Hallo Ihr ! Danke für Eure Beiträge.
Hier wird total viel mit Pflanzen gefärbt und viele Leute tun das auch ganz OHNE CHEMIKALIEN denn sie sagen, das sei 1)nicht traditionell 2)teuer und 3) verändert das die Farben (!) und das sei dann eben NICHT mehr pflanzlich und natürlich.
Selbst färbe ich bislang kaum weil ich, wie gesagt, weder eigenen Herd noch Zeit habe. Wenn ich färbe, dann mit Bartflechte, (jaja, ich weiss, dass sie bei uns geschützt ist, aber hier wuchert sie auf allen Zaunpfosten und die Leute ärgern sich und wollen sie weghaben damit der Zaun weniger schnell abfault...) und ansonsten OHNE NIX , weder zum beizen noch zum fixieren.
Ich fand einfach nur den STANGENSELLERIE so lustig weil es den hier so viel und billig gibt, ich ihn aber nicht gern esse

- und im Färben eine mir genehmere Verwendung vermutete. Auch die Kombination mit der doch eher vornehmen Calla fand ich interessant.
Mein Interesse war zu erfahren, ob jemand von Euch schonmal mit Sellerie und Calla gefärbt hat - und ob das auch OHNE Kupfer geht.
Zur "Wertediksussion", die zu starten ich gar nicht im Sinne hatte nur kurz folgendes:
Wenn ich keine Lust habe auf Wolle waschen und spinnen; oder wenn ich zwar einen Sack dreckige Wolle habe aber lieber einen Pullover will - dann kann ich meinen Sack hier einfach wegbringen und waschen und spinnen (und stricken) LASSEN. Billigst. Oder sogar gegen einen Teil der Wolle.
So eine Frau hat eventuell grad mal 4 oder auch 6 Jahre eine staatliche Schule besucht. Sie ernährt sich und ihre Kinder mit ihrem "Mikrounternehmen", indem sie ihre 5 Schafe schert und/oder froh ist, einen weiteren Sack Wolle günstig zu kaufen oder gar geschenkt zu bekommen. Die Wolle macht sie dann sauber, wäscht, spinnt, färbt, strickt und verkauft sie dann wo sie kann. (1 kg gesponnene, gefärbte Wolle ca. 11 E, ein paar dicke, riesige Socken ca. 4 E, Pullover ca 20 E).
Nehmen wir an, diese Frau hat das Färben z.B. in einem dieser oft armseligen staatlichen "Weiterbildungskurse" gelernt, die für die arme Bevölkerung angeboten wierden ("Hilfe zur Selbsthilfe"...."statt sozialhilfe"... Ha- ein Witz diese Politik!) - wer bin ich dann, ihr zu sagen, dass das was sie macht/wie sie es macht nicht richtig sei ?!
Ausserdem haben viele Leute hier so wenig Geld, dass sie versuchen, mit WENIG Waschmittel, mit WENIG Chemikalien... mit egal was, aber WENIG davon auszukommen - denn egal was KOSTET ja auch .
Klar gibts hier Wolle, Socken; Mützen, Pullis, ect auch viel teurer zu kaufen, aber an diese Verkaufsmöglichkeiten kommen die Frauen nicht so einfach ran - dann bleibt halt nur auf dem Markt oder sonstwo billig zu verkaufen.
Viele liebe Grüsse aus Chile
(Nordpatagonien = viel zu kalt zum Sonnenfärben!

Besonders jetzt im Winter. Aber gut für 10 cm lange Bartflechten

)
Kazin
... immernoch gespannt, ob vielleicht jemand was zu Stangensellerie (bäh

) und Calla weiss oder es ausprobiert hat - oder gar jetzt ausprobiert
