Hallo Handarbeiter und Handarbeiterinnen,
Obwohl Sprangen eine sehr archaische Technik ist und Klöppeln schon eher neuzeitlich (etwa im 16. Jahrhunder in Italien entstanden), kann man doch beides miteinander kombinieren, da das Sprangen auf eine primitive Form des Klöppelns zurückgeführt werden kann, weil man da nur Fadenpaare verdreht.
Zuerst möchte ich mal kurz das Sprangen erklären.
Gewöhnlich sprangt man, indem man um einen Rahmen wie beim Weben eine Kette herumwickelt, so daß man Kettfäden hat. Im Gegensatz zum Weben fehlt hier der Schußfaden. Nun nummeriere ich mal diese Kettfäden von rechts nach links durch, also mit 1,2,3,4,5... usw.
Man verdreht nun bei der ersten Reihe die Fäden 1 mit 2, 3 mit 4, 5 mit 6 usw. bis zum linken Rand. Das macht man alles mit den Fingern!
Beim Drehen gibt es zwei Arten. Eine S-Drehung ist vorhanden, wenn der linke Faden über den rechten Faden zu liegen kommt, und bei der Z-Drehung liegt der rechte Faden über dem linken Faden. Beim Klöppeln bezeichnet man die S-Drehung mit Kreuzen und die Z-Drehung einfachen mit Drehen, weil beim Klöppeln vier Faden eine Arbeitseinheit bilden und beim Drehen Faden 1 mit 2 und Faden 3 mit 4 in Z-Drehung gedreht werden und beim Kreuzen werden nur die Fäden 2 und 3 in S-Richtung verdreht und die Fäden 1 und 4 bleiben unverändert. Hat man den linken Rand erreicht, so beginnt man wieder am rechten Rand, jedoch beginnt die zweite Reihe mit den 2. Faden den man jetzt mit den 3. Faden verdreht. Es folgen dann die Fäden 4 mit 5, 6 mit 7. usw. bis zum linken Rand. Die nächste Reihe fängt wieder mit den ersten Faden an und die darauffolgende wieder mit den 2. Faden. Dieses Spiel wiederholt sich also abwechselnd. Muster entstehen hierduch, wenn absichtlich Fehler eingebaut werden indem man beispielsweise die Drehrichtung zwischendurch verändert oder mehrfach ein Fadenpaar dreht oder ein Faden ausläßt. Dabei enstehen im Gewebe Löcher, die Muster bilden können, sofern man systematisch hierbei vorgeht. Damit die Fäden sich nicht zurückdrehen, nimmt man einen Stab und schiebt ihn unter das gedrehte Fadenpaar. Da die Fäden durch den Rahmen fixiert sind, baut sich von oben nach unten und spiegelsymmetrisch zur horizontalen Mittelachse von unten nach oben eine Art Gewebe auf. Macht man einen Fehler, so findet er sich oben unten an der gleichen Stelle. Am Schluß führt man in der Mitte des Gewebes, wo der obere Teil und der spiegelbildlich untere Teil sich treffen, anstatt des Stabes einen Faden hindurch, welcher das Gewebe stabilisiert und das Aufdrehen verhindert. Soweit so gut die althergebrachte Sprangtechnik.
Jedoch kann man auch unsymetrisch sprangen, also ohne den spiegelbildlichen Unterteil! Das geht nur, wenn die Fäden nach unten hin offen sind. Bei einem Rahmen würde das nicht gehen, weil dann die Spannung in den Kettfäden fehlt, wenn die Fäden dann lose da baumeln.
Hierzu erweißt sich die Klöppeltechnik als hilfreich. Anstatt eines Rahmens benutzt man ein Klöppelkissen. Dort legt man eine Nadelreihe an. Um jeweils eine Nadel herum legt man einen Faden und die beiden Fadenschenkel bilden ein Kettfadenpaar. An das Fadenende kommen jetzt Klöppel. Sie haben den Vorteil, das man den Faden daran aufwickeln kann.
Doch im Gegensatz zum Klöppeln arbeiten wir hier nicht mit vier Fäden, die abwechselnd gekreuzt (S) oder gedreht (Z) werden, sondern nur mit 2 Fäden, also mit einem Fadenpaar. Wir drehen also die ersten beiden Klöppel, (Faden 1 mit 2), dann die nächsten beiden Klöppel (Faden 3 mit 4), dann 5 mit 6 usw. bis zum linken Rand. Um die Nadeln haben sich jetzt Schlaufen gebildet. Bei der nächsten Reihe drehen wir den Faden 2 mit 3, 4 mit 5 usw. bis zum linken Rand, so wie wir es vom Sprangen her kennen. Die nächste Reihe fangt wieder mit den ersten Faden an, und die drauffolgende wieder mit den zweiten Faden und das geht so wie beim Sprangen üblich abwechselnd weiter.
Jetzt baut sich nur noch von oben nach unten ein Spranggewebe auf und wir können auf einen Stab verzichten. Stattdessen fixieren wir mit Stecknadeln unter jeder gedrehten Fadenpaar das Spranggewebe. Es ist sinnvoll, einige Nadelreihen zu benutzen, die oberen Nadelreihen können bis auf die oberste Nadelreihe abgebaut und an der Arbeitsstelle wieder eingesetzt werden.
Zum Abschluß kann der untere Rand kann nach Klöppelart mit Spitze versehen werden, wo man dann mit 4 Fäden auf gewöhnliche Art und Weise klöppelt.
Nicht nur das! Es kann auch Spranggewebe und Spitze sich mischen! Somit hätte man zusätzlich Mustermöglichkeiten. Doch wie sollte man das einordnen? Es wäre dann gesprangtes Klöppeln, wo das Klöppeln um die Sprangtechnik erweitert wäre. Also Klöppelsprangen oder Sprangklöppeln!
Gruß Wolfgang
Geklöppeltes Sprangen oder gesprangtes Klöppeln
Handarbeiten aller Art die hier keinen eigenen Bereich haben.
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