Rohwolle kardieren oder nicht?

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Wollelocke » 14.05.2014, 15:21

So... und nochmals Danke an Euch alle. Habe jetzt eine luftdicht verschlossene Tonne voll mit Rohwolle :D Ich werde dann mal weiterschauen unter dem anderen Thread....ich hatte da nämlich auch schon als nach gesucht ....bis später!

Und ich habe zu Muttertag von meinem Mann eine Kardiermaschine geschenkt bekommen :freu:

LG Wollelocke
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Wollelocke » 14.05.2014, 15:26

Friedel hat geschrieben:Mit Wollfett behaftete Fasern werde ich keine mehr kardieren, nicht wegen der Kardiermaschine ( ich habe noch eine alte von Louet mit den stabilen Nadeln ), sondern weil sich das Vlies in meinen Augen schwerer spinnen lässt als die so vorbereiteten Fasern :
http://www.wolle-landleben-design.de/?p=263
Voraussetzung: es ist kaum Einstreu drin.
Fettige kardierte Fasern kleben mehr aneinander als die Fasern direkt aus dem geschorenen Vlies.

Zum Lagern der ungewaschen Wolle: nach dem Scheren breite ich das Vlies aus wie ein gegerbtes Schaffell, entferne sehr großzügig die Schmutzränder und rolle das Vlies in einen alten Bettbezug ein. Diesen binde ich gut zu und hänge ihn draußen unter dem Dach luftig und schattig auf bis ich die Fasern verarbeiten kann. Die gehen selbst nach einem Jahr noch als frisch geschoren durch ;)


Liebe Grüße
Friedel

Hallo Friedel, die Sache mit der Aufbewahrung in einem alten Bettzeug hatte ich irgendwann irgendwo schon einmal gelesen. Ich bekomme ja noch einiges an Rohwolle....und damit ich mir nicht so viele Tonnen kaufen muss :lol: , ist das natürlich ebenfalls eine supi Möglichkeit, die ich austesten werde. Danke!

LG Wollelocke
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Klara » 15.05.2014, 12:27

Und wenn du vergleichbare Vliese in Tonne und Bettbezug einsperrst und nächstes Jahr wieder rausholst und vergleichst, weisst du auch was für deine Wolle besser ist.

Zu den Tonnen: Du kannst versuchen, Kontakt zu einer Kantine/Grossküche aufzubauen und denen ihre leeren Lebensmittelkübel (Kartoffelsalat kommt in solchen, glaube ich) abzunehmen. Je schlechter die Küche, deste mehr Kübel ;)

Ciao, Klara

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von kimbajana » 15.05.2014, 16:52

Klara hat geschrieben:Du kannst versuchen, Kontakt zu einer Kantine/Grossküche aufzubauen und denen ihre leeren Lebensmittelkübel (Kartoffelsalat kommt in solchen, glaube ich) abzunehmen.
Genau da hab' ich meine her. Ich arbeite in einem Pensionistenwohnhaus und da ist natürlich auch eine Großküche dabei. In den 10 l Kübeln wird die Milch und in den 5 l Kübeln Rahm und Joghurt angeliefert (alles bio übrigens ;) ). Da die Kübeln meines Wissens nach kein weiteres Mal verwendet werden, geh' ich immer wieder mal welche schnorren. :]
liebe grüße aus wien,
kimbajana

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Wollelocke » 01.07.2014, 13:31

Ich mache gerade noch eine interessante Entdeckung: Ich habe meine Jakobswolle nun gewaschen und getrocknet. Die Wolle knirscht nun, wenn ich sie auseinanderzuppel, um sie über die Trommelkarde laufen zu lassen. Nachdem die Wolle aber kardiert ist, fühlt sie sich wieder fettig und etwas weicher an. Was geschieht hier? Kann man die Wolle wirklich zu einer Jacke oder ähnlichem verarbeiten?

Im voraus schon mal Danke für Eure Anteilnahme an meinen Problemen. :lol:

LG Wollelocke
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Arachnida » 01.07.2014, 14:31

Ich kriege auch demnächst über eine Kollegin Rohwolle vom Milchschaf. Sie hatte mir schon eine Probe mitgebracht, und die Schur war jetzt die Tage. Aber ich muss auch noch warten, bis ich den Sack bekomme da sie normalerweise mit der Bahn zur Arbeit kommt. Und da wär das etwas umständlich.

Rohwolle würde ich nie kardieren. Ein bisschen Restfett ist ok, aber meist habe ich "Reinigungswolle" bei der Hand, die ich zum Schluss nochmal durchlaufen lasse, damit eventueller Dreck mitgenommen wird. Und dann halt Staubsaugen. Abbürsten musste ich meine Maschine bisher noch nicht.

Übrigens kann ich jedem Rohwollwäscher empfehlen, sich eine alte Wäscheschleuder zuzulegen. Ich hab seit letztem Jahr eine und die Wolle kommt fast trocken aus der Trommel. Ich brauch sie dann nur noch aufzupfen und lasse sie meistens über Nacht auf dem Wäscheständer nachtrocknen, das reicht völlig aus. Hatte sie auch schon auf nem alten Handtuch auf den Boden gelegt, aber da muss ich die Katze aussperren sonst hat der mächtig Spaß damit :D
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Wollelocke » 01.07.2014, 15:22

Okay, aber meine Frage ist jetzt eine andere gewesen. Kann ich die Wolle, obwohl sie nach dem Waschen und Trocknen knirscht, was nach dem Kardieren aber ein wenig besser ist, weiterhin für Pullover, Jacke etc. verwenden?
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Hummelbrummel » 01.07.2014, 16:35

Hallo Wollelocke,

ich mus gestehen, ich habe jetzt nicht den ganzen Faden gelesen und weiß daher nicht genau Deine Vorgehensweise.
Aber ich bin akut auch am Wollewaschen.
Wenn ich die Wolle mit ordentlich Spüli wasche, dann schleudere und ungespült ausbreite, macht sie auch Geräusche, die ich als Knirschen bezeichnen könnte. Ich denke, das kommt vom Spüli und geht weg, wenn ich spüle. (Das mache ich aber erst nach dem Trocknen, weil ich sonst das mit der Temperatur nicht hinbekomme. Manchmal auch erst nach dem Spinnen.)
Erfahrungsgemäß ist aber in meiner Wolle trotzdem noch ein kleiner Restfettgehalt.
Sollte Deine Wolle knirschen, weil Du jegliches Fett entfernt hast, kannst Du ja wieder mit Lanolin aus der Apotheke nachfetten.

Viele Grüße
Hummelbrummel

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Wollelocke » 01.07.2014, 20:21

Hallo Hummelbrummel!

Danke für Deine Info, dann fühl ich mich mal wieder nicht allein und weiß, bei anderen sieht´s genauso aus. Mir war schon ganz bange bei dem Gedanken, die Wolle als unbrauchbar abzustempeln. Lanolin aus der Apotheke? Supi Idee, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Supi :gut:

Ganz liebe Grüße von Wollelocke
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Claudi » 02.07.2014, 09:29

Wollelocke hat geschrieben:Lanolin aus der Apotheke? Supi Idee, daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Supi :gut:
Wenn ich merke, dass ich sehr stark entfettet habe, dann nimmt die Wolle noch einmal ein Bad in einem Wollwaschmittel, welches Lanolin enthält. Da muss man gucken, denn es gibt einige ohne...
Es gibt auch im Bioladen eine Wollwaschkur oder so ähnlich, auch mit Lanolin. Das wird viel für Windelhöschen usw. eingesetzt. Beides habe ich auch schon für Alpakarohwolle eingesetzt, die ich danach ganz prima kardieren konnte.
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Klara » 02.07.2014, 10:55

Ich gestehe, ich mach' mir über Restfett überhaupt keine Gedanken - und schon gar nicht darüber, dass es zu wenig sein könnte (wenn's noch zu viel ist, merke ich das schon - spätestens in ein paar Monaten, wenn's wieder kalt ist). Angora, Alpaka und Mohair enthalten von Natur aus ja auch kein Lanolin und werden trotzdem verarbeitet! Fett in Schafwolle wäre nur dann wichtig, wenn's eine wasserabstossende Jacke/Pulli sein sollte (oder vielleicht für Windelhöschen, aber über die weiss ich schlicht gar nichts) - und ehrlich gesagt finde ich eine Regenjacke aus Gummi/gewachstem Stoff/Goretex im Zweifelsfall doch regenfester. Obwohl's erstaunlich ist, wie lange Wassertropfen brauchen um in Angora (angesichts eines Rotweinspritzers auf dem Schal getestet) oder Alpaka (merke ich beim Waschen) einzudringen. Übrigens habe ich irgendwo gelesen dass auch die Industrie mit allen technischen und chemischen Hilfsmitteln das Fett nicht restlos aus der Wolle rauskriegt.

Ein einziges Mal in meinem Leben hatte ich Wolle in der Hand, die sich unangenehm trocken angefühlt hat, und die hatte eine Freundin die ganze Nacht über im Sodabad gelassen. Ich denke, da war schlicht die Faser geschädigt. Sodabäder sollen nur 10 Minuten dauern!

Ciao, Klara

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Claudi » 02.07.2014, 11:11

Klara hat geschrieben:Ich gestehe, ich mach' mir über Restfett überhaupt keine Gedanken
Ich so grundeigentlich auch nicht. ;) Einmal hatte ich zu viel Soda genommen plus es zu lange stehenlassen, und ein paarmal fühlte sich bei mir ein Garn extrem trocken an, das Zeugs bekam solch ein Zusatzbad.
Wenn ich meine, eine Wolle ist extrem stark entfettet, dann reicht es manchmal, sie etwas warten zu lassen. Bei 99 Prozent fettet die wieder etwas nach.
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Hummelbrummel » 02.07.2014, 16:53

Klara hat geschrieben:Ich gestehe, ich mach' mir über Restfett überhaupt keine Gedanken
Ich schon - aber ich bin gerade im zweiten Jahr "ernsthafter" Rohwollverarbeitung (mache das also gerade zum zweiten Mal und habe schon sehr viel dazugelernt) und habe sicher noch nicht ausgelernt und lange noch nicht so viel Erfahrung, wie zum Beispiel du, Klara.

Allerdings münden meine Gedanken zu dem Thema Restfette auch eher in die Frage: Ist das schon wenig genug?
Denn ich habe es so erlebt: Je mehr Fett in der Wolle bleibt, desto mühsamer ist wird im Laufe der Zeit sowohl Kämmen als auch Kardieren, und außerdem habe ich das Gefühl, dass das Fett immer schlechter rausgeht, je länger es in der (nicht gründlich genug gewaschenen) Wolle bleibt, später noch einmal waschen bringt nicht unbedingt den gewünschten Erfolg.

Allerdings gibt es das Spülmittel nicht mehr, das ich letztes Jahr benutzt habe und ich habe den Eindruck, dass das, das ich jetzt habe, (gleiche Firma, aber andere Farbe und andere Duftnote) viel schlechter wirkt.
(Gegen Soda habe ich eine unergründliche Abneigung, aber vielleicht überwinde ich die demnächst auch noch.)

Viele Grüße

Hummelbrummel

Klara
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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Klara » 04.07.2014, 10:47

Hummelbrummel hat geschrieben:.... später noch einmal waschen bringt nicht unbedingt den gewünschten Erfolg......
Doch, doch, irgendwann wird die Wolle schon sauber. Schlimmstenfalls wäscht man die Rohwolle, dann das kardierte Batt, den gesponnenen Strang und das fertige Produkt auch noch ein paar Mal (das ist ein Worst-Case-Szenario). Ich ärgere mich dann nur, dass ich im Endeffekt viel mehr Wasser verbraucht habe als wenn ich zur Rohwolle gleich mehr Soda reingekippt hätte - oder weniger Wolle ins Wasser, oder woran's denn genau gelegen hat (da ich zu faul zum Wiegen und Messen bin habe ich auch nach 9 Jahren noch keine zuverlässigen Daten).

Und es kommt ja auch immer drauf an, was aus der Wolle werden soll: Momentan arbeite ich an Topflappen, die in der Waschmaschine gefilzt werden. Da kann ich meine Wollen mit dem Vermerk "für Spinn-Lern-Kits zu fettig" (ich hab' mir einen Zettel in die Tüte gepackt, denn für Anfänger finde ich Klebewollen unzumutbar) loswerden - eine Stunde mit Ariel Pro (nicht für Wolle geeignet, aber den Vermerk habe ich gestern erst auf der Tüte gesehen) kriegt das Restfett schon raus (da kriegen die Topflappen nachher eine Essigspülung, aber unangenehm trocken oder spröde fühlen sie meine Muster nicht an).

Mit Abstand am widerlichsten zu waschen finde ich übrigens manches Mohair - so schlimm klebend hatte ich noch keine Schafwolle (allerdings hatte ich auch noch keine Schafwolle in grösseren Mengen die so fein war wie Charlies und Lucys Kid-Vliese).

Ciao, Klara

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Re: Rohwolle kardieren oder nicht?

Beitrag von Hummelbrummel » 04.07.2014, 13:19

@ Klara

Ah, danke, ich werde es mir als Ermutigung merken ;)

Das mit dem gewünschten Erfolg war so:
Relativ langfaserige Wolle vom Schwarzkopf, ca 300g, ziemlich dreckig (Kleinzeug) und bei meinen ersten Sortierversuchen letztes Jahr als "Restwolle" beiseite gelegt und daher eher lustlos und nicht besonders gründlich gewaschen .....

Später Handkämme gekauft und festgestellt: Diese Wolle ist so schön langfaserig....

Wolle nochmal gewaschen und in 2 Portionen blau und lila gefärbt. Erste Kämmversuche damit: geht gar nicht, klebt viel zu doll, nervt nur!

Also noch mal heiß und sorgfältig gewaschen (mit Spüli, was bei anderen Partien dieser Schafe und sogfältiger Erstwäsche kurz nach der Schur sehr gut funktioniert hat....)

Nächste Kämmversuche: Klebt, klebt klebt und nervt.....

Der erwünschte Erfolg war definitiv nicht eingetreten und ich habe diese Wolle mittlerweile durch den Hero gedreht, was der ganz gut bewerkstelligt hat, aber auch das Kardieren wäre mit weniger Kleberei natürlich komfortabler gewesen, vor allem, weil es so mühsam ist, Fuzzelbobbel rauszusortieren, und davon habe ich leider einiges in meiner Wolle. Bzw. habe ich mittlerweile den Verdacht, dass die sogar Zum Teil erst entstehen, weil es klebt, man kann sie nämlich oft zu längeren Fasern auseinaderziehen, die sich um ganz kleine Fizzel gepappt haben, die mich unverpappt gar nicht gestörz hätten ....

Beim Spinnen stört mich das Geklebe übrigens nicht sehr, manchmal finde eich es sogar ganz lustig und nutze es aus, wenn die Fasern pappen, je nachdem, was ich machen will. Aber gerade beim Kämmen oder Kardieren nervt es mich doch.

Insofern bezog sich mein Wunsch nach Erfolg eindeutig auf einen Zeitpunkt VOR diesen Verarbeitungsschritten.
Es kann aber auch sein, dass es in diesem Fall am verwendeten Spüli lag.

Jedenfalls bin ich jetzt wieder dabei, die neue Ladung Wolle von den gleichen Schafen zu waschen und habe aufgrund meiner Erfahrungen das Ziel, so früh wie möglich so viel Fett wie möglich zu entfernen, wobei ich merke, dass ich doch sehr unsicher darin bin. Ich möchte diesmal vielleicht auch etwas zum Kardieren verschicken und habe irgendwie keine Vorstellung davon, wie fettfrei das dann sein sollte (nicht nur, um die Maschinen zu schonen, sondern auch, um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen.)

Jedenfalls ist das alles sehr interessant.

Viele Grüße

Hummelbrummel

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