorty. Ich habe dann meine Blauholzreste weggegeben, weils mich gestört hat (waren Späne).

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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von shorty » 21.11.2014, 08:58

So ist meine Info bisher, Blauholz blutet aus- Indigo reibt ab.....

Ich hab das auch aufgegeben, allein schon weil mich die Spülerei so genervt hat.. der Wasserverbrauch war einfach zu hoch...
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von Sephrenia » 21.11.2014, 09:18

Ich habe es auch schon gehabt, das die Blauholzfärbung sehr stark abfärbte - blaue Finger beim Wickeln und Stricken. Diese Färbung blutete auch sehr lange aus (und war trotzdem eher blasslila). Fast noch nerviger als das Abfärben fand ich aber die schlechte Lichtechtigkeit :-/.
Eine andere Blauholzfärbung nach gleichem Rezept ist sehr schön dunkel-blauviolett geworden, 1a reibecht und hat auch nicht mehr ausgeblutet als andere Pflanzenfärbungen. Auch die Lichtechtigkeit scheint bei dieser Färbung erheblich besser zu sein.
Der einzige Unterschied war das gefärbte Material: einmal war es Milchschafwolle, das andere mal Neuseeland-Kammzug. Minimale Wollfettreste in der Wolle wirkt sich auf Blauholz anscheinend sehr viel stärker aus als auf die meisten anderen Pflanzenfärbungen, anderes kann ich mir diesen krassen Unterschied nicht erklären...

LG Kiki

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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von Schlompfine » 21.11.2014, 09:30

Das schreit fast nach Test, aber ich habe nur noch 2 Knäule, an denen ich rubbeln könnte. Aber nix mehr zum Färben.

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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von marled » 21.11.2014, 12:52

Und wie sieht es aus, wenn die mit Perlleim behandelten Stränge nach der Verarbeitung wieder gewaschen werden? vielleicht sogar warm?
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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von Spinnwinde » 21.11.2014, 20:17

Ich hab bis jetzt zweimal mit Blauholz gefärbt, keine Kardbänder sondern Industriewolle, die auch noch superwash war.
Die elendige Spülerei ist echt Wahnsinn. ich hab die Strangen sogar mit Wollwaschmittel im Wasser liegen gelassen und danach nochmals gespült bis zum Schwimmhäutewachsen. Trotzdem bekam ich beim Stricken extrem blaue Hände. Hab deshalb das fertige Tuch dann zweimal in der WaMa gewaschen - jetzt färbts nicht mehr ab, ist aber auch bedeutend blasser. ?(

Ich hätt noch Blauholz - aber glaub keinen Perlleim...

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Re: Perlleim, oder wie das Blau nicht abfärbt

Beitrag von faserrausch » 21.11.2014, 22:43

ich habe die Blauholzfärbungen nur einmal mehr gespült, als die anderen. 3 x . Und dann war es auch gut, sprich, das Spülwasser war ok.
Und wenn man handwarm wäscht, stört es den Leim nicht, der ist nur bei hohen Temperaturen löslich. Selbst in kochendem Wasser dauert es ein bisschen und man muss rühren, oder besser reiben.
Zur Lichtechtheit: Ich färbe nur so lange, wie es eine recht dunkle Färbung gibt, die bleicht nicht so sichtbar aus, bzw, wird nicht grau.
Habe eine Mütze aus solcher Wolle, die hier von versch. Familienmitgliedern seit drei Jahren getragen wird, die sieht immer noch gut aus.
Lieben Gruß
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