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von Klara » 14.01.2014, 18:43
Dieses Aufbäumen "auf skandinavische Art" ist NICHT das, was die Amis unter "warping front to back" verstehen. Eine ganz genaue Anleitung dafür gibt's im Big Book of Weaving von Laila Lundell (und vermutlich auch schon in der älteren Version des Buches, die's wohl auch auf Deutsch gibt). Ich hab's noch nie gemacht, weil's mir zu umständlich erscheint - auch wenn's was für sich hat, wenn man das Blatt am Tisch sitzend stechen kann (Gatterkamm kommt keiner vor bei der Methode). Soweit ich mich erinnere, geht's so:
- Kette schären
- Blatt - vorzugsweise ein grobes, idealerweise doppelt so grob wie das zum Weben - aus dem Webstuhl nehmen und senkrecht am Tisch aufstellen, stechen mit jeweils mindestens einer Schlaufe, also zwei Fäden, in einem Zwischenraum (und leeren Zwischenräumen nach Bedarf)
- Was man mit den Leseleisten macht, habe ich vergessen - da gibt's einen "Trick", damit man das Kreuz da hat, wo man's braucht
- Schäfte aus dem Webstuhl raus
- Blatt mit Kette in den Webstuhl, Kette am Kettbaum befestigen, bäumen
- Schäfte wieder rein, Litzen stechen, korrektes Blatt einbauen, Blatt stechen
Laura Fry schwört auf die Methode, Patricia Baines fürs Weben mit Leinen auch. Ich fand's einfacher, mir einen Reedekamm zu bauen (Holzleiste mit reingehämmerten Krampen aus dem Weidezaunzubehör (normalerweise wahrscheinlich für Stacheldraht). Genauer ist die Methode wohl - aber ich denke, das macht sich nur bei feinen, dichten Ketten bemerkbar. Bei 3 Fäden pro cm und 1 cm Reedekamm-Zwischenraum hatte ich keine Probleme. Bei 12 Fäden pro cm werde ich mir überlegen, ob ich nicht auf Lundell zurückkomme.
Ciao, Klara