Handspindel für Anfänger

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Moderator: Rolf_McGyver

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Claudi » 05.08.2013, 20:30

festgestrickt hat geschrieben:Wenn Du eine Fußspindel (mit Spitze) hast, und sie ist Dir zu schwer, dann kannst Du auch die Spitze in einem Schälchen aufsetzen und sie "supported" benutzen.
Wenn man keine fertige Spindel kauft, sondern selber baut: Eine Spitze kann man prima mit einem guten Bleistiftspitzer herstellen.
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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Angela » 06.08.2013, 00:09

Okay vielen Dank, mal sehen was mir am besten passt vom Gewicht her.
Und das mit dem selber zusammenbauen probiere ich mal aus, wäre echt nicht schlecht wenn das klappt.

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Greifenritter » 06.08.2013, 00:42

Auf der Homepage Links im Menü unter Anleitungen gibt es auch eine Bauanleitung. Noch der bauen wir unsere Anfängerspindeln für unsere Spinngruppe, die wir für Kurse, Vorführungen etc. Verwenden.

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Zauberin » 03.03.2014, 11:42

Hallo zusammen

Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte trotzdem noch meine Erfahrung einbringen.

Ich habe letzten Sommer mit der Handspindel angefangen. Vorher hab ich noch nie eine in der Hand gehabt, geschweige denn damit versucht einen Faden zu machen.
Um einen Fehlkauf zu vermeiden - und weil ich nicht wusste wo man Spindeln kaufen kann - hab ich selber ausprobiert.

Meine ersten Versuche mit angespitztem Dübelstab und Wirtel aus Holzresten sind nicht sehr befriedigend gewesen weil die Spindel stark "getaumelt" ist. Ich habe dabei heraus gefunden, dass ich lieber breite Wirtel habe. Das Gewicht hat mir aber irgendwie nicht gepasst und ich hab weiter probiert. Die nächsten Spindeln waren aus angespitztem Dübelstab und einem Wirtel mit etwa 5 cm Durchmesser aus Fimo.
Die Spindel ist zwar verglichen mit gekauften Spindeln sehr schwer, aber sie dreht wunderbar und ist seit gut einem halben Jahr in Gebrauch. :]

Weiter habe ich heraus gefunden, dass ein Wirtel mit grösserem Durchmesser besser dreht als einer mit kleinem Durchmesser - zumindest wenn man einen etwa 30 cm langen Stab hat.
So hat Töchterchen für ihre ersten Versuche eine selber gebaute Spindel mit einem Wirtel bekommen der etwa 8 cm Durchmesser hat, aber schön flach ist. Die Spindel dreht sehr ruhig und Töchterchen ist immer wieder am üben damit.

Damit der Faden gut hält haben die Wirtel 8 Kerben die in regelmässigen Abständen verteilt sind. So kann der Faden an fast jeder Stelle um den Wirtel geführt werden.

Der langen Rede kurzer Sinn: Je länger der Stab, umso breiter der Wirtel. Mit dem Gewicht müsst ihr selber tüfteln. Das ist Geschmacksache.

Meine nächsten Versuche werden eine komplett aus einem Stück gedrechselte Spindel und eine mit Specksteinwirtel und gedrechseltem Stab sein. Beide natürlich mit schön breitem Wirtel.

Viel Erfolg!
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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Klara » 03.03.2014, 13:47

Zauberin hat geschrieben:....

Weiter habe ich heraus gefunden, dass ein Wirtel mit grösserem Durchmesser besser dreht als einer mit kleinem Durchmesser - ....
Stimmt! Das ist angewandte Physik: Das Trägheitsgewicht steigt im Quadrat mit dem Durchmesser, aber proportional zum Gewicht. Im Klartext: Bei gleichem Durchmesser dreht eine doppelt so schwere Spindel doppelt so lang. Bei gleichem Gewicht dreht eine Spindel mit doppelt so grossem Wirteldurchmesser vier mal so lang. Theoretisch natürlich - Voraussetzung wäre, dass alle anderen Faktoren gleich sind.

Einer der Gründe, warum CDs ziemlich gute Wirtel ergeben...

Ciao, Klara

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Zauberin » 03.03.2014, 22:16

Klara hat geschrieben:
Zauberin hat geschrieben:....

Weiter habe ich heraus gefunden, dass ein Wirtel mit grösserem Durchmesser besser dreht als einer mit kleinem Durchmesser - ....
Stimmt! Das ist angewandte Physik: Das Trägheitsgewicht steigt im Quadrat mit dem Durchmesser, aber proportional zum Gewicht. Im Klartext: Bei gleichem Durchmesser dreht eine doppelt so schwere Spindel doppelt so lang. Bei gleichem Gewicht dreht eine Spindel mit doppelt so grossem Wirteldurchmesser vier mal so lang. Theoretisch natürlich - Voraussetzung wäre, dass alle anderen Faktoren gleich sind.

Einer der Gründe, warum CDs ziemlich gute Wirtel ergeben...

Ciao, Klara
Mit Physik kenne ich mich nicht aus - zumindest mit der Theorie nicht. Es ist aber immer spannend zu sehen was passiert wenn ein Faktor geändert wird. Was wohl passiert wenn ich die Spindel aus einem Stück mit einer Länge von ca. 30 cm und einem flachen Wirtel von vielleicht etwa 8 cm mache?
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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Klara » 04.03.2014, 14:14

Physik war in der Schule auch mein meistgehasstes Fach, aber obige Gesetzmässigkeit habe ich aus einer Doktorarbeit zu Spinnwirtelfunden aus der Jungsteinzeit auf dem Schweizer Hochplateau. Und ich habe mir die Regel gemerkt, da sie erklärt, warum die Woolly Design Spindeln so fantastisch laufen, und das Schnitzelhammer-ähnliche Teil, das eine Bekannte irgendwo gekauft hat, gar nicht. Also glaub's einfach: Je grösser und dünner (leichter) der Wirtel, umso besser. (So als Grundregel - es gibt zig Ausnahmen, ganz vorne dran die Bosworth Spindeln mit ihrem hochgezogenen Rand.)

Ob die Schaftlänge viel ausmacht, weiss ich nicht (ausser wenn's darum geht, möglichst viel Wolle auf die Spindel zu kriegen). Die von meinen Eigenbauten sind knappe 25 cm lang, weil ich dann 4 Stück aus einem Rundholz kriege und keinen Verschnitt habe. 8 cm Wirtel klingt gut. Meine haben ca. 9,5 cm Durchmesser, weil ich in der Breite dünne Massivholzbretter kriege.

Übrigens, Wirtel müssen nicht rund sein! Quadratische sollen sogar besonders gut drehen, aber ich finde, sie sehen ein bisschen zu seltsam aus (und dass sie besser drehen als achteckige finde ich auch nicht).

Ciao, Klara

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von moniaqua » 04.03.2014, 14:53

Klara hat geschrieben: Je grösser und dünner (leichter) der Wirtel, umso besser.
Am Rand darf ruhig Masse sein :) Die Schwungräder sind nicht umsonst mit Rand außen und innen möglichst frei.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Millemondo » 04.03.2014, 20:18

Hallo Annette,

die Frage habe ich mir vor kurzem auch noch gestellt. Ich habe mich zunächst gegen den Eigenbau entschieden, da ich eine Spindel haben wollte, die auch von Anfang an gut läuft.

Ich habe mir die Videos von Chantimanou auf you tube angesehen und dann einfach eine Spindel mit Wollstrang bei ihr bestellt. Ging alles prima und die Spindel läuft prima. Inzwischen betreue ich eine Schülergruppe am hiesigen Gymnasium und alle arbeiten mit dieser Spindel hervorragend und ohne Probleme.

Viel Spaß beim Ausprobieren
Ich stehe inzwischen sogar in der Küche während das Essen kocht und drehe ein paar Runden .. :!: Suchtfaktor

Viele Grüße
Millemondo

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Re: Handspindel für Anfänger

Beitrag von Zauberin » 04.03.2014, 22:44

Hallo

Meine aktuelle Spindel (Profilbild) hat einen Stab von knapp 30 cm. Der Wirtel hat einen Durchmesser von 5 cm und ist 1 cm dick. Aussen ist er winzig kleines Bisschen dicker, aber wirklich nur ganz wenig.
Millemondo hat geschrieben:Ich stehe inzwischen sogar in der Küche während das Essen kocht und drehe ein paar Runden .. Suchtfaktor
Während dem Kochen kann ich nicht spinnen - Töchterchen kommt vom Kindergarten heim und mein Mann von der Arbeit. Da muss das Mittagessen auf dem Tisch. ;)
Ich spinne dafür wenn die Kinder zu sehr meine Nerven strapazieren - eine gute "Therapie".

Viele Grüsse
Zauberin
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