Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Moderator: Claudi
- Cherubina
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Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zurück hier im Forum. Nach Promotion, neuem Job und schließlich Umzug widme ich mich wieder mehr der Spinnerei und so kommt es zu neuen Herausforderungen.
Ich habe endlich begonnen mich mit der Wolle von meinem Schaf Pünktchen zu beschäftigen. Es ist mein erstes Schaf gewesen und wie die anderen auch habe ich es mir ausgesucht, weil mir das Vlies vielversprechend vorkam. Im ersten Jahr habe ich es dann nichtmal gewaschen, da es so unheimlich kurz war und ich soviel andere Wolle zu verarbeiten hatte. Dieses Jahr wollte ich es aber dann genauer wissen und habe es gewaschen und kardieren lassen.
Die Wolle ist wie schon gesagt sehr kurz, hat aber eine feine Kräuselung und kommt mir immernoch recht fein vor. Das Spinnen macht keinen großen Spaß. Ich muss viel Drall draufgeben, damit die Fasern halten und habe mich zunächst an einem ultrakurzen Auszug und sehr feinen Faden versucht. Es geht, aber Spinnspaß ist anders.
Wie würdet ihr solche Wolle verspinnen? - ich weiß, ohne zu probieren ist es etwas hypothetisch. Wenn ich es mische, welche Faser würde davon profitieren? Ich werde noch etwas herumprobieren, aber vielleicht kann ich mir einige Fehlversuche sparen, wenn ich ne Richtung habe...
Mich würde auch sehr interessieren, ob sich die Wolle zum Filzen eignet. Wenn ich sie verkaufen könnte, möchte ich nicht, dass ein Käufer enttäuscht ist. Zum Spinnen würde ich sie also nicht anbieten. Ich selber habe fast keine Filzerfahrung, also auch keinen Vergleich.
Gibt es jemanden hier, dem ich eine Probe schicken könnte, damit er das Filzverhalten mal testen kann?
Ich werde ja hoffentlich noch häufiger Wolle von diesem Schaf haben und die Vorstellung diese nur als Blumendünger oder Füllwolle nutzen zu können finde ich schade.
Ich habe endlich begonnen mich mit der Wolle von meinem Schaf Pünktchen zu beschäftigen. Es ist mein erstes Schaf gewesen und wie die anderen auch habe ich es mir ausgesucht, weil mir das Vlies vielversprechend vorkam. Im ersten Jahr habe ich es dann nichtmal gewaschen, da es so unheimlich kurz war und ich soviel andere Wolle zu verarbeiten hatte. Dieses Jahr wollte ich es aber dann genauer wissen und habe es gewaschen und kardieren lassen.
Die Wolle ist wie schon gesagt sehr kurz, hat aber eine feine Kräuselung und kommt mir immernoch recht fein vor. Das Spinnen macht keinen großen Spaß. Ich muss viel Drall draufgeben, damit die Fasern halten und habe mich zunächst an einem ultrakurzen Auszug und sehr feinen Faden versucht. Es geht, aber Spinnspaß ist anders.
Wie würdet ihr solche Wolle verspinnen? - ich weiß, ohne zu probieren ist es etwas hypothetisch. Wenn ich es mische, welche Faser würde davon profitieren? Ich werde noch etwas herumprobieren, aber vielleicht kann ich mir einige Fehlversuche sparen, wenn ich ne Richtung habe...
Mich würde auch sehr interessieren, ob sich die Wolle zum Filzen eignet. Wenn ich sie verkaufen könnte, möchte ich nicht, dass ein Käufer enttäuscht ist. Zum Spinnen würde ich sie also nicht anbieten. Ich selber habe fast keine Filzerfahrung, also auch keinen Vergleich.
Gibt es jemanden hier, dem ich eine Probe schicken könnte, damit er das Filzverhalten mal testen kann?
Ich werde ja hoffentlich noch häufiger Wolle von diesem Schaf haben und die Vorstellung diese nur als Blumendünger oder Füllwolle nutzen zu können finde ich schade.
Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das auch leben will.
Albert Schweitzer
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- petrahoffmann248
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Hallo Cherubina,
zum Mischen mit anderen Fasern kann ich leider nichts sagen, weil ich noch nicht so lange spinne und vor allem, auch noch nicht so viel verschiedene Fasern ausprobiert habe.
Aber ich habe Erfahrung im Filzen. Hauptsächlich nassfilzen, ich habe aber auch schon nadelgefilzt.
Wenn Du willst, schick ich Dir per PN meine Adresse und ich teste das. Anbei ein Foto von meinem letzten Werk. Ein Bild, ca. 50*70 cm für meine Schwester.
LG
Petra
zum Mischen mit anderen Fasern kann ich leider nichts sagen, weil ich noch nicht so lange spinne und vor allem, auch noch nicht so viel verschiedene Fasern ausprobiert habe.
Aber ich habe Erfahrung im Filzen. Hauptsächlich nassfilzen, ich habe aber auch schon nadelgefilzt.
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LG
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behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
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- XScars
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
kurze Fasern, kardiert hört sich eigentlich perfekt für den langen Auszug an.... ist sehr ungewohnt am Anfang, aber gibt eigentlich ein wunderbar fluffiges Garn.... und wenn der single etwas ungleichmäßig wird, das gleicht sich durch die haarigkeit und Luftikeit beim Zwirnen ziemlich aus...
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- Faden
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
ich würde es auch im langen Auszug spinnen. Wenn Du es üben möchtest nimm kardiertes Vlies und setzte Dich einen Nachmittag hin ,bewahre die Nerven und genieße das Fliessen des Garnes.
lG Yetti
lG Yetti
- Gabypsilon
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Langer Auszug geht da sicher am besten
, das ist reine Übungssache und total entspannend, wenn man den Bogen erst mal raus hat 


Liebe Grüße
Gabi
Gabi
- Aodhan
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Hört sich irgendwie an... wie die Probleme, die ich mit dem Verspinnen von Angora hatte, was ja auch sehr kurzstapelig ist, aber eben auch schön weich, fluffig und leicht. Daran habe ich schwer geknabbert, bis ich´s endlich hinkriegte. Mit hat da für den ersten Ansatz die Spindolyn geholfen - du kriegst viel Drall rein, ohne (Ein)Zug zu haben. Das war für mich ein echtes Aha-Erlebnis. Wie meine Vorrednerinnen schon sagten, bei kurzstapeligen Fasern ist langer Auszug gefragt, aber du darfst eben auch keinen oder kaum Zug auf dem Faden haben, damit du den erforderlichen Drall aufbauen kannst.
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Moin, ganz kurze Fasern hatte ich nur 1x als ich die Idee hatte Angore zu färben und dann zu spinnen. Nachdem ich 2Tage vergeblich versucht habe mich irgendwie mit den Fasern anzufreunden, habe ich Seide in derselben Farbkombi gefärbt und beides 50:50 zusammenkardiert und schwubs ging das Spinnen viel besser 

- schafgarbe
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Sag doch mal wie lang die Wolle wirklich ist. Bei Wolle sollte das mit dem langen Auszug nicht so schwierig sein. Du erwähnst ja Kräuselung. Das sollte sich viel einfacher spinnen als kurze, gerade, sehr feine Fasern. Bei Baumwolle oder Yak ging es nur mit ganz wenig Einzug, bei Wolle konnte der Einzug eigentlich recht normal sein.
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- Vorgarn
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Zur Filzprobe:
Mir war zusammen mit einem Flohmarktsspinnrad, dem mein Daddy in Gedanken an seine gspinnerte Tochter nicht widerstehen konnte, Wolle zugelaufen, von der ich nicht so recht wusste, was ich damit machen sollte, teils schon gesponnen, teils kardiert, wovon ich nicht so recht wusste, was ich draus machen soll.
Von der versonnenen habe ich je ein kleines Stück um die Finger aufgewickelt - so wie man ein Knäul anfängt, nur ein paar Schlingen, in einen kleinen Wäschebeutel - wie heißen jetzt die Dinger? Wo man BHs drin waschen soll - getan und mit der 40 Grad-Wäsche mitgewaschen.
Anschließend hatte ich zwei kleine super gefilzte Ostereier!
Steck doch einfach ein bisschen Rohwolle in ein kleines Säcken oder so ein Wäschedings und wasche es mit. Anschließend weißt Du, ob und wie es grundsätzlich filzt.
Viele Grüße
Hummelbrummel
Mir war zusammen mit einem Flohmarktsspinnrad, dem mein Daddy in Gedanken an seine gspinnerte Tochter nicht widerstehen konnte, Wolle zugelaufen, von der ich nicht so recht wusste, was ich damit machen sollte, teils schon gesponnen, teils kardiert, wovon ich nicht so recht wusste, was ich draus machen soll.
Von der versonnenen habe ich je ein kleines Stück um die Finger aufgewickelt - so wie man ein Knäul anfängt, nur ein paar Schlingen, in einen kleinen Wäschebeutel - wie heißen jetzt die Dinger? Wo man BHs drin waschen soll - getan und mit der 40 Grad-Wäsche mitgewaschen.
Anschließend hatte ich zwei kleine super gefilzte Ostereier!
Steck doch einfach ein bisschen Rohwolle in ein kleines Säcken oder so ein Wäschedings und wasche es mit. Anschließend weißt Du, ob und wie es grundsätzlich filzt.
Viele Grüße
Hummelbrummel
- Sephrenia
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Wie lang sind denn die Fasern ganz konkret? 4-5 cm oder noch weniger?
Ich würde auch sagen, versuch die Wolle im langen Auszug zu spinnen. Das geht bei kurzen Fasern leichter als der kurze Auszug gibt ein weiches, fluffiges Garn, während du mit ultrakurzen Auszug und viel Drall schnell ein Garn produzierst, was sich eher wie Draht anfühlt.
Als Mischpartner könntest du Seide testen - das gibt mehr Stabilität und gleichzeitig Glanz und Weichheit.
LG Kiki
Ich würde auch sagen, versuch die Wolle im langen Auszug zu spinnen. Das geht bei kurzen Fasern leichter als der kurze Auszug gibt ein weiches, fluffiges Garn, während du mit ultrakurzen Auszug und viel Drall schnell ein Garn produzierst, was sich eher wie Draht anfühlt.
Als Mischpartner könntest du Seide testen - das gibt mehr Stabilität und gleichzeitig Glanz und Weichheit.
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Wobei zu beachten ist, dass Seide meistens sehr lange Fasern sind, was, bei einer Mischung mit sehr kurzen Fasern dazu führen kann, dass man kein homogen gemischtes Garn bekommt, weil man erst die langen Seidenfasern spinnt und dann nur noch kurzes Zeug in der Hand hat....Sephrenia hat geschrieben:Wie lang sind denn die Fasern ganz konkret? 4-5 cm oder noch weniger?
Ich würde auch sagen, versuch die Wolle im langen Auszug zu spinnen. Das geht bei kurzen Fasern leichter als der kurze Auszug gibt ein weiches, fluffiges Garn, während du mit ultrakurzen Auszug und viel Drall schnell ein Garn produzierst, was sich eher wie Draht anfühlt.
Als Mischpartner könntest du Seide testen - das gibt mehr Stabilität und gleichzeitig Glanz und Weichheit.
LG Kiki
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Ich persönlich spinne Seidenmischungen mit sehr kurzen Fasern überhaupt nicht gerne, finde es wenn mans mal ein wenig kann wesentlich einfacher wenn sichs auf eine Stapellänge beschränkt, denn für einen der Faserpartner ist der Drall bei so großem Unterschied immer zu wenig bzw. zuviel...
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- Sephrenia
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Da hast du absolut recht - eine sehr langfaserige Seide (oder auch jede andere langfaserige Beimischung) kann dazu führen, dass sich das ganze beim Spinnen wieder trennt. Kommt allerdings auch immer auf die Spinntechnik und die tatsächlich Faserlänge der Seide an - ich habe z.B. gerade eine Baumwolle-Seide-Mischung gesponnen. Die Baumwolle naturgemäß ultrakurz, die Seide war auch verhältnismäßig kurzfaserig. Da hat sich im langen Auszug überhaupt nichts getrennt.
LG Kiki
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- Aodhan
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Ich vermute mal, was sich sinnfällig zusammenkardieren läßt ohne gleich wieder auseinanderzufallen, das kann man auch so spinnen.
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- Boucle
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Re: Verwendung von sehr kurzer und feiner Wolle
Also zusammenkardieren kann man vieles - auf der Karde können die Fasern ja nicht weg. Beim Spinnen trennen sie sich dann wieder...
Cherubina, wenn die Fasern wirklich ultrakurz sind, wäre eventuell auch ein Spindelrad zu empfehlen, da fällt der Einzug ganz weg.
Ciao, Klara
Cherubina, wenn die Fasern wirklich ultrakurz sind, wäre eventuell auch ein Spindelrad zu empfehlen, da fällt der Einzug ganz weg.
Ciao, Klara