"Finishing"
Moderator: Rolf_McGyver
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"Finishing"
Wie heisst das eigentlich auf deutsch? (aber das nur nebenbei)
Jedenfalls habe ich gerade wieder ein Experiment gemacht (nicht absichtlich, aber das Ergebnis ist aufschlussreich), das einerseits zur Kämmen vs. Kardieren, bzw. woolen/worsted Diskussion gehört, andererseits sich eindeutig auf gewebten Stoff bezieht, weshalb ich's mal hierher schreibe. (Lesen die Geeks, die solche Themen diskutieren wollen, hier überhaupt noch mit?)
Jedenfalls habe ich meine 20 auf dem Pinwebrahmen gewebten Quadrate bei 40 Grad ins Pflegeleicht-Programm meiner Waschmaschine gepackt, zusammen mit meiner Wäsche. Rausgekommen sind die Quadrate gut gefilzt, wie's auch beabsichtigt war. Die Stückchen aus weichen, welligen Wollen (ich habe meine Reste verwendet, kunterbunt gemischt), also denen, die die Engländer traditionell "woolen" verarbeiten - Vendéen, Alpaka, Suffolk/Mohair, Solognote - sind wunderschön glatt und gleichmäss geworden - schöner als vorher. Auch wenn das Quadrat als kleiner Klumpen aus der Waschmaschine kam - glattgezogen, gebügelt (wäre vielleicht nicht mal notwendig gewesen), gut ist's.
Die Quadrate aus Thônes et Marthod und entsprechenden Kreuzungen (Wollen, die man auch gut kämmen könnte - die Deckhaare sind lang, glatt und glänzend) - haben leider die beim Waschen bekommenen Knicke behalten - obwohl ich mit voller Kraft gebügelt habe. Und da fällt mir ein, dass es in England besonderere (und ziemlich aufwändige) Prozeduren fürs wet-finishing von Kammgarn-Stoffen gibt (Stichwort "crabbing" - der Stoff wird auf Rollen gewickelt und unter Spannung und glatt durch's Bad gezogen, von einer Rolle auf die andere) - eben genau, damit kein Knick reinkommt. Wenn ich jetzt wüsste, wie ich das mit Haushaltsmitteln für Mini-Quadrate nachahmen könnte...
Worauf ich rauswill ist, dass die bunte Prozedurenmischung zwar einfach ist, man aber eventuell schönere Resultate kriegt, wenn man Wollen von Anfang bis Ende so verarbeitet wie sich's über Jahrhunderte bewährt hat.
Ciao, Klara
Jedenfalls habe ich gerade wieder ein Experiment gemacht (nicht absichtlich, aber das Ergebnis ist aufschlussreich), das einerseits zur Kämmen vs. Kardieren, bzw. woolen/worsted Diskussion gehört, andererseits sich eindeutig auf gewebten Stoff bezieht, weshalb ich's mal hierher schreibe. (Lesen die Geeks, die solche Themen diskutieren wollen, hier überhaupt noch mit?)
Jedenfalls habe ich meine 20 auf dem Pinwebrahmen gewebten Quadrate bei 40 Grad ins Pflegeleicht-Programm meiner Waschmaschine gepackt, zusammen mit meiner Wäsche. Rausgekommen sind die Quadrate gut gefilzt, wie's auch beabsichtigt war. Die Stückchen aus weichen, welligen Wollen (ich habe meine Reste verwendet, kunterbunt gemischt), also denen, die die Engländer traditionell "woolen" verarbeiten - Vendéen, Alpaka, Suffolk/Mohair, Solognote - sind wunderschön glatt und gleichmäss geworden - schöner als vorher. Auch wenn das Quadrat als kleiner Klumpen aus der Waschmaschine kam - glattgezogen, gebügelt (wäre vielleicht nicht mal notwendig gewesen), gut ist's.
Die Quadrate aus Thônes et Marthod und entsprechenden Kreuzungen (Wollen, die man auch gut kämmen könnte - die Deckhaare sind lang, glatt und glänzend) - haben leider die beim Waschen bekommenen Knicke behalten - obwohl ich mit voller Kraft gebügelt habe. Und da fällt mir ein, dass es in England besonderere (und ziemlich aufwändige) Prozeduren fürs wet-finishing von Kammgarn-Stoffen gibt (Stichwort "crabbing" - der Stoff wird auf Rollen gewickelt und unter Spannung und glatt durch's Bad gezogen, von einer Rolle auf die andere) - eben genau, damit kein Knick reinkommt. Wenn ich jetzt wüsste, wie ich das mit Haushaltsmitteln für Mini-Quadrate nachahmen könnte...
Worauf ich rauswill ist, dass die bunte Prozedurenmischung zwar einfach ist, man aber eventuell schönere Resultate kriegt, wenn man Wollen von Anfang bis Ende so verarbeitet wie sich's über Jahrhunderte bewährt hat.
Ciao, Klara
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Re: "Finishing"
Endbearbeitung, Veredelung, Fertigstellung, ... www.leo.org oder www.linguee.de sind Deine FreundeKlara hat geschrieben:Wie heisst das eigentlich auf deutsch? (aber das nur nebenbei)

- shorty
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Re: "Finishing"
Die Geeks ;-)lesen durchaus noch mit, sind aber etwas diskussionsmüde.....
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- anjulele
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Re: "Finishing"
Leider kann ich dir auf deine Fragen keine Antwort geben, weil ich nur einen Bruchteil deiner Erfahrung habe. Deinen letzten Satz kann ich nur dick und fett unterstreichen und mit vielen Ausrufezeichen versehen, aber darüber haben wir schon in anderen Threads diskutiert.Klara hat geschrieben:
Worauf ich rauswill ist, dass die bunte Prozedurenmischung zwar einfach ist, man aber eventuell schönere Resultate kriegt, wenn man Wollen von Anfang bis Ende so verarbeitet wie sich's über Jahrhunderte bewährt hat.
Ciao, Klara
Zum "Experiment im Kleinformat" fällt mir nur die Sendung mit der Maus ein. Wie groß oder klein sind denn deine Quadrate? Da lässt sich wahrscheinlich nicht viel auf (was für immer auch welche) Rollen legen, oder?
Interessant ist deine Fragestellung natürlich. Mitlesen tue ich schon, nur kann ich leider nicht viel dazu beitragen.
LG
anjulele
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Re: "Finishing"
Die Infos zum Thema finishing sind generell eher spärlich, ich habe meine bisherigen Experimente auch in der Maschine gewaschen und hinterher gebügelt, allerdings bei der entsprechenden Temperatur ohne Filzexperimente. Aber ich gedenkt demnächst auch mal Experimente mit Leinen zumindest in der Kette zu machen, da bin ich z. B. auch auf der Suche nach Infos. Angeblich soll man das vor dem Waschen über nacht in Wasser einweichen?
Liebe Grüße
Gabi
Gabi
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Re: "Finishing"
Einweichen weiss ich nicht, aber schaden kann's vermutlich nicht, und viel Arbeit macht's ja auch nicht
Was ich über Leinen gelesen habe ist, dass man tunlichst vermeiden soll, Knicke reinzumachen - also eher nicht schleudern. Was ich ausprobiert habe ist, dass es tatsächlich wesentlich glänzender wird, wenn man's mit was glattem, hartem poliert (ich hab' einfach mal schnell 'mit dem Griff vom Dofferstick der Karde drübergerubbelt. Und festgestellt, dass dabei die waffle weave Struktur verloren geht - aber das Garn wird glänzender, sogar das Nialin (50 % Baumwolle, 50 % Leinen)).
Anjule, die Quadrate haben vor dem Waschen so c. 12 x 12 cm - siehe Zoom-Loom-Thread (aber Achtung, das Teil macht süchtig).
Ciao, Klara

Anjule, die Quadrate haben vor dem Waschen so c. 12 x 12 cm - siehe Zoom-Loom-Thread (aber Achtung, das Teil macht süchtig).
Ciao, Klara
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Re: "Finishing"
Also ich kann nur insofern etwas beisteuern, weil ich unbeabsichtigt Experimente gemacht habe.
Ein Wollwebstück bei 30° Wollwäsche (allein in der Maschine)ohne Schleudern wurde richtig weich und kuschelig.
Breite ca. 40 cm
Das gleiche Stück bei 40° Normalwäsche incl. 1 Jeans wurde ein richtiger Filz. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich es verdorben habe oder ob es noch irgentwie zu gebrauchen ist.
Breite nur noch ca. 20 cm
Waffeln verlieren beim Bügeln die Struktur, ist also eher kontraproduktiv, obwohl Leinen an sich beim Bügeln dadurch gewinnt, daß es mehr Glanz bekommt.
Und das mit den über Nacht einweichen von Leinen und nicht Schleudern habe ich auch gelesen, allerdings weiß ich grad nicht mehr, wo das war.
Helga Jossen mangelt übrigens gern kalt.
Ein Wollwebstück bei 30° Wollwäsche (allein in der Maschine)ohne Schleudern wurde richtig weich und kuschelig.
Breite ca. 40 cm
Das gleiche Stück bei 40° Normalwäsche incl. 1 Jeans wurde ein richtiger Filz. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich es verdorben habe oder ob es noch irgentwie zu gebrauchen ist.
Breite nur noch ca. 20 cm
Waffeln verlieren beim Bügeln die Struktur, ist also eher kontraproduktiv, obwohl Leinen an sich beim Bügeln dadurch gewinnt, daß es mehr Glanz bekommt.
Und das mit den über Nacht einweichen von Leinen und nicht Schleudern habe ich auch gelesen, allerdings weiß ich grad nicht mehr, wo das war.
Helga Jossen mangelt übrigens gern kalt.
Liebe Grüße vom Mondvogel
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Re: "Finishing"
Noch ein Nachtrag:
Das Oberflächenfinish von Filz kann schon etwas knifflig sein. Filzstücke in der Wama oder dem Trockner neigen in der Regel dazu, eine Orangenhaut zu entwickeln.
Für eine glatte Struktur ist die gute alte Handbearbeitung angesagt, bevor man (Frau) sich ärgert.
Das Oberflächenfinish von Filz kann schon etwas knifflig sein. Filzstücke in der Wama oder dem Trockner neigen in der Regel dazu, eine Orangenhaut zu entwickeln.
Für eine glatte Struktur ist die gute alte Handbearbeitung angesagt, bevor man (Frau) sich ärgert.
Liebe Grüße vom Mondvogel
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Re: "Finishing"
Hallo finishfreunde,
zur Veredelung gibt es durchaus Literatur. Dabei geht es aber fast ausschließlich um Webwarenveredelung, was bei Leinen ja ziemlich klar ist, weil es selten verstrickt wurde. Mir kommt es so vor, als hätte man Leinen immer versucht, möglichst schwer, glatt dicht und glänzend zu kriegen und Wolle eher leicht, samtig geschoren und wieder aufgerauht und weich fließend. Bei den Artikeln, die mir zur Verfügung stehen, geht es aber immer um Wolltuch oder Faservorbereitung, nicht um die Ausrüstung von Strickware. Die Stoffveredelung war auch meist Industrie, und weniger Hausgewerbe. Filz aus gesponnenem und verstricktem Faden zu machen ist ja auch etwas abartig. Wenn ich mir so einen Leinengöpel anschaue, in den ein 40Tonner voll Granit reinpasst, ist es schon klar, dass das Leinen glänzt! Wenn die Wollstoffscherer sich eine Metallplatte zum ausspannen polieren ließen, ist das auch nicht gerade Heimarbeit und die Rauhkarde ist eine recht imposante Maschine trotz der Pflanzenteile drin. Ich glaube, da kommen wir mit all unseren Bemühungen mit spannen, dämpfen, pressen und bügeln einfach nicht in die Nähe des Wissens früherer Zeiten. Verständliche Veröffentlichungen über Textilausrüstung nach 1930 kenne ich gar nicht. Vielleicht existieren da einfach zu viele Industriegeheimnisse???
zur Veredelung gibt es durchaus Literatur. Dabei geht es aber fast ausschließlich um Webwarenveredelung, was bei Leinen ja ziemlich klar ist, weil es selten verstrickt wurde. Mir kommt es so vor, als hätte man Leinen immer versucht, möglichst schwer, glatt dicht und glänzend zu kriegen und Wolle eher leicht, samtig geschoren und wieder aufgerauht und weich fließend. Bei den Artikeln, die mir zur Verfügung stehen, geht es aber immer um Wolltuch oder Faservorbereitung, nicht um die Ausrüstung von Strickware. Die Stoffveredelung war auch meist Industrie, und weniger Hausgewerbe. Filz aus gesponnenem und verstricktem Faden zu machen ist ja auch etwas abartig. Wenn ich mir so einen Leinengöpel anschaue, in den ein 40Tonner voll Granit reinpasst, ist es schon klar, dass das Leinen glänzt! Wenn die Wollstoffscherer sich eine Metallplatte zum ausspannen polieren ließen, ist das auch nicht gerade Heimarbeit und die Rauhkarde ist eine recht imposante Maschine trotz der Pflanzenteile drin. Ich glaube, da kommen wir mit all unseren Bemühungen mit spannen, dämpfen, pressen und bügeln einfach nicht in die Nähe des Wissens früherer Zeiten. Verständliche Veröffentlichungen über Textilausrüstung nach 1930 kenne ich gar nicht. Vielleicht existieren da einfach zu viele Industriegeheimnisse???
- schafgarbe
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Re: "Finishing"
Speziell zum wet finishing aller Gewebe wird 'Magic in the water' von Laura Fry empfohlen. Gibt es jetzt wohl nur noch als download.
- shorty
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Re: "Finishing"
Mal ein rein hypothetischer Ansatz zu der Verschiedenartigkeit der Quadrate...
Könnte es sein, dass durch die Vielfältigkeit der Reste ein eher homogenes ganzes zustande kam.
Ich würd meinen mischwollige Rassen die kräftigeres Grannenhaar haben verwirken sich nicht so gleichmäßig, weil die Haare einfach störrischer sind, legen sich auch weniger glatt, nach der Prozedure.
Ist ein bisserl wie beim Kaffee, je mehr verschnittene Vielfalt umso eher gibts ein reproduzierbares Ergebnis, bei Merino Kammzug letztlich auch.
Ich weiss zwar was Du mit dem Wet finishing meinst, ist mir aber im Wollmuseum nicht untergekommen, nur der Klettenaufrauher.
Karin
Könnte es sein, dass durch die Vielfältigkeit der Reste ein eher homogenes ganzes zustande kam.
Ich würd meinen mischwollige Rassen die kräftigeres Grannenhaar haben verwirken sich nicht so gleichmäßig, weil die Haare einfach störrischer sind, legen sich auch weniger glatt, nach der Prozedure.
Ist ein bisserl wie beim Kaffee, je mehr verschnittene Vielfalt umso eher gibts ein reproduzierbares Ergebnis, bei Merino Kammzug letztlich auch.
Ich weiss zwar was Du mit dem Wet finishing meinst, ist mir aber im Wollmuseum nicht untergekommen, nur der Klettenaufrauher.
Karin
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- Kammzug
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Re: "Finishing"
Hallo,
wegen der Knitterfalten ist mir spontan durch den Kopf gegangen, ob man da evtl. mal die alten Techniken versuchen könnte, mit denen frau früher die Leintücher fürs Bett nach dem Waschen versucht hat vorzuglätten (schwierig zu beschreiben: zu Zweit jeweils die beiden Zipfel einer Kurzen Seite fest in die Hand nehmen und dann das Tuch zwischen den beiden Frauen mit ziemlich viel Schwung und Kraft glattziehen - ich hab das früher noch mit meiner Mutter zusammen mit den Bettlaken gemacht, und ich glaube, wir haben dabei vor allem diagonal - also beide gleichzeitig mit der rechten Hand und dann beide mit der linken - gezogen). Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei Wollstoffen helfen könnte, evtl. die Stücke vorher nochmal anfeuchten?
Nachdenkliche Grüße
Wiebke
wegen der Knitterfalten ist mir spontan durch den Kopf gegangen, ob man da evtl. mal die alten Techniken versuchen könnte, mit denen frau früher die Leintücher fürs Bett nach dem Waschen versucht hat vorzuglätten (schwierig zu beschreiben: zu Zweit jeweils die beiden Zipfel einer Kurzen Seite fest in die Hand nehmen und dann das Tuch zwischen den beiden Frauen mit ziemlich viel Schwung und Kraft glattziehen - ich hab das früher noch mit meiner Mutter zusammen mit den Bettlaken gemacht, und ich glaube, wir haben dabei vor allem diagonal - also beide gleichzeitig mit der rechten Hand und dann beide mit der linken - gezogen). Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei Wollstoffen helfen könnte, evtl. die Stücke vorher nochmal anfeuchten?
Nachdenkliche Grüße
Wiebke
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Re: "Finishing"
Äh Shorty, ich versteh' gerade gar nicht, was du sagen willst. Bzw. ich sehe den Zusammenhang nicht mit meinem Eingangspost - ich habe kein homogenes Ganzes!
hingespinst, das mit dem Glattziehen habe ich schon probiert: Noch mal ins Wasser, gezogen, gebügelt (in der Variante, die die Engländer "pressing" nennen, nicht "ironing", also richtig mit Druck) - ich seh' die Knicke noch. Werde aber morgen meine Freundinnen fragen, ob die auch einen Unterschied sehen
Von "Magic in the Water" habe ich gehört. Jetzt hat Laura Fry eine Serie: "A Good Yarn: x" x steht für das jeweilige Material - Rayon, Baumwolle, Leinen, Seide (ich glaube, die gibt's - aber nagelt mich nicht fest). Der Haken ist nur, dass Laura Fry ja mit kommerziellen Garnen arbeitet. Wenn man die gleichen Garne verwendet, ist das Buch - auch Magic in the Water - bestimmt unheimlich aufschlussreich. Aber meine handgesponnenen Wollen verhalten sich ja nicht unbedingt genauso wie die Industriegarne, deshalb habe ich mir die Ausgabe gespart.
Laura Fry (ich hab' viel von ihrem Blog gelesen) hat auch einiges zum Kaltmangeln geschrieben - sie macht's, wenn ich mich richtig erinnere, mit einem Nudelholz und einem langen Brett.
Ciao, Klara
hingespinst, das mit dem Glattziehen habe ich schon probiert: Noch mal ins Wasser, gezogen, gebügelt (in der Variante, die die Engländer "pressing" nennen, nicht "ironing", also richtig mit Druck) - ich seh' die Knicke noch. Werde aber morgen meine Freundinnen fragen, ob die auch einen Unterschied sehen

Von "Magic in the Water" habe ich gehört. Jetzt hat Laura Fry eine Serie: "A Good Yarn: x" x steht für das jeweilige Material - Rayon, Baumwolle, Leinen, Seide (ich glaube, die gibt's - aber nagelt mich nicht fest). Der Haken ist nur, dass Laura Fry ja mit kommerziellen Garnen arbeitet. Wenn man die gleichen Garne verwendet, ist das Buch - auch Magic in the Water - bestimmt unheimlich aufschlussreich. Aber meine handgesponnenen Wollen verhalten sich ja nicht unbedingt genauso wie die Industriegarne, deshalb habe ich mir die Ausgabe gespart.
Laura Fry (ich hab' viel von ihrem Blog gelesen) hat auch einiges zum Kaltmangeln geschrieben - sie macht's, wenn ich mich richtig erinnere, mit einem Nudelholz und einem langen Brett.
Ciao, Klara
- shorty
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Re: "Finishing"
Na ja, aber Deine MixQuadrate aus Resten sind doch deutlich glatter, oder nicht?
Knittriges find ich relativ normal für derbere Misch und Landschafrassen, bei Merino und Feinwollen wirst Du das weniger haben...
Meinen schönsten Filz ever hatte ich übrigens mit der super kurzen Soay Wolle, nur mal so....
und ich würd schätzen die Industrie wäscht/filzt teilweise wenns ganz glatt sein soll, nicht lose krumeplig in der Trommel sondern immer ausgebreitet eher gezogen.
wie Du ja auch schon schreibst...
evtl ein wenig kryptisch Kernaussage ist wohl, feinste Kammgarntuche sind nach meinem Verständnis seltenst aus mischwolligen derberen Rassen, klar gekämmt für Kammgarn aber aus Feinwollen
karin
Knittriges find ich relativ normal für derbere Misch und Landschafrassen, bei Merino und Feinwollen wirst Du das weniger haben...
Meinen schönsten Filz ever hatte ich übrigens mit der super kurzen Soay Wolle, nur mal so....
und ich würd schätzen die Industrie wäscht/filzt teilweise wenns ganz glatt sein soll, nicht lose krumeplig in der Trommel sondern immer ausgebreitet eher gezogen.
wie Du ja auch schon schreibst...
evtl ein wenig kryptisch Kernaussage ist wohl, feinste Kammgarntuche sind nach meinem Verständnis seltenst aus mischwolligen derberen Rassen, klar gekämmt für Kammgarn aber aus Feinwollen
karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: "Finishing"
Habe ich mich da wirklich so missverständlich ausgedrückt? Also noch mal von vorne: Ich habe Wollreste zu Quadraten gewebt. Manche Quadrate sind aus Thônes et Marthod und deren Kreuzungen. Andere Quadrate sind aus weichen, gekräuselten Wollen. Erste haben Knickfalten. Letztere sind schön geworden.
Oder anders ausgedrückt: Wollen, die in England eher gekämmt worden wären (ich rede nicht von feinsten Kammgarntuchen - England hat bekanntlich tradionell keine Feinwollen - die feinste englische Wolle war mal Shetland) behalten Knicke, wenn man beim abschliessenden Waschen und Walken (ich misstraue Wörterbüchern - und online noch mehr) welche reinarbeitet. Kräuselige, feinere Wollen, die in England traditionell kardiert worden wären, sind walktauglich.
Dafür spricht ja auch dein Filz aus Soay-Wolle - die Wolle würde ja wohl auch niemand "worsted" verarbeiten...
Ciao, Klara
Oder anders ausgedrückt: Wollen, die in England eher gekämmt worden wären (ich rede nicht von feinsten Kammgarntuchen - England hat bekanntlich tradionell keine Feinwollen - die feinste englische Wolle war mal Shetland) behalten Knicke, wenn man beim abschliessenden Waschen und Walken (ich misstraue Wörterbüchern - und online noch mehr) welche reinarbeitet. Kräuselige, feinere Wollen, die in England traditionell kardiert worden wären, sind walktauglich.
Dafür spricht ja auch dein Filz aus Soay-Wolle - die Wolle würde ja wohl auch niemand "worsted" verarbeiten...
Ciao, Klara