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Rund ums Färben von Fasern, Garnen und Stoffen

Moderator: Perisnom

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Wirbelwind1308
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Beitrag von Wirbelwind1308 » 11.07.2013, 21:35

Hallo Zusammen,
ich habe mir Sockenwolle bekauft, die ich nun selber färben möchte! Ich trau mich aber noch nicht so wirklich.
Nun habe ich 2 Bücher gefunden und kann mich nicht entscheiden.

Zu welchem würdet ihr mir raten oder sogar beide???

Naturfarben auf Wolle und Seide - Färben ohne giftige Zusätze von Dorothea Fischer

Wolle in Naturfarben färben und stricken. von Mathilde Müller

Bin schon ganz aufgeregt! :O

Wollige Grüße
Elke
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Re: Bücher

Beitrag von Schlompfine » 12.07.2013, 07:00

Ich habe das erste von Dir genannte von Frau Fischer und finde es gerade auch für Anfänger ganz prima. Es ist beschrieben, was man alles braucht, wie man vorgehen kann und es enthält sehr viele tolle Rezepte. Also klares ja :)

Das zweite kenne ich leider nicht und kann Dir nichts dazu sagen.

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Claudi
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Re: Bücher

Beitrag von Claudi » 12.07.2013, 08:04

In das erste kann man hier einen ausführlichen Blick werfen.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.

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Re: Bücher

Beitrag von Nadjuschka » 12.07.2013, 09:35

Das zweite kenne ich leider auch nicht. Aber von allen Färbebüchern, die ich bisher in der Hand gehalten habe, war das von Dorothea Fischer mit Abstand das beste: wunderbare Bilder, sehr viele gut beschriebene Rezepte und vor allem sind die alle ohne giftige Zusätze wie Kupfersulfat oder irgendwelche Chromverbindungen.
Was mich ein bißchen stört: Oft sind bei Rezepten nur zwei oder drei Farbzüge angegeben, obwohl man mit der Flotte noch gut weiterfärben könnte. Also nicht wegkippen, da geht noch was! Die Farben werden nicht mehr so kräftig, sind aber immer noch ok als Grundlage für Überfärbungen. Und bei ihr sind nur Heißbeizen angegeben - da würde ich mich im Netz auf die Suche nach der wesentlich ergiebigeren und woll-freundlicheren Kaltbeize z.B. nach J. Harborth machen. Kann man ganz einfach selber zusammenrühren.

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Re: Bücher

Beitrag von Wirbelwind1308 » 12.07.2013, 14:08

Vielen Danke, dann ist meine Entscheidung auch gefallen. Dann hole ich mir das von Frau Fischer. Bin schon sehr gespannt.

Wo bekommt ihr denn die Materialien her wie z.b. Eisensulfat usw.?
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Re: Bücher

Beitrag von anjulele » 12.07.2013, 16:04

Nadjuschka hat geschrieben:Das zweite kenne ich leider auch nicht. Aber von allen Färbebüchern, die ich bisher in der Hand gehalten habe, war das von Dorothea Fischer mit Abstand das beste: wunderbare Bilder, sehr viele gut beschriebene Rezepte und vor allem sind die alle ohne giftige Zusätze wie Kupfersulfat oder irgendwelche Chromverbindungen.
Was mich ein bißchen stört: Oft sind bei Rezepten nur zwei oder drei Farbzüge angegeben, obwohl man mit der Flotte noch gut weiterfärben könnte. Also nicht wegkippen, da geht noch was! Die Farben werden nicht mehr so kräftig, sind aber immer noch ok als Grundlage für Überfärbungen. Und bei ihr sind nur Heißbeizen angegeben - da würde ich mich im Netz auf die Suche nach der wesentlich ergiebigeren und woll-freundlicheren Kaltbeize z.B. nach J. Harborth machen. Kann man ganz einfach selber zusammenrühren.
Klar sollte man möglichst auf Kupfer- und Chromverbindungen verzichten. Zumal man die als Sondermüll entsorgen muss. Alaun ist auch Chemie. Die Kaltbeizen werden ebenfalls aus Alaun hergestellt. Ob es nun besser ist, die Wolle kurz heiß im Alaunwasser zu beizen, oder tagelang in der Alaunkaltbeize liegen zu lassen, möchte ich nicht diskutieren. Pottasche, Eisensulfat und Alaun sind ebenfalls chemische Zusätze und ebenfalls giftig (ich bin kein Chemiker). Bitte informiert euch über die Handhabung der Zusätze und auch über die evtl Gifigkeit einiger Pflanzen. Nur, weil man mitpflanzen färbt, ist es nicht "ungiftig".

Ich färbe auch gerne mit Pflanzen und stimme dir zu. Meist sind mehr als zwei, drei Farbbäder drin.

LG
anjulele

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Re: Bücher

Beitrag von Nadjuschka » 12.07.2013, 17:11

@anjulele

Ok, das mit der grösseren Faserfreundlichkeit der Kaltbeize ist lediglich ein subjektiver Eindruck. Da mag es andere Erfahrungen geben. Jedenfalls kann man aber mit derselben Menge Alaun im Kaltbeizverfahren mehr Wolle beizen als bei den meisten Rezepten für Heissbeizen angegeben - mal ganz zu schweigen von der Energie fürs Erhitzen, die man auf diese Weise auch spart. Muss aber natürlich jeder für sich selber entscheiden.

Du scheinst aus meinem Beitrag herausgelesen zu haben, dass ich das Vorhandensein von Chemie beim Pflanzenfärben bestreite. Das habe ich so nicht gemeint, mir ist schon klar, dass die Pflanzenfärberei von A bis Z auf chemischen Vorgängen beruht.

Pottasche wird beispielsweise bei Lebkuchen als Backtriebmittel eingesetzt. Ich bin ebenfalls keine Chemikerin und kann daher auch nicht sagen, wie bedenklich oder unbedenklich dieser Stoff in großen Mengen ist, wage aber die Vermutung, dass die Dosen, in denen er bei der Pflanzenfärberei zum Einsatz kommt, keine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen.
Kalialaun ist in der EU ebenfalls als Lebensmittelzusatz zugelassen (sagt Google), allerdings in hohen Dosen schädlich.
Eisensulfat wird (ebenfalls laut Google) zur Biogasentschwefelung und in Kläranlagen eingesetzt, zu sich nehmen sollte man es allerdings wohl wirklich nicht.

Es ist nicht meine Absicht, diese Chemikalien zu verharmlosen, ich finde aber, es besteht doch ein gewisser Unterschied zu Kupfersulfat und Chrom, die wirklich Sondermüll sind.

Sollte ich irgendwas Falsches zu den Chemikalien geschrieben haben - bitte korrigieren! Ich bin froh, wenn ich auf diesem Gebiet dazulerne.

Viele Grüsse
Nadja

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Re: Bücher

Beitrag von Schlompfine » 12.07.2013, 17:21

Nadjuschka hat geschrieben:Ok, das mit der grösseren Faserfreundlichkeit der Kaltbeize ist lediglich ein subjektiver Eindruck. Da mag es andere Erfahrungen geben. Jedenfalls kann man aber mit derselben Menge Alaun im Kaltbeizverfahren mehr Wolle beizen als bei den meisten Rezepten für Heissbeizen angegeben - mal ganz zu schweigen von der Energie fürs Erhitzen, die man auf diese Weise auch spart. Muss aber natürlich jeder für sich selber entscheiden.
Oft kann man auch eine Direktbeize machen, d.h. das Alaun (zb) direkt mit ins Färbewasser geben. Geht ganz gut, ich mache das oft, wenn ich große Stoffbahnen färbe. Spart einen Arbeitsgang und in meinem Fall über 100 Liter Wasser.

Nadjuschka hat geschrieben:Eisensulfat wird (ebenfalls laut Google) zur Biogasentschwefelung und in Kläranlagen eingesetzt, zu sich nehmen sollte man es allerdings wohl wirklich nicht.
Ganz normaler Rasendünger besteht aus Eisensulfat. Wird also auch zu Hauf in die Gärten geworfen. ob das nun gut ist oder nicht... sei dahingestellt.

Ich selber habe Kaltbeizen noch nicht probiert, kann also dazu nichts sagen.

Mehrere Farbbäder sind gut. Solange man Material hat. Ich mache meistens nur einen Zug. Bei ganzen Stoffbahnen färbe ich nur für mich selber, also einmal 3 oder 4 Meter. Habe ich dann noch Garn, mache ich es im 2. Zug damit ich auf den Stoff keine Flecken bekomme. Aber meistens bleibts bei einem Zug. Eigentlich schade, aber wenn man mehrere Garnstränge oder Kammzüge färben mag, bietet sich das geradezu an, zumal man dann im nächsten Schritt auch mit Doppelfärbungen experimentieren kann.

Für jeden, der sich auch für die chemische Seite der Pflanenfärberei interessiert, kann ich nur den Schweppe empfehlen. "Handbuch der Naturfarbstoffe".

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Re: Bücher

Beitrag von Greifenritter » 30.07.2013, 09:21

Ich komme mal zurück auf das ursprüngliche Thema:
Ich persönlich habe viele Färbebücher hier, das liebste ist mir aber mit Abstand das von Dorothea Fischer.

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Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.

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Re: Bücher

Beitrag von Schlompfine » 04.08.2013, 21:44

Falls Dich der historische Aspekt des Ganzen interessiert, kann ich nur "Ein Buch von alten Farben" (Emil Ernst Ploss) empfehlen. Dort sind u.A. historische Färbereepte drin und ein großer Fundus an weiterführenden Quellen; ein wunderbares Buch.

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