Alles rund um den Färberknöterich

Pflanzen-, Pilz- und Tierfärbungen ...

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Siebenstern » 25.03.2013, 10:41

Ja, so langsam hatte ich mich schon gefragt ob der grüne Daumen im Winter vielleicht eingerostet ist und ausgerechnet die spannenden Samen nichts werden.
Hmm ob die lange Keimzeit wohl auch bei höheren Temperaturen so bleibt? Nicht das das so ist wie mit Chilis *grübel*. Jetzt komme ich arg in Versuchung das mal zu testen. Genug Reservesamen hab ich noch hier und da sowieso recht wenig aufgegangen ist könnte ich das ja eigentlich testen.
Übrigens ist mir bei näherem ansehen der Pflänzchen aufgefallen das einige einen rötlich/lila Stil haben und andere einen grünen... ob das wohl ein Hinweis auf die spätere Blütenfarbe (weiß oder rosa) ist?

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von DocMarten » 25.03.2013, 14:12

Danke für den Hinweis auf die lange Keimzeit. Die Wenigen, die letztes Jahr bei mir nach einer gefühlten Ewigkeit aufgegangen sind, sind beim Auspflanzen nach den EH auch noch den Bach runter gegangen. Ich war total frustriert - wieder kein Blau.
Jetzt wage ich mich aber noch mal an die Restlich Samen.
LG Saskia

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Siebenstern » 30.06.2013, 19:59

Ich habe mittlerweile noch etwas mehr über die Pflanzen nachgelesen, weil mir die schlechte und langsame Keimrate doch komisch vorkam. Das Saatgut ist anscheinend sehr empfindlich was das 'alt' werden angeht. Vom Herbst bis zum Frühjahr soll sich die Keimzahl schon merklich reduzieren und bei älterem Saatgut vom letzten oder vorletzten Jahr keimt dann anscheinend kaum noch etwas. Drum hab ich auch mein gesamtes restliches Saatgut im April noch verbuddelt.
Außerdem scheint die Keimrate besser zu werden wenn man eine Heizmatte verwendet. Ich habe ein paar Körnchen zusammen mit den Gemüsepaprikas keimen lassen, Temperatur lag zwischen 24-28C, und davon sind praktisch alle gekeimt. Recht zügig noch dazu.
Von Mitte April bis Ende Mai waren die Pflänzchen im Gewächshaus unter gebracht. Dann sah man das ihnen das zu warm war und jetzt stehen sie halbschattig an einer geschützten Stelle und wuchern fröhlich vor sich hin. Zwischendurch hatte ich auch einen vollsonnigen Standort an der Südwand vom Haus versucht, aber das mochten sie überhauptnicht und haben die Blätter nachmittags oft hängen gelassen. Halbschatten, düngen und schön feucht halten scheint ihnen am besten zu bekommen.
Blüten sehe ich allerdings bis jetzt noch keine. Hoffe das sich da noch etwas tut damit das Saatgut für nächstes Jahr auch gesichert ist. Mag nicht immer nachbestellen müssen.
Bin jedenfalls schon irre gespannt auf das Färben damit. (Muss ganz ganz dringend mehr weiße Wolle verspinnen! ;) )

Gehört zwar nur am Rande hier her, aber ich habe auch ein paar Pflänzchen Waid angebaut und muss sagen das der bei mir von Schädlingen extrem belagert wird. Die Blätter sind löcherig wie ein Schweizer Käse. Während der Knöterich, der nur 2m daneben im gleichen Beet steht, von Schädlingen nicht angerührt wird.

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Fusselchen » 01.07.2013, 11:07

Das klingt alles recht spannend. Meine vorgezogenen Pflänzchen habe ich erst vor einer Woche rausgepflanzt. Regen und Matsche habens vorher verhindert. Jetzt bin ich gespannt, ob das was wird. Ich werde berichten.

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von DocMarten » 22.07.2013, 14:15

Nach den negativen Erfahrungen vom letzten Jahr, habe ich dieses Jahr Vorvorjahressamen erst nach den Eisheiligen in große Kübel ausgesäat. Ich wollte nicht wieder pikieren müssen und noch mal fast alle Keimlinge verlieren. Außerdem kann ich die Kübel vor den ersten Frösten ins Haus holen und die Pflanzen noch etwas weiter kultivieren, dachte ich jedenfalls. In den Töpfen keimte erst auch wieder ewig nichts, war ja auch ziemlich kalt.
Dann habe ich den Beitrag oben gelesen, mit dem Hinweis auf schlechte Keimungsraten insbesondere bei älteren Samen. Ich hatte mich schon geistig endgültig aus der Färberknöterichkultur verabschiedet. Dann kamen doch noch kleine Keimlinge, die eine halbe Ewigkeit in der Keimblätterphase stagnierten, und ich dachte, das wären Unkrautsamen. Ich hatte mit Pferdemist gedüngt - Knöterich braucht ja ordentlich Stoff - und unsere Ponies sch.... so einiges unversehrt wieder aus. Jetzt, wo wir hochsommerliches Wetter haben, tut sich endlich was, und die Pflanzen sind doch schwer Knöterich-verdächtig.
Ich muss schon sagen, Färberknöterich verlangt einem schon einiges ab, für Ungeduldige ist das sicher nichts. Aber ich würde nach meinen Erfahrungen auch ältere Samen nicht einfach wegwerfen und mich immer auf seeeehr lange Wartezeiten einstellen.
LG Saskia

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Fusselchen » 22.07.2013, 20:39

Ich hatte versprochen, weiter zu berichten.
Die Samen hatte ich in kleine, selbstgeförmte Papiertöpfe gesät. So musste ich nichts Umpflanzen, sondern habe die Pflänzchen mit Papierhülle rausgesetzt. Leider stagniert das Gepflanzte jetzt wieder. Die unbändige Hitze macht sich bemerkbar und Gießen ersetzt eben doch keinen richtigen Regen.

LG vom Fusselchen
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Schlompfine » 23.07.2013, 07:36

Och Mönsch, hoffentlich kommen die noch. Hast Du sie drinnen oder draussen stehen? Drinnen ists dann ja oft doch nicht so heiß. Ich habe meine Aussähaktionen allerdings auch auf später verschoben.

Eierpappen gehen da auch immer gut, da kann man die Pöttchen auch so mit einpflanzen.

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Sirod » 23.07.2013, 10:20

@DocMarten
In welchem Entwicklungsstadium hast du denn mit Pferdemist gedüngt?
Hast du den unter die Aussaaterde gemischt?
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von DocMarten » 26.07.2013, 17:46

Unten im Kübel eine Schicht Drainage-Scherben, dann 2/3 normale Erde mit Pferdemist gemischt, dann eine Schicht Aussaterde, dann die Samen und zuletzt noch mal eine dünne Schicht Aussaaterde.
So ungefähr jedenfalls.
LG Saskia

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Claudi » 05.09.2013, 07:41

Mal meine Erfahrung mit Saatgut: Ich hatte mir beim NAWARO Samen bestellt, und ausgesät. Im ersten Jahr eine gute Keimrate, im zweiten Jahr nicht ganz so gut. Aber es reichte. Im ersten Jahr erntete ich leider alle Pflanzen, weil ich schlichtweg nicht daran gedacht hatte, dass man eigenes Saatgut ziehen könnte...
Von den Pflanzen im zweiten Jahr habe ich einige stehenlassen, und nach der Blüte noch gewartet, bis die Samen gut ausschauten. Sie waren deutlich kleiner, als die gekauften, und bei einigen Blütenständen war ich unsicher, ob die überhaupt schon "richtige" Samen sind. Aber: auch diese Pflanzen färbten nach der Samenentfernung noch.
Dieses Jahr habe ich dann leider vergessen, dass ich auf der Fensterbank vorziehen wollte. Als ich (recht spät wegen Kälte) meine Balkonkästen bepflanzt habe, fiel mir auch das Tütchen mit den eigenen Samen vom Knöterich in die Finger. Kurzerhand habe ich alles in einem Kasten verstreut, der irgendwie über war. Und ehrlich gesagt hab´ ich wenig Hoffnung gehabt, dass da viel kommen würde. Zu meiner Überraschung entstand mit diesem Saatgut eine riesige Anzahl Pflänzchen, sie hatten also eine hervorragende Keimrate.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Fusselchen » 05.09.2013, 09:29

Aktueller Stand: Ich habe schöne, kräftige Pflanzen, die wohl nächste Woche dran sind. Ein Exemplar werde ich zwecks Samen verschonen, obwohl sich noch keine Blüten gezeigt haben. Mit Schädlingen habe ich keine Probleme. Die Schnecken überfallen lieber meinen Saflor, der ein Bild des Jammers bietet. Aber ich hoffe, dass daraus wenigstens etwas Samen wird.

LG vom Fusselchen
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Fusselchen » 30.09.2013, 11:35

Es ist faszinierend, wie diese Pflanzen färben. Ich habe sie eilig geerntet, am Abend sofort verarbeitet, gefärbt und ich bin vom Ergebnis ganz angetan. Die weiße Wolle hat einen Türkiston abbekommen und die gelb gefärbte Wolle hat sich in ein freches Apfelgrün verwandelt. Mein Hände, ich hatte eben keine Handschuhe an!, sind auch nach zwei Tagen noch nicht farbfrei.
Mir ist aufgefallen, dass eine zügige Verarbeitung das A und O ist bei diesem Kräutlein.
Im nächsten Jahr brauche ich unbedingt eine Wiederholung.
Leider ist der Knöterich nicht bis zur Blüte gekommen und ich musste jetzt einfach ernten, weil die kalten Nächte schon erste Spuren an den oberen Blättern hinterlassen hatten.
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Sidhe » 30.09.2013, 20:16

Das ist aber ein schönes Eisblau geworden! :)
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Fusselchen » 01.10.2013, 19:16

Danke Sidhe, es ist nicht ganz so ein Eisblau wie das hier scheint. Diese Farbtöne stellen die Kamera immer vor eine schwere Aufgabe. Ich finde, im Original geht es mehr in Richtung Türkis. Ich brings beim nächsten Mal mit.

LG vom Fusselchen
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Re: Alles rund um den Färberknöterich

Beitrag von Sidhe » 01.10.2013, 19:47

Jaaaaaa! :D
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